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Deckungsbeitragsrechnung: Eine Einführung
Die Deckungsbeitragsrechnung ist ein wichtiges Werkzeug in der betriebswirtschaftlichen Praxis und gehört zu den Grundlagen im Fach Betriebswirtschaftslehre (BWL). Das Konzept basiert auf dem Prinzip, dass jedes Produkt oder jede Dienstleistung, die ein Unternehmen verkauft, dazu beitragen soll, die Fixkosten des Unternehmens zu decken und damit zum Gewinn beizutragen.
Die Deckungsbeitragsrechnung, auch bekannt als Direct Costing, ist eine Methode zur Berechnung und Analyse der Gewinnfähigkeit von Produkten, Dienstleistungen oder Geschäftsbereichen. Sie differenziert zwischen variablen und fixen Kosten und berechnet den Deckungsbeitrag (DB), der übrig bleibt, um die fixen Kosten zu decken und einen Gewinn zu erzielen.
Definition der Deckungsbeitragsrechnung
Die Deckungsbeitragsrechnung wird definiert als die Berechnung, die den Deckungsbeitrag eines Produktes oder einer Dienstleistung ermittelt. Der Deckungsbeitrag ist der Erlös abzüglich der variablen Kosten. Die variablen Kosten sind die Kosten, die direkt mit der Herstellung eines Produkts oder der Erbringung einer Dienstleistung verbunden sind.
Die mathematische Formel für den Deckungsbeitrag ist: \[ DB = Erlös - variable Kosten \]
Angenommen, du führst ein Produktionsunternehmen und produzierst ein Produkt, das für 50 Euro verkauft wird. Die variablen Kosten pro Einheit belaufen sich auf 30 Euro. Der Deckungsbeitrag pro Einheit liegt daher bei 20 Euro (50€ - 30€).
Vorteile und Nachteile der Deckungsbeitragsrechnung
Die Deckungsbeitragsrechnung hat sowohl Vorteile als auch Nachteile. Sie bietet eine detaillierte Einsicht in die Rentabilität jedes Produkts oder jeder Dienstleistung und ermöglicht es dir, fundierte Entscheidungen über Preisgestaltung, Produktionsmengen und Sortimentsgestaltung zu treffen.
Ein entscheidender Vorteil der Deckungsbeitragsrechnung ist, dass sie erlaubt, eine Break-Even-Analyse durchzuführen. Das bedeutet, es kann berechnet werden, wie viele Einheiten eines Produktes verkauft werden müssen, um alle Kosten zu decken (Break-Even-Punkt).
Allerdings hat die Deckungsbeitragsrechnung auch Nachteile. Sie berücksichtigt nicht die vollständige Kostenstruktur eines Unternehmens, da sie nur zwischen variablen und fixen Kosten differenziert. Außerdem können aufgrund der Vereinfachungen Fehlentscheidungen getroffen werden.
Deckungsbeitragsrechnung einfach erklärt
Die Deckungsbeitragsrechnung kann durch folgende einfachen Schritte erklärt werden:
- Herausfinden, für wie viel du ein Produkt oder eine Dienstleistung verkaufst (Erlös).
- Ermitteln, welche Kosten direkt mit der Herstellung dieses Produkts oder der Bereitstellung dieser Dienstleistung verbunden sind (variable Kosten).
- Ziehe die variablen Kosten vom Erlös ab, um den Deckungsbeitrag zu ermitteln.
Lass uns ein einfaches Beispiel betrachten. Du verkaufst ein Produkt für 100 Euro (Erlös) und die Kosten für die Herstellung dieses Produkts, wie Material- und Arbeitskosten, belaufen sich auf 70 Euro (variable Kosten). Dann wäre der Deckungsbeitrag deines Produkts 30 Euro (100€ - 70€), was bedeutet, dass 30 Euro pro verkauftem Produkt verfügbar sind, um die fixen Kosten zu decken und Gewinn zu erzielen.
Einstufige und mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung
In der modernen Betriebswirtschaftslehre wird die Deckungsbeitragsrechnung nicht nur in ihrer einfachen Form, sondern auch in differenzierteren Modellen, wie der einstufigen und mehrstufigen Deckungsbeitragsrechnung eingesetzt. Beide Modelle haben ihre eigenen Merkmale und Anwendungsbereiche und ihre Anwendung hängt von den spezifischen Anforderungen und Umständen des Unternehmens ab.
Einstufige Deckungsbeitragsrechnung: Was du wissen musst
Die einstufige Deckungsbeitragsrechnung ist die grundlegendste Form der Deckungsbeitragsrechnung. Sie berechnet den Deckungsbeitrag nur einmal, indem sie die variablen Kosten von den entsprechenden Erlösen abzieht.
Bei der einstufigen Deckungsbeitragsrechnung bestehst du nur eine Kategorie von variablen Kosten. Diese Kosten werden vom Erlös abgezogen, um den Deckungsbeitrag zu ermitteln. Damit ist sie besonders geeignet für Unternehmen mit einer einzigen Produktlinie oder Dienstleistung. Hier ist die Formel zur Berechnung des Deckungsbeitrags in der einstufigen Deckungsbeitragsrechnung:
\[ DB = Erlös - Variable Kosten \]
Angenommen, ein Unternehmen verkauft ein Produkt für 10 Euro und die variablen Kosten für die Produktion dieses Produkts betragen 6 Euro. Dann ist der Deckungsbeitrag durch die einstufige Deckungsbeitragsrechnung 4 Euro (10€ - 6€).
Mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung: Ein Überblick
Die mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung, auch multi-stufige Deckungsbeitragsrechnung genannt, ist eine erweiterte Form der Deckungsbeitragsrechnung. In dieser Methode werden die variablen Kosten in verschiedene Kategorien unterteilt, wodurch mehrere Deckungsbeitragsstufen entstehen. Jede Stufe stellt den Deckungsbeitrag nach Abzug einer bestimmten Kategorie von variablen Kosten dar.
Die mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung ist besonders nützlich für Unternehmen mit mehreren Produktlinien, Dienstleistungen oder Geschäftsbereichen. Jede Stufe der mehrstufigen Deckungsbeitragsrechnung berechnet einen Deckungsbeitrag, indem sie eine Kategorie von variablen Kosten vom vorherigen Deckungsbeitrag abzieht:
\[ DB1 = Erlös - Variable Kosten \]
\[ DB2 = DB1 - Weitere Variable Kosten \]
Angenommen, du bist Inhaber eines Cafés und verkaufst Kaffee für 3 Euro pro Becher. Die Kosten für die Bohnen betragen 1 Euro und die Kosten für die Zubereitung (Miete für die Maschine, Stromkosten etc.) betragen 0.50 Euro. In der mehrstufigen Deckungsbeitragsrechnung berechnet die erste Stufe einen Deckungsbeitrag von 2 Euro (3€ - 1€). Die zweite Stufe zieht die Kosten für die Zubereitung ab und ergibt einen Deckungsbeitrag von 1.50 Euro (2€ - 0.50€).
Vergleich: Einstufige gegen mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung
Die Wahl zwischen der einstufigen und der mehrstufigen Deckungsbeitragsrechnung hängt von der spezifischen Situation deines Unternehmens ab. Beide haben ihre eigenen Vorteile und Anwendungen.
Einstufige Deckungsbeitragsrechnung | Mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung |
Einfacher zu berechnen | Bietet eine detailliertere Sicht auf die Kosten |
Gut geeignet für Unternehmen mit einer einzigen Produktlinie oder Dienstleistung | Nützlich für Unternehmen mit mehreren Produktlinien, Dienstleistungen oder Geschäftsbereichen |
Fokussiert auf die Gesamtkosten | Fokussiert auf die Kosten jeder einzelnen Stufe |
Indem du die einstufige oder mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung anwendest, kannst du entscheidende Informationen über die Rentabilität deiner Produkte oder Dienstleistungen erhalten. Diese Informationen können dir helfen, bessere Entscheidungen über Pricing, Produktionsmengen und Produktportfolio zu treffen.
Anwendung der Deckungsbeitragsrechnung
Die Deckungsbeitragsrechnung wird in vielen verschiedenen Geschäftsbereichen verwendet, darunter Finanzplanung, Kostenmanagement, Preisstrategie und Geschäftsplanung. Sie ermöglicht es dir, fundierte Entscheidungen darüber zu treffen, wie du deine Ressourcen zuweisen und wie du deine Preise und Produktionsmengen festlegen kannst. Mithilfe der Deckungsbeitragsrechnung kannst du auch besser verstehen, welche Produktlinien, Dienstleistungen oder Geschäftsbereiche am profitabelsten sind und wo Verbesserungspotenziale liegen.
Deckungsbeitragsrechnung berechnen: Ein praktisches Beispiel
Stelle dir vor, du betreibst ein Unternehmen, das zwei Produkte herstellt: Produkt A und Produkt B. Produkt A verkauft sich für 200 Euro und hat variable Kosten von 150 Euro, während Produkt B für 100 Euro verkauft wird und variable Kosten von 50 Euro hat. Dann berechnen wir den Deckungsbeitrag jedes Produkts wie folgt:
Für Produkt A: Deckungsbeitrag = 200€ (Erlös) - 150€ (Variable Kosten) = 50€
Für Produkt B: Deckungsbeitrag = 100€ (Erlös) - 50€ (Variable Kosten) = 50€
Obwohl beide Produkte den gleichen Deckungsbeitrag von 50 Euro haben, weist Produkt B eine höhere Deckungsbeitragsquote auf, da die variable Kosten pro Einheit niedriger sind. Diese Information kann dir, als Unternehmer, dabei helfen zu entscheiden, welches Produkt du bevorzugen solltest. In diesem Fall könntest du erwägen, mehr Ressourcen auf Produkt B zu konzentrieren, um deine Rentabilität zu steigern.
Deckungsbeitragsrechnung Formel: Ein tieferer Einblick
Die Formel der Deckungsbeitragsrechnung ist zentral für das Verständnis der Rentabilität eines Produkts oder einer Dienstleistung. Sie berechnet den Deckungsbeitrag, indem sie die variablen Kosten vom Erlös abzieht.
Die Deckungsbeitragsrechnung Formel wird wie folgt berechnet:
\[ DB = Erlös - Variable Kosten \]
Es ist wichtig zu beachten, dass die Deckungsbeitragsrechnung nicht nur Auskunft über die Rentabilität eines einzelnen Produkts oder einer einzelnen Dienstleistung gibt, sondern auch Auskunft über die Rentabilität sämtlicher Produkte oder Dienstleistungen, die das Unternehmen anbietet. Wenn du den Durchschnittsdeckungsbeitrag aller Produkte oder Dienstleistungen ermitteln möchtest, dividiere einfach die Summe aller Deckungsbeiträge durch die Anzahl der Produkte oder Dienstleistungen.
Break-Even-Point berechnen: Wie es mit der Deckungsbeitragsrechnung geht
Der Break-Even-Point ist der Punkt, an dem Gesamterlöse und Gesamtkosten eines Unternehmens gleich sind. Er stellt also die Mindestverkaufsmenge dar, die benötigt wird, um alle Kosten zu decken. Der Break-Even-Point ist ein nützlicher Indikator für die finanzielle Performance und die Rentabilität eines Unternehmens.
In Bezug auf die Deckungsbeitragsrechnung wird der Break-Even-Point errechnet, indem die Summe der fixen Kosten durch den Deckungsbeitrag pro Einheit geteilt wird.
Die Formel zur Berechnung des Break-Even-Points lautet:
\[Break-Even-Point = \frac{Fixe Kosten}{Deckungsbeitrag pro Einheit}\]
Angenommen, das Unternehmen hat insgesamt 10.000€ an fixen Kosten und der Deckungsbeitrag pro Einheit beträgt 20€. Dann berechnet sich der Break-Even-Point wie folgt: Break-Even-Point = 10.000€ / 20€ = 500 Einheiten. Das bedeutet, das Unternehmen muss 500 Einheiten verkaufen, um alle seine Kosten zu decken und den Break-Even-Point zu erreichen.
Übungen zur Deckungsbeitragsrechnung: Gut vorbereitet für die Prüfung
Um das Konzept der Deckungsbeitragsrechnung fest zu verankern, kann die Lösung von Übungsaufgaben sehr hilfreich sein. Denke dabei daran, sowohl die Berechnung des Deckungsbeitrags als auch des Break-Even-Points zu üben.
Stelle dir vor, du führst ein Unternehmen, das drei Produkte herstellt: Produkt X, Y und Z. Jedes Produkt verkauft sich für 100 Euro. Die variablen Kosten für die Produktion dieser Produkte betragen 60 Euro, 30 Euro und 40 Euro. Berechne den Deckungsbeitrag für jedes Produkt und bestimme, welches Produkt den höchsten Deckungsbeitrag erzielt.
Deckungsbeitragsrechnung - Das Wichtigste
- Einführung in das Thema Deckungsbeitragsrechnung
- Definition und Formel der Deckungsbeitragsrechnung
- Vor- und Nachteile der Deckungsbeitragsrechnung
- Erläuterung der einstufigen und mehrstufigen Deckungsbeitragsrechnung
- Anwendung und Berechnung der Deckungsbeitragsrechnung anhand von praktischen Beispielen
- Theoretischer Ansatz zur Berechnung des Break-Even-Points mithilfe der Deckungsbeitragsrechnung
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Deckungsbeitragsrechnung Studium
Wozu dient die Deckungsbeitragsrechnung?
Die Deckungsbeitragsrechnung dient dazu, den Beitrag eines Produktes oder einer Dienstleistung zur Deckung der fixen Kosten eines Unternehmens zu ermitteln. Sie zeigt, welcher Anteil des Umsatzes nach Abzug der variablen Kosten übrigbleibt und trägt somit zur Preisfindung und Sortimentsgestaltung bei. Außerdem hilft sie bei der Entscheidungsfindung über die Fortführung oder Einstellung von Produkten, Dienstleistungen oder Geschäftsbereichen.
Was ist die Deckungsbeitragsrechnung?
Die Deckungsbeitragsrechnung ist ein Instrument des internen Rechnungswesens, das die Differenz zwischen den Erlösen eines Produktes oder einer Dienstleistung und dessen variablen Kosten ermittelt. Diese Differenz, der Deckungsbeitrag, dient dazu, die fixen Kosten des Unternehmens zu decken und den Gewinn zu ermitteln. Die Methode ermöglicht es, die Profitabilität einzelner Produkte oder Segmente zu analysieren und fundierte betriebswirtschaftliche Entscheidungen zu treffen.
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