Mediastinum

Mediastinum einfach erklärt

Um das Konzept des Mediastinums zu vereinfachen, kannst du es dir als eine unsichtbare Trennwand vorstellen, die innerhalb deines Brustkorbs existiert. Sie teilt den Brustkorb in zwei Hälften, wobei jede Hälfte eine Lunge enthält. Der Raum zwischen diesen beiden "Hälften" ist das, was wir als Mediastinum bezeichnen.

Anatomie des Mediastinums

Das Mediastinum, als zentraler Teil der Brusthöhle, hat eine angeborene Komplexität in seiner Anatomie. Seine Struktur ermöglicht die gleichzeitige Unterbringung vieler vitaler Organe und Strukturen. Daher wird in der anatomischen und medizinischen Fachsprache das Mediastinum in verschiedene Unterbereiche aufgeteilt.

Mediastinum Aufbau

Das Mediastinum ist grob in vier Hauptbereiche unterteilt, die sich jeweils durch die enthaltenen Strukturen und ihre Position innerhalb der Brusthöhle kennzeichnen:

• oberes (superiores) Mediastinum
• vorderes (anteriores) Mediastinum
• mittleres (mediastinum medium) Mediastinum
• hinteres (posteriores) Mediastinum

Diese Bereiche werden durch eine imaginäre horizontale Linie, die auf der Ebene der oberen Thoraxapertur und dem Zwischenwirbelraum zwischen der vierten und fünften Brustwirbel verläuft, definiert. Im folgenden ist eine Übersicht der relevanten Strukturen in den verschiedenen Bereichen des Mediastinums:

Mediastinum Funktion

Jeder Bereich des Mediastinums hat bestimmte Funktionen, die durch die darin befindlichen Strukturen und Organe bestimmt werden. Die Hauptfunktion des Mediastinums besteht darin, Raum für die im Brustbereich befindlichen Organe zu bieten und diese zu schützen. Das Herz im mittleren Mediastinum spielt eine wesentliche Rolle für das Kreislaufsystem. Es pumpt Blut durch den Körper, um alle Gewebe und Organe mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Die im oberen Mediastinum befindliche Luftröhre und die Hauptbronchien sind essenziell für die Atemfunktion. Sie leiten die eingeatmete Luft in die Lungen, wo der Sauerstoff ins Blut übertragen und Kohlendioxid ausgeschieden wird.

Mittleres Mediastinum

Das mittlere Mediastinum enthält, genau genommen, das Herz in seiner Hülle aus Perikard und die großen Gefäße, die in und aus dem Herzen führen. Dies umfasst die Aorta ascendens, die Pulmonalarterie und die oberen Hohlvenen. Darüber hinaus enthält es auch die Hauptbronchien. Diese Strukturen sind gleichermaßen wichtig für die Herz-Kreislauf- und Atmungsfunktion.

Oberes Mediastinum

Das obere Mediastinum oder das Mediastinum superius ist durch den Aortenbogen und seine Verzweigungen, die obere Hohlvene, die Luftröhre und den Anfang der Speiseröhre charakterisiert. Dabei spielt der Aortenbogen eine zentrale Rolle in der arteriellen Blutversorgung des Kopfes und der oberen Extremitäten.

Vorderes Mediastinum

Im vorderen Mediastinum findet man hauptsächlich Fettgewebe, Bindegewebsstränge, Lymphknoten und die Überreste des Thymus. Der Thymus ist ein wichtiger Ort für die Reifung bestimmter Immunzellen, der T-Lymphozyten, im menschlichen Körper.

Hinteres Mediastinum

Das hintere Mediastinum beherbergt die Speiseröhre und die absteigende Aorta. Zudem finden sich hier noch die Lungenvenen sowie eine Anzahl von Nerven, die für die sensorische und motorische Innervation des Brustkorbs und des Oberbauchs von Bedeutung sind.

Die Rolle des Mediastinums in der Atmung

Giftstoffe im Blut, die das Ergebnis von Stoffwechselprozessen sind, werden durch die Atmung in Form von Kohlendioxid ausgeschieden. Das Mediastinum, als zentrale Region des Brustkorbs, spielt eine wichtige Rolle in diesem Prozess. Es enthält nicht nur die Luftröhre, ein essentielles Organ für die Atemfunktion, sondern auch die beiden Hauptbronchien und verschiedene Lymphknoten, die für das Immunsystem und die Reinigung der Atemluft wichtig sind.

Mediastinum Lunge

Im menschlichen Körper wird die eingeatmete Luft durch die Luftröhre, die sich im oberen Mediastinum befindet, in die beiden Hauptbronchien geleitet. Diese bilden den Anfang des bronchialen Baums, der sich in den beiden Lungenflügeln ausbreitet. Auch die Pulmonalarterien und Pulmonalvenen starten und enden im Mediastinum. Während des Einatmens dehnen sich die Lungen aus und der Druck im Brustbereich nimmt ab. Dieser Druckabfall ermöglicht es, dass Luft in die Lungen strömt. Der umgekehrte Prozess findet beim Ausatmen statt. Dabei verkleinern sich die Lungen, der Druck im Brustkorb steigt und die verbrauchte Atemluft wird ausgestoßen. Die Lymphknoten im Mediastinum spielen dabei eine entscheidende Rolle im Schutz des Körpers gegen Krankheitserreger. Sie filtern beispielsweise Bakterien und Staubpartikel aus der einströmenden Atemluft, bevor sie in die Blutbahn gelangen und dort Schaden anrichten können.

Herz und Mediastinum

Im mittleren Mediastinum liegt das Perikard, die schützende Hülle des Herzens, und das Herz selbst. Das Herz ist ein zentrales Organ im menschlichen Körper und spielt eine entscheidende Rolle im Kreislaufsystem. Ein Teil der Funktion des Herzens besteht darin, sauerstoffreiches Blut in den Körper zu pumpen und sauerstoffarmes Blut zur Lunge zu transportieren, wo es wieder mit Sauerstoff angereichert und anschließend erneut in den Körperkreislauf gebracht wird. Es ist zu beachten, dass dieses System eng mit dem Atmungssystem verbunden ist und sie in ihrer Funktion voneinander abhängig sind.

Darüber hinaus enthält das Mediastinum neben dem Herz noch eine Reihe anderer wichtiger Strukturen, die zur Funktion des Herz-Kreislauf-Systems beitragen. Dazu gehören unter anderem die Aorta und die Pulmonalarterien, die das Blut vom Herzen wegtransportieren, sowie die oberen und unteren Hohlräume, die das Blut zum Herzen zurücktransportieren.

Pathologische Veränderungen des Mediastinums

Pathologische Veränderungen des Mediastinums können aufgrund vieler Faktoren auftreten und können eine Vielzahl von klinischen Anzeichen und Symptomen verursachen. Es ist wichtig, diese Veränderungen zu erkennen und zu verstehen, um eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung zu ermöglichen.

Mediastinum Verschiebung

Eine Verschiebung des Mediastinums ist eine abnormal veränderte Position des Mediastinums im Thorax und kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden. Diese Pathologie kann sowohl durch eine Veränderung der Position des Mediastinums selbst, als auch durch Veränderungen der Umgebung des Mediastinums verursacht werden. So kann beispielsweise eine Anhäufung von Luft oder Flüssigkeit in der Pleurahöhle das Mediastinum zur anderen Seite verschieben. Ein häufiger Grund für eine Mediastinumverschiebung ist ein sogenannter Pneumothorax, welcher eine Anhäufung von Luft in der Pleurahöhle bezeichnet. Bei einem großen Pneumothorax kann die akkumulierte Luft das Mediastinum zur gegenüberliegenden Seite drücken. Dies kann wiederum die Venen komprimieren, die das Blut zum Herzen transportieren, und einen starken Abfall des Blutdrucks verursachen. Ein weiterer Grund für eine Verschiebung des Mediastinums ist ein Pleuraerguss, eine Ansammlung von Flüssigkeit in der Pleurahöhle. Diese Flüssigkeit kann aufgrund von Entzündungen, Infektionen, Krebs oder Herzversagen entstehen und führt ebenfalls zu einer Verdrängung des Mediastinums. In sehr seltenen Fällen kann auch ein Tumor oder eine Zyste im Mediastinum eine Verschiebung verursachen. Diese pathologischen Formationen können durch Wachstum Druck auf das Mediastinum ausüben und es zur Seite verschieben.Eine frühzeitige Diagnose und geeignete Therapie sind entscheidend, um gesundheitliche Folgeschäden durch Mediastinumverschiebungen zu minimieren. Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine Thorax-Radiographie, gefolgt von weiteren bildgebenden Verfahren, um die genaue Ursache festzustellen.

Mediastinum Lymphknoten

Die Lymphknoten im Mediastinum spielen eine wichtige Rolle beim Immunsystem. Sie fungieren als Filter, um schädliche Partikel wie Bakterien und Viren aus dem Lymphflüssigkeitsstrom zu entfernen und Antikörper zu produzieren, um Infektionen zu bekämpfen. In einigen Fällen können diese Lymphknoten jedoch vergrößert oder entzündet sein, was auf eine Krankheit oder Infektion hindeuten kann.

Eine Erkrankung, die eine Lymphknotenvergrößerung im Mediastinum verursachen kann, ist beispielsweise die Tuberkulose. Diese bakterielle Infektion verursacht eine chronische Entzündung der Lymphknoten, die durch eine Thorax-Radiographie oder Computertomographie sichtbar gemacht werden kann.

Auch maligne Erkrankungen wie Lymphome oder metastasierende Karzinome können zu einer Vergrößerung der mediastinalen Lymphknoten führen. Insbesondere das Bronchialkarzinom, ein häufiger Lungenkrebs, hat oft eine Beteiligung der mediastinalen Lymphknoten.

Belüftungsstörungen der Lunge können ebenso zu einer Lymphknotenvergrößerung führen, da die Lymphknoten des Mediastinums die Lymphflüssigkeit der Lungen filtrieren und bei einer gestörten Funktion der Lungen mehr Partikel aus dem Lymphflüssigkeitsstrom entfernt werden müssen.