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Was ist Chemotherapie? - eine Einführung
Chemotherapie ist eine weit verbreitete Methode zur Behandlung von Krebserkrankungen. Es handelt sich im Grunde genommen um eine systemische Therapie, bei der hochwirksame Medikamente - die sogenannten Zytostatika - eingesetzt werden, um das Wachstum von Tumorzellen zu stoppen oder zu verlangsamen. Dabei wird der gesamte Körper betroffen, nicht nur der Krebsherd selbst. Lass uns das genauer betrachten.
Definition: Chemotherapie einfach erklärt
Chemotherapie bezieht sich auf einen ganzen Bereich von Medikamenten, die dafür entwickelt wurden, Krebs zu bekämpfen, indem sie die Fähigkeit von Krebszellen zum Wachstum und zur Vermehrung stören. Sie kann allein oder in Kombination mit anderen Behandlungen wie Operationen oder Bestrahlungen eingesetzt werden.
Ein Beispiel für eine Chemotherapie ist die Behandlung von Brustkrebs. Hier wird oft die sogenannte adjuvante Chemotherapie eingesetzt, die nach einer operativen Entfernung des Tumors hilft, verbleibende Krebszellen abzutöten und somit einem Wiederauftreten der Erkrankung vorzubeugen.
Chemotherapie: Unterschiedliche Arten und Techniken
Es gibt verschiedene Arten und Techniken der Chemotherapie. Welche Art der Chemotherapie angewendet wird, hängt von diversen Faktoren ab, wie beispielsweise der Art und dem Stadium des Krebses, deinem allgemeinen Gesundheitszustand und auch davon, ob du bereits zuvor eine Krebsbehandlung erhalten hast. Einige der verschiedenen Arten, die uns bekannt sind, beinhalten die adjuvante, die neoadjuvante und die palliative Chemotherapie.
Ein tiefgehenderer Blick in die drei vorgestellten Arten der Chemotherapie kann einen besseren Einblick über die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten dieser Behandlungsmethode geben.
Adjuvante Chemotherapie
Die adjuvante Chemotherapie wird nach einer lokalen Behandlung wie Operation oder Strahlentherapie eingesetzt, um verbleibende Krebszellen, die sich möglicherweise noch im Körper befinden, abzutöten.
Neoadjuvante Chemotherapie
Mit neoadjuvanter Chemotherapie verhält es sich ähnlich, mit dem Unterschied, dass sie vor der lokalen Behandlung zum Einsatz kommt. Sie wird in der Regel genutzt, um einen größeren Tumor zu verkleinern, um ihn operativ besser entfernen zu können.
Palliative Chemotherapie
Palliative Chemotherapie hingegen wird zur Linderung von Symptomen bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen eingesetzt. Sie dient nicht der Heilung, sondern soll die Lebensqualität verbessern und die Lebensdauer verlängern.
Die Chemotherapie kann auf verschiedene Weisen verabreicht werden, darunter oral in Form von Tabletten oder Flüssigkeiten, intravenös (durch eine Vene), topisch (auf die Haut) oder intrathekal (in den Gehirn- und Rückenmarksraum). Die spezifische Wahl der Methode hängt wiederum von der Art des Krebses und der spezifischen Situation des Patienten ab.
Wirkungsweise der Chemotherapie
Die Wirkungsweise der Chemotherapie ist komplex und variiert je nach den spezifischen Medikamenten, die verwendet werden. Im Allgemeinen verfolgt die Chemotherapie das Ziel, die Zellteilung von Krebszellen zu hemmen. Krebszellen teilen und vermehren sich unkontrolliert und schneller als normale Zellen im Körper - und genau hier setzt die Chemotherapie an.
Zytostatika, die in der Chemotherapie verwendet werden, sind Medikamente, die speziell entwickelt wurden, um das Wachstum von Krebszellen zu hemmen oder zu stoppen. Sie tun dies, indem sie in den Zellzyklus eingreifen und die Zellteilung stören. Deshalb werden sie auch als anti-proliferative Medikamente bezeichnet.
Wie funktioniert Chemotherapie?
Die spezifische Mechanismus, wie Chemotherapie funktioniert, hängt vom jeweiligen Typ des Zytostatikums ab. Einige verhindern die Synthese von Bausteinen für die DNA, andere stören das Spindelapparat, der bei der Zellteilung eine wichtige Rolle spielt. Einige andere Zytostatika verursachen DNA-Schäden, die die Zelle nicht reparieren kann und daher den programmierten Zelltod, die Apoptose, einleitet.
Art des Zytostatikums | Wirkungsweise |
Alkylantien | Bilden kovalente Bindungen mit der DNA und verhindern die Zellteilung |
Antimetaboliten | Stören die DNA- und RNA-Synthese |
Antitumor-Antibiotika | Wirkung durch Bildung kovalenter Bindungen mit der DNA |
Mitosehemmer | Stören den Aufbau und die Funktion des Spindelapparats |
Ein Beispiel für eine spezifische Wirkweise ist Methotrexat, ein Antimetabolit, der in den Folsäurestoffwechsel eingreift. Folsäure ist für die Zelle notwendig, um Thymidin zu produzieren, einen essentiellen Baustein der DNA. Methotrexat jedoch hemmt das Enzym, das Folsäure in seine aktive Form umwandelt, wodurch die Zelle keine DNA mehr bilden kann und stirbt.
Chemotherapie Wirkungsweise verstehen
In der Chemotherapie ist das primäre Ziel, Krebszellen vollständig zu eliminieren oder ihr Wachstum zu verlangsamen. Da Krebszellen sich von normalen Zellen unterscheiden, indem sie sich unkontrolliert teilen, setzen viele Chemotherapie-Medikamente genau hier an und versuchen, die Zellteilung zu hemmen oder zu stoppen.Zytostatika, die in der Chemotherapie verwendet werden, sind Substanzen, die das Wachstum von Zellen hemmen oder stoppen, indem sie die DNA-Synthese oder die Zellteilung stören.
Obwohl es eine Vielzahl von Zytostatika gibt, die auf unterschiedliche Weise wirken, ist das gemeinsame Prinzip aller Chemotherapie-Medikamente, die Zellteilung zu hemmen oder zu stoppen, indem sie die DNA-Synthese oder die Zellteilung stören.
Eine tiefere Untersuchung der Wirkmechanismen einzelner Zytostatika kann helfen, das prinzipielle Funktionieren der Chemotherapie besser zu verstehen. Außerdem ist es wichtig zu bedenken, dass trotz der primären Wirkung auf Krebszellen auch gesunde Zellen, die sich schnell teilen, von der Chemotherapie beeinflusst werden können. Dies erklärt viele der Nebenwirkungen, die auftreten können.
Ablauf einer Chemotherapie
Hast du dich schon einmal gefragt, wie genau der Ablauf einer Chemotherapie aussieht? Die genauen Details können variieren, aber der generelle Prozess wird in der Regel aus drei Hauptphasen bestehen: Vorbereitung, Behandlung und Nachsorge. Zunächst werfen wir einen Blick auf den ersten Schritt - die Vorbereitung.
Vorbereitung auf eine Chemotherapie
Bevor es zur eigentlichen Chemotherapie kommt, steht zuerst die Ausarbeitung eines individuellen Behandlungsplans durch deine Ärzte. Dieser setzt sich aus verschiedenen Aspekten zusammen, wie der Art und Stage deines Krebses, deiner allgemeinen Gesundheit und deiner persönlichen Präferenzen. Im Folgenden sind einige wichtige Aspekte, die im Vorbereitungsprozess einer Chemotherapie berücksichtigt werden, aufgeführt:
- Art und Stadium der Krebserkrankung
- Gesundheitszustand und Nebenerkrankungen
- Auswahl des geeigneten Chemotherapie Medikaments
- Planung der Behandlungsdauer und -frequenz
Die Vorbereitung auf eine Chemotherapie ist umfassend und findet in enger Zusammenarbeit zwischen Patient und Ärzten statt. Ziel ist es, die beste mögliche Behandlungsoption für den individuellen Patienten zu finden und jede Entscheidung wird aufgrund von Fakten und Beweisen aus der medizinischen Forschung getroffen.
Chemotherapie Ablauf im Detail
Nach der ausführlichen Vorbereitung folgt der eigentliche Ablauf der Chemotherapie. Im Wesentlichen wird das Verfahren eine Reihe von Zyklen umfassen, die das Verabreichen der Medikamente und Ruheperioden beinhalten. Jeder Zyklus wird wahrscheinlich ein bis drei Wochen dauern.
Ein Chemotherapiezyklus ist eine Phase, die sowohl die Verabreichung der Medikamente als auch Ruhephasen beinhaltet. Die Häufigkeit und Dauer der Zyklen hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des spezifischen Plans deines Arztes und deiner persönlichen tolerierbaren Nebenwirkungen.
Der Verlauf einer Chemotherapie im Detail könnte folgendermaßen aussehen:
- Zunächst wirst du für den Zyklus vorbereitet und das Chemotherapie-Medikament wird meist intravenös oder oral verabreicht.
- Danach folgt eine Ruhephase, in der dein Körper Zeit hat sich zu erholen und die Nebenwirkungen zu bewältigen.
- Nach der Ruhephase wird dein Gesundheitszustand überprüft, um festzustellen, ob du bereit bist für den nächsten Zyklus.
- Der nächste Zyklus beginnt, und das Medikament wird wieder verabreicht.
- Das Muster wiederholt sich dann, bis alle geplanten Zyklen abgeschlossen sind.
Betrachten wir ein Beispiel. Bei einem typischen Chemotherapieplan für Darmkrebs könnte FOLFOX (eine Kombination aus 5-Fluorouracil, Folininsäure und Oxaliplatin) alle zwei Wochen verabreicht werden. Das bedeutet, dass der Zyklus mit der Verabreichung der Medikamente beginnt, gefolgt von einer 14-tägigen Ruhephase, bevor der nächste Zyklus beginnt. Die Anzahl der Zyklen ist individuell und reicht meist von 6 bis 12 Zyklen, je nachdem, wie gut der Patient die Behandlung verträgt und wie der Tumor auf die Therapie anspricht.
Nebenwirkungen der Chemotherapie
Wie bei jeder medizinischen Behandlung kann auch die Chemotherapie mit einer Reihe von Nebenwirkungen einhergehen. Da die Chemotherapie darauf abzielt, schnell wachsende Zellen anzugreifen, kann dabei leider nicht zwischen Krebszellen und gesunden Zellen, die sich ebenfalls schnell teilen, unterschieden werden. Dies führt dazu, dass auch gesunde Zellen in Mitleidenschaft gezogen werden können, was dann die Nebenwirkungen auslöst.
Mögliche Nebenwirkungen einer Chemotherapie
Es gibt eine Vielzahl von Nebenwirkungen, die durch die Chemotherapie ausgelöst werden können. Deren Art und Schwere können von Person zu Person stark variieren und hängen von vielen Faktoren ab, wie z.B. der Art und Dosierung der Medikamente, der Dauer der Behandlung und deinem individuellen Gesundheitszustand.Einige der häufigsten Nebenwirkungen schließen ein:
- Müdigkeit
- Übelkeit und Erbrechen
- Haarausfall
- Infektionsanfälligkeit
- Blutungsneigung
- Verlust des Appetits
Als ein Beispiel kann die Nebenwirkung der Übelkeit genannt werden. Übelkeit und Erbrechen sind häufige Nebenwirkungen der Chemotherapie. Sie werden oft durch diejenigen Medikamente verursacht, die auf den Magen und das Verdauungssystem wirken. Übelkeit und Erbrechen können unmittelbar nach der Verabreichung des Medikaments auftreten, oder auch mit einer Verzögerung von einigen Stunden oder Tagen. Es konnte allerdings auch schon erreicht werden, dass durch die Verabreichung von Anti-Übelkeitsmedikamenten vor, während und nach der Chemotherapie diese Nebenwirkungen oft gut kontrolliert oder sogar verhindert werden können.
Unterstützende Therapien, auch Supportivtherapie genannt, sind Therapien, die dazu dienen, die Nebenwirkungen der Chemotherapie zu lindern. Sie können Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen, Schmerzmittel, Medikamente zur Anregung der Blutbildung, Antibiotika zur Bekämpfung von Infektionen und andere Therapien umfassen.
Wie man mit Chemotherapie Nebenwirkungen umgeht
Obwohl die Nebenwirkungen der Chemotherapie unangenehm sein können, gibt es viele Wege, um diese zu lindern und zu verwalten. Der erste Schritt besteht immer darin, offen und ehrlich mit deinem Arzt über deine Symptome zu kommunizieren, damit er dir bei der Erstellung eines passenden Management-Plans helfen kann.
Einige allgemeine Tipps können unter anderem sein:
- Reichlich Flüssigkeit trinken, um Austrocknung zu vermeiden
- Eine ausgewogene Ernährung um den Appetit zu fördern und die Energie zu halten
- Ruhephasen einlegen um der Müdigkeit entgegenzuwirken
- Regelmäßige körperliche Aktivität zur Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens
Wenn du beispielsweise mit Übelkeit und Erbrechen zu kämpfen hast, kann dir dein Arzt Medikamente verschreiben, die bekannterweise diese Symptome lindern. Es kann auch hilfreich sein, kleinere, mehrfache Mahlzeiten am Tag zu sich zu nehmen, anstatt drei große Mahlzeiten. Darüber hinaus kann es hilfreich sein, auf stark gewürzte, fetthaltige oder süße Speisen zu verzichten und stattdessen leicht verdauliche Nahrungsmittel wie Toast oder Reis zu wählen.
Es ist unbedingt notwendig, die Nebenwirkungen ernst zu nehmen und nicht zu ignorieren. Wenn bestimmte Symptome, wie z.B. Fieber oder anhaltende Übelkeit, zu unerträglich werden oder sich plötzlich ändern, ist es wichtig, sofortigen medizinischen Rat einzuholen.
Chemotherapie - Das Wichtigste
- Chemotherapie: Behandlungsmethode gegen Krebs mittels Zytostatika
- Adjuvante Chemotherapie: Methode zur Nachbehandlung, um Krebszellen abzutöten
- Neoadjuvante Chemotherapie: Methode zur Vorbereitung auf eine lokale Behandlung
- Palliative Chemotherapie: Methode zur Linderung von Symptomen fortgeschrittener Krebserkrankungen
- Wirkungsweise der Chemotherapie: Hemmung der Zellteilung von Krebszellen
- Nebenwirkungen der Chemotherapie: z.B. Müdigkeit, Haarausfall, Übelkeit und Erbrechen
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