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Einführung in die Gossenschen Gesetze
In der Betriebswirtschaftslehre ist es unerlässlich, das Verhalten von Konsumenten zu verstehen, insbesondere was ihre Kaufentscheidungen und Konsumpräferenzen betrifft. Hier kommen die sogenannten "Gossenschen Gesetze" ins Spiel - grundlegende Prinzipien, die zur Erklärung dieses Verhaltens dienen.
Du fragst dich vielleicht: "Wer war Gossen und was sind seine Gesetze?" Nun, Hermann Heinrich Gossen war ein deutscher Ökonom des 19. Jahrhunderts, dessen Arbeit zur Konsumtheorie die Grundlage dieser Gesetze bildet.
Gossensche Gesetze: Definition und Grundlagen
Es gibt zwei Gesetze, die als Gossensche Gesetze bekannt sind:
- Das erste Gesetz, oft auch als "Gesetz des abnehmenden grenznutzen" bezeichnet, besagt, dass der Nutzen, den eine Person aus der Verwendung einer bestimmten Menge eines Gutes oder einer Dienstleistung erhält, mit jeder zusätzlichen Einheit abnimmt.
- Das zweite Gesetz, auch als "Gesetz der proportionalität der Preise" bekannt, besagt, dass eine Person ihr Einkommen so verteilt, dass der Nutzen, den sie aus der letzten ausgegebenen Einheit jedes Gutes erhält, in allen Verwendungsbereichen gleich ist.
Der Grenznutzen ist einfach der zusätzliche Nutzen, den eine Person durch den Konsum einer zusätzlichen Einheit eines Gutes oder einer Dienstleistung erhält. Er ist grundlegend für das Verständnis der Gossenschen Gesetze und der Konsumtheorie im Allgemeinen.
Gossens Arbeiten wurden während seines Lebens nicht anerkannt. Es war Leon Walras, ein Schweizer Ökonom, der Gossen im späten 19. Jahrhundert Wiederbelebung verschaffte, als er die Arbeit Gossens entdeckte und sie als "fundamental" für die Ausarbeitung seiner eigenen Konsumtheorie erklärte. Walras pries Gossen als einen Ökonomen, der "weit voraus" war und lobte seine Arbeit als eine "vollständige und rigorose Formulierung" der Theorie des Konsumverhaltens.
Anwendungsbeispiele der Gossenschen Gesetze
Um besser zu verstehen, wie die Gossenschen Gesetze in der Praxis gelten, betrachte folgendes Beispiel:
Du bist ein Fan von Schokolade. Die erste Tafel, die du isst, bietet dir großen Genuss (hoher Nutzen). Wenn du jedoch eine zweite, dritte oder vierte Tafel isst, wird die Freude, die du von jeder zusätzlichen Tafel erhältst, immer weniger - dies ist das erste Gossensche Gesetz in Aktion. Jetzt, wo du weniger Freude daraus ziehst, wirst du wahrscheinlich weniger darauf ausgeben und dein Geld für etwas anderes verwenden, das dir mehr Freude bereitet - zum Beispiel ein Buch oder einen Film. Das ist das zweite Gossensche Gesetz.
Gossensche Gesetze und der Grenznutzen
Wie bereits in der Definition erwähnt, spielt der Grenznutzen eine Schlüsselrolle in den Gossenschen Gesetzen. In der Tat, Gossens Arbeit war die erste, die das Konzept des Grenznutzens eingeführt und formalisiert hat, und es bleibt ein zentrales Prinzip in der modernen Ökonomie.
Das Konzept des Grenznutzens wurde in die Preistheorie und die Theorie der Nachfrage eingeführt. Es erlaubt uns, zu erklären, wie Individuen ihre Kaufentscheidungen treffen - nämlich durch den Vergleich des zusätzlichen Nutzens, den sie von den verschiedenen Gütern und Dienstleistungen erhalten, die sie kaufen könnten.
Die Preistheorie analysiert, wie die Preise von Gütern und Dienstleistungen in einem Markt zustande kommen, basierend auf Angebot und Nachfrage. Die Theorie der Nachfrage sagt voraus, wie sich Veränderungen des Preises und des Einkommens auf die Menge auswirken, die die Verbraucher kaufen möchten.
So reagieren wir laut den Gossensche Gesetzen auf Preisänderungen und verändern unsere Kaufentscheidungen. Aber natürlich gibt es auch andere Faktoren, die unser Konsumverhalten beeinflussen, wie unseren individuellen Geschmack, unsere Gewohnheiten oder soziale Einflüsse.
Das 2. Gossensche Gesetz genauer betrachtet
Das zweite Gossensche Gesetz, auch als "Gesetz der proportionalität der Preise" bekannt, baut auf dem Konzept des Grenznutzens auf und befasst sich mit der Art und Weise, wie Verbraucher ihr Einkommen unter verschiedenen Gütern verteilen.
Definition des 2. Gossenschen Gesetzes
Das zweite Gossensche Gesetz besagt, dass eine Person ihr Einkommen so verteilt, dass der Grenznutzen, den sie aus der letzten ausgegebenen Einheit jedes Gutes erhält, in allen Verwendungsbereichen gleich ist.
In anderen Worten, der Verbraucher strebt danach, alle seine Konsumausgaben so zu verwalten, dass er aus jedem ausgegebenen Euro den gleichen Grenznutzen erhält. Das Gleichgewicht wird erreicht, wenn der Preis eines Gutes im Verhältnis zum Grenznutzen, den das Gut liefert, für alle Güter gleich ist. Mathematisch ausgedrückt, wenn \( p_i \) der Preis für Gut i und \( MU_i \) der daraus abgeleitete Grenznutzen ist, dann gilt im Gleichgewicht: \( \frac{p_{i}}{MU_{i}} = \frac{p_{j}}{MU_{j}} \), für alle i und j.
Beispiel zur Veranschaulichung des 2. Gossenschen Gesetzes
Bevor wir uns ein konkretes Beispiel ansehen, ist es wichtig zu verstehen, dass dieses Gesetz im realen Leben niemals perfekt umgesetzt werden kann. Es dient eher als Modell oder Richtlinie, wie ein rationales Individuum seine Ausgaben verteilen würde, um den maximalen Nutzen zu erzielen.
Stell dir vor, du hast 10 Euro zur Verfügung und du musst entscheiden, wie du es zwischen zwei Gütern, sagen wir, Äpfeln und Orangen, verteilen willst. Beide kosten 1 Euro pro Stück. Zunächst kaufst du einen Apfel und er schmeckt fantastisch – der Grenznutzen ist hoch. Du entscheidest dich, einen weiteren zu kaufen, aber schon der zweite Apfel gibt dir weniger Freude. Auf der anderen Seite gibt dir die erste Orange, die du kaufst, großen Genuss. Mit anderen Worten, der Grenznutzen des Kaufs eines weiteren Apfels ist geringer als der des Kaufs einer Orange, daher entscheidest du dich für die Orange. Du fährst damit fort, immer das Gut zu kaufen, welches den höchsten Grenznutzen liefert, bis du entweder kein Geld mehr hast oder der Grenznutzen aller Güter gleich ist.
Wirkung des 2. Gossenschen Gesetzes in der Mikroökonomie
Die Prinzipien des zweiten Gossenschen Gesetzes sind fest in der mikroökonomischen Theorie verankert und liefern wichtige Informationen über das individuelle Konsumverhalten.
In der Mikroökonomie ermöglicht das zweite Gossensche Gesetz eine detaillierte Untersuchung individueller Nachfrageentscheidungen und erleichtert die Analyse von Marktgleichgewichten. Dieses grundlegende Gesetz beeinflusst die Berechnung der Preiselastizität der Nachfrage, die für die Bildung der Unternehmenspolitik verwendet wird. Außerdem ist es ein unverzichtbarer Bestandteil der Haushaltstheorie, die das Verhalten der Verbraucher unter verschiedenen Einkommens- und Preisbedingungen analysiert.
Photog und einfach ausgedrückt: Die Ausgabemuster, die wir in verschiedenen Branchen oder Märkten sehen, die Art und Weise, wie die Menschen auf Preisänderungen reagieren, und viele der Marktphänomene, die wir in der Realität beobachten, können durch das zweite Gossensche Gesetz und die darauf aufbauenden Theorien erklärt werden.
Gossensche Gesetze einfach und verständlich erklärt
Im Studium der Wirtschaftswissenschaften begegnen Studierenden häufig die Gossenschen Gesetze. Diese beiden Gesetze, die ihren Namen von dem Ökonomen Hermann Heinrich Gossen haben, sind grundlegende Konzepte in der Theorie des rationalen Verhaltens. Zusammen bilden sie das Fundament der modernen Mikroökonomie und liefern wichtige Erklärungen für die Verhaltensweisen von Verbrauchern im Markt.
Basisprinzipien der Gossenschen Gesetze
Die Gossenschen Gesetze bestehen aus zwei grundlegenden Prinzipien:
- Das erste Gesetz - auch als "Gesetz des abnehmenden Grenznutzens" bekannt - besagt, dass mit jeder weiteren konsumierten Einheit eines Gutes oder einer Dienstleistung der zusätzlich erzielte Nutzen abnimmt.
- Das zweite Gesetz - oft als "Gesetz der proportionalität der Preise" bezeichnet - geht davon aus, dass Konsumenten ihr Einkommen so auf verschiedene Güter verteilen, dass der Grenznutzen der zuletzt erworbenen Einheit in allen Verwendungsbereichen gleich ist.
Was bedeutet das genau? Stell dir vor, du isst eine Tafel Schokolade. Mit jedem Stück, das du isst, wird dein Genuss ein Stück weniger, bis du eventuell keinen weiteren Nutzen mehr daraus ziehst. Das ist das erste Gossensche Gesetz.
Angenommen, du hast nun noch Geld für eine weitere Tafel Schokolade oder eine Kinokarte. Wenn der Grenznutzen von beiden gleich ist, würdest du wahrscheinlich beides in Betracht ziehen - das entspricht dem zweiten Gossenschen Gesetz.
Nehmen wir an, du hast 20 Euro zur Verfügung und willst entscheiden, ob du ein Buch für 10 Euro oder zwei DVDs für je 5 Euro kaufst. Nach dem zweiten Gossenschen Gesetz würdest du danach streben, deinen Grenznutzen zu maximieren und das Geld so auf die beiden Produkte verteilen, dass du bei jedem Euro, den du ausgibst, den gleichen Grenznutzen erhältst.
Schlüsselkonzepte im Kontext der Gossenschen Gesetze
Die Gossenschen Gesetze basieren auf dem Prinzip des 'rationalen Konsumenten' und der Annahme, dass Konsumenten dazu neigen, ihren Nutzen zu maximieren. Hierbei handelt es sich um grundlegende Annahmen der Wirtschaftstheorie und insbesondere der Mikroökonomie. Zu den Schlüsselkonzepten, die zur Veranschaulichung der Gossensche Gesetze dienen, gehören unter anderem:
- Nutzen: Ein Maß, um zu quantifizieren, wie sehr eine Person ein Gut oder eine Dienstleistung schätzt.
- Grenznutzen: Der zusätzliche Nutzen, der durch den Konsum einer weiteren Einheit eines Gutes erhalten wird.
- Einkommenseffekt: Die Veränderung der Nachfrage nach einem Gut aufgrund von Veränderungen im Einkommen des Verbrauchers.
- Substitutionseffekt: Die Veränderung der Nachfrage nach einem Gut aufgrund von Preisänderungen, die das Gut relativ teurer oder billiger als andere Güter machen.
Ein zentraler Aspekt bei der Analyse der Auswirkungen der Gossenschen Gesetze auf das Verbraucherverhalten ist die Untersuchung der Reaktionen der Haushalte auf Preis- und Einkommensänderungen. Hierbei spielen sowohl der Einkommens- als auch der Substitutionseffekt eine entscheidende Rolle.
Vereinfachte Erklärung der Gossenschen Gesetze im Studium der Mikroökonomie
Die Gossenschen Gesetze bilden die Grundlage für viele Theorien in der Mikroökonomie, darunter die Theorie der Konsumentenwahl und die Theorie der Nachfrage. Sie helfen dabei, zu erklären, wie Verbraucher ihre Einkommen ausgeben und welchen Einfluss Änderungen von Preisen und Einkommen auf ihre Kaufentscheidungen haben.
Die Theorie der Konsumentenwahl befasst sich mit der Frage, wie ein Verbraucher, der ein gegebenes Einkommen hat, dieses unter den verschiedenen verfügbaren Gütern und Dienstleistungen aufteilt, um seinen Nutzen zu maximieren. Die Theorie der Nachfrage auf der anderen Seite analysiert, wie viel von einem Gut ein Verbraucher kaufen wird, wenn der Preis des Gutes und das Einkommen des Verbrauchers gegeben sind.
Ein leicht verständliches Anwendungsbeispiel der Gossenschen Gesetze im Studium der Mikroökonomie ist das sogenannte "Budgetierungsproblem". Angenommen, ein Student hat ein festes monatliches Budget und muss entscheiden, wie er dieses Budget auf Nahrung, Miete, Bücher und Freizeitaktivitäten aufteilt. In diesem Kontext helfen die Gossenschen Gesetze dabei, die abnehmende Zufriedenheit zu erklären, die der Student durch den Verzehr von immer mehr Einheiten eines bestimmten Gutes (z.B. Burger) erhält, und wie er sein Budget umverteilen könnte, um insgesamt eine höhere Zufriedenheit zu erzielen.
Angenommen, unser Student liebt Burger. Nach dem ersten Burger ist er sehr zufrieden, aber mit jedem weiteren Burger, den er isst, wird er weniger zufrieden. Das ist der abnehmende Grenznutzen. Jetzt, da der Nutzen, den er aus dem Burger zieht, abnimmt, könnte er in Erwägung ziehen, dieses Geld stattdessen für ein Buch auszugeben. Mit diesem Buch, das er sehr gerne lesen würde, könnte er mehr Zufriedenheit erzielen. Das ist das zweite Gossensche Gesetz in Aktion.
Aber natürlich lässt sich das Verhalten von Individuen nicht immer vollständig durch Rationale-Entscheider-Theorien erklären. Es gibt viele andere Faktoren wie emotionale, soziale oder kognitive Verzerrungen, die das tatsächliche Verhalten von Menschen beeinflussen können und daher in realistischeren oder komplexeren Modellen berücksichtigt werden müssen.
Gossensche Gesetze - Das Wichtigste
- Gossensche Gesetze sind grundlegende Prinzipien in der Mikroökonomie und der Konsumtheorie
- Erstes Gossensches Gesetz: Nutzen abnehmend mit jeder zusätzlichen Einheit eines Gutes/Dienstleistung
- Zweites Gossensches Gesetz (Gesetz der proportionalität der Preise): Verteilung des Einkommens für gleichmäßigen Nutzen in allen Verwendungsbereichen
- Grenznutzen: Zusatznutzen aus dem Verbrauch einer zusätzlichen Einheit eines Gutes oder einer Dienstleistung
- Leon Walras: Schweizer Ökonom, der die Arbeiten von Gossen wiederbelebte
- Anwendung der Gossenschen Gesetze in der Praxis zur Erklärung von Verbraucherverhalten
- 2. Gossensches Gesetz eng verbunden mit der Mikroökonomie insbesondere der Preis-/ Nachfragetheorie und der Haushaltstheorie
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