Springe zu einem wichtigen Kapitel
Was ist Sepsis: Definition und Überblick
Der medizinische Begriff Sepsis, auch gemeinhin als Blutvergiftung bekannt, bezeichnet eine schwerwiegende Erkrankung, die entsteht, wenn eine Infektion außer Kontrolle gerät und sich auf den gesamten Körper ausbreitet. In diesem Zustand stimuliert die Infektion eine systemische Entzündungsreaktion, die zu Organversagen und im schlimmsten Fall zum Tod führen kann.
Sepsis ist eine systemische Entzündungsreaktion des Körpers, die durch eine Infektion ausgelöst wird und zu Organversagen führen kann.
Sepsis einfach erklärt
Sepsis kann im Grunde durch jede Art von Infektion hervorgerufen werden, einschließlich bakterieller, viraler, pilzbedingter oder parasitärer Infektionen. Wenn dein Körper mit einer Infektion konfrontiert ist, setzt dein Immunsystem eine Kaskade von Signalen in Gang, um die Infektion abzuwehren. Bei einer Sepsis läuft diese Reaktion jedoch außer Kontrolle und führt stattdessen zu weit verbreiteten Entzündungen und Gerinnungsstörungen im ganzen Körper. Dies kann zu einer Vielzahl von Symptomen führen, darunter Fieber, beschleunigter Herzschlag, beschleunigte Atmung und Konfusion.
- Fieber oder niedrige Körpertemperatur
- Beschleunigter Herzschlag
- Beschleunigte Atmung
- Konfusion oder Bewusstseinsstörungen
Ein Beispiel für eine solche Situation könnte sein, wenn du eine Wunde hast, die mit Bakterien infiziert ist. Wenn diese Wunde nicht richtig behandelt wird, können die Bakterien in dein Blut gelangen und eine systemische Entzündungsreaktion auslösen, die Sepsis verursacht.
Beispiel für Sepsis
Eine häufige Ursache für Sepsis ist eine Lungenentzündung. Wenn eine Lungenentzündung nicht richtig behandelt wird, können die Bakterien, die die Lungenentzündung verursachen, in den Blutkreislauf gelangen und Ausgangspunkt einer Sepsis werden. Andere mögliche Infektionsherde sind Harnwegsinfektionen, Hautinfektionen oder Bauchinfektionen.
Text deep dive
Unterschied zwischen Sepsis und Septikämie
Es gibt einige Verwirrung um die Unterscheidung zwischen Sepsis und Septikämie. Traditionell wurde der Begriff Septikämie verwendet, um das Vorhandensein von Bakterien im Blut zu beschreiben (eine Blutvergiftung), während Sepsis ein Zustand ist, bei dem eine Infektion zu einer weit verbreiteten Entzündungsreaktion im Körper führt. In der modernen medizinischen Terminologie wird der Begriff Septikämie jedoch nicht mehr verwendet. Stattdessen wird der Begriff "Sepsis" verwendet, um den Zustand der systemischen Entzündungsreaktion auf eine Infektion zu beschreiben, und "Schwere Sepsis" oder "Sepsis-Schock", um den Zustand der Organfunktionsstörung als Folge der Sepsis zu beschreiben.
Sepsis | Sie bezieht sich auf die systemische Entzündungsreaktion auf eine Infektion. |
Schwere Sepsis | Es bezeichnet den Zustand, wenn Sepsis zu einer Organfunktionsstörung führt. |
Sepsis-Schock | Sie ist die schwerste Form der Sepsis, die durch extrem niedrigen Blutdruck und Organversagen gekennzeichnet ist. |
Die Begriffe "Sepsis", "schwere Sepsis" und "Sepsis-Schock" beschreiben unterschiedliche Schweregrade der Sepsis.
Sepsis erkennen: Frühe Anzeichen und Symptome
Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Behandlung von Sepsis liegt in der frühzeitigen Erkennung und der Einleitung einer angemessenen Therapie. Wie aber kannst du die Anzeichen und Symptome von Sepsis erkennen? Es gibt eine Reihe von potentiellen Anzeichen und Symptomen, die auf eine Sepsis hindeuten könnten.
Frühe Anzeichen von Sepsis
In den frühen Stadien kann es schwierig sein, Sepsis zu erkennen, da viele der Symptome ähnlich wie bei anderen Krankheiten auftreten können. Die Frühsymptome der Sepsis können sehr unspezifisch sein und variieren je nach Ursache der Infektion, Alter, zugrundeliegenden Gesundheitsproblemen und anderen Faktoren. Durch das Wissen um diese Symptome kannst du jedoch Sepsis früher erkennen und damit die Heilungschancen verbessern.
- Hohe oder ungewöhnlich niedrige Körpertemperatur
- Atembeschwerden oder schnelles Atmen
- Schneller Herzschlag
- Gefühl von Schwäche oder Schwindel
- Nicht aufklärbare Verwirrtheit oder Desorientierung
- Hautausschlag oder marmorierte Haut
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Symptome nicht immer bei Sepsis auftreten und dass sie auch bei anderen Krankheiten auftreten können. Trotzdem ist es sehr wichtig, bei Verdacht auf Sepsis sofort eine medizinische Versorgung aufzusuchen.
Du könntest zum Beispiel grippeähnliche Symptome haben, wie hohe Temperatur, Schüttelfrost und Atembeschwerden, und glauben, dass du nur eine Erkältung hast. Wenn diese Symptome jedoch sehr schnell auftreten und deutlich stärker sind als bei einer normalen Erkältung, könntest du tatsächlich eine Sepsis haben.
Sepsis Symptome im Detail
Darüber hinaus gibt es noch weitere, detailliertere Symptome von Sepsis, die hauptsächlich mit spezifischen Organen und Körpersystemen in Verbindung stehen. Diese Symptome können dazu beitragen, die Diagnose von Sepsis zu präzisieren und den Ort der ursprünglichen Infektion zu ermitteln.
- Nervensystem: bei Betroffenen kann es zu Bewusstseinsstörungen, einer abnehmenden Aufmerksamkeit oder Desorientiertheit kommen.
- Atemwege: Atembeschwerden, schnelle oder flache Atmung sowie ein niedriger Sauerstoffgehalt im Blut sind häufige Symptome einer Sepsis.
- Herz: Sepsis kann zu abnormalen Herzfunktionen führen. Es kann zum Beispiel bradykarde (verlangsamter Herzschlag) oder tachykarde (beschleunigter Herzschlag) Zustände geben. Die Sauerstoffversorgung des Herzens kann ebenfalls beeinträchtigt sein.
- Haut: Es kann zu Petechien (kleinen, punktförmigen Blutungen unter der Haut), purpurfarbenen oder blasigen Hautausschlägen kommen.
- Niere: Sepsis kann die Nierenfunktion beeinträchtigen und zu einem Rückgang oder einem Ausfall der Urinproduktion führen.
Ein Patient könnte zum Beispiel plötzlich nicht mehr urinieren. Dies könnte ein Zeichen dafür sein, dass die Sepsis den Blutfluss zu den Nieren gestört und deren Funktion beeinträchtigt hat.
In schwereren Fällen, wie bei einer schweren Sepsis oder einem septischen Schock, können weitere Symptome wie etwa erniedrigter Blutdruck, eingeschränkte Durchblutung, akute Organfunktionsstörung und ein erhöhter Laktatwert im Blut auftreten. In einem solchen Fall handelt es sich um einen medizinischen Notfall, der sofortige, intensivmedizinische Behandlung erfordert.
Ursachen und mögliche Komplikationen bei Sepsis
Sepsis ist eine ernsthafte medizinische Zustandsverschlechterung, die durch eine unkontrollierte Reaktion des Körpers auf eine Infektion verursacht wird. Die Ursachen sind vielfältig und die resultierenden Komplikationen können lebensbedrohlich sein. Es ist wichtig, die Ursachen und möglichen Folgen von Sepsis zu verstehen, um den Zustand rechtzeitig zu erkennen und angemessen zu behandeln.
Sepsis Ursachen: Wie entsteht sie?
Sepsis entsteht, wenn dein Körper auf eine Infektion reagiert und diese Reaktion letztendlich mehr Schaden verursacht als die eigentliche Infektion. Dies kann passieren, wenn der Körper versucht, Infektionserreger zu bekämpfen, die in den Blutkreislauf gelangt sind. Dieser Prozess führt zur Aktivierung des gesamten Immunsystems und zur Freisetzung von einer Vielzahl von Substanzen, welche die Entzündungsreaktion steuern.
Sepsis kann durch eine Vielzahl von Infektionen ausgelöst werden, insbesondere durch solche, die durch Bakterien verursacht werden. Aber auch Pilze, Viren und Parasiten können zu einer Sepsis führen. Am häufigsten sind jedoch bakterielle Infektionen, insbesondere durch Streptokokken, Staphylokokken und Escherichia coli. Andere mögliche Ursachen sind Infektionen der Lunge (Pneumonie), des Bauchraums (z.B. bei einer Blinddarmentzündung) oder Harnwegsinfektionen.
Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Infektionen zu einer Sepsis führen. Ein gesundes Immunsystem kann in der Regel eine Infektion eindämmen und behandeln, ohne dass es zu einer systemischen Reaktion kommt. Personen mit geschwächtem Immunsystem, ältere Menschen oder Menschen mit bestimmten chronischen Krankheiten, wie Diabetes, sind jedoch stärker gefährdet, eine Sepsis zu entwickeln.
Mögliche Komplikationen bei Sepsis
Die möglichen Komplikationen bei Sepsis können vielfältig und schwerwiegend sein. Eine Sepsis kann zu einem septischen Schock führen, einem lebensbedrohlichen Zustand, der durch einen extrem niedrigen Blutdruck gekennzeichnet ist und ohne sofortige Behandlung zum Tod führen kann.
Andere mögliche Komplikationen umfassen unter anderem:
- Organschäden, insbesondere an Nieren, Herz und Lungen
- Blutgerinnsel in den Organen, Armen, Beinen, Fingern und Zehen, die zu einer Gewebe- und Organnekrose (absterbendes Gewebe) führen können
- Akutes Atemnotsyndrom (ARDS), eine schwere Lungenfunktionseinschränkung
- Gangrän, welche die Amputation von Gliedmaßen erforderlich machen kann
Ein Beispiel wäre ein Patient, bei dem eine bakterielle Lungenentzündung diagnostiziert wurde und bei dem sich trotz Antibiotika-Behandlung eine Sepsis entwickelte. Wenn die Sepsis nicht schnell genug erkannt wird, können schwerwiegende Komplikationen wie ein akutes Atemnotsyndrom entstehen. Dies kann letztendlich zur Notwendigkeit einer mechanischen Beatmung führen.
Auswirkungen von Sepsis auf den Körper
Sepsis hat weitreichende Auswirkungen auf den gesamten Körper. Die aggressive, systematisch ablaufende Entzündungsreaktion kann zu einem Multiorganversagen führen, was oft der Todesursache bei Sepsis zugrunde liegt. Die Auswirkungen von Sepsis sind abhängig von der Schwere der Erkrankung und der Geschwindigkeit der Behandlung.
Einige der häufigen Auswirkungen von Sepsis auf den Körper sind:
Kardiovaskuläres System | Sepsis kann das Herz und die Blutgefäße stark beeinträchtigen, was in extremen Fällen zu einem septischen Schock führen kann. Bei diesem Zustand befindet sich der Körper in einem Zustand von extrem niedrigem Blutdruck, der zu einem Versagen der Herz- und Kreislauffunktion führen kann. |
Atmungssystem | Sepsis kann zu schweren Atemproblemen führen, insbesondere wenn die Lunge der Ursprung der Infektion ist. Sepsis kann ein akutes Atemnotsyndrom verursachen, was eine intensive Behandlung und Beatmung erfordert. |
Nervensystem | Sepsis kann das Gehirn und das Nervensystem beeinträchtigen, was zu Verwirrtheit und Bewusstseinsstörungen führen kann. In schweren Fällen kann ein septischer Schock zu einem Koma führen. |
Ein Beispiel könnte ein Patient sein, der an einer Sepsis leidet, die durch eine bakterielle Infektion verursacht wurde. Der Patient könnte zunächst Fieber und Schüttelfrost verspüren, was Vorboten einer Infektion sein können. Im weiteren Verlauf könnten Symptome wie Kurzatmigkeit und eine beschleunigte Herzfrequenz hinzukommen. Bei weiterer Verschlechterung könnten schließlich organbezogene Symptome wie z.B. Nierenversagen hinzukommen.
Es ist wichtig zu verstehen, dass die Auswirkungen von Sepsis auf den Körper sehr unterschiedlich sein können, sowohl hinsichtlich der spezifischen betroffenen Systeme oder Organe, als auch hinsichtlich der Schwere der Auswirkungen. Bei einigen Personen können sich sehr schnell schwere Komplikationen einstellen, während andere Personen sich möglicherweise über einen längeren Zeitraum hinweg allmählich verschlechtern.
Diagnose und Behandlung von Sepsis
Sepsis kann eine Herausforderung in Bezug auf Diagnose und Behandlung darstellen. Aufgrund der Vielzahl und der unspezifischen Natur vieler ihrer Symptome kann es manchmal schwierig sein, sie zu erkennen. Dennoch ist eine frühzeitige und genaue Diagnose entscheidend, da Sepsis eine schnelle Behandlung erfordert, um das Risiko schwerwiegender Folgeschäden zu minimieren.
Diagnose Sepsis: Wie wird sie festgestellt?
Obwohl es keine einzige definitive Testmethode gibt, um Sepsis zu diagnostizieren, werden verschiedene Ansätze kombiniert, um eine möglichst genaue Diagnose zu stellen. Die Diagnose von Sepsis umfasst normalerweise eine Kombination aus dem klinischen Bild, Laborwerten und gegebenenfalls bildgebenden Verfahren.
Der erste Schritt bei der Diagnose von Sepsis ist die Erfassung der Krankheitsgeschichte und eine körperliche Untersuchung. Hierbei wird nach Anzeichen einer Infektion sowie nach Symptomen gesucht, die auf eine Organfunktionseinschränkung hindeuten könnten. Die Vitalzeichen werden überwacht, einschließlich Herzfrequenz, Blutdruck, Atemfrequenz und Körpertemperatur.
Darüber hinaus sind Laboruntersuchungen ein wesentlicher Bestandteil der Diagnose. Es kann eine Reihe von Tests durchgeführt werden, einschließlich:
- Vollblutbild: Ein hoher oder niedriger Weißblutkörperchen-Zählwert oder eine abnormale Anzahl von jungen Neutrophilen (Bänderzellen) im Blut können auf eine Infektion hinweisen.
- Blutkulturen: Durch Bakterienkulturen aus dem Blut kann festgestellt werden, ob Bakterien oder Pilze im Blutkreislauf vorhanden sind, welche die Organe infizieren könnten.
- Blutchemie: Spezielle chemische Marker im Blut, wie etwa Procalcitonin, kann bei Patienten mit Sepsis erhöht sein.
- Coagulation screen: Änderungen in der Blutgerinnung können bei Patienten mit Sepsis auftreten.
- Laktat: Ein erhöhter Laktatspiegel im Blut kann auf eine verminderte Sauerstoffversorgung der Körpergewebe hinweisen, was bei einer Sepsis auftreten kann.
Für die endgültige Diagnose und zur Festlegung des Schweregrades der Sepsis wird oft das sogenannte qSOFA (quick Sepsis-related Organ Failure Assessment) Score verwendet. Dieser Score bestimmt das Vorliegen einer Sepsis anhand dreier Kriterien:
Verändertes Bewusstsein | Jegliche beobachtbare Veränderung des mentalen Status, wie Verwirrung oder Desorientierung |
Schnelle Atmung | Eine Atemfrequenz von 22 Atemzügen pro Minute oder mehr |
Niedriger Blutdruck | Ein systolischer Blutdruck von 100 mmHg oder niedriger |
Ein positiver qSOFA-Score, der auf zwei oder mehr der oben genannten Kriterien basiert, deutet stark auf eine Sepsis hin und zeigt außerdem ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines Organversagens oder eines septischen Schocks an.
Therapie bei Sepsis
Die Behandlung von Sepsis sollte so früh wie möglich beginnen, oft bevor die Ergebnisse aller diagnostischen Tests vorliegen. Dies liegt daran, dass die Sterblichkeitsrate von Sepsis mit jeder verspäteten Stunde der Behandlung steigt.
Die grundlegende Behandlung von Sepsis umfasst drei Hauptkomponenten:
- Antibiotika: Breitspektrum-Antibiotika werden in der Regel so früh wie möglich verabreicht. Sobald die genauen Erreger und ihre Antibiotikaresistenz bekannt sind, kann die Antibiotikatherapie angepasst werden.
- Flüssigkeitszufuhr: Intravenöse Flüssigkeiten werden verabreicht, um den Blutdruck zu stabilisieren und die Organe zu unterstützen.
- Supportive Therapie: Diese kann Sauerstoff, Medikamente zur Stabilisierung des Blutdrucks, Dialyse bei Nierenversagen und mechanische Beatmung enthalten.
Besonders bei schwerer Sepsis und septischem Schock kann eine intensivere Therapie notwendig werden, die auch eine Überwachung und Unterstützung der Organfunktion in einer Intensivpflegeeinheit umfassen kann.
Besonders hervorzuheben ist, dass bei Sepsis oft auch die ursprüngliche, lokale Infektion behandelt werden muss. Dies kann beispielsweise die chirurgische Entfernung von infiziertem Gewebe oder das Ausräumen eines Abszesses umfassen.
Zusätzlich zur akuten Behandlung sind oft langfristige Rehabilitationsmaßnahmen notwendig. Diese können physikalische Therapie, Ergotherapie oder Atemtherapie umfassen, um den Patienten nach einer schweren Krankheit wieder zur Selbstständigkeit zu führen.
Bei einem Patienten, der aufgrund einer gravierenden bakteriellen Lungeninfektion Sepsis entwickelt hat und in einen septischen Schock geraten ist, könnten schnelle Flüssigkeitszufuhr und Antibiotika kombiniert werden. Gleichzeitig könnte der Patient zur Unterstützung der Atmung und zur Stabilisierung der Vitalfunktionen auf die Intensivstation verlegt werden. Die Wahl des geeigneten Antibiotikums würde dabei basierend auf den Bakterienkulturen getroffen, die aus den Blutproben des Patienten gewonnen wurden.
Es ist wichtig zu betonen, dass alle Aspekte der Behandlung in der Regel gleichzeitig und im Einklang mit der jeweiligen Krankengeschichte des Patienten angewandt werden. Therapieentscheidungen müssen immer auf der Grundlage der einzelnen Bedürfnisse und Konditionen des Patienten getroffen werden. Das oberste Ziel jeder Behandlung von Sepsis ist es, das Leben des Patienten zu retten und ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.
Prävention und Folgen einer Sepsis
Im Kontext von Sepsis sind sowohl die Vorbeugung als auch das Verständnis der möglichen Folgen von größter Bedeutung. Dabei beruht die Prävention im Wesentlichen auf dem Schutz gegen Infektionen, während die Aufklärung über mögliche Folgen dazu beiträgt, das Risiko eines erneuten Auftretens zu verringern und die Lebensqualität nach der Behandlung zu verbessern.
Sepsis Prävention: Wie kannst du vorbeugen?
Die beste Vorbeugung gegen Sepsis ist generell ein gesunder Lebensstil und die Vorbeugung von Infektionen. Es sind oft die anfänglichen, nicht behandelten Infektionen, die eine Sepsis verursachen können.
Ein gesunder Lebensstil hilft, das Immunsystem zu stärken und weniger anfällig für Infektionen zu sein. Dazu gehört eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität und genügend Schlaf. Außerdem ist es wichtig, den Konsum von Alkohol zu moderieren und auf das Rauchen zu verzichten, da beides das Immunsystem schwächen und die Anfälligkeit für Infektionen erhöhen kann.
Viele Infektionen können durch gute Hygiene verhindert werden. Das betrifft vor allem die gründliche Handhygiene, d.h. das sorgfältige und regelmäßige Händewaschen oder die Verwendung von Handdesinfektionsmitteln, insbesondere vor dem Essen, nach dem Toilettengang, beim Umgang mit Kranken und nach dem Kontakt mit Tieren.
Besonders gefährdete Personen sollten sich gegen bestimmte Krankheiten impfen lassen. Dazu gehören insbesondere Menschen mit chronischen Erkrankungen, immunsupprimierte Personen und ältere Menschen. Es kann auch hilfreich sein, eine Pneumokokken- und jährliche Grippe-Impfung in Erwägung zu ziehen, da diese Art von Infektionen zu den häufigsten Ursachen von Sepsis gehören.
Wenn du einen Schnitt, eine Schürfwunde oder eine andere Art von Hautverletzung hast, ist es wichtig, diese sauber und desinfiziert zu halten. Dies schützt vor der Eintrittspforte für Keime, welche eine Infektion und damit eine Sepsis verursachen können. Sollte sich die Wunde entzünden, ist zügiges Handeln und gegebenenfalls eine ärztliche Versorgung erforderlich.
Schließlich solltest du aufmerksam auf Anzeichen von Infektionen sein und diese sofort behandeln lassen. Sollten Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, schnelle Atmung, Herzrasen, Verwirrtheit, Übelkeit oder Schmerzen bestehen, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
Die Prävention einer Sepsis ist ein lebenswichtiger Bestandteil der öffentlichen Gesundheit. Kindern, Erwachsenen und besonders älteren Personen sollte das Bewusstsein für das Wissen über Sepsis, die Risiken und die Symptome vermittelt werden, damit sie schnell darauf reagieren können. Dazu gehört auch die Förderung von adäquaten Hygienemaßnahmen und Vorsorgemaßnahmen, um Infektionen zu verhindern.
Folgen einer Sepsis: Was passiert nach der Heilung?
Nachdem die akute Phase der Sepsis überstanden ist, ist es entscheidend, sich bewusst zu sein, dass es Folgen geben kann, die das physikalische und seelische Wohlbefinden betreffen können. Das Verständnis und die Bewältigung dieser Folgen ist ein wichtiger Aspekt der Genesung.
Viele Menschen, die eine Sepsis überlebt haben, erfahren das, was wir als Post-Sepsis-Syndrom kennen. Dies ist eine Reihe von langfristigen physischen und/oder psychologischen Auswirkungen, die nach der Sepsis auftreten können. Das können u. a. sein:
- Starke Müdigkeit und geringe Energie.
- Muskel- und/oder Gelenkschmerzen.
- Kognitive Veränderungen, einschließlich schlechtes Kurzzeitgedächtnis und Schwierigkeiten beim Konzentrieren.
- Emotionale Probleme, wie z.B. posttraumatische Belastungsstörung (PTSD), Angststörungen und Depressionen.
- Schlafstörungen.
- Haarausfall und Hautprobleme.
Neben diesen allgemeinen Symptomen können bestimmte Organe nachweislich längerfristig beeinträchtigt bleiben und Folgeschäden tragen. Dazu gehören insbesondere Lunge, Nieren und Gehirn, die oft speziell von einer Sepsis betroffen sind. Daraus können sich chronische Erkrankungen wie chronisches Nierenversagen, chronische Atemwegserkrankungen und kognitive Beeinträchtigungen ergeben.
Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, dass die Genesung von einer Sepsis einige Zeit in Anspruch nehmen kann. Persistierende Symptome und Beschwerden sollten im Austausch mit medizinischen Fachpersonen verfolgt werden. Es könnte nützlich sein, Unterstützungsnetzwerke, wie Selbsthilfegruppen oder Online-Foren, zu nutzen, um mit anderen, die eine ähnliche Erfahrung gemacht haben, in Kontakt zu kommen und Unterstützung zu finden.
Vorstellen, jemand hat eine schwere Sepsis überlebt. Dieser Mensch leidet in den ersten Monaten nach der Krankheit unter extremer Müdigkeit, Schlafstörungen und Konzentrationsproblemen. Die Leistungen in der Schule oder Arbeit leiden, und es ist schwierig, die täglichen Aktivitäten fortzusetzen. Darüber hinaus hat die Person aufgrund der durch die Sepsis verursachten Nierenschäden nun eine chronische Nierenerkrankung und muss sich regelmäßig dialysieren lassen. Diese Auswirkungen verschlimmern die Müdigkeit und machen die Wiederaufnahme eines normalen Alltags noch schwieriger.
Sepsis - Das Wichtigste
- Sepsis Definition: Medizinisches Zustandsverschlimmerung, hervorgerufen durch eine unkontrollierte Reaktion des Körpers auf eine Infektion
- Sepsis Symptome: Fieber, erhöhte Herz- und Atemfrequenz, aufgrund der Beteiligung mehrerer Organe und Körpersysteme
- Sepsis Ursachen: Auslöser sind oft bakterielle Infektionen wie Streptokokken, Staphylokokken und Escherichia coli
- Mögliche Komplikationen bei Sepsis: Potenzielle schwerwiegende Folgen sind Organschäden, Blutgerinnsel, akutes Atemnotsyndrom (ARDS) und Gangrän
- Diagnose Sepsis: Durch eine Kombination aus klinischem Bild, Labortests und bildgebenden Verfahren. Einsatz des qSOFA Scores
- Behandlung von Sepsis: Früher Beginn der Therapie, Verwendung von Breitspektrum-Antibiotika, Flüssigkeitszufuhr und unterstützende Therapie, eventuell auf Intensivstation
Lerne mit 9 Sepsis Karteikarten in der kostenlosen StudySmarter App
Du hast bereits ein Konto? Anmelden
Häufig gestellte Fragen zum Thema Sepsis
Über StudySmarter
StudySmarter ist ein weltweit anerkanntes Bildungstechnologie-Unternehmen, das eine ganzheitliche Lernplattform für Schüler und Studenten aller Altersstufen und Bildungsniveaus bietet. Unsere Plattform unterstützt das Lernen in einer breiten Palette von Fächern, einschließlich MINT, Sozialwissenschaften und Sprachen, und hilft den Schülern auch, weltweit verschiedene Tests und Prüfungen wie GCSE, A Level, SAT, ACT, Abitur und mehr erfolgreich zu meistern. Wir bieten eine umfangreiche Bibliothek von Lernmaterialien, einschließlich interaktiver Karteikarten, umfassender Lehrbuchlösungen und detaillierter Erklärungen. Die fortschrittliche Technologie und Werkzeuge, die wir zur Verfügung stellen, helfen Schülern, ihre eigenen Lernmaterialien zu erstellen. Die Inhalte von StudySmarter sind nicht nur von Experten geprüft, sondern werden auch regelmäßig aktualisiert, um Genauigkeit und Relevanz zu gewährleisten.
Erfahre mehr