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Was ist eine Schilddrüsenunterfunktion: Definition und einfache Erklärung
Eine Schilddrüsenunterfunktion, medizinisch auch Hypothyreose genannt, tritt auf, wenn deine Schilddrüse nicht genug Hormone produziert. Die Schilddrüse, eine kleine, schmetterlingsförmige Drüse in der Vorderseite deines Halses, reguliert zahlreiche Körperfunktionen durch die Freisetzung von Schilddrüsenhormonen. Wenn sie zu wenig produziert, kann das Körperfunktionen verlangsamen.
Die Schilddrüsenunterfunktion ist ein Zustand, bei dem die Schilddrüse weniger Schilddrüsenhormone produziert als normalerweise benötigt. Sie ist oft eine lebenslange Bedingung und kann variierende Symptome hervorrufen.
Wenn du beispielsweise unter Schilddrüsenunterfunktion leidest, kannst du eine unerklärliche Gewichtszunahme, Mattigkeit, eine Verlangsamung der Herzfrequenz oder eine Kühlung der Haut feststellen. Alle diese Symptome sind auf eine verlangsamte Stoffwechselrate zurückzuführen, die durch den Mangel an Schilddrüsenhormonen verursacht wird.
Ursachen für eine Schilddrüsenunterfunktion
Die Schilddrüsenunterfunktion kann durch verschiedene Ursachen entstehen. Hier sind einige häufige Ursachen:
- Hashimoto-Thyreoiditis: Diese autoimmune Erkrankung ist eine der häufigsten Ursachen für eine Schilddrüsenunterfunktion. Dabei greift das Immunsystem die Schilddrüse an und verhindert, dass sie ausreichend Hormone produziert.
- Behandlungen für Schilddrüsen-Erkrankungen: Wenn du eine Behandlung wie eine Operation zur Entfernung der Schilddrüse oder eine Radiojodtherapie erhalten hast, kann das zur Schilddrüsenunterfunktion führen.
- Bestimmte Medikamente: Einige Medikamente können die Produktion von Schilddrüsenhormonen beeinflussen.
- Schwere körperliche oder emotionale Belastung: Stress kann die Schilddrüse beeinflussen und eine Schilddrüsenunterfunktion verursachen.
Die Hashimoto-Thyreoiditis ist eine autoimmune Erkrankung, bei der das Immunsystem fälschlicherweise gesundes Gewebe der Schilddrüse angreift und ihre Fähigkeit, Hormone zu produzieren, beeinträchtigt.
Wenn du unter Hashimoto-Thyreoiditis leidest, könnte es sein, dass du erhebliche Erschöpfung, Heiserkeit und möglicherweise eine Vergrößerung der Schilddrüse (eine Erkrankung, die als Kropf bekannt ist) erlebst. Diese Symptome sind das Ergebnis der verminderten Hormonproduktion durch deine Schilddrüse.
Diagnose: Wie wird eine Schilddrüsenunterfunktion erkannt?
Die Diagnose einer Schilddrüsenunterfunktion beginnt im Allgemeinen mit der Anamnese und einer körperlichen Untersuchung. Danach erfordert eine genaue Diagnose meistens Bluttests.
Jede Blutprobe ist auf zwei Schlüsselwerte ausgerichtet, das Schilddrüsen-stimulierende Hormon (TSH) und das freie Thyroxin (FT4). Dein Arzt prüft deinen TSH-Wert, um festzustellen, ob deine Schilddrüse richtig arbeitet. Wenn dein TSH-Wert hoch ist, kann das ein Anzeichen für eine Unterfunktion der Schilddrüse sein.
Ein niedriger FT4 kann auch auf eine Schilddrüsenunterfunktion hinweisen. FT4 ist eines der Hormone, die direkt von deiner Schilddrüse produziert werden. Ein niedriger Wert dieses Hormons gepaart mit einem hohen TSH-Wert ist ein Molwanster Endpunkt für die Diagnose einer Schilddrüsenunterfunktion.
Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion
Die Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion können sehr unterschiedlich ausfallen und hängen stark davon ab, wie stark die Hormonproduktion in deiner Schilddrüse reduziert ist. Daher kann es schwierig sein, diese Erkrankung nur aufgrund der Symptome zu diagnostizieren. In der Regel sind die Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion jedoch ziemlich unspezifisch und können viele Bereiche deines Körpers betreffen.
Zu Beginn der Schilddrüsenunterfunktion könnten dir die Symptome vielleicht gar nicht auffallen, oder sie könnten so subtil sein, dass du sie einfach auf das Altern oder Stress zurückführst. Du könntest dich beispielsweise nur ein wenig müder als gewöhnlich fühlen oder eine geringfügige Gewichtszunahme bemerken, der du keine Bedeutung beimisst.
Gewicht und Schilddrüsenunterfunktion: Der Zusammenhang
Die Schilddrüse spielt eine zentrale Rolle in deinem Stoffwechsel und beeinflusst daher auch dein Gewicht. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion ist dein Stoffwechsel typischerweise verlangsamt, was zu einer Zunahme deines Körpergewichts führen kann.
Wie genau beeinflusst die Schilddrüse dein Gewicht? Sie reguliert den Grundumsatz deines Körpers, also die Menge an Energie, die dein Körper im Ruhezustand verbrennt. Eine Unterfunktion der Schilddrüse bedeutet, dass weniger Schilddrüsenhormone als normal produziert werden. Dadurch wird dein Grundumsatz verlangsamt und dein Körper verbrennt weniger Kalorien, was zu einer Gewichtszunahme führen kann.
Weitere Anzeichen einer Schilddrüsenunterfunktion
Neben der Gewichtszunahme gibt es noch viele andere Symptome, die auf eine Schilddrüsenunterfunktion hindeuten können. Während einige dieser Symptome sehr allgemein sein können, können andere sehr spezifisch und eindeutiger sein.
Typische Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion beinhalten: Müdigkeit, Verstopfung, trockene Haut, Heiserkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen, Schwäche, dünnes Haar, Depressionen, verlangsamte Herzfrequenz sowie eine beeinträchtigte Gedächtnisleistung.
Es ist ebenfalls möglich, dass eine vergrößerte Schilddrüse, auch Kropf genannt, ein Anzeichen für eine nicht ausreichende Hormonproduktion sein kann. Bei einem Kropf handelt es sich um eine sichtbare Vergrößerung im Halsbereich, die durch eine vergrößerte Schilddrüse verursacht wird. Auch wenn ein Kropf in vielen Fällen harmlos ist, kann er auf eine mögliche Schilddrüsenerkrankung hinweisen, die eine medizinische Untersuchung erfordert.
Angenommen, du bemerkst, dass du dich ständig müde fühlst, obwohl du genügend Schlaf bekommst. Du stellst vielleicht auch fest, dass du trotz normaler Ernährung und körperlicher Aktivität an Gewicht zunimmst. Bei näherer Betrachtung könntest du feststellen, dass deine Haut trocken ist, dein Haar dünner wird und du immer öfter Heiserkeit oder Muskelverspannungen verspürst. All diese Symptome könnten auf eine Schilddrüsenunterfunktion hindeuten und ein Anlass sein, einen Arzt aufzusuchen.
Behandlung der Schilddrüsenunterfunktion
Die gute Nachricht ist, dass eine Schilddrüsenunterfunktion in der Regel gut behandelbar ist. Der erste Schritt zur Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion ist die korrekte Diagnose durch einen Arzt. Sobald die Diagnose gestellt wurde, kann eine geeignete Therapie eingeleitet werden. Häufig besteht diese Therapie aus der Einnahme von Hormonpräparaten, um den Mangel an Schilddrüsenhormonen zu kompensieren.
Das Hormonpräparat, das am häufigsten bei der Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion verwendet wird, ist Levothyroxin. Es handelt sich dabei um ein synthetisches Hormon, das dem natürlich in deiner Schilddrüse produzierten Thyroxin sehr ähnlich ist und daher auch als Ersatz für dieses Hormon fungiert.
Therapieoptionen bei Schilddrüsenunterfunktion
Es gibt verschiedene Therapieoptionen bei einer Schilddrüsenunterfunktion. Welche davon für dich die beste ist, hängt von einer Reihe von Faktoren ab, darunter deine spezifischen Symptome, der Grad deiner Hormonunterproduktion und deine allgemeine Gesundheit.
Die am häufigsten verwendete Therapie ist die Hormonersatztherapie mit Levothyroxin. Dieses Medikament wird täglich eingenommen und hat das Ziel, die richtige Menge an Schilddrüsenhormon im Körper aufrechtzuerhalten. Es kann einige Wochen dauern, bis du eine Besserung deiner Symptome bemerkst, da es Zeit braucht, bis dein Körper die Hormone vollständig aufnimmt und nutzt.
Levothyroxin ist eine lang wirkende Form von Thyroxin, dem Haupt-Hormon, das von der Schilddrüse produziert wird. Es wird verwendet, um die natürliche Hormonproduktion deiner Schilddrüse zu ergänzen oder zu ersetzen, wenn sie nicht ausreichend Hormone produziert.
Angenommen, du bist ein junger Erwachsener mit einer Schilddrüsenunterfunktion und hast Symptome wie Müdigkeit, Gewichtszunahme und trockene Haut. In diesem Fall könntest du mit einer täglichen Dosis Levothyroxin behandelt werden. Nach einigen Wochen der regelmäßigen Hormoneinnahme könntest du eine Besserung deiner Symptome bemerken und dich insgesamt energievoller und gesünder fühlen.
Schilddrüsenunterfunktion während der Schwangerschaft: Besonderheiten in der Therapie
Während der Schwangerschaft können Veränderungen in der Hormonproduktion auftreten, die die Schilddrüsenfunktion beeinflussen. Wenn du bereits an einer Schilddrüsenunterfunktion leidest, ist es besonders wichtig, deine Hormonwerte während der Schwangerschaft sorgfältig zu überwachen und gegebenenfalls deine Medikamentendosis anzupassen.
Für schwangere Frauen mit Schilddrüsenunterfunktion kann es notwendig sein, die Dosierung des Schilddrüsenhormonersatzes zu erhöhen. Daher ist es wichtig, regelmäßige Bluttests durchführen zu lassen, um sicherzustellen, dass die Dosis angemessen ist.
In der Schwangerschaft benötigt der weibliche Körper mehr Schilddrüsenhormone, um sowohl die Mutter als auch das ungeborene Kind gut versorgen zu können. Eine unzureichende Behandlung der Schilddrüsenunterfunktion während der Schwangerschaft kann zu Komplikationen führen, einschließlich Präeklampsie, vorzeitiger Geburt und geringem Geburtsgewicht. In einigen Fällen kann eine unkontrollierte Schilddrüsenunterfunktion während der Schwangerschaft sogar schädlich für die geistige Entwicklung des Kindes sein.
Nach der Geburt kann es notwendig sein, die Hormondosis wieder zu verringern. Daher ist es entscheidend, deine Schilddrüsenfunktion auch nach der Geburt deines Kindes weiterhin engmaschig zu überwachen.
Angenommen, du bist schwanger und hast eine bekannte Schilddrüsenunterfunktion. Du würdest regelmäßige Bluttests durchführen lassen, um sicherzustellen, dass dein TSH-Wert im Normbereich liegt. Falls notwendig, würde deine Levothyroxin-Dosis erhöht, um einer möglichen Hormonunterversorgung entgegenzuwirken. Nach der Geburt würde die Dosis wieder reduziert und deine Schilddrüsenfunktion weiterhin monitoriert, um eine optimale Behandlung sicherzustellen.
Langfristige Folgen einer unbehandelten Schilddrüsenunterfunktion
Wenn eine Schilddrüsenunterfunktion unbehandelt bleibt, kann das zu einer Reihe von gesundheitlichen Problemen führen. Es ist daher wichtig, bei Verdacht auf eine Schilddrüsenunterfunktion einen Arzt aufzusuchen und die notwendige Behandlung zu erhalten, um die langfristigen Folgen zu minimieren.
Einfluss einer Schilddrüsenunterfunktion auf die Lebensqualität
Die Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion können, wenn sie unbehandelt bleibt, deine Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Müdigkeit, erhöhte Kälteempfindlichkeit, Verstopfung und Gewichtszunahme sind nur einige der Beschwerden, die im Alltag zu einer Herausforderung werden können. Depressionen, Gedächtnisprobleme und verminderter Sexualtrieb können zudem das seelische Wohlbefinden beeinträchtigen.
Als Beispiel könntest du Schwierigkeiten haben, dich auf deine Arbeit zu konzentrieren oder deine alltäglichen Aufgaben zu erfüllen, weil du dich ständig müde oder ausgelaugt fühlst. Du könntest auch feststellen, dass du weniger Freude an Aktivitäten hast, die dir normalerweise Spaß machen, weil du dich geistig und emotional niedergeschlagen fühlst. Solcherlei Symptome können auf Dauer deinen Alltag erheblich belasten und deine Lebensqualität stark beeinträchtigen.
Die Lebensqualität ist ein Maß dafür, wie wohl sich eine Person in ihrem Leben fühlt. Sie umfasst sowohl physische als auch psychische Aspekte, wie das körperliche Wohlbefinden, emotionale Stabilität, soziale Interaktionen und die Fähigkeit, alltägliche Aufgaben zu bewältigen.
Auswirkung einer Schilddrüsenunterfunktion auf die Gesundheit
Eine unbehandelte Schilddrüsenunterfunktion kann auch ernsthafte gesundheitliche Folgen haben. Da die Schilddrüsenhormone viele Körperfunktionen beeinflussen, kann ein Mangel an diesen Hormonen im Laufe der Zeit verschiedene Organe und Körpersysteme beeinträchtigen. Langfristige gesundheitliche Probleme können Herzerkrankungen, periphere Neuropathie, Myxödem (eine schwere Form der Hypothyreose), Infertilität und, in seltenen Fällen, Koma umfassen.
Das Myxödem ist eine seltene, aber ernste Komplikation, die sich aus einer chronisch unbehandelten Schilddrüsenunterfunktion entwickeln kann. Die Symptome umfassen tiefe Stimme, geschwollene Gesichtszüge, vor allem um die Augen und Wangen, sowie extreme Müdigkeit und Kälteempfindlichkeit. In seltenen Fällen kann ein unbehandeltes Myxödem zu einem Myxödem-Koma führen, einer lebensbedrohlichen Situation, die eine Notfallbehandlung erfordert.
Angenommen, du leidest unter einer unbehandelten Schilddrüsenunterfunktion. Du stellst fest, dass du an Gewicht zunimmst, obwohl du nicht mehr isst als sonst. Zudem fühlst du dich ständig müde und du fängst an, unter Depressionen zu leiden. Wegen der chronischen Verstopfung entwickelst du einen Leistenbruch. Außerdem stellen die Ärzte fest, dass dein Cholesterinspiegel erhöht ist, was das Risiko für eine Herzerkrankung erhöht. All diese gesundheitlichen Probleme könnten auf eine unbehandelte Schilddrüsenunterfunktion zurückzuführen sein.
Schilddrüsenunterfunktion - Das Wichtigste
- Schilddrüsenunterfunktion: Zustand, in dem die Schilddrüse weniger Schilddrüsenhormone produziert als normalerweise benötigt.
- Symptome: Unerklärliche Gewichtszunahme, Mattigkeit, Verlangsamung der Herzfrequenz, Kühlung der Haut etc.
- Ursachen: Hashimoto-Thyreoiditis, Behandlungen für Schilddrüsenerkrankungen, bestimmte Medikamente, schwere körperliche oder emotionale Belastung.
- Diagnose: Durch Anamnese, körperliche Untersuchung und Bluttests (TSH und FT4).
- Behandlung: Hormonpräparaten, vor allem Levothyroxin zur Kompensation des Hormonmangels.
- Schwangerschaft: Notwendigkeit der engmaschigen Überwachung der Hormonwerte und Anpassung der Medikamentendosis.
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Schilddrüsenunterfunktion
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