Substitutionseffekt

In der Betriebswirtschaftslehre ist der Substitutionseffekt ein zentraler Begriff. Sein Verständnis bietet tiefere Einblicke in das Verhalten und die Entscheidungen sowohl von Konsumenten als auch von Unternehmen. Dieser Artikel dient dazu, das Konzept des Substitutionseffekts detailliert und umfassend zu erklären, dessen Rolle in der BWL zu beleuchten und praktische Beispiele zu liefern. So erhältst du ein klares Bild davon, wie Anpassungen der Preise und des Einkommens die Nachfrage nach bestimmten Produkten oder Dienstleistungen beeinflussen können.

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    Was ist der Substitutionseffekt: Definition

    Der Substitutionseffekt ist ein wichtiges Konzept in der Betriebswirtschaftslehre (BWL) - insbesondere im Bereich der Mikroökonomie.

    Er beschreibt die Änderung der Nachfrage nach einem Gut aufgrund einer Preisveränderung dieses Gutes oder eines ähnlichen Gutes.

    Dabei geht es um die Neigung von Konsumenten, teurere Güter durch günstigere Alternativen zu substituieren - davon leitet sich auch der Name ab.

    Im Detail geht es beim Substitutionseffekt um die Annahme, dass Konsumenten versuchen, die maximale Nützlichkeit aus ihrem verfügbaren Einkommen zu ziehen. Steigt der Preis eines Gutes, kann der Konsument weniger von diesem Gut kaufen.

    Durch den Substitutionseffekt wird der Konsument dazu veranlasst, das teurere Gut durch ein günstigeres, ähnliches Gut zu substituieren, um die maximal mögliche Nützlichkeit zu erhalten.

    • Der Substitutionseffekt ist relevant, wenn sich die Preise von Gütern verändern.
    • Er betrifft die Kaufentscheidungen der Konsumenten.
    • Die Reaktion auf Preisänderungen kann unterschiedlich ausfallen, je nachdem, wie ähnlich die Güter sind.

    Die Theorie hinter dem Substitutionseffekt ist auf das Konzept der "Grenznützlichkeit" zurückzuführen, welches besagt, dass die Nützlichkeit eines Gutes mit jeder zusätzlichen konsumierten Einheit abnimmt.

    Wie der Substitutionseffekt in der BWL angewendet wird

    Der Substitutionseffekt ist ein wichtiger Aspekt bei der Preisgestaltung und strategischen Entscheidungen im Geschäftsalltag. So kann durch die Anpassung der Preise das Kaufverhalten der Kundschaft beeinflusst werden. Hier ein erklärendes Beispiel:

    Angenommen, ein Unternehmen erhöht den Preis für sein Produkt. Der Kunde könnte nun dazu veranlasst werden, das Produkt des Wettbewerbers zu kaufen, falls dessen Preis gleich bleibt, da es eine günstigere Alternative - also eine Substituierung - darstellt. Dadurch könnte das Unternehmen Umsatz einbüßen.

    Kommt es zu Preiserhöhung von konkurrierenden Gütern, kann das Unternehmen natürlich auch davon profitieren.

    Beispiele für den Substitutionseffekt in der Wirklichkeit

    Es gibt viele Beispiele für den Substitutionseffekt im alltäglichen Leben. Zwei anschauliche Beispiele werden hier dargestellt:

    1. Steigt der Preis für Benzin, können Autofahrer dazu neigen, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, da dies eine günstigere Alternative darstellt.

    2. Wenn der Preis für Fleisch aufgrund höherer Produktionskosten steigt, könnten die Verbraucher stattdessen vegetarische Alternativen bevorzugen, die günstiger sind.

    In beiden Fällen führen Preisänderungen dazu, dass Verbraucher ihre Präferenzen und ihr Kaufverhalten ändern und sich für eine kosteneffiziente Alternative entscheiden - dies ist der Substitutionseffekt.

    Wie man den Substitutionseffekt berechnet

    Wenn du dich fragst, wie der Substitutionseffekt berechnet wird, bist du hier richtig. Es gibt eine einfache, aber effektive Methode zur Quantifizierung dieses Effekts im Rahmen eines Nutzenmaximierungsmodells.Für die Berechnung des Substitutionseffekts wird das Konzept der partiellen Ableitung aus der Mathematik verwendet. Die partielle Ableitung misst, wie sich die Nachfrage nach einem Gut ändert, wenn sich sein Preis verändert, während der Preis des anderen Gutes gleich gehalten wird. In einer Welt, die nur aus zwei Gütern \( x \) und \( y \) besteht, mit \( x \) als Gut, dessen Preis sich ändert und \( y \) als Gut, dessen Preis konstant bleibt, sieht die Formel folgendermaßen aus. \[ \frac {\partial x} {\partial p_x} \] In dieser Formel ist \( \partial x \) die Änderung der Nachfrage nach dem Gut \( x \) und \( \partial p_x \) die Änderung des Preises von \( x \).

    Die berechnete Größe ist der Substitutionseffekt.

    Der Substitutionseffekt ist unsichtbar, da er nur einen Teil der gesamten Reaktion auf eine Preisänderung darstellt.

    In der Praxis ist die Berechnung komplexer, da sie die Lösung eines Nutzenmaximierungsproblems erfordert. Hierfür brauchst du Informationen über die Präferenzen des Konsumenten (repräsentiert durch eine Nutzenfunktion) und seinen Einkommen an. Erstens, du musst die Nutzenfunktion des Konsumenten kennen und in der Lage sein, sie abzuleiten. Zweitens, du brauchst Informationen über das Einkommen des Konsumenten und wie es sich im Vergleich zu den Preisen der Güter verhält. Im Allgemeinen folgt der praktische Berechnungsprozess des Substitutionseffekts diesen Schritten:
    1. Berechne die Ausgangslösung, bevor der Preis sich ändert. Dazu musst du das Nutzenmaximierungsproblem lösen.
    2. Berechne die Lösung nach der Preisänderung.
    3. Vergleiche die gekaufte Menge vor und nach der Preisänderung.

    Dabei ist zu beachten, dass der Substitutionseffekt immer negativ ist, da er die Tendenz des Konsumenten darstellt, vom teureren zum günstigeren Gut zu wechseln.

    Letztendlich zeigt die Berechnung des Substitutionseffekts, wie flexibel die Kaufentscheidungen der Verbraucher sind und wie stark sie auf Preisänderungen reagieren. Dies ist eine entscheidende Information für Unternehmen, wenn es um die Preisgestaltung geht.

    Substitutionseffekt und Einkommenseffekt

    Innerhalb der Mikroökonomie stoßen wir oft auf Begriffe wie Substitutionseffekt und Einkommenseffekt. Beides sind Reaktionen der Konsumenten auf Preisänderungen, aber sie unterscheiden sich dennoch wesentlich voneinander. Der Effekt, der eintritt, wenn ein Preis geändert wird, kann in beide dieser Effekte unterteilt werden.

    Wie schon besprochen, bezieht sich der Substitutionseffekt auf die Veränderung der Konsumpräferenzen, die sich aus einer Preisveränderung ergibt. Er beschreibt, wie die Nachfrage nach einem Gut sinkt, während die Nachfrage nach einem substituierbaren Gut steigt, wenn der Preis für das erste Gut steigt.

    Der Einkommenseffekt hingegen bezieht sich auf die Veränderung im Konsum von Gütern, die sich aus einer Änderung des realen Einkommens als Folge einer Preisveränderung ergibt. Steigt beispielsweise der Preis für ein Gut, verringert sich das reale Einkommen und der Verbraucher kann weniger von allen Gütern kaufen.

    Die Unterschiede und Überschneidungen zwischen Substitutionseffekt und Einkommenseffekt lassen sich bestens durch eine Tabelle darstellen:
    SubstitutionseffektEinkommenseffekt
    DefinitionVeränderung der Nachfrage aufgrund von Preisänderungen, bei gleichbleibendem NutzenniveauVeränderung der Nachfrage aufgrund von Veränderungen des Einkommens als Ergebnis von Preisänderungen
    UrsachePreisveränderungen führen zu einer Substitution von teureren gegen günstigere GüterPreisveränderungen beeinflussen das reale Einkommen, welches die Kaufkraft bestimmt
    EffektErhöhung der Nachfrage nach substituierbaren GüternVerringerung des Gesamtkonsums aller Güter

    Anwendung des Einkommens- und Substitutionseffekts in der Mikroökonomie

    Die Analyse des Substitutions- und Einkommenseffekts ist ein fundamentales Werkzeug in der Mikroökonomie zur Untersuchung des Konsumentenverhaltens. Diese Konzepte helfen uns zu verstehen, wie Verbraucher auf Preisänderungen reagieren und wie sie ihre Kaufentscheidungen treffen.

    Angenommen, der Preis für Bücher steigt signifikant. Der Substitutionseffekt führt dazu, dass du weniger Bücher kaufst und stattdessen auf E-Books umsteigst, da diese nun im Vergleich günstiger und damit attraktiver sind. Aber durch den Preisanstieg hat sich auch dein reales Einkommen verringert, denn der Kauf von Büchern verbraucht jetzt einen größeren Anteil deines Einkommens. Dieser Einkommenseffekt führt dazu, dass du nicht nur weniger Bücher, sondern wahrscheinlich auch weniger von anderen Gütern kaufst.

    Die Kombination dieser beiden Effekte - der nutzengesteuerte Substitution und die einkommensbedingte Anpassung der Nachfrage - zeigt das gesamte Ausmaß der Auswirkung einer Preisänderung auf das Kaufverhalten.

    Es ist interessant zu beachten, dass bei sogenannten inferioren Gütern, wo die Nachfrage sinkt, wenn das Einkommen steigt, der Einkommenseffekt die Auswirkungen des Substitutionseffekts aufheben kann. Wenn also der Preis für ein inferiores Gut steigt, sinkt die Nachfrage aufgrund des Substitutionseffekts (Verbraucher wechseln zu alternativen Gütern). Gleichzeitig kann die Nachfrage aufgrund des Einkommenseffekts steigen (da das höhere Preisniveau zu einer wahrgenommenen Einkommensreduktion führt und das inferiore Gut daher attraktiver wird), was die Gesamtnachfrage stabil halten kann.

    An dieser Stelle ermöglichen sowohl der Substitutionseffekt als auch der Einkommenseffekt eine detaillierte Analyse des Konsumentenverhaltens undVerständnis dafür, wie Preisänderungen die Kaufentscheidungen beeinflussen.

    Der Substitutionseffekt auf dem Arbeitsmarkt

    Im Kontext des Arbeitsmarktes ist der Substitutionseffekt ein hochrelevantes Phänomen, da er das Verhalten von Arbeitskräften aufgrund sich ändernder Reallohnsätze kennzeichnet. Hierbei betrachten wir Arbeit und Freizeit als gegenseitig substituierbare Güter, die miteinander im Wettbewerb stehen, um die begrenzte Zeit des Individuums zu nutzen. Wenn der Lohnsatz steigt, also der Preis, den ein Arbeitgeber für eine zusätzliche Arbeitsstunde zahlt, steigt auch der "Preis" der Freizeit - weil jede Stunde Freizeit nun ein höheres potenzielles Einkommen repräsentiert. Das führt dazu, dass mehr Stunden zur Arbeit und weniger zur Freizeit gewidmet werden. Das nennt man den substitionseffekt.

    Der Substitutionseffekt auf dem Arbeitsmarkt bezieht sich auf die Veränderung des Arbeitsangebots in Reaktion auf eine Veränderung des Reallohns.

    Allerdings gibt es auch einen Einkommenseffekt. Wenn der Lohnsatz steigt, erhöht sich auch das Einkommen. Wenn Menschen ein höheres Einkommen haben, genießen sie im Allgemeinen mehr Freizeit, da sie es sich leisten können, weniger zu arbeiten. Das bedeutet, dass der Einkommenseffekt dazu neigt, den Substitutionseffekt zu kompensieren. Ob Arbeitnehmer insgesamt mehr oder weniger arbeiten, wenn der Lohnsatz steigt, hängt davon ab, welcher Effekt stärker ist: der Substitutionseffekt oder der Einkommenseffekt.

    Beispiele für den Substitutionseffekt im Arbeitsmarkt

    Eine Vielzahl realer Szenarien auf dem Arbeitsmarkt kann durch den Substitutionseffekt erklärt werden. Hier sind habe ich mehrere anschauliche Beispiele:

    Angenommen, du bist ein freiberuflicher Grafikdesigner und erhältst die Möglichkeit, deine Stundensätze zu erhöhen. Dies könnte dazu führen, dass du entscheidest, mehr Aufträge anzunehmen und mehr zu arbeiten, da jede Arbeitsstunde nun wertvoller ist. Gleichzeitig entscheidest du vielleicht auch, weniger Zeit mit Hobbys oder anderen nicht bezahlten Aktivitäten zu verbringen. In diesem Szenario führt der höhere Lohnsatz dazu, dass du dich dazu entscheidest, mehr zu arbeiten – ein klassisches Beispiel für den Substitutionseffekt.

    Ein weiteres Beispiel findet sich in der Wirkung von Überstundenzuschlägen. Diese sind oft höher als die normalen Stundensätze und wirken als Anreiz für Arbeitnehmer, länger zu arbeiten. Hier veranlasst der höhere Preis der Arbeitszeit (verglichen mit dem Preis der Freizeit) Arbeitnehmer dazu, Überstunden zu machen und ihre Freizeit zu reduzieren - ein weiteres Beispiel für den Substitutionseffekt.

    Für das nächste Beispiel betrachten wir eine Situation, in der es zu einer allgemeinen Lohnerhöhung in einer Branche kommt. Einige Arbeitnehmer in der Branche reagieren eventuell auf die Lohnerhöhung, indem sie mehr arbeiten, weil sie für jede zusätzliche Arbeitsstunde mehr bezahlt werden. Andere Arbeitnehmer könnten jedoch entscheiden, weniger zu arbeiten, weil sie sich mit dem höheren Lohn mehr Freizeit leisten können. Ob einzelne Arbeitnehmer mehr oder weniger arbeiten, hängt davon ab, welcher Effekt stärker ist: der Substitutionseffekt oder der Einkommenseffekt.

    Insgesamt helfen diese Beispiele dabei, das Konzept des Substitutionseffekts im Kontext des Arbeitsmarktes zu konkretisieren und zu veranschaulichen, wie er das Verhalten von Arbeitskräften beeinflusst. Es ist spannend zu sehen, wie sich diese ökonomischen Prinzipien in realen Szenarien auswirken, und es ist hilfreich, diese Konzepte zu verstehen, um fundierte Entscheidungen zu treffen, ob man als Arbeitnehmer mehr oder weniger arbeiten sollte.

    Substitutionseffekt: Immer negativ oder nicht?

    Es besteht eine weit verbreitete Annahme, dass der Substitutionseffekt fast immer negativ ist. Das bedeutet, dass mit steigenden Preisen von Gütern die Nachfrage dieser Güter sinkt, da Verbraucher nach alternativen, kostengünstigeren Gütern suchen. Aber ist das immer der Fall? Gibt es auch Fälle, in denen der Substitutionseffekt positiv ausfällt? Um diese Fragen zu beantworten, muss man zunächst den negativen Substitutionseffekt und unter welchen Umständen er auftreten kann, genauer betrachten.

    Warum kann der Substitutionseffekt negativ sein?

    In den meisten Fällen wirkt der Substitutionseffekt sich negativ auf die Nachfrage nach einem Gut aus, wenn dessen Preis steigt. Das liegt daran, dass Verbraucher dazu neigen, weniger von dem teuren Gut zu kaufen und stattdessen mehr von dem alternativen, billigeren Gut – sie substituieren das teure Gut durch das billigere.

    Wenn der Preis eines Gutes steigt und die Verbraucher das teurere Gut durch ein günstigeres ersetzen, spricht man von einem negativen Substitutionseffekt.

    Ein Beispiel könnte die Wahl zwischen Rindfleisch und Hühnchen beim Einkaufen sein. Wenn der Preis für Rindfleisch steigt, während der Preis für Hühnchen gleich bleibt, könntest du dich dazu entscheiden, weniger Rindfleisch zu kaufen und mehr Hühnchen, da Hühnchen die günstigere Alternative geworden ist. Allerdings hängt die Größe des negativen Substitutionseffekts auch von der Verfügbarkeit und den Präferenzen für alternatives Verhalten ab. Wenn es keine guten Alternativen gibt oder wenn die Präferenz für das teurere Gut sehr stark ist, könnte der negative Substitutionseffekt weniger ausgeprägt sein.

    Gibt es positive Substitutionseffekte?

    Ein positiver Substitutionseffekt ist eher die Ausnahme und tritt in bestimmten, oft speziellen Situationen auf. Im Allgemeinen bleibt der Substitutionseffekt bei einer Preiserhöhung negativ. Bei einer Preissenkung kann er allerdings positiv werden. Zu den Situationen, in denen ein positiver Substitutionseffekt auftreten kann, gehören:

    Bei Statussymbolen oder Luxusgütern kann es sein, dass ein höherer Preis die Attraktivität des Gutes erhöht, anstatt sie zu verringern. In diesem Fall steigt die Nachfrage bei einer Preiserhöhung, da das Gut als noch begehrenswerter wahrgenommen wird, wenn es teurer ist.

    Eine andere Ausnahme ist der Fall von Giffen-Gütern. Diese verstoßen gegen die Gesetze der Nachfrage - bei ihnen führt eine Preiserhöhung paradoxerweise zu einer Erhöhung der Nachfrage, da Konsumenten bei steigenden Preisen mehr von dem Gut kaufen, da sie weniger Geld für andere Güter haben. Ein anderes mögliches Szenario für einen positiven Substitutionseffekt ist das der sogenannten "Veblen-Güter". Bei diesen Gütern wird ein höherer Preis als Zeichen höherer Qualität gesehen und kann daher zu einer höheren Nachfrage führen. Es ist wichtig zu beachten, dass positive Substitutionseffekte selten sind und meistens spezielle Umstände und Bedingungen erfordern. Normalerweise ist der Substitutionseffekt negativ – also wenn der Preis steigt, sinkt die Nachfrage, da Verbraucher zu günstigeren Alternativen wechseln.

    Substitutionseffekt und perfekte Substitute

    Der Substitutionseffekt ist eng mit dem Konzept der perfekten oder vollkommenen Substitute verbunden. Perfekte Substitute sind Güter, die untereinander austauschbar sind ohne Verlust von Nutzen oder Zufriedenheit. Im Folgenden werden wir uns genauer ansehen, was perfekte Substitute sind und inwiefern sie den Substitutionseffekt beeinflussen.

    Definition und Beispiele für perfekte Substitute

    Perfekte Substitute, auch vollkommene Substitute genannt, sind Güter oder Dienstleistungen, die sich so ähnlich sind, dass das eine Gut vollständig durch das andere ersetzt werden kann, ohne dass für den Verbraucher ein Nutzenverlust entsteht.

    Um diesen Begriff zu veranschaulichen, können einige klassische Beispiele betrachtet werden:
    • Die unterschiedlichen Marken von normalem Benzin an einer Tankstelle. Für die meisten Autofahrer macht es keinen Unterschied, ob sie Marke A oder Marke B tanken – es ist dieselbe Art von Kraftstoff und erfüllt dieselbe Funktion.
    • Streichhölzer und Feuerzeuge. Beide dienen dem Zweck, Feuer zu machen, und können in den meisten Situationen gegenseitig ersetzt werden.
    • Generische Produkte und ihre markennamen-gegenstücke. Oftmals sind generische Produkte in ihrer Funktion und Qualität so ähnlich zu ihren teureren Marken-Äquivalenten, dass Verbraucher problemlos davon abwechseln können.
    Der Schlüsselpunkt bei perfekten Substitute ist, dass sie in den Augen des Verbrauchers völlig gleichwertig sind und dass der Verbraucher keine Präferenz für das eine oder andere Gut hat.

    Zusammenhang zwischen dem Substitutionseffekt und perfekten Substituten

    Der Substitutionseffekt bezieht sich auf die Reaktion der Verbraucher auf Preisänderungen eines Gutes. Dabei ersetzen sie das teurer gewordene Gut durch ein billigeres. Bei perfekten Substitute tritt dieser Effekt in seiner stärksten Form auf, da die Güter als gleichwertig betrachtet werden.

    Im Kontext von perfekten Substitute ist der Substitutionseffekt besonders stark. Wenn der Preis eines Gutes steigt und ein gleichwertiges, aber günstigeres Gut verfügbar ist, wird der Verbraucher sofort auf das billigere Gut umsteigen. Beispielsweise wenn die Preise für eine Marke von Benzin stark steigen, werden die Verbraucher sofort zur günstigeren Alternative wechseln, solange sie dieselbe Funktion erfüllt und dieselbe Qualität hat. Da es in diesem Fall keine Präferenz für den Benzin einer bestimmten Marke gibt, wird der gesamte Betrag der gekauften Benzin-Marke auf die günstigere Marke umgestellt. Dieselbe Logik gilt für viele generische Produkte und ihre Markenäquivalente. In der Formel für die Nachfrageelastizität: \[ E = \frac{\% \Delta Q}{\% \Delta P} \] kennzeichnet E die Elastizität, \( \Delta Q \) die Veränderung der Menge und \( \Delta P \) die Veränderung des Preises. Bei perfekten Substituten ist die Elastizität unendlich groß, da die Quantitätsveränderung bei einer Preisveränderung sehr stark ausfällt. In der Praxis sind perfekte Substitute jedoch eher die Ausnahme als die Regel. Meistens gibt es kleine Unterschiede zwischen den Gütern, die die Entscheidungen der Verbraucher beeinflussen. Doch das Konzept ist dennoch wichtig, um das Ausmaß des Substitutionseffekts und das Verhalten von Verbrauchern bei Preisänderungen zu verstehen.

    Substitutionseffekt - Das Wichtigste

    • Definition Substitutionseffekt: Veränderungen der Konsumpräferenzen aufgrund von Preisveränderungen.
    • Berechnung des Substitutionseffekts: Einsatz des Konzepts der partiellen Ableitung, Nutzenmaximierungsmodelle und Informationen über die Präferenzen und Einkommen des Konsumenten.
    • Substitutionseffekt ist in der Regel negativ: Konsumenten tendieren dazu, teure Waren durch billigere zu ersetzen.
    • Einkommenseffekt: Veränderungen beim Konsum aufgrund von Änderungen des realen Einkommens infolge von Preisänderungen.
    • Substitutionseffekt im Arbeitsmarkt: Veränderungen des Arbeitsangebots in Reaktion auf Veränderungen des Reallohns.
    • Ausnahmen des negativen Substitutionseffekts: Mögliche positive Substitutionseffekte bei Luxusgütern, Giffen-Gütern und Veblen-Gütern.
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    Substitutionseffekt
    Häufig gestellte Fragen zum Thema Substitutionseffekt
    Was beschreibt der Substitutionseffekt?
    Der Substitutionseffekt beschreibt das Phänomen, dass Konsumenten bei steigenden Preisen eines Produktes dazu tendieren, dieses durch ein preiswerteres, vergleichbares Produkt zu ersetzen. Es ist ein grundlegendes Konzept in der Mikroökonomie und in der Preiselastizitätstheorie.
    Was ist der Substitutionseffekt?
    Der Substitutionseffekt bezeichnet in der Betriebswirtschaftslehre eine Änderung der Nachfrage nach einem Gut infolge einer Preisänderung. Wenn der Preis für ein Gut steigt, tendieren Verbraucher dazu, es durch ein günstigeres, substituierbares Gut zu ersetzen.
    Was ist ein Substitutionseffekt?
    Ein Substitutionseffekt beschreibt in der Betriebswirtschaftslehre eine Verhaltensänderung von Konsumenten bei einer Preisänderung. Wenn der Preis eines Gutes steigt, tendieren Konsumenten dazu, auf ein günstigeres, ähnliches Gut (Substitutionsgut) auszuweichen.
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