Springe zu einem wichtigen Kapitel
Ein geschlossenes System oder isoliertes System bezeichnet ein System, das keinerlei Wechselwirkungen mit seiner Umgebung hat. Es findet weder ein Massenfluss noch ein Energiefluss statt. Bei den Wissenschaftsdisziplinen wie Chemie, Thermodynamik, oder Teilgebieten der Ingenieurwissenschaften ist dieses Konzept eine bedeutende Rolle.
Definition: Was ist ein geschlossenes System?
Ein geschlossenes System ist ein physikalisches System, das keine Materie mit seiner Umgebung austauscht, aber Energie austauschen kann.
Du kannst diese Definition am besten mit dem Beispiel eines Luftballons verstehen.
Stelle dir einen aufgeblasenen Ballon vor, der die Luft innen beinhaltet. Die Ballonhülle verhindert, dass die Luft hinausfließt, also findet kein Massenaustausch statt. Jedoch kann Wärme durch die Ballonhülle gelangen und damit findet ein Energieaustausch statt.
Prinzipien der Thermodynamik: Anwendung im geschlossenen System
Die Thermodynamik ist eine Kernkomponente vieler ingenieurwissenschaftlicher Studien. Sie bietet Einblicke in die grundlegenden Prinzipien, die energetische Prozesse kontrollieren.
In geschlossenen Systemen sind thermodynamische Prozesse besonders nützlich zum Verständnis von Energieflüssen sowie zur Vorhersage von Reaktionsergebnissen in chemischen Systemen. Denke an chemische Reaktionen in einem geschlossenen Behälter oder die Kühlung von Flüssigkeiten in einer Isolierflasche.
Erster Hauptsatz der Thermodynamik im geschlossenen System
Der erste Hauptsatz der Thermodynamik, auch bekannt als das Gesetz der Energieerhaltung, besagt, dass Energie nicht erzeugt oder zerstört, sondern nur von einer Form in eine andere umgewandelt werden kann.
Hier ist ein Beispiel zur Veranschaulichung des ersten Hauptsatzes der Thermodynamik.
Nimm an, du hast einen Behälter gefüllt mit Wasser und du erhitzt es. Die zugeführte Wärmeenergie wird zur Erhöhung der kinetischen Energie der Wassermoleküle verwendet, was in Anstieg der Temperatur resultiert. Das bedeutet, die Wärmeenergie wurde in kinetische Energie umgewandelt, aber die Gesamtenergie des Systems bleibt gleich.
Entropie in einem geschlossenen System: Das steckt dahinter
Entropie ist ein grundlegendes Konzept der Thermodynamik und bedeutet im Prinzip die Beschreibung der Unordnung oder des Chaos eines Systems.
In einem geschlossenen System strebt die Entropie danach, ein Maximum zu erreichen, was das Prinzip des zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik ist.
Hier ist ein eindrückliches Beispiel:H1#
Stelle dir vor, du lässt eine Tasse Kaffee stehen, bis sie auf Raumtemperatur abkühlt. Ursprünglich hat der Kaffee (ein geschlossenes System) eine hohe Temperatur und niedrige Entropie. Nach dem Abkühlen hat der Kaffee eine hohe Entropie erreicht - ein Ausgleich von Temperaturen und damit ein Zustand höherer Unordnung.
Beispiele für geschlossene Systeme: Von der Theorie zur Praxis
Geschlossene Systeme sind nicht nur in theoretischen Diskussionen präsent, sondern sie sind auch recht häufig in unserem täglichen Leben und in technischen Anwendungen zu finden. Damit wirklich greifbar wird, wie geschlossene Systeme funktionieren und welche Prinzipien dahinterstecken, sind hier einige anschauliche Beispiele aufgeführt.
Alltagstaugliche Beispiele eines geschlossenen Systems
Oftmals sind wir uns nicht bewusst, wie viele Beispiele eines geschlossenen Systems uns tagtäglich umgeben. Und doch, sie sind praktisch überall.
Ein ausgezeichnetes Beispiel für ein geschlossenes System in unserem Alltag ist eine Thermosflasche.
Die doppelwandige Konstruktion einer Thermosflasche ermöglicht es, die Temperatur einer Flüssigkeit über einen längeren Zeitraum konstant zu halten.
Wenn du heißen Tee in einer Thermoskanne aufbewahrst, bleibt der Tee trotz der kälteren Umgebungstemperatur heiß. Der Grund dafür ist, dass die Thermoskanne ein geschlossenes System bildet, welches die Energie (in diesem Fall in Form von Wärme) im Inneren einschließt und nur minimal an die Umgebung abgibt.
Andere alltägliche Beispiele für geschlossene Systeme sind spirituelle Räucherstäbchen oder Kerzen. Auch hier bleibt die Masse des Systems gleich, da während des Abbrennens keine zusätzliche Masse hinzugefügt wird. Die Energie im System verändert sich jedoch, da Wärme freigesetzt und an die Umgebung abgegeben wird.
Technische Anwendungen von geschlossenen Systemen
In der Ingenieurwissenschaft gibt es zahlreiche Anwendungen für geschlossene Systeme. Einige der interessantesten Beispiele umfassen thermodynamische Zyklen, die weit verbreitet sind in Kraftwerken und Motoren verschiedener Art.
Ein bekanntes Beispiel für ein geschlossenes System ist der verbrennungsmotor in Autos.
Im Verbrennungsmotor wird eine bestimmte Menge Kraftstoff in die Zylinder des Motors eingespritzt. Diese eingespritzte Kraftstoffmenge und die in den Zylinder eintretende Luftmenge bleiben konstant und bilden so ein geschlossenes System. Durch den Verbrennungsprozess wird Wärmeenergie freigesetzt, welche dann in mechanische Energie umgewandelt wird, um das Fahrzeug anzutreiben. Hier wird deutlich, dass die Gesamtenergie im System die gleiche bleibt und lediglich eine Energieumwandlung stattfindet - ein zentraler Aspekt der Thermodynamik.
Eine weitere bedeutende technische Anwendung von geschlossenen Systemen findet sich in Dampfkraftwerken. Hier wird Wasser in einem geschlossenen System erhitzt, um Dampf zu erzeugen, der dann eine Turbine antreibt. Dies ist ein weiteres Beispiel dafür, wie Energie von einer Form in eine andere umgewandelt wird, um Arbeit zu verrichten, ganz im Einklang mit der Energieerhaltung, wie sie in der Thermodynamik beschrieben wird.
Denke daran, dass der Schlüssel zum Verständnis geschlossener Systeme in ihrer Unabhängigkeit von der umgebenden Umwelt liegt. Obwohl es den Anschein haben mag, dass einige Systeme offen sind, können sie, wenn sie genau betrachtet werden, tatsächlich als geschlossene Systeme angesehen werden.
Unterschiede und Verbindungen: Geschlossene und offene Systeme
Geschlossene und offene Systeme sind grundlegende Konzepte in den Ingenieurwissenschaften und anderen Wissenschaftsbereichen. Sie helfen uns, das Verhalten von physischen, chemischen und technologischen Prozessen besser zu verstehen. Bevor wir uns aber den Unterschieden und Verbindungen zwischen diesen beiden Systemen widmen, wollen wir erst einmal definieren, was wir unter einem offenen System verstehen.
Ein offenes System ist ein System, das sowohl Energie als auch Materie mit seiner Umgebung austauschen kann.
In diesem Sinne sind offene und geschlossene Systeme also direkte Gegensätze voneinander – während ein geschlossenes System keine Materie mit seiner Umgebung austauscht, ist genau das bei einem offenen System der Fall.
Ein Beispiel für ein offenes System ist ein Teekessel auf dem Herd. Durch den Wasserdampf, der aus dem Kessel entweicht, findet ein Austausch von Materie und Energie mit der Umgebung statt.
Diskussion: Geschlossenes und offenes System
Die Unterscheidung zwischen offenen und geschlossenen Systemen wird oft zur Klassifizierung von Prozessen in der Thermodynamik, der Chemie, der Biologie und anderen Wissenschaftszweigen genutzt.
Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, dass die Bezeichnungen "offen" und "geschlossen" keineswegs den tatsächlichen physischen Zustand eines Systems mythisieren sollen. Vielmehr handelt es sich hierbei um abstrakte Begriffe, die lediglich den Grad der Interaktion des Systems mit seiner Umgebung illustrieren sollen.
Geschlossene Systeme kommen in der Natur z.B. in Form von Planeten oder Sternen vor. Aber auch technische Systeme, wie etwa die Batterie in einem Elektrofahrzeug oder ein Reaktor in einer Kernkraftanlage, können als geschlossene Systeme betrachtet werden - hier kann zwar Energie in Form von Wärme oder Strahlung abgegeben werden, ein Austausch von Materie findet jedoch nicht statt.
Offene Systeme hingegen finden wir in unserer Umwelt unzählige - ob Teiche, in denen Wasser verdunstet und somit Masse und Energie mit der Umwelt austauscht, oder auch lebende Organismen, die im ständigen Austausch von Energie und Materie in Form von Nahrung und Abfallprodukten mit ihrer Umwelt stehen.
Ein interessantes Beispiel für die Verbindung zwischen offenen und geschlossenen Systemen liefert die Erdoberfläche. Da die Erdkruste in sich ein geschlossenes System darstellt - keine Materie verlässt die Erdoberfläche in den Weltraum -, könnten die Ozeane als offene Systeme betrachtet werden, da Wasser verdunstet, zu Wolken wird und schließlich wieder als Regen zu den Ozeanen zurückkehrt.
Übergänge zwischen offenen und geschlossenen Systemen
Sowohl offene als auch geschlossene Systeme stellen Idealisierungen dar und oft finden wir in der Realität Systeme vor, die sowohl Eigenschaften offener als auch geschlossener Systeme aufweisen. Es ist daher wichtig, die Konzepte offener und geschlossener Systeme als Kontinuum und nicht als strikte Kategorien zu sehen.
In der Wirklichkeit gibt es Übergänge zwischen offenen und geschlossenen Systemen und es ist oft eine Frage der Perspektive, ob ein System als offen oder geschlossen angesehen wird. So kann zum Beispiel ein Topf mit Wasser auf dem Herd als offenes System betrachtet werden, wenn man den Austausch von Wasserdampf mit der Umgebung berücksichtigt. Betrachtet man allerdings nur den Energiefluss in Form von erhitztem Wasser, so könnte man denselben Topf auch als geschlossenes System auffassen.
Systeme, die sowohl Materie als auch Energie unter bestimmten Bedingungen mit ihrer Umgebung austauschen können, werden als halboffene oder semi-geschlossene Systeme bezeichnet.
Als Beispiel für ein halboffenes System könnten wir den menschlichen Körper heranziehen. Während wir ständig Energie und Materie in Form von Nahrung zu uns nehmen und Abfallprodukte ausscheiden, findet der Austausch streng geregelt und kontrolliert statt - nicht jede Substanz kann unsere Körperbarrieren überwinden und so sind wir nicht vollständig offen für jeden Materie- und Energieaustausch.
Hoffentlich liefert dieser Überblick darüber, wie geschlossene und offene Systeme miteinander interagieren und sich überschneiden, ein besseres Verständnis dafür, wie diese Konzepte in den Ingenieurwissenschaften und anderen wissenschaftlichen Disziplinen Anwendung finden.
Vertiefung in das Thema: Thermodynamik leicht gemacht
Die Thermodynamik ist ein grundlegender Bestandteil der Ingenieurwissenschaften und Physik und regelt, wie Energie von einem Ort zum anderen übertragen wird und wie die Veränderungen von Energie die Materie beeinflussen. Ein Schlüsselkonzept in der Thermodynamik ist das "thermodynamische System", das ein spezielles System ist, in dem thermodynamische Prozesse untersucht werden.
Thermodynamisches System einfach erklärt
Ein thermodynamisches System ist ein speziell definiertes Makro- oder Mikrosystem, das durch seine Zustandsgrößen und die Energie darin beschrieben wird.
Thermodynamische Systeme können anhand ihres Austauschs von Materie und Energie mit der Umgebung in drei Kategorien eingeteilt werden: offene Systeme, geschlossene Systeme und isolierte Systeme.
Zur Verdeutlichung: Ein Kessel auf einem Herd wäre ein offenes System, weil er Wärme von der Flamme aufnimmt (Energieaustausch) und Dampf in die Luft abgibt (Materieaustausch). Ein abgedeckter Topf mit Kochwasser wäre ein geschlossenes System, da hier nur Wärme aufgenommen wird. Ein gut isolierter Thermoskanne ist ein isoliertes System, weil sie weder Energie noch Materie mit der Umgebung austauscht.
In der Thermodynamik verwenden Wissenschaftler gerne Idealisierungen von Systemen, um die mathematische Behandlung der Prozesse zu erleichtern. In der Wirklichkeit gibt es allerdings nur sehr selten perfekt isolierte Systeme. Oft handelt es sich eher um annähernd geschlossene Systeme, bei denen der Austausch von Energie und/oder Materie so klein ist, dass er vernachlässigt werden kann.
Spezielle Anwendungsfälle: Thermodynamik in geschlossenen Systemen
In geschlossenen Systemen sind thermodynamische Betrachtungen besonders anschaulich und führen zu grundlegenden Aussagen über Energie- und Entropieflüsse.
Zwei zentrale Gesetzmäßigkeiten spielen hier eine Rolle: Der Erste Hauptsatz der Thermodynamik, der Energieerhaltungssatz, und der Zweite Hauptsatz der Thermodynamik, der die unumkehrbare Zunahme der Entropie in einem abgeschlossenen System postuliert.
Denken wir an ein einfaches geschlossenes System wie ein Glas Wasser. Wenn du Wärme zuführst (zum Beispiel durch Erhitzen auf einem Herd), dann erhöht sich die Temperatur des Wassers. Laut dem Ersten Hauptsatz der Thermodynamik ist die zugeführte Energie gleich der Zunahme der inneren Energie des Wassers. Gleichzeitig nimmt laut dem Zweiten Hauptsatz die Unordnung (Entropie) des Systems zu. Wenn du das Wasser abkühlen lässt, dann gibt es Energie in Form von Wärme an die Umgebung ab und die Entropie nimmt wieder ab.
Spezielle Anwendungen von geschlossenen thermodynamischen Systemen sind Wärme- und Kältemaschinen, wie zum Beispiel Klimaanlagen, Heizsysteme und Kühlschränke. Aber auch in vielen technischen und chemischen Prozessen spielen geschlossene Systeme eine Rolle.
Viele der Prozesse unserer modernen industriellen Gesellschaft basieren auf dem Prinzip von Kreisprozessen, in denen ein Arbeitsmedium in einem abgeschlossenen Zyklus geführt wird. Beispiele dafür sind das Heizen eines Hauses durch eine Heizanlage oder das Fahren eines Autos durch einen Verbrennungsmotor. In beiden Fällen wird ein Medium (Heizöl oder Benzin) in einer Maschine verbrannt und die dabei entstehende Energie genutzt. Diese Prozesse können als geschlossene Systeme betrachtet werden, da sie in sich selbst abgeschlossen sind und keine Energie oder Materie mit der Umgebung austauschen.
Geschlossenes System - Das Wichtigste
- Geschlossenes System: Ein physikalisches System, das keine Materie mit seiner Umgebung austauscht, aber Energie austauschen kann.
- Beispiel für ein geschlossenes System: Ein aufgeblasener Ballon, wobei die Ballonhülle einen Massenaustausch verhindert, aber ein Energieaustausch in Form von Wärme möglich ist.
- 1. Hauptsatz der Thermodynamik in Bezug auf geschlossene Systeme: Energie kann nicht erzeugt oder zerstört, sondern nur von einer Form in eine andere umgewandelt werden.
- Entropie in einem geschlossenen System: In einem geschlossenen System strebt die Entropie, die das Maß für Unordnung eines Systems darstellt, danach, ein Maximum zu erreichen, was dem 2. Hauptsatz der Thermodynamik entspricht.
- Beispiele für geschlossene Systeme in technischen Anwendungen: Verbrennungsmotor in Autos und Dampfkraftwerke, bei denen Energieumwandlungen stattfinden ohne dass ein Massenaustausch erfolgt.
- Offenes System: Ein System, das sowohl Energie als auch Materie mit seiner Umgebung austauschen kann, im Gegensatz zu einem geschlossenen System.
Lerne mit 12 Geschlossenes System Karteikarten in der kostenlosen StudySmarter App
Du hast bereits ein Konto? Anmelden
Häufig gestellte Fragen zum Thema Geschlossenes System
Über StudySmarter
StudySmarter ist ein weltweit anerkanntes Bildungstechnologie-Unternehmen, das eine ganzheitliche Lernplattform für Schüler und Studenten aller Altersstufen und Bildungsniveaus bietet. Unsere Plattform unterstützt das Lernen in einer breiten Palette von Fächern, einschließlich MINT, Sozialwissenschaften und Sprachen, und hilft den Schülern auch, weltweit verschiedene Tests und Prüfungen wie GCSE, A Level, SAT, ACT, Abitur und mehr erfolgreich zu meistern. Wir bieten eine umfangreiche Bibliothek von Lernmaterialien, einschließlich interaktiver Karteikarten, umfassender Lehrbuchlösungen und detaillierter Erklärungen. Die fortschrittliche Technologie und Werkzeuge, die wir zur Verfügung stellen, helfen Schülern, ihre eigenen Lernmaterialien zu erstellen. Die Inhalte von StudySmarter sind nicht nur von Experten geprüft, sondern werden auch regelmäßig aktualisiert, um Genauigkeit und Relevanz zu gewährleisten.
Erfahre mehr