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Chronische myeloische Leukämie: Ein Überblick
Die chronische myeloische Leukämie ist eine schwerwiegende Erkrankung, die das blutbildende System betrifft. Bei dieser Erkrankung kommt es zu einer unkontrollierten Proliferation von unreifen myeloischen Zellen, die die normale Bildung von Blut in der Knochenmarkshöhle stören. Charakteristisch für diese Krankheit ist die Anwesenheit eines speziellen Gens namens BCR-ABL, das aus einer genetischen Translokation resultiert.
Chronische myeloische Leukämie Definition
Chronische myeloische Leukämie (CML) ist eine Krankheit, bei der es zu einer starken und unkontrollierten Vermehrung der myeloischen Zellen im Knochenmark kommt. Diese Zellen werden im Übermaß produziert und reifen nicht wie normale Blutzellen. Sie können sich zudem im Körper verteilen und andere Organe schädigen.
Chronische myeloische Leukämie einfach erklärt
Stellen wir uns vor, das Knochenmark ist eine Fabrik, die verschiedene Arten von Blutzellen produziert. Bei der chronischen myeloischen Leukämie gibt es einen Defekt in dieser Fabrik. Eine bestimmte Art von Blutzellen, die myeloischen Zellen, werden zu schnell und in zu großen Mengen produziert. Dadurch kommt das natürliche Gleichgewicht durcheinander. Da diese überproduzierten Zellen nicht richtig ausreifen, sind sie nicht in der Lage, ihre Aufgaben im Körper zu erfüllen.
Ursachen der chronischen myeloischen Leukämie
Die Ursache der chronischen myeloischen Leukämie ist eine spezielle genetische Veränderung, die als BCR-ABL-Translokation bekannt ist. Diese Veränderung tritt spontan in den Blutzellen auf, ohne dass es einen bekannten Trigger gibt.
Genetische Veränderungen können spontan auftreten oder durch äußere Faktoren wie Strahlung oder bestimmte chemische Substanzen verursacht werden. Im Fall der CML geschieht dies jedoch meist zufällig und steht nicht im Zusammenhang mit solchen Faktoren. Es wird angenommen, dass der Zufall eine Rolle spielt und dass ein Fehler bei der Zellteilung die genetische Veränderung verursacht, die zur CML führt.
Chronische myeloische Leukämie Genetik
Die BCR-ABL-Translokation ist eine genetische Veränderung, bei der Teile zweier verschiedene Chromosomen, Chromosom 9 und Chromosom 22, ausgetauscht werden. Dadurch entsteht ein sogenanntes Fusionsgen, das BCR-ABL-Gens genannt wird. Dieses Gen ist für die unkontrollierte Zellteilung und Vermehrung der myeloischen Zellen verantwortlich und ist die Hauptursache der CML.
Ein Fusionsgen ist ein Gen, das aus Teilen zweier unterschiedlicher Gene besteht, die durch eine genetische Veränderung miteinander verbunden wurden. Das BCR-ABL-Fusionsgen kombiniert Teile des BCR-Gens auf Chromosom 22 und des ABL-Gens auf Chromosom 9.
Diagnose der chronischen myeloischen Leukämie
Für eine genaue Diagnose der chronischen myeloischen Leukämie sind mehrere medizinische Untersuchungen notwendig. Oftmals beginnt der Diagnoseprozess aufgrund bestimmter Symptome, die den Verdacht auf eine Blutkrankheit wie die CML aufkommen lassen.
Chronische myeloische Leukämie Symptome
Die Symptome der chronischen myeloischen Leukämie können anfangs sehr mild sein und sich im Laufe der Zeit verschlimmern. Hierbei ist die frühe Erkennung von entscheidender Bedeutung, da eine frühzeitige Behandlung die Prognose verbessern kann. Die häufigsten Symptome von CML umfassen:
- Müdigkeit und Schwäche
- Gewichtsverlust ohne bekannte Ursache
- Fieber
- Nachtschweiß
- Vergrößerte Milz, die ein Gefühl der Fülle im linken oberen Bauch verursachen kann
- Schmerzen im linken Oberbauch
- Vermindertes Gefühl der Sättigung nach dem Essen
Eine Symptom ist eine physische oder emotionale Veränderung, die darauf hinweist, dass etwas nicht stimmt im Körper. Symptome sind subjektiv, das heißt, sie können von Person zu Person variieren und sind oft die ersten Anzeichen einer Krankheit.
Chronische myeloische Leukämie Blutwerte
Bei der Diagnose der chronischen myeloischen Leukämie wird das Blutbild sorgfältig untersucht. Die charakteristischsten Anzeichen der chronischen myeloischen Leukämie sind zum einen die erhöhte Anzahl weißer Blutkörperchen und zum anderen das Vorhandensein von unreifen Blutzellen, den so genannten Blasten. Im Folgenden sind die häufigsten Blutveränderungen bei CML aufgeführt:
Erhöhte Leukozytenzahl | Leukozyten oder weiße Blutkörperchen sind eine Kernkomponente des Immunsystems. Eine erhöhte Leukozytenzahl tritt bei CML auf, da die Krankheit eine übermäßige Produktion dieser Zellen verursacht. |
Vorhandensein von Blasten | Blasen sind unreife Blutzellen. Ihre Anwesenheit im peripheren Blut ist ein Zeichen dafür, dass das Knochenmark gestört ist und seine Fähigkeit verloren hat, normale Blutzellen zu produzieren. |
Erhöhter Laktatdehydrogenase (LDH) | LDH ist ein Enzym, das in fast allen Körperzellen vorhanden ist und in der Regel ansteigt, wenn eine Krankheit oder Verletzung vorliegt. |
Chronische myeloische Leukämie Diagnosemethoden
Verschiedene Diagnosemethoden werden eingesetzt, um die chronische myeloische Leukämie zu bestätigen. Zunächst wird eine gründliche körperliche Untersuchung durchgeführt, bei der nach Anzeichen einer vergrößerten Milz oder Leber gesucht wird. Des Weiteren sind Bluttests unerlässlich, um eine genaue Beurteilung der Blutzellen zu ermöglichen.
Eine wichtige Untersuchung bei der Diagnose der CML ist die Knochenmarkuntersuchung. Bei dieser Untersuchung wird eine Probe des Knochenmarks durch eine feine Kanüle entnommen, die in den Hüftknochen eingeführt wird. Das gesammelte Knochenmark wird dann unter dem Mikroskop auf abnormale Zellen oder Fusionsgene untersucht.
Zu den wichtigsten diagnostischen Verfahren gehören:
- Volles Blutbild
- Knochenmarkbiopsie und -aspiration
- Zytogenetische Analyse
- Molekulargenetische Tests
Eine Knochenmarkbiopsie ist eine medizinische Prozedur, bei der eine kleine Menge Knochenmark für Tests entnommen wird. Der Knochenmark ist das weiche Gewebe in den Knochen, das Blutzellen bildet. Die Untersuchung des Knochenmarks kann dabei helfen, bestimmte Blutkrankheiten oder Krebsarten zu diagnostizieren oder den Fortschritt einer Krankheit zu überwachen.
Therapie und Verlauf der chronischen myeloischen Leukämie
Die Therapie der chronischen myeloischen Leukämie hat sich in den letzten Jahrzehnten erheblich verbessert. Heute gibt es eine Reihe von Therapieoptionen, die die Lebensqualität und das Überleben der Patienten deutlich verbessern können. Allerdings ist die CML eine chronische Erkrankung, die langfristig behandelt werden muss. Der Verlauf der Krankheit kann von Patient zu Patient stark variieren und hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich des Alters, des Gesundheitszustands und des Fortschreitens der Krankheit.
Chronische myeloische Leukämie Behandlung
In der Behandlung der chronischen myeloischen Leukämie kommen verschiedene Therapieformen zum Einsatz, darunter Medikamente, Transplantationen und unterstützende Therapien zur Linderung der Symptome. Eine häufig verwendete Behandlungsstrategie ist die zielgerichtete Therapie mit so genannten Tyrosinkinase-Inhibitoren. Diese Medikamente blockieren die Aktivität des BCR-ABL-Fusionsgens und stoppen so die unkontrollierte Vermehrung der Leukämiezellen.
Die zielgerichtete Therapie ist ein Therapieansatz, der gezielt an den molekularen Eigenschaften einer Krebserkrankung ansetzt. Im Falle der CML bedeutet dies, dass die Therapie gezielt das BCR-ABL-Gens blockiert, das für das Wachstum der Leukämiezellen verantwortlich ist.
Chronische myeloische Leukämie Therapieoptionen
In der Behandlung der CML stehen verschiedene Therapieoptionen zur Verfügung, darunter:
- Zielgerichtete Therapie mit Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI)
- Chemotherapie
- Interferon-Therapie
Eine weitere wichtige Therapieoption bei der Behandlung der CML ist die Stammzelltransplantation. Dies ist jedoch eine komplexe Prozedur mit erheblichen Risiken und wird in der Regel nur in bestimmten Fällen in Betracht gezogen.
Möglicherweise stellst du dir eine Zielgerichtete Therapie wie einen maßgeschneiderten Anzug vor. Anstatt alle Zellen zu treffen, wie es bei herkömmlichen Krebstherapien oft der Fall ist, wurde die Zielgerichtete Therapie speziell entwickelt, um die Eigenschaften der Krebszellen ins Visier zu nehmen. Tyrosinkinase-Inhibitoren beispielsweise blockieren ein spezifisches Enzym, das von dem fehlerhaften BCR-ABL-Gen produziert wird und die Leukämiezellen zum Wachsen anregt. Wenn dieses Enzym blockiert ist, kann sich die Zellteilung nicht mehr unkontrolliert fortsetzen, und die Leukämiezellen verlieren ihre Fähigkeit zu wachsen.
Chronische myeloische Leukämie Verlauf
Der Verlauf der chronischen myeloischen Leukämie ist von vielen Faktoren abhängig, darunter der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten, das Alter bei Diagnosestellung und das Ansprechen auf die Behandlung. Es ist wichtig zu beachten, dass die CML eine Erkrankung ist, die im Laufe der Zeit fortschreitet, und dass das Ziel der Behandlung darin besteht, die Progression der Krankheit zu verlangsamen und die Symptome zu kontrollieren.
Die chronische myeloische Leukämie kann in drei Phasen verlaufen: die chronische Phase, die akzelerierte Phase und die Blastenkrise. Bei den meisten Patienten wird die Krankheit in der chronischen Phase diagnostiziert. In dieser Phase kann die Krankheit oft gut kontrolliert werden, und viele Patienten leben jahrelang ohne größere gesundheitliche Beeinträchtigungen. Im Laufe der Zeit kann die Krankheit jedoch fortschreiten und in die akzelerierte Phase oder die Blastenkrise übergehen, in der die Symptome schwerer werden und die Krankheit schwieriger zu kontrollieren ist.
Chronische myeloische Leukämie Folgen
Die langfristigen Folgen der chronischen myeloischen Leukämie können erheblich sein. Neben den unmittelbaren gesundheitlichen Auswirkungen der Krankheit können Patienten auch mit einer Reihe von psychischen, emotionalen und sozialen Herausforderungen konfrontiert sein. Daher sind neben den medizinischen auch psychotherapeutische und soziale Unterstützungsmaßnahmen ein wichtiger Bestandteil der Gesamtbehandlung von CML.
Psychoonkologie befasst sich mit den psychischen, sozialen und spirituellen Aspekten von Krebserkrankungen. Sie zielt darauf ab, den Patienten bei der Bewältigung der psychischen Belastungen und Herausforderungen zu unterstützen, die eine Krebsdiagnose und -behandlung mit sich bringen kann.
Chronische myeloische Leukämie - Das Wichtigste
- Chronische myeloische Leukämie (CML) ist eine Form von Blutkrebs, die das Knochenmark betrifft und die Produktion von weißen Blutzellen stört.
- Ursache der CML ist die genetische Veränderung BCR-ABL-Translokation, welche die unkontrollierte Vermehrung der myeloischen Zellen verursacht.
- Die Diagnose basiert auf Symptomen wie Müdigkeit, Gewichtsverlust und Fieber sowie auf der Untersuchung der Blutwerte und einer eventuellen Knochenmarkbiopsie.
- Die Therapie umfasst verschiedene Behandlungsansätze, darunter Medikamente (z.B. Tyrosinkinase-Inhibitoren), Transplantationen und unterstützende Therapien zur Linderung der Symptome.
- Der Verlauf der Erkrankung variiert von Patient zu Patient und kann in drei Phasen verlaufen: die chronische Phase, die akzelerierte Phase und die Blastenkrise.
- Langfristige Folgen der CML können neben den gesundheitlichen Auswirkungen auch psychische, emotionale und soziale Herausforderungen umfassen, weshalb psychotherapeutische und soziale Unterstützungsmaßnahmen wichtige Bestandteile der Gesamtbehandlung sind.
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Chronische myeloische Leukämie
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