Kortikosteroide

Im Fachgebiet der Medizin sind Kortikosteroide weitgehende und komplexe Substanzen mit einer essenziellen Rolle. Sie wirken in viele Bereiche des menschlichen Körpers ein und werden häufig in der Inneren Medizin eingesetzt. Dieser Artikel wird einen detaillierten Überblick über das breite Spektrum der Funktionen und Anwendungsbereiche von Kortikosteroiden geben, von ihrer grundlegenden Definition und Beispielen über ihre Wirkungsweise auf das Immunsystem bis hin zu speziellen Anwendungsgebieten. Besonderes Augenmerk wird auf den Zusammenhang zwischen Kortikosteroiden und Stress gelegt.

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    Einführung in Kortikosteroide: Definition und Beispiel

    Eine Gruppe von sehr wirkungsvollen Medikamenten, die in der Medizin einen hohen Stellenwert haben, sind die Kortikosteroide. Kortikosteroide sind selbst synthetisierte Steroidhormone, die vom Nebennierenrinden-Hormon Cortisol abstammen. Sie haben vielfältige Funktionen im Körper und können bei einer Vielzahl von Krankheiten helfen.

    Kortikosteroide sind eine Klasse von Arzneimitteln, die natürliche Steroidhormone imitieren, die vom Körper in der Nebennierenrinde produziert werden. Sie werden verwendet, um eine Vielzahl von entzündlichen und autoimmunen Störungen zu behandeln, indem sie die Immunantwort unterdrücken und Entzündungen reduzieren.

    Kortikosteroide einfach erklärt

    Um das Konzept der Kortikosteroide wirklich zu verstehen, ist es hilfreich, ein wenig tiefer in ihre Wirkungsweise einzutauchen. Kortikosteroide wirken auf zwei Hauptweisen: Sie unterdrücken das Immunsystem (immunosuppressive Wirkung) und reduzieren Entzündungen (antiinflammatorische Wirkung).

    Die immunosuppressive Wirkung der Kortikosteroide resultiert aus ihrer Fähigkeit, die Aktivität des Immunsystems zu dämpfen. Dies kann sehr nützlich sein, wenn das Immunsystem überreagiert oder selbst Anteile des Körpers angreift, wie es bei Autoimmunkrankheiten der Fall ist.

    Ein klassisches Beispiel für den Einsatz von Kortikosteroiden bei einer Autoimmunerkrankung wäre die Behandlung von Rheumatoider Arthritis oder Multiple Sklerose. In beiden Fällen attackiert das Immunsystem fälschlicherweise gesundes Gewebe, was zu Entzündungen und Schmerzen führt. Kortikosteroide helfen, diese überschießende Immunreaktion zu dämpfen.

    Diesen Entzündungen wirkt die antiinflammatorische Wirkung der Kortikosteroide entgegen. Sie reduzieren die Anzahl der weißen Blutkörperchen und verhindern, dass diese Entzündungsreaktionen hervorrufen oder verschlimmern.

    Ein bekanntes Beispiel hierfür ist Asthma. Bei Asthma entzünden sich die Atemwege aufgrund einer Überreaktion auf bestimmte Reize. Kortikosteroide können helfen, diese Überreaktion und die resultierende Entzündung zu kontrollieren und so die Symptome von Asthma zu lindern.

    Kortikosteroide Beispiele in der Inneren Medizin

    In der Inneren Medizin kommen Kortikosteroide zum Einsatz, wenn körpereigene Hormone nicht ausreichend produziert werden oder zur Behandlung von Krankheiten mit entzündlicher Komponente.

    • Prednison und Prednisolon: Diese beiden Kortikosteroide sind sehr ähnlich und werden oft austauschbar verwendet. Sie sind besonders wirksam bei der Behandlung von entzündlichen Erkrankungen wie Asthma, Rheumatoider Arthritis und Lupus.
    • Hydrocortison: Dieses Kortikosteroid ist dem in unserem Körper natürlich vorkommenden Cortisol sehr ähnlich. Es wird oft zur Behandlung von Nebenniereninsuffizienz verwendet, einer Bedingung, bei der die Nebennieren nicht genügend Hormone produzieren.
    • Dexamethason: Dieses potentere Kortikosteroid wird verwendet, um Entzündungen zu reduzieren und das Immunsystem bei einer Vielzahl von Zuständen zu unterdrücken, einschließlich bestimmter Krebsarten.

    Es ist wichtig zu bedenken, dass, obwohl Kortikosteroide sehr nützlich sein können, sie auch Nebenwirkungen verursachen können, insbesondere bei längerer Anwendung. Dazu gehören unter anderem Gewichtszunahme, Wassereinlagerungen, hoher Blutdruck, Osteoporose und erhöhtes Infektionsrisiko. Daher ist es wichtig, diese Medikamente unter sorgfältiger ärztlicher Aufsicht zu verwenden und die Dosis so gering wie möglich zu halten, während immer noch eine wirksame Behandlung gewährleistet ist.

    Wirkungsweise der Kortikosteroide: Ein Blick auf das Immunsystem

    Wie bereits erwähnt, beeinflussen Kortikosteroide das Immunsystem auf vielfältige Weise. Sie wirken sowohl auf die zelluläre Ebene, indem sie die Funktion von Immunzellen beeinflussen, als auch auf die molekulare Ebene, indem sie die Produktion bestimmter Proteine, die an der Immunantwort beteiligt sind, beeinflussen.

    Kortikosteroide Wirkung auf das Immunsystem

    Um die Wirkung von Kortikosteroiden auf das Immunsystem zu verstehen, lohnt es sich zunächst, einen genaueren Blick auf das Immunsystem selbst zu werfen. Du musst zunächst verstehen, dass das Immunsystem aus zwei Hauptteilen besteht: dem angeborenen und dem adaptiven Immunsystem. Beide spielen eine kritische Rolle bei der Identifizierung und Bekämpfung von Infektionen und Krankheiten.

    Das angeborene Immunsystem bildet die erste Verteidigungslinie des Körpers und reagiert schnell auf Eindringlinge. Es identifiziert und reagiert auf Muster, die bei vielen verschiedenen Infektionserregern gemeinsam vorkommen. Es umfasst natürliche Killerzellen, Phagozyten und Mastzellen sowie Proteine wie das Komplementsystem und Interferone.

    Das adaptive Immunsystem entwickelt sich im Laufe des Lebens und ist in der Lage, spezifische Bedrohungen zu erkennen und eine spezifische Reaktion darauf zu erzeugen. Es besteht aus spezialisierten Zellen und Prozessen, die spezifische Antigene identifizieren und darauf reagieren können. Dazu gehören T-Zellen und B-Zellen.

    Kortikosteroide wirken auf beide Teile des Immunsystems. Ihre immunosuppressiven Eigenschaften helfen, eine überschießende Reaktion beider Komponenten des Immunsystems zu verhindern. Indem sie die Aktivität und Vermehrung von T-Zellen und B-Zellen hemmen, verhindern sie die Ausschüttung von Entzündungsstoffen und hemmen damit die Entzündungsreaktion. Darüber hinaus beeinflussen sie auch die Aktivität des angeborenen Immunsystems, indem sie die Freisetzung von entzündungsfördernden Substanzen hemmen.

    Kortikosteroide und Stress: Der Zusammenhang

    Ein weiterer Aspekt, der bei der Diskussion über Kortikosteroide nicht übersehen werden sollte, ist ihre Rolle bei der Reaktion des Körpers auf Stress. Kortisol, das natürliche Kortikosteroid unseres Körpers, wird oft als "Stresshormon" bezeichnet, da es in Zeiten von Stress in höheren Mengen ausgeschüttet wird.

    Kortisol hat eine Vielzahl von Effekten auf den Körper, die es ihm ermöglichen, auf Stress zu reagieren. Dazu gehören eine Erhöhung des Blutzuckerspiegels, um Energie für den Körper bereitzustellen, eine Erhöhung des Blutdrucks, um sicherzustellen, dass alle Teile des Körpers ausreichend mit Blut versorgt werden, und eine Unterdrückung des Immunsystems, um Entzündungen zu verhindern.

    Wenn der Körper unter Stress steht, etwa durch eine Verletzung, Krankheit oder emotionalen Stress, wird Kortisol ausgeschüttet. Dies trägt zur Stressreaktion des Körpers bei und hilft ihm, den Stress zu bewältigen. Bei anhaltendem oder chronischem Stress kann jedoch eine übermäßige Produktion von Kortisol das Immunsystem unterdrücken und den Körper anfälliger für Infektionen und Krankheiten machen.

    Kortikosteroide, ob natürlich produziert oder synthetisch hergestellt, sind ein wesentlicher Teil der Antwort unseres Körpers auf eine Vielzahl von Herausforderungen. Ihr Einfluss auf das Immunsystem hilft, sowohl die angeborene als auch die adaptive Immunantwort zu modulieren, während ihre Rolle bei der Stressreaktion es dem Körper ermöglicht, auf verschiedene Stressoren zu reagieren. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass trotz ihrer vielen Vorteile Kortikosteroide auch Nebenwirkungen haben können und daher mit Vorsicht verwendet werden sollten.

    Anwendungsgebiete von Kortikosteroide in der Inneren Medizin

    Kortikosteroide sind aus der modernen Medizin nicht mehr wegzudenken und kommen in verschiedenen Disziplinen und Szenarien zur Anwendung. In der Inneren Medizin sind sie insbesondere für die Behandlung von chronischen entzündlichen Erkrankungen sowie als Teil der Therapie bei autoimmunen Störungen und bestimmten allergischen Reaktionen von Bedeutung.

    Chronisch entzündliche Erkrankungen beinhalten eine Vielzahl von Zuständen, bei denen anhaltende und schädigende Entzündungen auftreten. Diese umfassen Krankheiten wie Asthma, chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), rheumatoide Arthritis, Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Bei all diesen Erkrankungen helfen Kortikosteroide, die Entzündungsreaktion zu dämpfen und somit die Symptome zu lindern.

    Autoimmunstörungen sind Krankheiten, bei denen das Immunsystem körpereigenes Gewebe angreift, da es dieses fälschlicherweise als fremd erkennt. Kortikosteroide sind oft ein wichtiger Bestandteil der Therapie bei diesen Zuständen, da sie helfen, die überschießende Immunantwort zu unterdrücken. Beispiele für Autoimmunstörungen, bei denen Kortikosteroide verwendet werden, sind Lupus erythematodes, Multiple Sklerose und bestimmte Arten von Vaskulitis.

    Topische Anwendung von Kortikosteroide

    Ein Forschungszweig, der die Verwendung von Kortikosteroiden besonders hervorhebt, ist die Dermatologie. In diesem Fachgebiet werden Kortikosteroide oftmals topisch, also auf die Haut aufgetragen, um eine Vielzahl von Hauterkrankungen zu behandeln.

    Kortikosteroide sind ein Eckpfeiler in der Behandlung von entzündlichen Hauterkrankungen wie Ekzemen, Psoriasis und Lichen Planus. Sie wirken, indem sie Entzündungen reduzieren, Juckreiz lindern und die übermäßige Zellproduktion, die bei einigen dieser Zustände auftritt, unterdrücken.

    Die topische Anwendung von Kortikosteroiden hat einige Vorteile gegenüber systemischer Verabreichung. Ein Hauptvorteil ist, dass es weniger systemische Nebenwirkungen gibt, da das Medikament hauptsächlich lokal wirkt und weniger in den Blutkreislauf gelangt. Allerdings besteht bei langfristiger oder intensiver Anwendung die Möglichkeit einer Hautatrophie oder anderen lokalen Nebenwirkungen.

    Inhalative Kortikosteroide: Anwendung und Informationen.

    Ein spezielles Anwendungsgebiet von Kortikosteroiden ist das Inhalieren. Inhalative Kortikosteroide sind ein wichtiger Baustein in der Behandlung von chronischen Atemwegserkrankungen wie Asthma und COPD.

    Inhalative Kortikosteroide wirken direkt in den Atemwegen und reduzieren Entzündungen, Schwellungen und Überproduktion von Schleim. Dadurch erleichtern sie das Atmen und können Beschwerden wie Husten, Keuchen und Atemnot reduzieren.

    Beispiele für inhalative Kortikosteroide sind Fluticason, Budesonid und Beclomethason. Sie sind in verschiedensten Inhalatoren und Dosierformen erhältlich, um eine individuelle Anpassung an die Bedürfnisse der Patienten zu ermöglichen.

    Obwohl inhalative Kortikosteroide im Allgemeinen gut verträglich sind, ist es wichtig zu beachten, dass sie ebenfalls Nebenwirkungen verursachen können. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Heiserkeit und Mundsoor, die durch eine gute Mundhygiene und das Ausspülen des Mundes nach jeder Anwendung minimiert werden können. Der behandelnde Arzt sollte über mögliche Risiken und Nebenwirkungen aufklären und die geringstmögliche wirksame Dosis verschreiben, um das Risiko von Nebenwirkungen zu minimieren.

    Kortikosteroide - Das Wichtigste

    • Kortikosteroide sind vom Nebennierenrinden-Hormon Cortisol abstammende, selbst synthetisierte Steroidhormone mit vielseitigen Funktionen und Anwendungsgebieten im menschlichen Körper.
    • Die Wirkungsweisen von Kortikosteroiden sind vor allem die immunosuppressive (Unterdrückung des Immunsystems) und die antiinflammatorische (entzündungshemmende) Wirkung.
    • Beispiele für die Anwendung von Kortikosteroiden sind die Behandlung von Autoimmunerkrankungen wie Rheumatoide Arthritis oder Multiple Sklerose sowie von chronischen entzündlichen Erkrankungen wie Asthma.
    • Kortikosteroide beeinflussen sowohl das angeborene als auch das adaptive Immunsystem, indem sie beispielsweise die Aktivität und Vermehrung von T-Zellen und B-Zellen hemmen.
    • Kortikosteroide spielen eine zentrale Rolle bei der Reaktion des Körpers auf Stress, indem sie unter anderem den Blutzuckerspiegel erhöhen und das Immunsystem unterdrücken.
    • Topisch angewandte Kortikosteroide werden bei Hauterkrankungen wie Ekzemen oder Psoriasis eingesetzt, während inhalative Kortikosteroide in der Behandlung von chronischen Atemwegserkrankungen wie Asthma bedeutend sind.
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    Kortikosteroide
    Häufig gestellte Fragen zum Thema Kortikosteroide
    Was bedeutet Kortikosteroide?
    Kortikosteroide sind eine Gruppe von Steroidhormonen, die in der Nebennierenrinde produziert werden. Sie haben vielfältige Funktionen im menschlichen Körper, einschließlich der Regulierung von Entzündungsreaktionen, des Immunsystems und des Stoffwechsels.
    Wie wirken Kortikosteroide im Körper?
    Kortikosteroide wirken im Körper, indem sie Entzündungen reduzieren und das Immunsystem unterdrücken. Sie beeinflussen die Funktion verschiedener Zellen und Proteine des Immunsystems, um Schwellungen, Rötungen, Juckreiz und allergische Reaktionen zu reduzieren.
    Welche Nebenwirkungen können Kortikosteroide haben?
    Kortikosteroide können verschiedene Nebenwirkungen haben, darunter Gewichtszunahme, Wassereinlagerungen, erhöhter Blutzuckerspiegel, Osteoporose, Hautveränderungen, erhöhter Blutdruck, Stimmungsschwankungen und ein erhöhtes Infektionsrisiko.
    Was sind Kortikosteroide?
    Kortikosteroide sind eine Klasse von Steroidhormonen, die in der Nebennierenrinde produziert werden. Sie haben entzündungshemmende Eigenschaften und werden häufig zur Behandlung von Erkrankungen wie Asthma, Rheuma und bestimmten Hautkrankheiten eingesetzt.
    Für welche Krankheiten werden Kortikosteroide verschrieben?
    Kortikosteroide werden zur Behandlung einer Vielzahl von Krankheiten verschrieben, darunter Asthma, chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD), Lupus, Rheumatoide Arthritis, allergische Reaktionen und entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.
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