Diebstahl

In der komplexen Welt des Jurastudiums ist die Auseinandersetzung mit dem Thema Diebstahl ein unverzichtbarer Aspekt. Um dieses relevante Delikt und seine rechtlichen Implikationen zu verstehen, steht eine tiefergehende Betrachtung an. Dabei werden Definition und Grundlagen des Diebstahls, der Unterschied zu räuberischem Diebstahl und die entsprechenden Paragraphen und Schemata nach dem StGB, in den Mittelpunkt gestellt. Einzelheiten zu Strafen, Strafmaß und Strafverschärfungen, sowie Besonderheiten bei geringwertigen Diebstählen und die Verjährung werden ebenfalls beleuchtet. Abschließend werden die aktuellen Fallbeispiele und Urteile besprochen, welche die theoretischen Konzepte in die Praxis umsetzen.

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    Diebstahl: Definition und Grundlagen

    Willkommen zu einem spannenden Einblick in das Thema Diebstahl im Strafrecht. Eines der Hauptdiskussionsthemen innerhalb dieses Fachs ist der Tatbestand des Diebstahls, der im deutschen Strafgesetzbuch (StGB) geregelt ist. Die Jurastudierenden lernen, wie diese Rechtsnormen definiert und angewendet werden, wobei sie die verschiedenen Aspekte des Diebstahls verstehen müssen.

    Der Tatbestand des Diebstahls ist in den Paragraphen 242 bis 244 StGB festgelegt. Im allgemeinen Sinne versteht man unter Diebstahl die rechtswidrige Aneignung einer fremden beweglichen Sache mit dem Vorsatz, sie sich oder einem Dritten rechtswidrig zuzueignen.

    Grundsätzlich gibt es zwei wichtige Elemente des Diebstahls, die Jurastudierenden während ihres Studiums untersuchen sollten:
    • Die rechtswidrige Aneignung: Du musst herausfinden, ob jemals eine Situation eingetreten ist, in der besagter Gegenstand Eigentum eines anderen war und ob die Aneignung desselben ohne dessen Zustimmung erfolgt ist.
    • Der Vorsatz der rechtswidrigen Zueignung: Du musst sicherstellen, dass es einen Vorsatz im Tatbestand des Diebstahls gibt. Der Täter muss den Gegenstand rechtswidrig für sich oder für andere zueignen wollen.

    Zum Beispiel: Peter nimmt Marthas teurere Uhr, die sie auf dem Tisch bei der Arbeit vergessen hat, ohne vorher Martha zu fragen oder ihre Zustimmung einzuholen. In diesem Szenario wäre Peters Handlung ein Diebstahl, da er die Uhr rechtswidrig an sich genommen hat, sie einem Dritten (sich selbst) zuzueignen.

    Im Strafrecht werden Diebstahl und räuberischer Diebstahl unterschiedlich behandelt.
    DiebstahlRäuberischer Diebstahl
    Rechtswidrige Aneignung einer fremden beweglichen SacheRechtswidrige Aneignung einer fremden beweglichen Sache unter Einsatz von Gewalt oder Drohung]

    Räuberischer Diebstahl (§ 252 StGB) liegt vor, wenn jemand mit Gewalt gegen eine Person oder unter Anwendung von Drohungen mit gegenwärtiger Gefahr für Leib oder Leben eine fremde bewegliche Sache sich oder einem Dritten rechtswidrig zueignet, die er bei sich hat oder die ihm in Verwahrung gegeben ist, in der Absicht, die Sache sich oder einem Dritten rechtswidrig zuzueignen.

    Ein Beispiel für räuberischen Diebstahl ist, wenn John, unter Bedrohung mit einem Messer, von Lisa ihre Handtasche verlangt und sie ihm gibt, weil sie Angst hat.

    Für ein solid Verständnis der Gesetze und Regulierungen rund um den Diebstahl ist es wichtig, die Unterschiede zwischen beiden Formen des Diebstahls zu verstehen. Dadurch kannst du deine Fähigkeiten und Kenntnisse im Strafrecht weiter vertiefen.

    Diebstahl nach StGB: Paragraph und Schema

    Im deutschen Strafrecht ist der Diebstahl unter den Paragraphen 242 bis 244 im Strafgesetzbuch (StGB) definiert. Zur besseren Übersicht und zum Verständnis gibt es ein Schema, das Jurastudierende hilft, einen Diebstahl korrekt zu analysieren. Eine Zusammenfassung des Diebstahlschemas kann wie folgt aufgeführt werden:
    Diebstahl: § 242 I StGB
    1. Objektiver Tatbestand
    - Eine fremde bewegliche Sache
    - Wegnahme
    2. Subjektiver Tatbestand
    - Absicht der rechtswidrigen Zueignung
    Eine korrekte Interpretation des Schemas erfordert eine genaue Untersuchung jedes Elements, um festzustellen, ob ein Diebstahlsdelikt vorliegt.

    Diebstahl Strafe: Mögliche Sanktionen und Strafmaß

    Laut § 242 II StGB ist der einfache Diebstahl mit Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren strafbar. Die tatsächliche Strafe, die verhängt wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Schwere des Diebstahls, die persönlichen Umstände des Täters und ob es sich um ein Wiederholungsdelikt handelt.

    Die Geldstrafe wird in Tagessätzen bemessen, deren Höhe sich nach dem persönlichem und wirtschaftlichem Verhältnissen des Täters richtet. Die Mindesthöhe eines Tagessatzes beträgt 1 Euro, die Höchsthöhe 30.000 Euro.

    Die Freiheitsstrafe beinhaltet sowohl Vollzugs- als auch Bewährungsstrafen. Bei Bewährungsstrafen wird die Vollstreckung der Freiheitsstrafe zur Bewährung ausgesetzt.
    1. Die Vollzugsstrafe: Bei der Vollzugsstrafe muss der Täter die verhängte Haftstrafe vollständig absitzen. Sie wird meist bei schweren Delikten oder bei Wiederholungstätern angewendet.
    2. Die Bewährungsstrafe: Bei der Bewährungsstrafe wird die Vollstreckung der Freiheitsstrafe zur Bewährung ausgesetzt. Dies bedeutet, dass der Täter die Haftstrafe nicht absitzen muss, solange er sich an bestimmte Auflagen hält.

    Schwerer Diebstahl: Strafverschärfung und Kriterien

    Es gibt Situationen, in denen ein Diebstahl als "schwer" eingestuft wird, was zur Folge hat, dass der Täter mit einer härteren Strafe rechnen muss. Der schwere Diebstahl ist in § 243 StGB definiert. Hierbei handelt es sich um qualifizierte Diebstahlsdelikte, deren Merkmale im einzelnen folgendermaßen aussehen:
    • Diebstahl unter Ausnutzung einer Lage, in der das Opfer der Einwirkung des Täters schutzlos ausgeliefert ist;
    • Der Diebstahl bedeutender Werte oder von Gegenständen, die für die Berufsausübung des Opfers eine besondere Bedeutung haben;
    • Diebstähle, bei denen der Täter zur Ausführung der Tat in ein Gebäude, einen Dienst- oder Geschäftsraum oder in einen anderen umschlossenen Raum einbricht, einsteigt, mit einem falschen Schlüssel oder einem anderen nicht zur ordnungsgemäßen Öffnung bestimmten Werkzeug hineingelangt oder sich darin verborgen hält.
    Ein solcher Diebstahl wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu zehn Jahren bestraft. Der Strafrahmen ist keinesfalls zwingend, sondern orientiert sich an den Umständen der Tat und der Person des Täters, kann daher auch unter- oder überschritten werden.

    Ein Beispiel für schweren Diebstahl wäre, wenn Paul in ein geschlossenes Warenlager einbricht und dort mehrere hochwertige Waren entwendet, die er dann weiterverkaufen möchte.

    Es ist wichtig, zu verstehen, dass die Gesetze und Strafen für Diebstahl dazu dienen, die Grundrechte aller Menschen auf Eigentum zu schützen. Die Strafen für Diebstahl sollen daher abschreckend wirken und potentielle Täter davon abhalten, solche Straftaten zu begehen.

    Besonderheiten beim Diebstahl geringwertiger Sachen

    Der Diebstahl geringwertiger Sachen ist eine Sonderform des Diebstahls, die im § 248a StGB geregelt ist. Im Gegensatz zum "normalen" Diebstahl, ist der Diebstahl geringwertiger Sachen nicht zwingend strafbar. Vielmehr kann die Staatsanwaltschaft bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen von der Verfolgung einer solchen Tat absehen. Hierbei geht es insbesondere um den Wert der entwendeten Sache. Wann genau eine Sache als "geringwertig" eingestuft wird, ist gesetzlich nicht festgelegt. Die Rechtsprechung geht jedoch in der Regel von einem Wert von unter 50 Euro aus.

    Geringwertige Sachen sind nach herrschender Meinung Sachen, deren Wert 50 Euro nicht übersteigt. Bei der Wertgrenze handelt es sich jedoch nur um einen Richtwert, der je nach Einzelfall variieren kann.

    Alternativ kann die Staatsanwaltschaft auch bei Vorliegen eines besonders niedrigen Schadens von der Verfolgung des Delikts absehen. Dabei wird nicht nur auf den Wert der Sache, sondern auch auf weitere Umstände, wie den Grad der Schuld des Täters oder den entstandenen Schaden, abgestellt.

    Diebstahl Verjährung: Wann tritt sie ein?

    Die Verjährung einer Straftat, wie dem Diebstahl, regelt, wie lange nach Begehung einer Straftat diese noch verfolgt werden kann. Im Strafrecht gibt es verschiedene Verjährungsfristen, die von der Schwere der Tat abhängen. Nach Ablauf dieser Frist kann der Täter nicht mehr für die Tat bestraft werden.

    Die Verjährungsfrist ist der Zeitraum, nach dem eine strafbare Handlung nicht mehr verfolgt werden kann. Sie beginnt mit Begehung der Tat und endet mit Ablauf des letztes Tages der festgelegten Frist.

    Laut § 78 Abs. 3 Nr. 4 StGB beträgt die Verjährungsfrist für Diebstahl und schwere Diebstähle fünf Jahre. Beginn der Verjährung ist dabei der Tag, an dem die Tat beendet ist.

    • Die Verjährung kommt allerdings auch zum Stillstand oder wird unterbrochen, wenn zum Beispiel Ermittlungsverfahren eingeleitet werden oder Anklage erhoben wird.
    • Sobald die Unterbrechungshandlung beendet ist, beginnt eine neue Verjährungsfrist zu laufen.

    Ein Beispiel wäre, wenn Anna im Januar 2010 eine teure Halskette stiehlt. Die Tat kann dann bis Januar 2015 verfolgt werden. Wird gegen Anna allerdings im Dezember 2014 Anklage erhoben, wird die Verjährung unterbrochen. Damit würde eine neue Verjährungsfrist beginnen.

    Diebstahl und Rechtsprechung: Fallbeispiele und Urteile

    Die Rechtsprechung zum Diebstahl ist vielseitig und je nach Einzelfall auch sehr unterschiedlich. Hier einige Urteile, die das verdeutlichen:
    FallbeispielUrteil
    Ein Mann stiehlt in einem Supermarkt eine Flasche Schnaps im Wert von 7,99 Euro und wird dabei erwischt (AG Tiergarten, Az. 251 Cs 12/17).Das Gericht stellte fest, dass es sich um einen Diebstahl geringwertiger Sachen handelte und verurteilte den Mann zu einer Geldstrafe von 600 Euro.
    Ein Student wird dabei erwischt, wie er in einer Bibliothek ein Buch im Wert von 20 Euro entwendet (OLG Frankfurt, Az. 1 Ws 29/18).Das Gericht stellte fest, dass es sich ebenfalls um einen Diebstahl geringwertiger Sachen handelte. Die Strafe wurde jedoch aufgrund der finanziellen Situation des Studenten auf eine Geldstrafe von 300 Euro reduziert.
    Diese Fälle zeigen, dass, obwohl es sich bei beiden Taten um Diebstahl geringwertiger Sachen handelt, die Strafen sehr unterschiedlich sein können. Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der finanziellen Situation des Täters, früheren Verurteilungen und anderen Umständen.

    Es ist wichtig zu verstehen, dass die Verjährung insbesondere dazu dient, Rechtssicherheit herzustellen. Sie soll verhindern, dass Personen unbegrenzt durch eine mögliche Strafverfolgung belastet werden. Gleichzeitig soll verhindert werden, dass Straftaten aufgrund von Beweisproblemen nach langer Zeit noch verfolgt werden.

    Diebstahl - Das Wichtigste

    • Diebstahl im deutschen Strafrecht ist geregelt in den Paragraphen 242 bis 244 StGB. Es wird definiert als die rechtswidrige Aneignung einer fremden beweglichen Sache mit dem Vorsatz, sie sich oder einem Dritten rechtswidrig zuzueignen.
    • Der Unterschied zwischen Diebstahl und räuberischem Diebstahl besteht darin, dass beim räuberischen Diebstahl Gewalt gegen eine Person angewendet oder gedroht wird. Räuberischer Diebstahl ist in § 252 StGB geregelt.
    • Das Strafmaß für einfachen Diebstahl beträgt laut § 242 II StGB eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe. die Höhe der Geldstrafe wird in Tagessätzen bemessen, deren Höhe nach den persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnissen des Täters gerichtet ist.
    • Schwerer Diebstahl ist in § 243 StGB definiert und beinhaltet qualifizierte Diebstahlsdelikte wie zum Beispiel den Diebstahl unter Ausnutzung einer hilflosen Lage, von besonders wichtigen Gegenständen oder durch Einbruch. Bei schwerem Diebstahl gestaltet sich die Strafe härter, sie liegt zwischen drei Monaten und zehn Jahren Freiheitsstrafe.
    • Diebstahl geringwertiger Sachen, in § 248a StGB geregelt, umfasst Fälle, in denen der Wert des Diebesguts unter 50 Euro liegt. Bei diesen Fällen kann die Staatsanwaltschaft von der Verfolgung der Tat absehen.
    • Die Verjährungsfrist für Diebstahl und schwere Diebstähle beträgt fünf Jahre nach § 78 Abs. 3 Nr. 4 StGB. Die Frist beginnt mit der Beendigung der Tat. Sie kann aber unterbrochen werden, beispielsweise wenn ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird oder Anklage erhoben wird.
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    Häufig gestellte Fragen zum Thema Diebstahl
    Wann verjährt Diebstahl?
    Diebstahl verjährt in Deutschland grundsätzlich nach 5 Jahren. Die Frist beginnt mit Schluss des Jahres, in dem die Tat begangen wurde. Bei besonders schweren Fällen kann die Verjährungsfrist jedoch auch länger sein.
    Wie kann Diebstahl nachgewiesen werden?
    Diebstahl kann durch physische Beweise wie Überwachungsvideos, Fingerabdrücke oder Gegenstände am Tatort nachgewiesen werden. Zudem können Zeugenaussagen oder Geständnisse den Nachweis erbringen. In einigen Fällen kann auch der Besitz gestohlener Güter als Indiz für Diebstahl dienen.
    Welche Versicherung zahlt bei Diebstahl?
    Bei Diebstahl kann entweder die Hausratversicherung oder Kfz-Versicherung zuständig sein, abhängig davon, was gestohlen wurde. Bei Taschen- oder Fahrraddiebstahl kann unter Umständen auch eine private Haftpflichtversicherung einspringen.
    Wie müssen Sie Ihren PKW gegen Diebstahl sichern?
    Sie müssen Ihren PKW gegen Diebstahl sichern, indem Sie ihn abschließen, in einer gesicherten Garage parken, einen Diebstahlalarm installieren und sichtbare Diebstahlsicherheitsmaßnahmen wie Lenkrad- oder Gangschloss verwenden. Darüber hinaus können Sie versuchen, keine Wertgegenstände im sichtbaren Bereich des Fahrzeugs zu hinterlassen.
    Was ist Diebstahl?
    Diebstahl ist ein Straftatbestand, der darin besteht, dass eine Person fremdes bewegliches Eigentum ohne Einwilligung des Eigentümers an sich nimmt, um es sich oder einem Dritten rechtswidrig zuzueignen. Es ist im §242 des deutschen Strafgesetzbuches (StGB) geregelt.
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