Kruskall-Wallis-Test

Der Kruskal-Wallis-Test ist ein nichtparametrisches Verfahren zur Überprüfung, ob mehrere unabhängige Stichproben aus der gleichen Verteilung stammen, was ihn ideal macht, um Unterschiede zwischen mehr als zwei Gruppen zu testen. Dieser Test bearbeitet Rangdaten, wodurch er keine Normalverteilung der Daten voraussetzt und besonders in biologischen und sozialwissenschaftlichen Forschungen Anwendung findet. Da er eine Erweiterung des Mann-Whitney-U-Tests ist, hilft Dir der Kruskal-Wallis-Test, in komplexeren Datensituationen fundierte statistische Entscheidungen zu treffen.

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      Definition des Kruskal-Wallis-Tests

      Kruskal-Wallis-Test ist ein nicht-parametrisches statistisches Verfahren zur Prüfung der Nullhypothese, dass mehrere Stichproben aus einer Population mit dem gleichen Median stammen. Er eignet sich insbesondere für ordinalskalierte oder nicht-normalverteilte Daten.

      Der Kruskal-Wallis-Test ist eine Verallgemeinerung des Mann-Whitney-U-Tests auf k Stichproben. Dabei werden die Daten aus den verschiedenen Gruppen zu einem Datensatz zusammengeführt und in eine Rangfolge gebracht. Die Teststatistik wird durch die folgende Formel berechnet:

      \[ H = \frac{{12}}{{N(N+1)}} \sum_{i=1}^{k} \frac{{R_i^2}}{{n_i}} - 3(N+1) \]

      Hier steht N für die Gesamtanzahl der Beobachtungen, k für die Anzahl der Gruppen, R_i für die Summe der Ränge in der i-ten Gruppe und n_i für die Anzahl der Beobachtungen in der i-ten Gruppe.

      Wenn der berechnete Wert größer ist als der kritische Wert aus der Chi-Quadrat-Verteilung mit (k-1) Freiheitsgraden, wird die Nullhypothese verworfen.

      Angenommen, Du möchtest den Effekt von drei verschiedenen Lernmethoden auf die Leistung in einer Informatikprüfung testen. Dabei sammelst Du Noten von Studierenden, die unterschiedlichen Gruppen zugewiesen wurden. Mit dem Kruskal-Wallis-Test kannst Du analysieren, ob es signifikante Unterschiede in den Medianwerten der drei Gruppen gibt.

      Für jede Methode berechnest Du die Rangsumme der Noten und führst die Daten in einer Tabelle:

      Methode A Rangsumme Größenordnung 15
      Methode B Rangsumme Größenordnung 20
      Methode C Rangsumme Größenordnung 25

      Wenn sich signifikante Unterschiede zeigen, könnte eine der Methoden überlegen sein.

      Der Kruskal-Wallis-Test sollte nicht angewendet werden, wenn die Gruppen sehr unterschiedliche Varianzen aufweisen, da dies das Testergebnis verzerren kann.

      Kruskal-Wallis-Test Erklärung Informatik

      Kruskal-Wallis-Test ist ein weit verbreiteter nicht-parametrischer statistischer Test in der Informatik, ideal zur Analyse von Daten, die nicht normalverteilt sind oder bei denen es um ordinalskalierte Daten geht. Diese Methode testet, ob mehrere unabhängige Stichproben den gleichen Median haben.

      Der Kruskal-Wallis-Test basiert auf der Annahme, dass die Stichproben unabhängig sind und die Messskala mindestens ordinal ist. Die zentrale Zielsetzung besteht darin, Unterschiede in den zentralen Tendenzen mehrerer Gruppen festzustellen, wobei die Beobachtungen in eine Rangfolge gebracht und die entsprechenden Rangsummen verglichen werden.

      Der Test verwendet die folgende Formel zur Berechnung der Teststatistik: \[ H = \frac{12}{N(N+1)} \sum_{i=1}^{k} \frac{R_i^2}{n_i} - 3(N+1) \] Hierbei steht N für die Gesamtzahl der Beobachtungen, k für die Zahl der Gruppen, R_i für die Rangsumme der i-ten Gruppe und n_i für die Anzahl der Beobachtungen in dieser Gruppe.

      Vergiss nicht, dass der Kruskal-Wallis-Test die voraussetzungen hat, dass die Gruppen samma aus der gleichen Grundgesamtheit stammen müssen, und die Beobachtungen sollten unabhängig sein.

      Beispiel: Stelle Dir vor, Du möchtest die Effektivität von verschiedenen E-Learning-Plattformen vergleichen. Du hast drei verschiedene Plattformen (A, B und C) und die erzielten Lernleistungen der Nutzer:

      Plattform A Rangsumme 18
      Plattform B Rangsumme 24
      Plattform C Rangsumme 30

      Mit dem Kruskal-Wallis-Test kannst Du überprüfen, ob signifikante Unterschiede in den Medianwerten der Noten existieren.

      Der Kruskal-Wallis-Test hat seine Wurzeln in der Nicht-Parametrie und ist besonders nützlich, wenn die Annahmen des parametrischen ANOVA-Tests verletzt sind. Eine weiterführende Analyse könnte die Nullhypothese betrachten, die besagt, dass alle Gruppenpopulationen denselben Median haben. Das Verwerfen der Nullhypothese deutet darauf hin, dass mindestens eine Gruppenpopulation einen abweichenden Median hat.

      Während der gewöhnliche Kruskal-Wallis-Test keine Richtung für die Unterschiede angibt, kann dies durch paarweise Folgeuntersuchungen wie den Dunn-Test ergänzt werden.

      Kruskal-Wallis-Test Durchführung

      Bei der Durchführung des Kruskal-Wallis-Tests werden mehrere unabhängige Stichproben auf ihre gemeinsamen Mediane geprüft. Der Test ist besonders hilfreich in Situationen, in denen Daten nicht normalverteilt sind oder ordinalskalierte Daten analysiert werden.

      Angenommen, Du untersuchst die Zufriedenheit von Studierenden in unterschiedlichen Informatik-Kursen. Du hast Daten von drei Kursen gesammelt: A, B und C.

      Kurs Rangsumme Teilnehmerzahl
      A 150 30
      B 200 40
      C 170 35

      Um den Test zu berechnen, ordnest Du alle Bewertungen in eine gesamte Rangfolge ein, berechnest die Rangsummen und wendest dann die Teststatistik an.

      Vor der Durchführung des Tests sollte die Voraussetzung der Unabhängigkeit der Stichproben sicher gestellt sein.

      Einen tieferen Einblick in die Hintergründe des Kruskal-Wallis-Tests bieten Betrachtungen zur Robustheit des Verfahrens. Trotz der Verallgemeinerung des Mann-Whitney-U-Tests erlaubt der Kruskal-Wallis-Test keine Paarvergleiche. Für weitere Analysen sind andere Tests wie der Dunn-Test erforderlich, der paarweise Vergleiche durchführt.

      Kruskal-Wallis-Test Beispiel

      Um den Kruskal-Wallis-Test praktisch anzuwenden und zu verstehen, ist es hilfreich, mit konkreten Zahlen und Berechnungen zu arbeiten. Betrachte folgendes Beispiel zur Verdeutlichung.

      Angenommen, Du möchtest den Einfluss unterschiedlicher Softwareentwicklungswerkzeuge auf die Entwicklungsgeschwindigkeit überprüfen. Drei Gruppen verwenden Tools A, B und C. Die Entwicklungszeiten werden rangiert:

      Tool Rangsumme Anzahl
      A 110 10
      B 150 15
      C 130 12

      Berechne nun die Teststatistik H mithilfe der Formel:

      \[ H = \frac{12}{N(N+1)} \left( \frac{110^2}{10} + \frac{150^2}{15} + \frac{130^2}{12} \right) - 3(N+1) \]

      Kruskal-Wallis-Test Übung

      Selbst eine Übung zur Durchführung des Kruskal-Wallis-Tests kann Dir helfen, ein besseres Verständnis zu erlangen und sicherzustellen, dass Du die Konzepte korrekt anwendest.

      Für ein umfassenderes Verständnis, arbeite mit echten oder simulierten Datensätzen. Versuche, Gruppen mit unterschiedlichen Beobachtungen zu erstellen, die Du einer Rangordnung zuweist. Berechnest Du den Rang und die entsprechenden Statistikwerte, kannst Du überprüfen, ob signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen bestehen.

      Der Schlüssel zum erfolgreichen Verständnis des Kruskal-Wallis-Tests liegt in der Praxis. Setze reale Daten ein, um signifikante Ergebnisse zu erzielen und gewinne damit wertvolle Einblicke in das statistische Verfahren.

      Kruskal-Wallis-Test Interpretation

      Die Interpretation des Kruskal-Wallis-Tests hilft Dir, die Ergebnisse dieses nicht-parametrischen Tests in Situationen zu verstehen, in denen Du die Verteilung der Daten nicht kennst oder wenn Daten nicht normalverteilt sind. Der Test bietet insbesondere Einblicke in die Unterschiede der zentralen Tendenz mehrerer Gruppen.

      Grundsätzlich prüft der Kruskal-Wallis-Test die Nullhypothese, dass alle Gruppen aus Populationen mit dem gleichen Median stammen. Ein abgelehnter Test deutet auf signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen hin.

      Zum Beispiel führt eine Analyse von Kundenfeedback in drei unterschiedlichen IT-Support-Gruppen zu folgenden Rangsummen:

      Gruppe 1 Rangsumme 130
      Gruppe 2 Rangsumme 180
      Gruppe 3 Rangsumme 200

      Mit dem Kruskal-Wallis-Test kannst Du berechnen, ob die Unterschiede in den Rangsummen signifikant sind.

      Um den Test in der Tiefe zu verstehen, solltest Du Dich mit der Verteilung der Teststatistik vertraut machen. Der Kruskal-Wallis-Test basiert auf einer Chi-Quadrat-Verteilung mit k-1 Freiheitsgraden, wobei k die Anzahl der Gruppen darstellt. Wenn der berechnete H-Wert den kritischen Wert der Chi-Quadrat-Verteilung übersteigt, wird die Nullhypothese abgelehnt.

      Die Formel zur Berechnung der H-Statistik lautet:

      \[ H = \frac{12}{N(N+1)} \sum_{i=1}^{k} \frac{R_i^2}{n_i} - 3(N+1) \]

      Hierbei wird jede Rangsumme R_i und die jeweilige Anzahl der Beobachtungen n_i innerhalb der Gruppen berücksichtigt.

      Denke daran: obwohl der Kruskal-Wallis-Test Unterschiede zwischen Gruppen identifizieren kann, weist er nicht darauf hin, welche Gruppen unterschiedlich sind. Zusätzliche Post-Hoc-Tests sind erforderlich, um spezifische Unterschiede zu bestimmen.

      Kruskall-Wallis-Test - Das Wichtigste

      • Kruskal-Wallis-Test: Ein nicht-parametrisches Verfahren zur Überprüfung, ob mehrere Stichproben den gleichen Median haben. Ideal für ordinale und nicht-normalverteilte Daten.
      • Durchführung: Daten aus mehreren Gruppen werden in Rangfolgen umgewandelt, und die Teststatistik H wird berechnet. Bei einem größeren H-Wert als dem kritischen Wert der Chi-Quadrat-Verteilung wird die Nullhypothese verworfen.
      • Formel: Die Teststatistik H ist definiert als: \ H = \frac{12}{N(N+1)} \sum_{i=1}^{k} \frac{R_i^2}{n_i} - 3(N+1)
      • Anwendungsbeispiel: Vergleich von Lernmethoden anhand der Medianwerte der Lernergebnisse verschiedener Gruppen.
      • Interpretation: Zeigt signifikante Unterschiede in den Medianwerten an, aber keine Richtung dieser Unterschiede. Zusätzliche Tests sind notwendig.
      • Wichtig: Der Test sollte nicht angewendet werden, wenn Gruppen stark unterschiedliche Varianzen aufweisen. Die Unabhängigkeit der Stichproben ist eine Voraussetzung.
      Häufig gestellte Fragen zum Thema Kruskall-Wallis-Test
      Wie interpretiert man die Ergebnisse des Kruskal-Wallis-Tests?
      Der Kruskal-Wallis-Test gibt an, ob es statistisch signifikante Unterschiede zwischen den Medianen von drei oder mehr unabhängigen Gruppen gibt. Ein p-Wert kleiner als das Signifikanzniveau (z.B. 0,05) weist darauf hin, dass mindestens eine Gruppen-Median signifikant unterschiedlich ist. Ein Post-Hoc-Test ist erforderlich, um zu bestimmen, welche spezifischen Gruppen sich unterscheiden.
      Wie führt man einen Kruskal-Wallis-Test in Python durch?
      Du kannst einen Kruskal-Wallis-Test in Python mit der Bibliothek SciPy durchführen. Verwende dafür die Funktion `scipy.stats.kruskal`. Übergib ihr die Gruppen als separate Argumente, beispielsweise `kruskal(data1, data2, data3)`. Sie gibt den Teststatistik-Wert und den p-Wert zurück.
      Was sind die Voraussetzungen für die Durchführung eines Kruskal-Wallis-Tests?
      Die Voraussetzungen für den Kruskal-Wallis-Test sind: Die Daten müssen ordinal skaliert sein, die Gruppen sollten unabhängig voneinander sein, und das Stichprobenverteilungsmuster muss in jeder Gruppe ähnlich sein, also homogene Varianzen besitzen. Außerdem sollte die Gruppengröße nicht zu klein sein, um genügend statistische Macht zu haben.
      Wann sollte man den Kruskal-Wallis-Test anstelle eines ANOVA-Tests verwenden?
      Der Kruskal-Wallis-Test sollte verwendet werden, wenn die Daten nicht normalverteilt sind oder die Varianzhomogenität nicht gegeben ist. Er ist eine nicht-parametrische Alternative zum ANOVA-Test, ideal für ordinalskalierte Daten oder wenn die Annahmen der ANOVA nicht erfüllt werden.
      Was ist der Kruskal-Wallis-Test und wann wird er angewendet?
      Der Kruskal-Wallis-Test ist ein nichtparametrischer statistischer Test, der zum Vergleich von mehr als zwei unabhängigen Stichproben verwendet wird. Er prüft, ob die Medianwerte der Gruppen gleich sind, und wird angewendet, wenn die Annahmen der ANOVA, speziell die Normalverteilung der Daten, nicht zutreffen.
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