Chemisches Potential

In den Engineering-Wissenschaften spielt das chemische Potential eine entscheidende Rolle. Diese Funktion wird oftmals als wichtiger Gradmesser in vielen thermodynamischen Prozessen betrachtet. In den weiteren Abschnitten dieses Artikels wird das chemische Potential in einfachen Worten erklärt und die Definition sowie die Bedeutung dessen erläutert. Darüber hinaus wird auch auf die Formel, die Einheit und die Anwendungsbereiche des chemischen Potentials eingegangen. Abschließend erhältst du einen tieferen Einblick in weitergehende Aspekte des chemischen Potentials und dessen Rolle in der Thermodynamik.

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    Was ist das chemische Potential? - Einfache Erklärung

    Wenn du in der Welt der Ingenieurwissenschaften navigierst, wirst du oft auf das Konzept des chemischen Potentials stoßen. Es ist ein fundamentales Konzept in der Thermodynamik sowie in anderen Disziplinen wie der chemischen Ingenieurwissenschaft und den Materialwissenschaften. Aber was genau ist das chemische Potential? Und was bedeutet es?

    Das chemische Potential, auch bekannt als partielle molare Gibbs-Energie, ist die Energie, die mit der molaren Anzahl einer Substanz in einem thermodynamischen System verbunden ist. Es ist ein Maß dafür, wie viel die Gesamtenergie des Systems verändert werden würde, wenn ein weiteres Mol der Substanz hinzugefügt würde, während Temperatur, Druck und die Anzahl der Mole anderer Substanzen konstant bleiben.

    Stell dir vor, du hättest ein Glas Wasser und würdest ein weiteres Glas Wasser hinzufügen. Die energiebezogene Änderung im System, die auftritt, wenn du dieses zusätzliche Glas Wasser hinzufügst, wäre das chemische Potential des Wassers in diesem System.

    Chemisches Potential: Definition und Bedeutung

    Wie bereits erwähnt, ist das chemische Potential eine der grundlegenden Größen in der Thermodynamik. Es ist nicht nur in der Ingenieurwissenschaft wichtig, sondern auch in der Physik, der Chemie und der Materialwissenschaft.

    In der Praxis gibt das chemische Potential an, in welche Richtung ein Stoff natürlich fließt oder diffundiert. Wenn beispielsweise das chemische Potential von Gas A höher ist als das von Gas B, fließt Gas A zu Gas B, bis das chemische Potential beider Gase gleich ist. Dieser Ausgleich wird als chemisches Gleichgewicht bezeichnet.

    Stelle dir ein System vor, in dem sich Gas A auf der einen Seite und Gas B auf der anderen Seite eines porösen Behälters befindet. Wenn Gas A ein höheres chemisches Potential hat, wird es durch die Poren zu Gas B diffundieren, bis das chemische Potential ausgeglichen ist.

    Es ist wichtig zu beachten, dass das chemische Potential nicht nur durch die Temperatur und den Druck beeinflusst wird, sondern auch durch die Aktivität oder Konzentration des jeweiligen Stoffes. Ein Verständnis des chemischen Potentials ist daher entscheidend für die genaue Beschreibung und Vorhersage des Verhaltens von Mischungen und chemischen Reaktionen.

    Der Begriff des chemischen Potentials in der Thermodynamik

    In der Thermodynamik ist das chemische Potential eng mit anderen grundlegenden Größen wie Enthalpie, Entropie und Gibbs-Energie verknüpft. Es ist definiert als die Ableitung der internen Energie eines Systems nach der Anzahl der Teilchen, wenn alle anderen variablen Parameter konstant gehalten werden.

    Mathematisch ausgedrückt ist das chemische Potential \(\mu\) definiert durch die Gleichung: \[ \mu = \left(\frac{\partial U}{\partial N}\right)_{V,T} \] Hierbei ist \( U \) die innere Energie, \( V\) das Volumen, \(T\) die Temperatur und \(N\) die Anzahl der Moleküle.

    Angenommen, du hast ein System bei konstanter Temperatur und konstantem Volumen und fügst ein Mol eines Stoffes hinzu. Die Änderung der internen Energie des Systems ist ein Maß für das chemische Potential dieses Stoffes.

    Es ist wichtig zu beachten, dass das chemische Potential, obwohl es als eine Art "Energie pro Mol" betrachtet werden kann, nicht mit der Energie selbst identisch ist. Es ist vielmehr eine abgeleitete Größe, die uns dabei hilft, das Verhalten thermodynamischer Systeme zu verstehen und vorherzusagen.

    Die Formel des chemischen Potentials

    In den thermodynamischen Gleichungen ist das chemische Potential unerlässlich. Wie zuvor erwähnt, wird das chemische Potential mathematisch durch die Formel \[ \mu = \left(\frac{\partial U}{\partial N}\right)_{V,T} \] definiert. Diese Gleichung präsentiert das chemische Potential \(\mu\) als die Änderung der inneren Energie \(U\) aufgrund der Änderung der Anzahl der Mole \(N\), bei gleichbleibendem Volumen \(V\) und Temperatur \(T\).

    Chemisches Potential berechnen - Wie geht das?

    Die Berechnung des chemischen Potentials erfordert in der Regel eine Kenntnis der Detailparameter bzw. der Mikrozustände des Systems. Für ein ideales Gas kann es jedoch deutlich vereinfacht werden. Zuerst definieren wir hierbei einfachheitshalber das chemische Potential \(\mu_i\) einer Komponente \(i\) als: \[ \mu_i = G_i / N_i \] Dabei ist \(G_i\) die molare Gibbs-Energie der Komponente \(i\) und \(N_i\) die Anzahl der Mole der Komponente \(i\). Voraussetzung zur Berechnung des chemischen Potentials ist die vollständige Kenntnis des Systems, insbesondere von Druck, Temperatur und Zusammensetzung. Dabei ist es wichtig zu bemerken, dass das chemische Potential einer Komponente nicht nur von ihrem molekularen Zustand, sondern auch von dem der anderen Komponenten im System abhängt. Erfahrenerweise ergeben sich für komplexe Systeme oft schwierig lösbare Gleichungen. Hierbei kommen oft Näherungsmethoden zum Einsatz, deren Anwendung oftmals durch spezielle Erfahrung oder Wissen begründet ist. Die Kenntnis des chemischen Potentials ist jedoch unerlässlich, um das Phänomen der chemischen Gleichgewichte und Phasenübergänge vollständig zu verstehen.

    Das chemische Potential und ideale Gase

    Die Zusammenhänge der Thermodynamik sind oftmals schwer greifbar. Deutlich vereinfacht gelten diese Gesetzmäßigkeiten jedoch für ideale Gase. Für ideale Gase ist die innere Energie unabhängig vom Volumen und hängt nur von der Temperatur ab. Da das chemische Potential die partielle Ableitung der internen Energie nach der Teilchenanzahl bei konstanter Temperatur und konstantem Volumen ist, lässt sich das chemische Potential eines idealen Gases einfach darstellen. Mit der Zustandsgleichung idealer Gase \(pV = nRT\) und der Gleichung für die molare Gibbs-Energie \(G = H - TS = \mu N\) kann das chemische Potential \(\mu\) eines idealen Gases ausgedrückt werden durch: \[ \mu = \mu^0 + RT \ln \left( \frac{p}{p^0} \right) \] Dabei ist \(\mu^0\) das chemische Potential im Standardzustand, \(R\) die universelle Gaskonstante, \(T\) die absolute Temperatur, \(p\) der Partialdruck des Gases und \(p^0\) der Normaldruck. Diese einfache Formel verdeutlicht bereits wichtige Charakteristika des chemischen Potentials:
    • Das chemische Potential ist proportional zum natürlichen Logarithmus des Drucks.
    • Es steigt mit steigender Temperatur.
    • Für ein gegebenes Gas bei gegebener Temperatur ist das chemische Potential größer bei höherem Druck.
    Trotz der Vereinfachungen für ideale Gase, liefert das Verständnis des chemischen Potentials tiefe Einblicke in das Verständnis von Phasenübergängen, chemischen Reaktionen und allgemein dem Streben thermodynamischer Systeme nach einem Zustand minimaler Energie.

    Die Einheit des chemischen Potentials

    Beim Umgang mit der Berechnung von chemischen Potentialen begegnet dir unweigerlich die Frage nach der Einheit des chemischen Potentials. Wie alle anderen physikalischen Größen wird auch das chemische Potential in einer speziellen Einheit ausgedrückt. Das Verständnis dieser Einheit kann dabei helfen, die Bedeutung und den Einfluss des chemischen Potentials auf ein System besser zu erfassen.

    Chemisches Potential Einheit - Was du darüber wissen musst

    Die Einheit des chemischen Potentials ist die Energie pro Teilchen (das kann ein Atom, ein Ion oder ein Molekül sein). Da es die Änderung der inneren Energie eines Systems darstellt, wenn ein Teilchen hinzugefügt oder entfernt wird, sind die üblichen Einheiten Joule pro Mol (J/mol) oder, in der Elektrochemie, Elektronenvolt pro Teilchen (eV/Teilchen).

    Die Unit für chemisches Potential ist also die gleiche wie die für molare Gibbs-Energie, da das chemische Potential tatsächlich als partielle molare Gibbs-Energie definiert ist.

    Um zu verdeutlichen, was diese Einheiten bedeuten, kannst du dir vorstellen, wie viel Energieübergang stattfinden würde, wenn du ein Mol (J/mol) oder ein einziges Teilchen (eV/Teilchen) einer Substanz zu einem thermodynamischen System hinzufügst. Diese "Energie pro Menge" ist genau das, was das chemische Potential darstellt.

    Stellen wir uns ein Beispiel vor: Nehmen wir an, du hast ein System, in dem Wasser bei konstantem Druck und konstanter Temperatur enthalten ist. Wenn du nun ein Mol Wasser hinzufügst und die Energieänderung des Systems 5000 J beträgt, dann ist das chemische Potential des Wassers in diesem System 5000 J/mol.

    Der Zusammenhang zwischen dem chemischen Potential und seiner Einheit

    Die Einheit des chemischen Potentials spiegelt seine Definition als "Energie pro Teilchen" wider. Sie gibt die Energieänderung an, die sich ergibt, wenn ein Teilchen zu einem System hinzugefügt (oder davon entfernt) wird, und zwar bezogen auf die Teilchenmenge, die hinzugefügt (oder entfernt) wird. Daher ist das chemische Potential eine intensive Größe und unabhängig von der Größe des betrachteten Systems.

    Dies bedeutet, dass das chemische Potential einer gegebenen Substanz denselben Wert hat, unabhängig davon, ob du ein Mol dieser Substanz oder 10 Mole hinzufügst. Der einzige Unterschied besteht darin, dass die Gesamtenergieänderung des Systems 10-mal größer sein würde, wenn du 10 Mole statt einem Mol hinzufügst.

    Angenommen, du hast ein System mit konstem Druck und konstanter Temperatur, und du fügst ein Mol eines idealen Gases hinzu, das eine Energieänderung von 5000 J verursacht. Wenn du 10 Mole desselben Gases hinzufügst, würde die Energieänderung des Systems 50000 J betragen. Trotz der zehnfachen Energieänderung bleibt das chemische Potential des Gases jedoch gleich (5000 J/mol).

    Es ist wichtig zu verstehen, dass das chemische Potential ein Maß für die Fähigkeit einer Substanz ist, Energie aus einem System zu entfernen oder hinzuzufügen, und nicht für die absolute Energiemenge, die aus einem System entfernt oder hinzugefügt wird. Diese Absolutwerte hängen von der Menge der hinzugefügten oder entfernten Substanz ab und nicht vom chemischen Potential selbst.

    Das chemische Potential in der Praxis

    In der Realität sind es gerade die Ingenieurwissenschaften, die das Konzept des chemischen Potentials vielfältig nutzen. Sei es in der Prozesssteuerung, Materialwissenschaft, Energiegewinnung oder Umwelttechnik - das chemische Potential spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle in der Anwendung von wissenschaftlichen Erkenntnissen.

    Anwendungsfelder des chemischen Potentials in der Ingenieurwissenschaft

    Zuerst sei der Bereich der Prozesssteuerung und Verfahrenstechnik erwähnt. Hier wird das chemische Potential genutzt, um Reaktionen entsprechend der gewünschten Produkte zu lenken. Dies geschieht durch die Kontrolle von Temperatur, Druck und Zusammensetzung des Reaktionssystems.

    Das chemische Potential kann dabei als ein Art "Führungsgröße" verstanden werden. Es ermöglicht die Vorhersage des Reaktionsverlaufs und liefert Handlungsanweisungen zur Optimierung des Prozesses.

    Ein Konzept, das eng mit dem chemischen Potential verwandt ist, ist das der Aktivierungsenergie. Aktivierungsenergie ist der Energieaufwand, der notwendig ist, um eine chemische Reaktion in Gang zu setzen. Dabei spielt das chemische Potential eine entscheidende Rolle. Ein höheres chemisches Potential kann die notwendige Aktivierungsenergie verringern und damit die Reaktionsgeschwindigkeit erhöhen. Im Bereich der Materialwissenschaft und -technik ist das Verständnis des chemischen Potentials für die Erforschung und Entwicklung neuer Materialien und deren Verhalten unter verschiedenen Bedingungen essentiell.

    In der Halbleitertechnologie beispielsweise, die Basis für alle modernen elektronischen Geräte, wird das chemische Potential verwendet, um die Leitfähigkeit von Materialien zu modellieren. Durch gezielte Veränderung des chemischen Potentials lassen sich somit Materialien mit maßgeschneiderten Eigenschaften erstellen.

    Das chemische Potential und seine Rolle in verschiedenen Prozessen

    Die Rolle des chemischen Potentials ist in einer Vielzahl von Prozessen in der Ingenieurwissenschaft relevant. Es ist sowohl in physikalischen als auch chemischen Prozessen von Bedeutung. In der Chemie bestimmt das chemische Potential, ob eine Reaktion stattfindet, in welche Richtung sie abläuft und wie schnell sie ist. Auch in Prozessen der Massentransport, wie Diffusion und Osmose, spielt das chemische Potential eine entscheidende Rolle.

    So wird im Fall der Diffusion das chemische Potential als treibende Kraft für den Transport von Molekülen vom Bereich hoher Konzentration zum Bereich niedriger Konzentration angesehen.

    In der Elektrochemie bestimmt das chemische Potential den Verlauf von Redoxreaktionen. In einer galvanischen Zelle beispielsweise entscheidet das chemische Potential über die Richtung des Elektronenflusses und damit über die Polarität der Zelle.

    Eine Batterie ist ein gutes Beispiel für die Anwendung des chemischen Potentials in der Elektrochemie. Die Spannung, die eine Batterie liefert, ist ein direktes Maß für den Unterschied im chemischen Potential der Redoxpaare in der Batterie.

    Auch in kontinuumsmechanischen Prozessen, wie Strömungen und Wärmeleitung, kann das chemische Potential eine Rolle spielen, vor allem wenn diese Prozesse auf mikroskopischer Ebene betrachtet werden.

    Bei der Betrachtung des Wärmetransports beispielsweise kann das chemische Potential als ein Maß für die "Energielandschaft" angesehen werden, auf der die Wärmeenergie strömt. Unterschiede im chemischen Potential können zu Wärmeaustausch zwischen verschiedenen Bereichen führen und so zum Ausgleich der Temperaturunterschiede beitragen.

    Abschließend lässt sich festhalten, dass das chemische Potential ein vielseitiges Werkzeug in der Ingenieurwissenschaft ist und in einer Vielzahl von Prozessen eine entscheidende Rolle spielt.

    Vertiefung in das chemische Potential

    Um die weitreichenden Implikationen des chemischen Potentials zu verstehen, ist es hilfreich, sich noch tiefer in dieses vielschichtige Konzept zu vertiefen. Im Kontext der Thermodynamik und vieler praktischen Anwendungen verzeichnen wir einige fortgeschrittene Aspekte des chemischen Potentials und zeigen, wie sie unser Verständnis vertiefen.

    Chemisches Potential - Weitergehende Aspekte

    Beim chemischen Potential handelt es sich nicht nur um eine Größe, die die Energie pro Teilchen in einem chemischen System beschreibt. Vielmehr reflektiert es auch das Verhalten von Teilchen in unterschiedlichen physikalischen Zuständen und bietet wichtige Einblicke in das Verständnis von Phasenübergängen und chemischen Reaktionen.

    Insbesondere kennzeichnet das chemische Potential den Unterschied in der freien Energie, die durch das Hinzufügen oder Entfernen eines Teilchens aus einem System verursacht wird. Dieser Aspekt ist besonders wichtig, wenn es um das Gleichgewicht zwischen verschiedenen Phasen desselben Substanzsystems geht.

    Wenn du zum Beispiel considerierst, wie Wasser von einer festen zu einer flüssigen Phase übergeht (das Auftauen von Eis), spielt das chemische Potential eine zentrale Rolle. Die Phasenübergänge werden größtenteils durch die Unterschiede im chemischen Potential zwischen den Phasen bestimmt.
    • Wenn das chemische Potential des Wassers im festen Zustand (Eis) höher ist als im flüssigen Zustand, findet ein Übergang von fest zu flüssig statt - das Eis taut auf.
    • Umgekehrt, wenn das chemische Potential des flüssigen Wassers höher ist als das des festen Wassers, findet ein Übergang von flüssig zu fest statt - das Wasser gefriert.
    Darüber hinaus spielt das chemische Potential eine entscheidende Rolle bei chemischen Reaktionen. Es bestimmt, ob eine Reaktion spontan verläuft oder nicht, und in welche Richtung sie abläuft. Eine Reaktion verläuft spontan, wenn sie zu einem Abfall des gesamten chemischen Potentials des Systems führt.

    Ein gutes Beispiel ist die Verbrennungsreaktion von Methan in Sauerstoff zu Kohlendioxid und Wasser. Diese Reaktion verläuft spontan, da das Gesamtchemische Potential der Produkte (CO2 und H2O) geringer ist als das der Reaktanten (Methan und Sauerstoff). Das bedeutet, dass die freie Energie des Systems durch die Reaktion abnimmt.

    Das chemische Potential in der Thermodynamik - Ein tieferer Einblick

    In der Thermodynamik ist das chemische Potential eng mit den Konzepten von Temperatur, Druck und Freiheitsgraden eines Systems verbunden. Jeder dieser Faktoren beeinflusst das chemische Potential eines Systems auf eine bestimmte Weise. Zum Beispiel führt eine Zunahme der Temperatur oder des Drucks in einem System in der Regel zu einem Anstieg des chemischen Potentials. Dies liegt daran, dass bei höheren Temperaturen oder höherem Druck die Teilchen in dem System mehr kinetische Energie haben, was zu einer Erhöhung der inneren Energie des Systems und damit des chemischen Potentials führt.

    Allerdings gibt es auch Fälle, in denen der Druck das chemische Potential in die entgegengesetzte Richtung beeinflusst. Dies kann beispielsweise bei Gasen der Fall sein, die sich unter sehr hohem Druck in einem festen Zustand befinden. Hier kann eine Erhöhung des Drucks zu einer Abnahme des chemischen Potentials führen, da sich die Teilchen unter erhöhtem Druck weniger frei bewegen können und daher weniger kinetische Energie haben.

    Auch die Freiheitsgrade eines Systems spielen eine entscheidende Rolle für das chemische Potential. Freiheitsgrade sind die unterschiedlichen Arten, wie sich das System verändern kann, ohne seine Identität zu ändern. Zum Beispiel kann ein System von Wasser und Methan insgesamt 7 Freiheitsgrade haben: 3 für die Bewegung der Methanteilchen, 3 für die Bewegung der Wasserteilchen und 1 für die Reaktion zwischen den beiden.

    Stelle dir vor, du gibst Energie (Wärme) in das System ein. Diese Energie kann auf zwei grundsätzlichen Wegen genutzt werden: Sie kann die Bewegung der Teilchen (und damit ihre kinetische Energie) erhöhen, oder sie kann die Reaktion zwischen den Teilchen fördern, indem sie die Aktivierungsenergie für die Reaktion herabsetzt. Welcher dieser Wege eingeschlagen wird, hängt vom chemischen Potential des Systems ab. In einem System mit einem höheren chemischen Potential wird eher die kinetische Energie der Teilchen erhöht, während in einem System mit einem niedrigeren chemischen Potential eher die Reaktion gefördert wird.

    Der tiefe Einblick in das chemische Potential zeigt damit die Weite der Möglichkeiten auf, die dieses Konzept bietet und wie es unser Verständnis von physikalischen und chemischen Phänomenen aufweiten kann. Durch sein intimes Verständnis der Thermodynamik liefert es auch eine solide Grundlage für quantitative Vorhersagen und Modellierungen in der Ingenieurwissenschaft.

    Chemisches Potential - Das Wichtigste

    • Das chemische Potential ist eng mit anderen thermodynamischen Grössen wie Enthalpie, Entropie und Gibbs-Energie verbunden und wird als Ableitung der inneren Energie eines Systems nach der Anzahl der Teilchen bei konstanten Parametern definiert.
    • Die Formel für das chemische Potential ist \(\mu = \left(\frac{\partial U}{\partial N}\right)_{V,T}\), wobei \( U \) die innere Energie, \( V\) das Volumen, \(T\) die Temperatur und \(N\) die Anzahl der Moleküle darstellen.
    • Für die Berechnung des chemischen Potentials werden Detailparameter bzw. Mikrozustände des Systems benötigt. Je nach System kann dies erreicht werden durch die Formel \(\mu_i = G_i / N_i\), wobei \(G_i\) die molare Gibbs-Energie und \(N_i\) die Anzahl der Mole der Komponente \(i\) ist.
    • Für ideale Gase wird das chemische Potential durch die Formel \(\mu = \mu^0 + RT \ln (p/p^0)\) ausgedrückt, wobei \(\mu^0\) das chemische Potential im Standardzustand, \(R\) die universelle Gaskonstante, \(T\) die absolute Temperatur, \(p\) der Partialdruck des Gases und \(p^0\) der Normaldruck ist.
    • Die Einheit des chemischen Potentials ist die Energie pro Teilchen, üblicherweise ausgedrückt in Joule pro Mol (J/mol) oder in der Elektrochemie in Elektronenvolt pro Teilchen (eV/Teilchen).
    • In der Praxis findet das Konzept des chemischen Potentials in verschiedenen Bereichen Anwendung, zum Beispiel in der Prozesssteuerung, Materialwissenschaft, Energiegewinnung und Umwelttechnik.
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    Häufig gestellte Fragen zum Thema Chemisches Potential
    Was ist das chemische Potential?
    Das chemische Potential ist in der Thermodynamik eine Größe, die die Änderung der Gesamtenergie eines Systems ausdrückt, wenn man eine zusätzliche Teilchenmenge bei konstantem Volumen und konstanter Entropie hinzufügt. Es ist also ein Maß für die "Energiekapazität" eines Stoffes in einem bestimmten Zustand.
    Warum ist das chemische Potential gleich ΔGM?
    Das chemische Potential ist gleich dem Differenzial der Gibbs-Energie (dG) in Bezug auf eine Änderung der Teilchenanzahl (Molzahl n) bei konstantem Druck und konstanter Temperatur. Dies bezeichnet man als dGm, die molare Gibbs-Energie oder das molare chemische Potential. Es misst die Änderung der Gesamtenergie eines Systems, wenn ein Teilchen zugegeben oder entfernt wird.
    Was beschreibt das chemische Potential?
    Das chemische Potential beschreibt die Energie, die ein Molekül oder Atom pro Teilchen im thermodynamischen Gleichgewicht hat. Es ist ein Maß für die Spontaneität der Reaktion und gibt an, wie stark ein System dazu tendiert, Teilchen jeweiligen Typs hinzuzufügen oder zu entfernen.
    Was beschreibt das chemische Potential μ im BVT?
    Das chemische Potential µ im bvt (Boltzmann-Volumen-Temperatur) beschreibt die Änderung der freien Energie eines Systems bei Zugabe oder Entfernung eines Partikels bei konstantem Volumen und konstanter Temperatur. Es ist ein Maß für die 'Fähigkeit' eines Stoffes, eine chemische Reaktion einzugehen.
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