Pneumothorax

In der Medizin ist genaues Wissen und Verständnis einer Krankheit unerlässlich, um effektive Behandlungen einleiten zu können. Ein relevanter, spezieller medizinischer Zustand, der Beachtung verdient, ist der Pneumothorax. In diesem Artikel wirst du umfassend über Pneumothorax informiert, angefangen bei seiner Definition und Arten, bis hin zu möglichen Symptomen und entsprechenden Behandlungsoptionen. Weiterhin werden genaue Diagnosewerkzeuge und mögliche Spätfolgen dieser stark unterschätzten Erkrankung aufgezeigt.

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    Pneumothorax: Eine Definition

    Ein Pneumothorax ist eine medizinische Bezeichnung für eine Ansammlung von Luft oder Gas in der Pleurahöhle, also dem Raum zwischen den beiden Pleuraschichten, die die Lungen abdecken. Bei einem Pneumothorax entsteht ein Ungleichgewicht zwischen dem Druck innerhalb der Lungen und dem Druck außerhalb, was zu einem Zusammenfallen der Lunge führen kann.

    Der Begriff Pneumothorax stammt aus dem Griechischen, wobei 'pneuma' 'Luft' und 'thorax' 'Brustkorb' bedeutet. Somit beschreibt Pneumothorax die Situation, wenn Luft in den Raum zwischen Lunge und Brustkorb gelangt.

    Pneumothorax einfach erklärt: Die Fakten auf einen Blick

    In den meisten Fällen von Pneumothorax entweicht Luft aus der Lunge in die Pleurahöhle. Dieser Vorgang führt zu einem Ungleichgewicht des Druckes, was wiederum dazu führt, dass sich die Lunge ganz oder teilweise zusammenzieht. Symptome können plötzlicher, stechender oder drückender Schmerz in der Brust und Atemnot sein.

    Die Diagnose eines Pneumothorax erfolgt meistens durch bildgebende Verfahren wie Röntgen- oder CT-Aufnahmen des Brustkorbs. Der Nachweis von Luft zwischen den beiden Pleurablättern ist ein sicheres Zeichen für Vorliegen eines Pneumothorax.

    Stell dir vor, du atmest ein und die Luft kann nicht nur in die Lunge, sondern auch in den Raum zwischen den Lungenflügeln und dem Brustkorb gelangen. Der dadurch verursachte Druck kann dazu führen, dass sich deine Lunge nicht mehr vollständig ausdehnen kann und du Atemnot verspürst. Das ist im Prinzip, was bei einem Pneumothorax geschieht.

    Für die Behandlung eines Pneumothorax wird je nach Schwere entweder eine Beobachtung oder ein aktives Eingreifen in Form von Sauerstoffgabe, Aspiration oder Platzierung eines Thoraxdrainage-Rohrs eingesetzt. Ein unbehandelter Pneumothorax kann schwerwiegende Folgen haben und sollte immer medizinisch behandelt werden.

    Bei der Sauerstoffgabe wird der Sauerstoffgehalt der Atemluft erhöht, um die Resorption der Luft aus der Pleurahöhle zu unterstützen.

    Pneumothorax Arten: Aufspaltung und Besonderheiten

    Die Hauptarten des Pneumothorax werden üblicherweise in vier Kategorien aufgeteilt:

    • Primärer Spontanpneumothorax
    • Sekundärer Spontanpneumothorax
    • Traumatischer Pneumothorax
    • Iatrogener Pneumothorax
    Primärer Spontanpneumothorax tritt ohne ersichtlichen Grund auf und wird meist durch das Platzen kleiner Bläschen an der Oberfläche der Lunge ausgelöst. Diese Art von Pneumothorax trifft häufig junge, oft schlanke und große Männer ohne vorherige Lungenerkrankung. Sekundärer Spontanpneumothorax tritt bei Menschen auf, die bereits eine Lungenerkrankung haben, wie beispielsweise der chronischen obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) oder Asthma. In solchen Fällen ist die Lungengesundheit bereits beeinträchtigt, und der Pneumothorax ist ein weiterer komplizierender Faktor. Ein Traumatischer Pneumothorax wird durch eine physikalische Verletzung der Brust ausgelöst, z.B. durch einen Autounfall oder einen Sturz. Dabei kann die Lunge direkt verletzt werden oder indirekt durch gebrochene Rippen, die die Lunge durchstechen. Der Iatrogene Pneumothorax wird durch medizinische Verfahren verursacht, beispielsweise bei einer Lungenbiopsie oder Beatmung.

    Spontanpneumothorax

    Ein Spontanpneumothorax tritt plötzlich ohne ersichtlichen Grund auf und kann auf zwei Arten unterteilt werden: den primären und den sekundären Spontanpneumothorax. Der Primäre Spontanpneumothorax wird oft durch das Zerplatzen kleiner Luftbläschen (Bullae) an der Oberfläche der Lunge verursacht, wodurch Luft in die Pleurahöhle gelangt und ein Ungleichgewicht des Drucks erzeugt wird. Im Allgemeinen sind Menschen mit primärer Spontanpneumothorax gesund und weisen keine vorherige Lungenerkrankung auf. Es wird angenommen, dass Faktoren wie Rauchen und genetische Anfälligkeit eine Rolle bei der Entstehung dieser Art von Pneumothorax spielen können. Der Sekundäre Spontanpneumothorax betrifft Personen, die bereits an einer Grunderkrankung der Lunge leiden, zum Beispiel COPD, Asthma, Tuberkulose oder Lungenkrebs. Das Vorhandensein dieser Erkrankungen kann die Lunge schwächen und anfälliger für einen Pneumothorax machen. Im Falle eines sekundären Spontanpneumothorax ist eine Notfallbehandlung unerlässlich, da diese Patientengruppe ein erhöhtes Risiko für Komplikationen und einen schweren Verlauf hat, da ihre Lungen bereits geschwächt sind. Beide Arten des Spontanpneumothorax können zu Symptomen wie plötzlichen Brustschmerzen, Kurzatmigkeit und in einigen Fällen zu einem raschen Herzschlag führen. Auffallend ist, dass die Symptome des sekundären Spontanpneumothorax im Allgemeinen schwerwiegender sind als die des primären Spontanpneumothorax, da die bereits vorhandene Lungenerkrankung zu einer Verstärkung der Symptome führt. Die Diagnose beider Arten des Spontanpneumothorax erfolgt in der Regel durch Bildgebung wie Röntgenuntersuchungen und Behandlungsmodalitäten können je nach Schweregrad variieren, von Beobachtung über Sauerstofftherapie bis hin zur mechanischen Entfernung der Luft aus der Pleurahöhle mittels Thoraxdrainage.

    Pneumothorax Symptome

    Pneumothorax Symptome variieren in Typ und Schweregrad, können aber oft ziemlich deutlich sein. Symptome eines Pneumothorax umfassen oft:
    • Plötzlicher Brustschmerz auf einer Seite, der oft als stechend beschrieben wird
    • Kurzatmigkeit oder Atemnot
    • Beschleunigte Herzfrequenz (Tachykardie)
    Es ist wichtig zu beachten, dass diese Symptome auch auf andere medizinische Probleme hinweisen können, und daher immer professionelle medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden sollte, wenn sie auftreten. Schmerzen in der Brust oder Atemnot sind immer ernste Symptome, die sofortige medizinische Aufmerksamkeit erfordern.

    Bei einem Tension Pneumothorax, dem dringendsten und gefährlichsten Typ des Pneumothorax, entwickeln die Patienten zusätzlich zu den oben genannten Symptomen auch einen niedrigen Blutdruck (Hypotension), eine blaue Färbung der Haut (Zyanose) und können bewusstlos werden. Dies ist ein medizinischer Notfall, der sofortige, lebensrettende Maßnahmen erfordert.

    Pneumothorax Ursachen

    Pneumothorax kann aus verschiedenen Gründen auftreten. Bei einem Spontanpneumothorax entweicht Luft ohne ersichtlichen Grund in die Pleurahöhle, oft aufgrund eines Risses in einer kleinen Blase (Bulla) auf der Lungenoberfläche. Ein spontaner Pneumothorax tritt oft bei jungen, schlanken Menschen auf, insbesondere bei Männern. Rauchen erhöht das Risiko eines Spontanpneumothorax erheblich.

    Ein Traumatischer Pneumothorax tritt aufgrund einer Verletzung auf, beispielsweise bei einem Autounfall oder einem Sturz, bei dem die Lunge direkt oder durch eine gebrochene Rippe verletzt wird. Ein Iatrogener Pneumothorax ist eine Komplikation, die durch medizinische Verfahren verursacht wird, wie z.B. die Einführung eines zentralen Venenkatheters, eine Lungengewebsbiopsie, eine invasive Beatmung oder eine Punktion eines Lungenabszesses.

    Pneumothorax und Röntgen

    Die Diagnose eines Pneumothorax basiert hauptsächlich auf bildgebenden Verfahren. Eines der gebräuchlichsten Verfahren ist das Röntgenbild des Brustkorbs, das in den meisten Fällen einen Pneumothorax deutlich zeigen kann. Auf einem Röntgenbild erscheint die Lunge typischerweise dunkel, während Bereiche mit Luft oder Gas, wie in der Pleurahöhle beim Pneumothorax, noch dunkler erscheinen und von der helleren Lungendichte klar abgegrenzt sind. Bei Kleinbildern oder wenn die Diagnose unklar bleibt, kann ein CT-Scan (Computertomographie) verwendet werden, um ein detaillierteres Bild zu erhalten und kleinere Ansammlungen von Luft oder Gas zu erkennen, die möglicherweise auf einer Standard-Röntgenaufnahme nicht sichtbar sind. In seltenen Fällen, oder wenn ein Röntgen oder CT-Scan nicht durchführbar ist, kann ein Ultraschall der Lungen genutzt werden, um den Pneumothorax zu diagnostizieren. Ein Ultraschall kann in Echtzeit darstellen, wie die Lungen sich während des Atmens bewegen, und kann den fehlenden Kontakt zwischen dem Lungen- und Pleuragewebe darstellen, der ein Hinweis auf einen Pneumothorax ist. Es ist zu beachten, dass ein Pneumothorax ein ernster medizinischer Zustand ist, der sofortige Behandlung erfordert. Bei Symptomen wie plötzlich auftretenden Brustschmerzen oder Atemnot sollte daher unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

    Pneumothorax Behandlung

    Die Behandlung eines Pneumothorax zielt auf die Beseitigung der Luft aus der Pleurahöhle ab und auf das Verhindern eines erneuten Pneumothorax. Die spezielle Behandlungsstrategie hängt dabei von der Art und der Schwere des Pneumothorax und von der allgemeinen Gesundheit des Patienten ab. Bei einem kleinen Spontanpneumothorax, der keine ernsthaften Symptome verursacht, wählt dein Arzt unter Umständen, den Pneumothorax zu beobachten und auf seine eigene Auflösung zu warten. In vielen Fällen kann die Luft in der Pleurahöhle innerhalb einiger Wochen von selbst abgebaut werden, während sich die Brustwunde gleichzeitig von selbst verschließt. In Fällen, in denen der Pneumothorax größer ist oder bei denen es sich um einen traumatischen oder sekundären Pneumothorax handelt, ist in der Regel eine aktive medizinische Intervention erforderlich. Eine Möglichkeit besteht hierbei in der Anwendung einer Nadeldekompensation oder eine Thoraxdrainage. In beiden Fällen wird ein Hohlraum zwischen den Pleurablättern durch einen Katheter angezeigt, sodass die Luft aus der Pleurahöhle entweichen kann.

    Bei einem Tension-Pneumothorax, einem lebensbedrohlichen Notfall, wird durch das Anlegen einer Notfalldekompression die Luft sofort aus dem Thorax entweicht, was das Leben des Patienten retten kann.

    Pneumothorax Medikamente: Eine Übersicht

    Es gibt eine Reihe von Medikamenten, die zur Behandlung eines Pneumothorax eingesetzt werden können. Schmerzmittel wie Paracetamol oder nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAIDs) wie Ibuprofen können dazu beitragen, die Brustschmerzen zu lindern, die ein Pneumothorax oft verursacht. Bei schweren Schmerzen können auch stärkere Schmerzmittel verabreicht werden.

    Oxygenotherapie ist eine andere Behandlungsmethode, die aufgrund der beeinträchtigten Atmung oft benötigt wird. Sie erhöht den Sauerstoffgehalt im Blut und unterstützt den Körper beim Abbau der überschüssigen Luft in der Pleurahöhle.

    Pneumothorax Dauer und potenzielle Spätfolgen

    Die Dauer eines Pneumothorax hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Schwere und der Art des Pneumothorax, der Gesundheit des Patienten und der gewählten Behandlungsstrategie. Ein kleinerer, primärer Spontanpneumothorax kann sich innerhalb einiger Wochen selbst auflösen, während ein größerer oder sekundärer Pneumothorax möglicherweise eine längerfristige Behandlung erfordert. Es ist auch möglich, dass Menschen, die einmal einen Pneumothorax hatten, in Zukunft erneut einen erleiden.

    Daher ist eine regelmäßige medizinische Überwachung wichtig. Potenzielle Langzeitfolgen eines Pneumothorax können Atemprobleme und reduzierte körperliche Leistungsfähigkeit sein, besonders wenn es zu einer Lungenfibrose kommt, in deren Rahmen sich Narbengewebe in der Lunge bildet. Zudem stellt ein erneut auftretender Pneumothorax eine häufige Komplikation dar. Deswegen ist eine engmaschige Nachkontrolle und ggf. auch Vorbeugung eines erneuten Pneumothorax, zum Beispiel durch eine operative Verklebung von Lunge und Brustwand (Pleurodese), entscheidend.

    Ein Patient, der einmal einen Spontanpneumothorax hatte, hat eine Risiko von bis zu 30%, innerhalb von einem bis zwei Jahren erneut einen Pneumothorax zu erleiden. Die Pleurodese kann dazu beitragen, dieses Risiko zu reduzieren, kann jedoch auch mit Komplikationen verbunden sein und wird daher oft nur bei Patienten durchgeführt, die mehrere Pneumothoraces hatten oder ein besonders hohes Wiederholungsrisiko haben.

    Pneumothorax - Das Wichtigste

    • Pneumothorax ist die Situation, bei der Luft in den Raum zwischen Lunge und Brustkorb gelangt.
    • Pneumothorax kann verschiedene Arten haben: Primärer spontaner Pneumothorax, Sekundärer spontaner Pneumothorax, Traumatischer Pneumothorax, Iatrogener Pneumothorax.
    • Die Diagnose eines Pneumothorax erfolgt meistens durch bildgebende Verfahren wie Röntgen- oder CT-Aufnahmen des Brustkorbs.
    • Symptome von Pneumothorax können plötzlicher, stechender oder drückender Schmerz in der Brust und Atemnot sein.
    • Die Behandlung eines Pneumothorax hängt von der Schwere des Zustands ab und kann Beobachtung, Sauerstoffgabe, Aspiration oder Platzierung eines Thoraxdrainage-Rohrs beinhalten.
    • Ein unbehandelter Pneumothorax kann schwerwiegende Folgen haben und sollte immer medizinisch behandelt werden.
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    Häufig gestellte Fragen zum Thema Pneumothorax
    Wie äußert sich ein Pneumothorax?
    Ein Pneumothorax äußert sich meist durch plötzlich auftretende, einseitige Brustschmerzen und Atemnot. Andere Symptome können ein erhöhter Puls, Schwindelgefühle oder ein Gefühl der Angst sein.
    Was passiert bei einem Pneumothorax?
    Bei einem Pneumothorax sammelt sich Luft zwischen Brustwand und Lunge an, wodurch sich die Lunge teilweise oder komplett zusammenzieht (kollabiert). Dies führt zu Atemnot und Brustschmerzen, da die Atmung behindert wird.
    Wie lange dauert die Heilung eines Pneumothorax?
    Die Heilung eines Pneumothorax kann einige Wochen bis wenige Monate dauern, abhängig von der Größe der Lungenkollaps und der allgemeinen Gesundheit des Patienten. Eine medizinische Behandlung kann erforderlich sein, um das Heilungsverfahren zu beschleunigen.
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