Staatsdefizit

Du stehst vor dem komplexen und entscheidenden Thema des Staatsdefizits, das auf den ersten Blick einfach erscheinen mag, sich jedoch als ein komplexes Geflecht aus ökonomischen Faktoren, politischen Entscheidungen und gesellschaftlichen Auswirkungen entpuppt. Im Folgenden wird fundiertes BWL-Wissen genutzt, um dieses wichtige Konzept in verständlicher Form zu erklären, seine Bedeutung für Deutschland und Europa aufzuzeigen und zu analysieren, und Strategien für seine Reduzierung vorzustellen. Dabei wird ebenso der Zusammenhang mit der Konjunktur und dem Bruttoinlandsprodukt beleuchtet. Schließlich wird eine klare Unterscheidung zwischen Staatsdefizit und Staatsschulden getroffen und deren jeweiliger Einfluss auf das BIP hervorgehoben.

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    Was ist Staatsdefizit? Definition und Grundlagen

    Das Staatsdefizit ist ein wesentlicher Begriff in der Betriebswirtschaftslehre und in der Finanzwissenschaft, speziell in den Bereichen der Makroökonomie und Finanzpolitik. Es beschreibt generell die Situation, wenn eine Regierung mehr Geld ausgibt, als sie durch Steuern und andere Einnahmeströme einnimmt.

    Ein Staatsdefizit entsteht, wenn die Ausgaben eines Staates über einen bestimmten Zeitraum seine Einnahmen übersteigen.

    Staatsdefizit einfach erklärt

    Ein Staat, genau wie ein Unternehmen oder ein Haushalt, hat sowohl Einnahmen als auch Ausgaben. Die Haupteinnahmequelle eines Staates sind in der Regel die Steuern, die von Bürgern und Unternehmen bezahlt werden, während die Ausgaben in einer Vielzahl von Bereichen getätigt werden, einschließlich Sozialleistungen, Bildung, Gesundheit und Infrastruktur.

    Wenn zum Beispiel ein Staat in einem Jahr 100 Milliarden Euro einnimmt und 120 Milliarden Euro ausgibt, hat er ein Staatsdefizit von 20 Milliarden Euro.

    Die Lenkung der Staatsausgaben und -einnahmen ist ein zentraler Punkt bei der Steuerung der wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes. Der Staat kann über seine Ausgaben hinaus investieren, um Wirtschaftswachstum zu stimulieren, oder er kann versuchen, seine Ausgaben zu reduzieren, um das Defizit zu senken.

    Aus einem ökonomischen Blickwinkel kann ein gewisser Grad an Staatsdefizit in bestimmten Fällen vorteilhaft für die gesamte Wirtschaft sein - es kann zum Beispiel als Instrument genutzt werden, um in Krisenzeiten Investitionen zu steigern und somit die Wirtschaft anzukurbeln.

    Staatsdefizit Definition im Detail

    Bei genauer Analyse der Definition kann das Staatsdefizit in zwei Kategorien unterteilt werden: das primäre Defizit und das Gesamtdefizit. Das primäre Defizit bezieht sich auf das Defizit, das sich aus der Differenz von nichtzinsrelevanten Ausgaben und Einnahmen ergibt. Das Gesamtdefizit hingegen berücksichtigt neben den nichtzinsrelevanten Ausgaben auch noch die Zinsausgaben.

    Primäres Defizit Nichtzinsrelevante Ausgaben - Einnahmen
    Gesamtdefizit Nichtzinsrelevante Ausgaben + Zinsausgaben - Einnahmen

    Wenn ein Staat 100 Milliarden Euro an nichtzinsrelevanten Ausgaben hat, 10 Milliarden Euro an Zinsausgaben und 90 Milliarden Euro einnimmt, dann ist das primäre Defizit 10 Milliarden Euro und das Gesamtdefizit 20 Milliarden Euro.

    Die Unterscheidung zwischen primärem Defizit und Gesamtdefizit ist von entscheidender Bedeutung, um die finanzielle Lage des Staates zu verstehen und um die Wirkung der fiskalischen Politik des Staates auf das Defizit zu beurteilen.

    In der Betrachtung des Staatsdefizits sind insbesondere zwei Variablen von Bedeutung:

    Das Niveau der Verschuldung eines Staates ist ein wichtiger Aspekt, da ein hohes Defizit zu einer Erhöhung der Staatsverschuldung führen kann. Die Struktur der Ausgaben ist ebenfalls von Bedeutung, da sie Aufschluss darüber gibt, wie die Mittel des Staates verteilt werden und welche Sektoren Priorität haben.

    So wird teils kontrovers diskutiert, ob und in welchem Umfang Staatsdefizite vertretbar sind und welche Auswirkungen sie auf die Wirtschaft haben. Ein tieferes Verständnis dieser Themen ist für die Betriebswirtschaftslehre von großer Bedeutung.

    Staatsdefizit Deutschland und Europa: Ein Blick auf die Finanzen

    Bei der Betrachtung des Staatsdefizits geht es nicht nur um wirtschaftstheoretische Grundlagen. Ganz konkret lassen sich solche Defizite in vielen Ländern der Welt beobachten - auch in Deutschland und Europa. Ein genauerer Blick auf diese Finanzen gibt Einblicke in die aktuelle wirtschaftliche Lage und prognostiziert mögliche zukünftige Entwicklungen.

    Staatsdefizit Deutschland: Aktuelle Zahlen und Entwicklungen

    In Deutschland ist die Finanzlage und besonders das Staatsdefizit im Zentrum vieler Diskussionen. Die Gründe hierfür liegen nicht nur in der Größe und Bedeutung der deutschen Wirtschaft innerhalb Europas und der Welt, sondern auch in der Art und Weise, wie Deutschland seine Finanzen verwaltet.

    Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, die aktuellen Zahlen und Entwicklungen in Bezug auf das deutsche Staatsdefizit zu kennen. Deutschland hat durch seine strengen Haushaltsregeln in der Vergangenheit oft ein geringes oder gar kein Defizit aufgewiesen. Doch die Folgen der COVID-19-Pandemie haben auch in Deutschland - wie in den meisten Ländern weltweit - zu einem erheblichen Anstieg des Defizits geführt. In Zahlen ausgedrückt, hat Deutschland im Jahr 2020 ein Defizit von ca. 139 Milliarden Euro verzeichnet, das höchste seit der Wiedervereinigung. Dies entspricht etwa 4,2% des Bruttoinlandsprodukts (BIP).
    Deutsches Defizit (2020) ca. 139 Milliarden Euro
    Deutsches Defizit / BIP (2020) ca. 4,2%

    Bei der Analyse von Staatsdefiziten spielen folgende Faktoren eine entscheidende Rolle:

    • Zahlungsverpflichtungen aus der Vergangenheit
    • Zukunftsorientierte Investitionen
    • Politische Zukunftsstrategien
    Jeder dieser Punkte trägt zum Verständnis der aktuellen und zukünftigen Entwicklungen des Staatsdefizits bei.

    Staatsdefizit Europa: Vergleich und Analyse

    Auch im Kontext Europas lohnt es sich, das Staatsdefizit genauer zu betrachten. Es zeigt sich ein breites Spektrum von Situationen, mit einigen Ländern, die ein hohes Defizit aufweisen und anderen mit Überschüssen. Für eine effektive Analyse des Staatsdefizits in Europa ist es hilfreich, Vergleiche zwischen den Ländern zu ziehen. Dabei gibt es einige wichtige Messgrößen, wie:
    • Das Defizit in Relation zum BIP jedes Landes
    • Die Größe des Defizits in absoluten Zahlen
    • Die Entwicklung des Defizits über die Zeit
    Ergebnisse aus diesen Messungen bieten tiefergehende Einsichten in die finanziellen Rahmenbedingungen und ökonomischen Strukturen in den verschiedenen Ländern. Ein interessanter Ausgangspunkt für eine solche Analyse ist etwa die Betrachtung des Durchschnitts der Staatsdefizite der EU-Länder. Hier hat sich im Zuge der COVID-19-Pandemie für das Jahr 2020 ein Durchschnittsdefizit von ca. 6,9% des BIP ergeben.

    Während einige Länder wie Deutschland oder die Niederlande ein Staatsdefizit von unter 5% des BIP aufweisen, befinden sich andere Länder wie Spanien oder Italien mit Defiziten von über 10% des BIP deutlich darüber.

    Vergleicht man diese Zahlen mit denen Deutschlands, wird deutlich, dass das deutsche Staatsdefizit trotz seiner Höhe unter dem europäischen Durchschnitt liegt. Es bleibt festzuhalten, dass das Staatsdefizit ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Situation eines Landes ist. Dabei ist immer zu beachten, dass eine hohe Verschuldung nicht per se schlecht ist, solange die Schulden zur Finanzierung von nachhaltigen Investitionen dienen, die langfristig zur wirtschaftlichen Stabilität und Prosperität beitragen.

    Berechnung und Auswirkungen des Staatsdefizits

    Das Staatsdefizit hat sowohl auf Makro- als auch auf Mikroebene signifikante Auswirkungen. Um diese voraussagen und interpretieren zu können, ist es unerlässlich, die Berechnung des Staatsdefizits zu verstehen und die Mechanismen, durch die es sich auf Wirtschaft und Gesellschaft auswirkt, genauer zu untersuchen.

    Staatsdefizit Berechnung: So wird es ermittelt

    Das grundsätzliche Prinzip zur Ermittlung des Staatsdefizits wurde bereits in den vorherigen Abschnitten erläutert: Es ist die Differenz zwischen den Ausgaben und den Einnahmen eines Staates. Doch im Detail ist die Bestimmung des Defizits komplexer und umfasst mehrere Schritte und Faktoren. In der Praxis wird das Staatsdefizit wie folgt berechnet: 1. Ermittlung des gesamten Haushaltsplans des Staates 2. Bestimmung der gesamten Ausgaben, einschließlich aller Bereiche wie Soziales, Bildung, Infrastruktur und Rückzahlungen von Schulden 3. Errechnung der gesamten Einnahmen, einschließlich aller Steuern und Gebühren, Zinsen und anderen Kapitaleinnahmen 4. Abzug der Gesamteinnahmen von den Gesamtausgaben In symbolischer Form lässt sich die Berechnung durch die Formel: \[ \text{Staatsdefizit} = \text{Gesamtausgaben} - \text{Gesamteinnahmen} \] ausdrücken.
    Gesamtausgaben (z.B. 500 Milliarden Euro)
    - Gesamteinnahmen (z.B. 480 Milliarden Euro)
    = Staatsdefizit (z.B. 20 Milliarden Euro)
    Die genaue Berechnung des Staatsdefizits kann sich jedoch von Land zu Land unterscheiden, abhängig von gesetzlichen Regelungen und der spezifischen wirtschaftlichen Situation des Landes.

    Staatsdefizit Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft

    Das Staatsdefizit hat weitreichende Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Gesellschaft eines Landes. Diese Auswirkungen können je nach Größe und Dauer des Defizits sowie der allgemeinen wirtschaftlichen Lage variieren. Ein signifikantes Staatsdefizit hat in der Regel folgende Auswirkungen:
    • Konjunkturelle Impulse: Bei Wirtschaftsflauten kann ein erhöhtes Staatsdefizit, ausgelöst durch erhöhte Staatsausgaben, neue Impulse setzen und zur Belebung der Konjunktur beitragen.
    • Wachstum der Staatsverschuldung: Ein anhaltendes Staatsdefizit führt zu einer ansteigenden öffentlichen Verschuldung. Dies kann unter Umständen die finanzielle Stabilität des Landes gefährden.
    • Inflation: Ist das Staatsdefizit hoch und wird primär durch Geldschöpfung finanziert, kann dies zu Inflation führen.
    • Anstieg der Zinssätze: Um die zusätzliche Ausgaben zu finanzieren, kann der Staat neue Staatsanleihen ausgeben. Ein erhöhtes Angebot an Anleihen kann die Zinssätze steigen lassen.
    Es ist wichtig zu beachten, dass dies allgemeine Wirkungsweisen sind. Die tatsächlichen Auswirkungen können von Land zu Land und von Situation zu Situation sehr unterschiedlich sein. Beispielsweise können Länder mit stabiler Wirtschaft und geringer Verschuldung in der Lage sein, höhere Staatsdefizite aufrechtzuerhalten, ohne negative Auswirkungen auf die Inflation oder die Zinssätze zu haben. Andererseits könnten Länder mit hohen Schulden und schwacher Wirtschaft negativ auf steigende Staatsdefizite reagieren, was zu Wirtschaftsinstabilität und finanziellen Krisen führen könnte. Die Auswirkungen des Staatsdefizits sind daher stets im Kontext der spezifischen wirtschaftlichen und politischen Bedingungen eines Landes zu betrachten.

    Maßnahmen zur Reduzierung des Staatsdefizits

    Die Kontrolle des Staatsdefizits ist eine der Hauptaufgaben der Wirtschaftspolitik jedes Landes. Durch eine effektive Verringerung des Defizits kann die finanzielle und wirtschaftliche Stabilität eines Landes verbessert werden. Dieser Abschnitt führt dich in die Strategien zur Reduzierung des Staatsdefizits ein und erklärt auch die wirtschaftlichen Zusammenhänge zwischen dem Staatsdefizit und der Konjunktur.

    Strategien zur Staatsdefizit Reduzierung

    Der erste Schritt zur Reduzierung des Staatsdefizits ist das Verständnis seiner Ursachen. Da es sich grundsätzlich um die Differenz zwischen Staatsausgaben und Staatseinnahmen handelt, kann das Defizit durch die Verringerung der Ausgaben, die Erhöhung der Einnahmen oder eine Kombination aus beidem reduziert werden.

    Das Ausgabenmanagement beinhaltet Maßnahmen wie Budgetkürzungen, Rationalisierung der Staatsausgaben und Priorisierung von Ausgaben mit einem hohen Renditepotential, zum Beispiel in Bildung und Infrastruktur.

    Neben der Kontrolle von Ausgaben kann die Erhöhung der Einnahmen durch Steuern und Gebühren dazu beitragen, das Staatsdefizit zu verringern.

    Die Erhöhung der Staatseinnahmen kann mittels Erhöhung bestehender Steuersätze, Einführung neuer Steuern, Verbesserung der Steuereintreibung und Bekämpfung von Steuerhinterziehung und -umgehung erreicht werden.

    Eine dritte, ebenfalls effektive Strategie zur Reduzierung des Staatsdefizits ist die Stimulation des Wirtschaftswachstums. Ein höheres Wirtschaftswachstum führt in der Regel zu höheren Einnahmen aus Steuern und Gebühren und kann so das Defizit verringern. Die Auswahl der richtigen Strategie zur Reduzierung des Staatsdefizits hängt stark von der spezifischen wirtschaftlichen Situation und den politischen Prioritäten eines Landes ab.

    Staatsdefizit und Konjunktur: Wirtschaftliche Zusammenhänge

    Der Zusammenhang zwischen dem Staatsdefizit und der Konjunktur ist ein Schlüsselkonzept in der Wirtschaftswissenschaft. Es wird oft von einer gegenläufigen Beziehung gesprochen: In Phasen der Rezession steigt das Staatsdefizit in der Regel an, während es in Zeiten des Aufschwungs tendenziell sinkt. Diese Beziehung kann durch verschiedene Mechanismen erklärt werden.

    In einem Abschwung nimmt die Arbeitslosigkeit zu, was wiederum die Sozialausgaben erhöht. Gleichzeitig sinken die Einnahmen aus Einkommenssteuern und Unternehmensgewinnen. Dies führt in der Regel zu einem Anstieg des Staatsdefizits.

    Wenn die Wirtschaft wieder in eine Aufschwungphase eintritt, steigt die Beschäftigung, die Löhne und Gewinne der Unternehmen steigen, was zu höheren Steuereinnahmen führt. Gleichzeitig sinken die Sozialausgaben. Das Resultat ist eine Verringerung des Staatsdefizits.

    Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass dieser Zusammenhang nicht perfekt ist und von anderen Faktoren wie der Wirtschaftspolitik, den globalen wirtschaftlichen Bedingungen und länderspezifischen Merkmalen beeinflusst werden kann. Deshalb kann es auch vorkommen, dass das Staatsdefizit in einer Boomphase ansteigt oder dass trotz Rezession kein signifikanter Anstieg des Defizits beobachtet wird. Immer sind die spezifischen Umstände jedes Landes und der zu Grunde liegende ökonomische Zusammenhang zu beachten.

    Staatsdefizit versus Staatsschulden: Unterschiede und Einfluss auf das BIP

    In der Wirtschaft werden die Begriffe Staatsdefizit und Staatsschulden oft gleichgesetzt und verwirrenderweise manchmal sogar synonym verwendet. Doch trotz ihrer engen Verbindung und Interaktion sind es zwei verschieden Konzepte mit deutlichen Unterschieden. Ahnlich verhält es sich bei der Frage nach dem Einfluss von Staatsdefizit auf das Bruttoinlandsprodukt eines Staates.

    Staatsdefizit versus Staatsschulden: Zwei Seiten der gleichen Münze?

    Zunächst werden Staatsdefizit und Staatsschulden oft als zwei Seiten der gleichen Münze beschrieben, was durch ihre Abhängigkeit voneinander durchaus verständlich ist. Staatsdefizit beschreibt die Differenz zwischen den jährlichen Ausgaben und Einnahmen eines Staates. Wenn die Ausgaben die Einnahmen übersteigen, hat der Staat ein Defizit.

    Staatsschulden, hingegen, bezeichnen die kumulative Summe aller aufgelaufenen Staatsdefizite über die Jahre, abzüglich der Jahre, in denen der Staat Überschüsse erzielt hat. Im Wesentlichen ist dies die Gesamtmenge an Schulden, die ein Staat zu einem bestimmten Zeitpunkt hat.

    Es ist also möglich, dass ein Staat in einem bestimmten Jahr ein Defizit hat (weil die Ausgaben die Einnahmen übersteigen), aber trotzdem keine Schulden hat, weil er in den vorherigen Jahren Überschüsse erzielt hat, die das aktuelle Defizit abdecken. Ein stetiges Anwachsen des Staatsdefizits kann im Laufe der Zeit zu einem Anstieg der Staatsschulden führen, da der Staat gezwungen sein könnte, sich Geld zu leihen, um das Defizit zu finanzieren.

    Staatsdefizit BIP: Welche Auswirkungen hat es auf das Bruttoinlandsprodukt?

    Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist der Gesamtwert aller Güter und Dienstleistungen, die innerhalb eines Landes in einem bestimmten Zeitraum - meist einem Jahr - produziert werden. Es ist ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Landes. Das Staatsdefizit kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf das BIP haben. Welche Effekte dominieren, hängt von einer Reihe von Faktoren ab, darunter die Größe des Defizits, die wirtschaftliche Situation des Landes und die Art und Weise, wie das Defizit finanziert wird. Im Allgemeinen kann ein erhöhtes Staatsdefizit das BIP steigern, wenn es durch erhöhte Staatsausgaben verursacht wird, die in produktive Bereiche der Wirtschaft fließen. Es kann Wirtschaftswachstum anregen und Arbeitslosigkeit abmildern.

    Größere Ausgaben für Infrastruktur, Bildung oder Gesundheit können zum Beispiel die Produktivität erhöhen, neue Arbeitsplätze schaffen und somit das BIP in die Höhe treiben.

    Auf der anderen Seite, wenn das Defizit durch sinkende Einnahmen verursacht wird und die Staatsausgaben dabei konstant bleiben oder zurückgehen, kann das Defizit negative Auswirkungen auf das BIP haben. Außerdem hat ein langfristig hohes Staatsdefizit, das zu steigenden Schulden führt, potentiell schädliche Auswirkungen auf das BIP, da es das Vertrauen der Investoren in die Wirtschaft des Landes beeinträchtigen könnte und zu höheren Zinssätzen führen könnte. Sowohl das Staatsdefizit als auch das BIP sind wichtige ökonomische Indikatoren, die einen umfassenden Einblick in die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Landes ermöglichen. Eine fundierte Kenntnis dieser beiden Konzepte ist daher für ein tiefgreifendes Verständnis der Volkswirtschaftslehre unerlässlich.

    Staatsdefizit - Das Wichtigste

    • Staatsdefizit Definition: Differenz von nichtzinsrelevanten Ausgaben und Einnahmen (Primäres Defizit) und Differenz von nichtzinsrelevanten Ausgaben und Zinsausgaben und Einnahmen (Gesamtdefizit)
    • Staatsdefizit Deutschland: Im Jahr 2020 ein Defizit von ca. 139 Milliarden Euro, etwa 4,2% des BIP
    • Niveau der Staatsverschuldung und Struktur der Staatsausgaben sind wichtige Variablen bei der Betrachtung des Staatsdefizits
    • Staatsdefizite in Europa: Unterschiedliche Situationen in den verschiedenen Ländern
    • Berechnung des Staatsdefizits: Durch Abzug der Gesamteinnahmen von den Gesamtausgaben
    • Auswirkungen des Staatsdefizits: Konjunkturelle Impulse, Wachstum der Staatsverschuldung, Inflation, Anstieg der Zinssätze
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    Staatsdefizit
    Häufig gestellte Fragen zum Thema Staatsdefizit
    Was ist ein Staatsdefizit?
    Ein Staatsdefizit liegt vor, wenn die Ausgaben eines Staates seine Einnahmen übersteigen. Dies führt zu einer negativen Bilanz in der Staatskasse, die meist durch die Aufnahme von Schulden ausgeglichen wird.
    Was sind Staatsdefizite?
    Staatsdefizite sind finanzielle Fehlbeträge, die entstehen, wenn die Ausgaben eines Staates seine Einnahmen in einem bestimmten Zeitraum überschreiten. Sie werden üblicherweise durch Aufnahme von Schulden ausgeglichen.
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