Steuerinzidenz

Du stehst am Anfang deiner Auseinandersetzung mit der Steuerinzidenz, einem zentralen Thema im Fach Betriebswirtschaftslehre. Dieser Beitrag liefert eine tiefgreifende Erklärung der Steuerinzidenz, von der Definition über die theoretischen Grundlagen bis hin zu realen Beispielen und Anwendungsaufgaben. Dabei bietet der Text eine sorgfältige Analyse der verschiedenen Hauptaspekte dieses Themas, von der klassischen Steuerinzidenz über die Bedeutung der Preiselastizität bis hin zu erweiterten Aspekten der Steuerinzidenz-Theorie.

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    Einführung in die Steuerinzidenz

    Die Steuerinzidenzist ein fundamental wichtiges Konzept in der Betriebswirtschaftslehre und der Volkswirtschaftslehre, das sich mit der Verteilung der Steuerlast auf verschiedene Wirtschaftsakteure befasst.

    Definition der Steuerinzidenz

    Die Steuerinzidenz bezeichnet die Analyse, wer letztendlich die ökonomische Last einer Steuer trägt. Sie hilft zu verstehen, wie sich Steuern auf die Verteilung von Einkommen und Wohlstand auswirken.

    Nach der Steuerpolitik und der steuerlichen Belastung ist eines der Hauptziele, zu verstehen, wie die Steuerlast verteilt ist und ob dieses Verteilungsmuster fair ist. Dieses Konzept ist von entscheidender Bedeutung, um zu begreifen, wie Steuern realwirtschaftliche Entscheidungen beeinflussen.

    Die Analyse der Steuerinzidenz kann komplexe zerechnungsmodelle beinhalten, um die Auswirkungen unterschiedlicher Steuertarife und -arten zu ermitteln. Insbesondere können fiskalpolitische Änderungen Einfluss auf die Steuerinzidenz haben.

    Bedeutung der Steuerinzidenz

    Die Steuerinzidenz spielt eine entscheidende Rolle in der Debatte um Steuergerechtigkeit und Steuerpolitik. Sie kann bedeutende Auswirkungen auf den Lebensstandard und die Kaufkraft der Menschen haben.
    • Sie kann dazu beitragen, die Wirkung von Steuern auf die Verteilung von Wohlstand und Einkommen zu analysieren.
    • Sie ist ein wichtiges Werkzeug zur Beurteilung der Fairness eines Steuersystems.
    • Sie hilft, die Auswirkungen von Steueränderungen auf einzelne Wirtschaftsakteure zu verstehen.

    Klassische Steuerinzidenz

    Die klassische Steuerinzidenz geht von einem vollkommenen Markt aus, auf dem Produzenten und Konsumenten Preisnehmer sind. Es wird angenommen, dass die Steuerlast je nach (Preis-)Elastizität der Nachfrage und des Angebots verteilt wird.

    Nehmen an, dass der Staat eine bestimmte Einheit eines Guts besteuert. Wenn die Nachfrage nach diesem Gut unelastisch ist (die Konsumenten ändern ihre Nachfrage kaum, auch wenn der Preis steigt), werden die Konsumenten einen Großteil der Steuerlast tragen, da die Produzenten den Preis erhöhen können, ohne dass die Nachfrage stark sinkt. Auf der anderen Seite, wenn die Nachfrage elastisch ist (die Konsumenten ändern ihre Nachfrage stark, wenn der Preis sich ändert), wird der Produzent den größten Teil der Steuerlast tragen, da er den Preis nicht erhöhen kann, ohne dass die Nachfrage stark sinkt. Dieses Beispiel zeigt, wie die Verteilung der Steuerlast von der Elastizität der Nachfrage abhängt.

    Art der ElastizitätVerteilung der Steuerlast
    Unelastische NachfrageKonsumenten tragen die höhere Belastung
    Elastische NachfrageProduzenten tragen die höhere Belastung
    Zusammengenommen trägt das Konzept der Steuerinzidenz zum tieferen Verständnis bei, wie Steuern die Verteilung von Einkommen und Wohlstand beeinflussen und wer letztlich die Steuerlast trägt. Es liefert wichtige Erkenntnisse für die Debatte um Steuergerechtigkeit und Steuerpolitik.

    Steuerinzidenz einfach erklärt

    Die Steuerinzidenzist ein Konzept aus der Betriebswirtschaftslehre und der Volkswirtschaftslehre. Es analysiert, wer die wirtschaftliche Last einer Steuer trägt. Dies könnte entweder der Verkäufer (in Form von niedrigeren Gewinnen) oder der Käufer (in Form von höheren Preisen) sein. Die wesentliche Frage ist, wer von beiden stärker durch die Steuer belastet wird. Um dies zu beantworten, betrachten Ökonomen die Preiselastizität von Angebot und Nachfrage. Mit anderen Worten, sie untersuchen, wie stark Angebot und Nachfrage auf Preisänderungen reagieren. Basierend darauf lassen sich Annahmen darüber treffen, wer die Kosten einer Steuer tragen wird.

    Beispiel zur Verdeutlichung der Steuerinzidenz

    Stell dir vor, du bist ein Apfelbauer und verkaufst Äpfel auf einem Markt. Nun fährt die Regierung eine Steuer ein, die direkt auf Äpfel erhoben wird. Wenn du, als Produzent, die Möglichkeit hättest, die durch die Steuer verursachten Kosten vollständig auf deine Kunden zu überwälzen, indem du den Preis pro Apfel erhöhst, wäre die Steuerinzidenz vollständig auf die Konsumenten übertragen. Wenn jedoch die Konsumenten sehr preissensibel sind und auf eine Preiserhöhung reagieren, indem sie weniger Äpfel kaufen oder zu alternativen Produkten wechseln, könntest du die Kosten der Steuer nicht vollständig auf die Konsumenten überwälzen. In diesem Fall würdest du einen Teil der Steuerlast tragen, was sich in reduzierten Gewinnen widerspiegeln würde.

    Diese Situation verdeutlicht, wie die relative Preiselastizität von Angebot und Nachfrage die Verteilung der Steuerlast beeinflussen kann.

    Theorie hinter der Steuerinzidenz

    Die Theorie der Steuerinzidenz basiert auf der Annahme, dass Märkte effizient sind und Preise sich frei anpassen können. In der Realität gibt es jedoch oft Preise, die unflexibel sind, oder Märkte, die nicht vollkommen effizient sind. In solchen Fällen kann die tatsächliche Steuerinzidenz von den theoretischen Vorhersagen abweichen.

    Die Preiselastizität des Angebots misst, wie sehr die Menge eines Gutes, die von Produzenten angeboten wird, auf eine Änderung des Preises dieses Gutes reagiert. Die Preiselastizität der Nachfrage misst, wie sehr die nachgefragte Menge eines Gutes auf eine Änderung des Preises dieses Gutes reagiert.

    Laut der Theorie der Steuerinzidenz trägt der Marktakteur mit der weniger elastischen (also weniger auf Preisänderungen reagierenden) Seite der Markttransaktion mehr von der Steuerlast. Beispielsweise wird, wenn die Nachfrage unelastisch ist (also die Nachfrage stark auf Preisänderungen reagiert), der Verkäufer die Steuer tragen, weil er den Preis nicht ohne erheblichen Verlust von Verkaufsmengen erhöhen kann. Theoretisch lassen sich die Auswirkungen einer Steuer auf Angebot und Nachfrage mit Hilfe von Angebot- und Nachfragekurven veranschaulichen. Wenn eine Steuer erhoben wird, verschiebt sich entweder die Angebotskurve nach links (bei einer Produktionssteuer) oder die Nachfragekurve nach links (bei einer Konsumsteuer). Dabei wird das neue Gleichgewicht dort hergestellt, wo die neue Angebots- oder Nachfragekurve die jeweils andere Kurve schneidet. Unter Berücksichtigung der jeweiligen Preiselastizitäten von Angebot und Nachfrage kann die neue Verteilung der Steuerlast zwischen Käufern und Verkäufern ermittelt werden. Die Auswirkungen von Steuern auf das Marktergebnis sind daher ein zentrales Thema in der Betriebswirtschaftslehre und der Volkswirtschaftslehre.

    Die Analyse der Steuerinzidenz kann auch zur Bewertung der Fairness eines Steuersystems herangezogen werden. Hierbei wird untersucht, inwieweit verschiedene Einkommensgruppen verschieden stark durch Steuern belastet werden. Somit trägt die Steuerinzidenz auch zur Debatte über steuerliche Gerechtigkeit bei.

    Vertiefung in die Mikroökonomie: Steuerinzidenz

    Die Steuerinzidenzist ein wichtiger Aspekt in der Mikroökonomie, der es erlaubt, die wirkliche Verteilung der Steuerlast zu analysieren und zu bewerten, ob diese gerecht ist oder nicht. In volkswirtschaftlicher Betrachtung sind die Auswirkungen von Steuern auf die Marktteilnehmer von großer Bedeutung, und genau dabei kommt der Steuerinzidenz eine Schlüsselrolle zu.

    Berechnung der Steuerinzidenz

    Die Berechnung der Steuerinzidenz erfolgt durch die Bestimmung der relativen Änderungen in Angebot und Nachfrage als Folge der Steuereinführung. Dabei ist besonders die Preiselastizität von Angebot und Nachfrage wichtig, da sie entscheidet, wer die Last der Steuer trägt. Einfach formuliert ist die Steuerinzidenz bei Verkäufern (Produzenten) höher, wenn die Preiselastizität des Angebots niedrig ist, das heißt, wenn Anbieter ihre Produktionsmengen nur wenig ändern, auch wenn die Preise sich verändern. Umgekehrt ist die Steuerinzidenz bei Käufern (Konsumenten) höher, wenn die Preiselastizität der Nachfrage gering ist, das heißt wenn Käufer ihre Nachfrage nur wenig anpassen, selbst wenn die Preise steigen. Die Steuerinzidenz für Verkäufer (Produzenten) wird häufig durch die Formel \(\frac{1}{1+E_d}\) berechnet, wobei \(E_d\) die Preiselastizität der Nachfrage ist. Die Steuerinzidenz für Käufer wird entsprechend durch die Formel \(\frac{E_s}{1+E_s}\) ermittelt, wobei \(E_s\) die Preiselastizität des Angebots darstellt.

    Steuerinzidenz und Preiselastizität

    Die Preiselastizität zeigt die prozentuale Änderung der nachgefragten oder angebotenen Menge bei einer Änderung des Preises um 1 Prozent. Sie ist ein Maß dafür, wie sehr sich Angebot und Nachfrage ändern, wenn sich der Preis ändert.

    Wenn die Preiselastizität des Angebots hoch ist, können Produzenten ihre Produktion leicht anpassen, und die Steuerlast wird eher bei den Konsumenten liegen. Bei einer geringen Preiselastizität der Nachfrage ändern Konsumenten ihr Nachfrageverhalten kaum, auch wenn sich der Preis ändert. Die Steuerlast fällt deshalb eher bei den Produzenten an.

    Ein Beispiel zur Verdeutlichung: Wenn eine Steuer auf Benzin erhöht wird und die Nachfrage nach Benzin elastisch ist, dann werden Käufer weniger Benzin nachfragen und mehr auf Alternativen wie Fahrrad- oder Busfahrten setzen. Die Produzenten können die Steuer also nicht einfach auf die Konsumenten abwälzen, indem sie den Benzinpreis erhöhen. Sie werden einen größeren Anteil der Steuer selbst tragen müssen, indem sie weniger Umsatz und Gewinn machen.

    Ökonomische versus legale Steuerinzidenz

    Die ökonomische und legale Steuerinzidenz unterscheiden sich grundlegend. Die legale Steuerinzidenz beschreibt, wer die Steuer rechtlich gesehen an den Staat abführt. Die ökonomische Steuerinzidenzhingegen bezieht sich auf die Frage, bei wem die wirtschaftliche Last der Steuer tatsächlich anfällt, das heißt wer die Kosten der Steuer letztlich trägt. Dies kann zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. So kann eine Steuer beispielsweise gesetzlich von den Verkäufern abgeführt werden, die ökonomische Last jedoch auf die Käufer überwälzt werden, wenn diese aufgrund einer geringen Preiselastizität der Nachfrage die höheren Preise akzeptieren.
    Arten der SteuerinzidenzErklärung
    Legale SteuerinzidenzWer führt die Steuer rechtlich an den Staat ab
    Ökonomische SteuerinzidenzWer trägt die wirtschaftliche Last der Steuer
    Die Unterscheidung zwischen legaler und ökonomischer Steuerinzidenz ist von großer Bedeutung, insbesondere wenn es um die Beurteilung der Gerechtigkeit von Steuern geht. Daher ist ein Verständnis beider Konzepte für ein tiefgehendes Verständnis der Steuerinzidenz unerlässlich.

    Aufgaben rund um die Steuerinzidenz

    Übungen und Anwendungsaufgabensind zentrale Bestandteile beim Erlernen und Verstehen der Steuerinzidenz. Sie helfen dabei, die theoretischen Konzepte und Formeln zur Steuerinzidenz anwendungsorientiert zu verstehen und in praktischen Beispielen anzuwenden. Daher geht es jetzt darum, wie du mit gezielten Aufgaben den Umgang mit der Steuerinzidenz verbessern kannst.

    Übungen zur Steuerinzidenz Formel

    Die Grundlage jeder Übung zur Steuerinzidenz sollte die Anwendung der Formel zur Berechnung der Steuerlastverteilung sein. Wie bereits erwähnt, wird die Steuerinzidenz für Verkäufer (Produzenten) mittels der Formel \(\frac{1}{1+ E_d}\) berechnet, wobei \(E_d\) die Preiselastizität der Nachfrage ist. Analog dazu wird die Steuerinzidenz für Käufer durch die Formel \(\frac{E_s}{1+ E_s}\) ermittelt, wobei \(E_s\) die Preiselastizität des Angebots darstellt.

    Stell dir vor, du erhältst die folgende Aufgabe: Ein Markt hat eine Preiselastizität der Nachfrage von -1,2 und eine Preiselastizität des Angebots von 0,8. Berechne die Steuerinzidenz für Käufer und Verkäufer.

    In deiner Lösung solltest du zunächst die gegebenen Werte in die Formeln einsetzen. Beachte dabei, dass die Preiselastizität der Nachfrage gewöhnlich ein negatives Vorzeichen hat, da ein höherer Preis in der Regel zu einer geringeren Nachfrage führt. Dies bedeutet, dass \(E_d = -1,2\) und \(E_s = 0,8\). Setze diese Werte in die oben genannten Formeln ein und löse sie: Steuerinzidenz für Verkäufer = \(\frac{1}{1 - (-1,2)} = \frac{1}{2,2} = 0,45\) (rund) Steuerinzidenz für Käufer = \(\frac{0,8}{1 + 0,8} = \frac{0,8}{1,8} = 0,44\) (rund) Diese Ergebnisse bedeuten, dass die Steuerlast etwa zu gleichen Teilen auf Käufer und Verkäufer verteilt wird.

    Anwendungsaufgaben zur Steuerinzidenz in der VWL

    Anwendungsaufgaben fordern dich heraus, das Konzept der Steuerinzidenz auf realistische wirtschaftliche Szenarien zu übertragen. Es wird erwartet, dass du dein Verständnis der Theorie und der Formel zur Steuerinzidenz demonstrierst, indem du interpretierst, wie die Verteilung der Steuerlast in verschiedenen volkswirtschaftlichen Kontexten aussehen könnte.

    Eine mögliche Anwendungsaufgabe könnte folgendermaßen lauten: Die Regierung hat eine neue Steuer auf Tabakprodukte eingeführt. Da es nur wenige Alternativen zu Tabakprodukten gibt, wird erwartet, dass die Preiselastizität der Nachfrage gering ist. Was passiert mit der Steuerinzidenz in diesem Fall? Und wie würde deine Antwort ausfallen, wenn es viele leicht verfügbare und attraktive Alternativen zu Tabakprodukten gäbe?

    Die Lösung der Aufgabe würde auf der Theorie zur Steuerinzidenz basieren. Wenn die Preiselastizität der Nachfrage gering ist, d.h. die Käufer ändern ihre Nachfrage trotz steigender Preise nur wenig, würden die Käufer einen größeren Teil der Steuerlast tragen. Hingegen, wenn viele Alternativen zu Tabakprodukten vorhanden und für die Konsumenten leicht zugänglich wären, würde die Preiselastizität der Nachfrage vermutlich steigen, d.h. die Konsumenten würden auf andere Produkte ausweichen. In diesem Fall würde die Steuerinzidenz eher bei den Produzenten liegen, da sie ihre Verkaufspreise nicht einfach erhöhen und dies auf die Konsumenten abwälzen könnten.

    Vertiefungsthemen zur Steuerinzidenz

    Die Analyse der Steuerinzidenz geht über bloße formelbasierte Berechnungen hinaus. Es ist wichtig, die erweiterten Aspekte der Steuerinzidenz Theorie zu verstehen und die Steuerinzidenz im Kontext anderer Konzepte der Mikroökonomie zu betrachten, um ein rundes Bild der Wirkung von Steuern in der Volkswirtschaft zu erlangen.

    Erweiterte Aspekte der Steuerinzidenz-Theorie

    Die Steuerinzidenz-Theorie berücksichtigt eine Reihe zusätzlicher Faktoren, die die Verteilung der Steuerlast beeinflussen. Dazu gehören die Zeitdimension, Marktformen, Fiskalpolitik, gesamt- und einzelwirtschaftliche Betrachtungsweisen und die Interaktion verschiedener Steuerarten.
    • Zeitdimension: Im kurzfristigen Gleichgewicht können Unternehmen ihre Produktionsmengen möglicherweise nicht so schnell anpassen, wie es für eine optimale Steuerverteilung erforderlich wäre. Im langfristigen Gleichgewicht hingegen haben sie mehr Zeit, ihre Produktion und Preise anzupassen, was zu einer anders Verteilung der Steuerlast führen kann.
    • Marktformen: In perfekt kompetitiven Märkten tragen Verkäufer und Käufer die Steuern anteilig je nach ihrer Preiselastizität. In monopolistischen oder oligopolistischen Märkten haben die Unternehmen jedoch mehr Marktmacht und können die Steuerlast möglicherweise stärker auf die Käufer abwälzen.
    • Fiskalpolitik: Die staatliche Politik kann die Steuerinzidenz beeinflussen, etwa durch Interventionen in den Markt oder durch Steuergesetze, die bestimmte Marktakteure begünstigen.
    Die verschiedenen Aspekte zeigen, wie komplex und vielfältig die tatsächliche Steuerlastverteilung in der Wirtschaft sein kann.

    Besonderheiten der Steuerinzidenz im Kontext der Mikroökonomie

    Die Steuerinzidenz spielt eine entscheidende Rolle in der Mikroökonomie, da Steuern das Verhalten von Einzelpersonen und Unternehmen beeinflussen und die Verteilung von Ressourcen und Wohlstand in der Wirtschaft beeinflussen. Ein zentraler Aspekt dabei ist der Einfluss von Steuern auf die Preisbildung. Steuern können das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage beeinflussen, indem sie die Kosten der Produktion erhöhen und / oder die Kaufkraft der Konsumenten verringern. Dies kann die Preise in die Höhe treiben und das Marktgleichgewicht verschieben. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Verteilungswirkung von Steuern. Wie Steuern zwischen Käufern und Verkäufern aufgeteilt werden, hat direkt Auswirkungen auf die Einkommens- und Vermögensverteilung in einer Gesellschaft. Eine ungerechte Steuerlastverteilung kann daher soziale Ungleichheit verstärken.

    Ein Beispiel zur näheren Erläuterung: Angenommen, es gibt eine starke Besteuerung von Luxusgütern. Diese werden hauptsächlich von höheren Einkommensgruppen gekauft, daher liegt die Steuerinzidenz überwiegend bei diesen Gruppen. Umgekehrt könnten hohe Steuern auf Güter des täglichen Bedarfs die finanzielle Last auf die unteren und mittleren Einkommensgruppen erhöhen, da diese einen größeren Anteil ihres Einkommens für diese Güter ausgeben.

    Zudem muss beachtet werden, dass Steuern das Verhalten der Marktteilnehmer beeinflussen können. Sie können Anreize für oder gegen bestimmte Wirtschaftsaktivitäten setzen und auf diese Weise die Allokation von Ressourcen in der Volkswirtschaft beeinflussen. Ein Verständnis der Steuerinzidenz ist daher auch für Marktinterventionen und Wirtschaftspolitik von großer Bedeutung.

    Steuerinzidenz - Das Wichtigste

    • Definition Steuerinzidenz: Konzept, das analysiert, wer die wirtschaftliche Last einer Steuer trägt.
    • Einfluss der Preiselastizität: Bei unelastischer Nachfrage tragen Konsumenten die größere Steuerlast, bei elastischer Nachfrage die Produzenten.
    • Theorie der Steuerinzidenz: Basiert auf Annahme effizienter Märkte und frei anpassbaren Preisen. Realität kann abweichen.
    • Formel zur Berechnung der Steuerinzidenz: Steuerlast für Verkäufer berechnet durch 1/(1+ Preiselastizität der Nachfrage), für Käufer durch Preiselastizität des Angebots/(1+ Preiselastizität des Angebots).
    • Unterschied legale und ökonomische Steuerinzidenz: Legale Inzidenz bezieht sich auf rechtliche Abführung der Steuer, ökonomische Inzidenz auf wirtschaftliche Last.
    • Anwendung der Steuerinzidenz in der VWL: Berechnung der Steuerlastverteilung und Interpretation ihrer Verteilung in verschiedenen volkswirtschaftlichen Kontexten.
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    Steuerinzidenz
    Häufig gestellte Fragen zum Thema Steuerinzidenz
    Was ist die Steuerinzidenz?
    Die Steuerinzidenz beschreibt die Verteilung der Steuerlast zwischen Käufern und Verkäufern. Sie zeigt auf, wer letztendlich die wirtschaftliche Last einer Steuer trägt, also ob Verkäufer diese in Form geringerer Einnahmen oder Käufer durch höhere Preise tragen.
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