Rechtswidrigkeit

In der Juristenwelt verbergen sich hinter Begriffen wie Rechtswidrigkeit tiefgehende Konzepte, die im täglichen Leben leicht übersehen werden. In dem vorliegenden Artikel wird der Begriff Rechtswidrigkeit im Kontext des Strafrechts und der Verwaltungsakte detailliert betrachtet. Darüber hinaus wird auf die Unterschiede zwischen formeller und materieller Rechtswidrigkeit eingegangen und durch anschauliche Beispiele verdeutlicht. Ziel ist es, dir als Lesenden ein fundiertes Verständnis von Rechtswidrigkeit und ihrer Anwendung zu ermöglichen.

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    Was bedeutet Rechtswidrigkeit im Strafrecht?

    In der juristischen Fachsprache bezieht sich der Begriff 'Rechtswidrigkeit' auf Handlungen, die gegen geltendes Recht verstoßen. Im Kontext des Strafrechts, wird eine Handlung oder ein Verhalten als rechtswidrig bezeichnet, wenn es gegen Strafgesetze verstößt und keine Verfügungsbefugnis oder Rechtfertigungsgründe dafür vorliegen. Es ist ein essenzieller Bestandteil in der Beurteilung, ob eine Straftat vorliegt oder nicht.

    Rechtswidrigkeit Definition im Strafrecht

    Im Strafrecht bezeichnet Rechtswidrigkeit eine Handlung, die gegen rechtliche Gebote verstößt. Sie stellt einen Aspekt der Straftatbestandsverwirklichung dar und ist in jedem Einzelfall zu prüfen.

    Darüber hinaus wird die Prüfung der Rechtswidrigkeit als ein unabdingbarer Schritt im dreistufigen Prüfungsschema des Strafrechts angesehen, das aus Tatbestand, Rechtswidrigkeit und Schuld besteht. Die Rechtswidrigkeit ist dabei als zweite Stufe nach der Tatbestandsprüfung von entscheidender Bedeutung.

    In einigen Fällen kann es sein, dass eine Handlung zwar den Tatbestand eines Strafgesetzes erfüllt, aber dennoch nicht als rechtswidrig angesehen wird. Dafür gibt es verschiedene Rechtfertigungsgründe, beispielsweise Notwehr oder Einwilligung des Verletzten.

    Rechtswidrigkeit einfach erklärt

    Rechtswidrigkeit meint im Grunde genommen, dass eine Handlung gegen Rechtsnormen verstößt. Wichtig dabei ist, dass nicht jede rechtswidrige Handlung auch strafrechtlich relevant ist. In der Regel wird die Rechtswidrigkeit einer Tat im Zusammenhang mit dem jeweiligen Tatbestand des Strafgesetzbuches (StGB) beurteilt.

    Als Beispiel könnte ein Diebstahl dienen: Angenommen, du entwendest das Fahrrad deines Nachbarn, ohne seine Erlaubnis dafür zu haben. Deine Handlung würde den Tatbestand des Diebstahls nach § 242 StGB erfüllen und wäre rechtswidrig, da sie gegen die Eigentumsrechte deines Nachbarn und somit gegen ein rechtliches Gebot verstößt.

    Wie man Rechtswidrigkeit prüft

    Die Prüfung der Rechtswidrigkeit erfolgt in der Regel nach der Tatbestandsprüfung. Dabei ist zu beachten, dass eine Handlung grundsätzlich als rechtswidrig beurteilt wird, wenn sie den Tatbestand eines gesetzlichen Straftatbestandes erfüllt. Es sind jedoch Ausnahmen möglich, wenn beispielsweise Rechtfertigungsgründe vorliegen.

    Rechtswidrigkeit prüfen: Schema

    Sobald du den Tatbestand einer Handlung geprüft haben, wird im nächsten Schritt die Rechtswidrigkeit beurteilt. Dieses Schema soll dich dabei unterstützen:

    • Frage nach den gesetzlichen Tatbestandsmerkmalen.
    • Überprüfe, ob es Rechtfertigungsgründe für das Verhalten gibt.
    • Stelle fest, ob diese Gründe im konkreten Fall gelten.

    Rechtswidrigkeit im StGB

    Das Strafgesetzbuch (StGB) definiert eine Reihe von strafbaren Handlungen und legt damit die Voraussetzungen für die Beurteilung der Rechtswidrigkeit fest. Es enthält jedoch keine spezifische Definition des Begriffes 'Rechtswidrigkeit'. Dennoch ist der Begriff von großer Bedeutung, denn ohne das Vorliegen der Rechtswidrigkeit ist eine Strafbarkeit in den meisten Fällen ausgeschlossen.

    Angenommen, du handelst in Notwehr und verletzt dabei eine andere Person. Obwohl deine Handlung den Tatbestand einer Körperverletzung nach § 223 StGB erfüllen könnte, wäre sie aufgrund des Rechtfertigungsgrundes der Notwehr (§ 32 StGB) nicht rechtswidrig. Daher könntest du nicht wegen Körperverletzung bestraft werden.

    Rechtswidrigkeit eines Verwaltungsakts

    In der juristischen Praxis kann es vorkommen, dass bestimmte Handlungen der Verwaltung, bekannt als Verwaltungsakte, rechtswidrig sind. Solche Verwaltungsakte sind Entscheidungen, die von einer Behörde zur Regelung eines Einzelfalls auf dem Gebiet des öffentlichen Rechts getroffen und dieser Hoheitsgewalt unterworfen sind. Wann genau ein Verwaltungsakt rechtswidrig ist, hängt von verschiedenen Kriterien ab und ist oftmals ein zentraler Streitpunkt bei Verwaltungsstreitigkeiten.

    Rechtswidrigkeit eines Verwaltungsakts: Definition

    Rechtswidrig ist ein Verwaltungsakt, wenn er gegen Rechtsnormen verstößt. Das kann sowohl Vorschriften des formellen (Verfahrens- und Zuständigkeitsnorm) als auch des materiellen Rechts (Ermessensentscheidungen, Grundsatz der Verhältnismäßigkeit) betreffen. Ein rechtswidriger Verwaltungsakt ist also nicht immer automatisch nichtig, sondern kann trotz seiner Rechtswidrigkeit wirksam sein.

    Es ist zu beachten, dass der Begriff der Rechtswidrigkeit im Verwaltungsrecht eine besondere Rolle spielt. Die Rechtswidrigkeit eines Verwaltungsakts ist in der Regel die Voraussetzung für eine erfolgreiche Anfechtung desselben.

    Formelle vs. Materielle Rechtswidrigkeit

    Bei der Beurteilung der Rechtswidrigkeit eines Verwaltungsakts ist es wichtig, zwischen formeller und materieller Rechtswidrigkeit zu unterscheiden.

    • Formelle Rechtswidrigkeit liegt vor, wenn das Verfahren, indem der Verwaltungsakt erlassen wurde, Fehler beinhaltet, beispielsweise bei der Beteiligung von Parteien oder bei der Zuständigkeit der ausstellenden Behörden.
    • Die materielle Rechtswidrigkeit betrifft hingegen den Inhalt des Verwaltungsakts selbst. Sie liegt dann vor, wenn die Entscheidung gegen materielle Rechtsnormen verstößt, zum Beispiel gegen Gesetze oder Rechtsverordnungen.

    Es ist also stets zu prüfen, ob bei einem Verwaltungsakt formelle und/oder materielle Rechtswidrigkeit vorliegt.

    Beispiel für Rechtswidrigkeit eines Verwaltungsakts

    Ein einfaches Beispiel aus dem Alltag kann die Rechtswidrigkeit von Verwaltungsakten verdeutlichen: Stell dir vor, du erhältst eine Baugenehmigung von deiner Gemeinde für ein Bauprojekt in deinem Garten. Du hast alle Anträge eingereicht und die Genehmigung ordnungsgemäß erhalten. Nach Fertigstellung des Bauwerks erfährst du allerdings, dass das Genehmigungsverfahren fehlerhaft war, da die Gemeinde, welche die Baugenehmigung erteilt hat, dafür gar nicht zuständig ist. In diesem Fall wäre der Verwaltungsakt, also die erteilte Baugenehmigung, formell rechtswidrig.

    Wichtig in diesem Zusammenhang: Trotz der Rechtswidrigkeit kann der Verwaltungsakt weiterhin Bestand haben und rechtswirksam sein. Denn es gilt der Grundsatz der Bestandskraft von Verwaltungsakten, wenn keine erfolgreiche Anfechtung erfolgt. Das bedeutet, dass der Verwaltungsakt grundsätzlich so lange gilt, bis er durch die zuständige Behörde oder durch das Gericht aufgehoben wird.

    Unterschiede zwischen formeller und materieller Rechtswidrigkeit

    Im juristischen Kontext der Bewertung von Verwaltungsakten begegnest du oft den Begriffen formelle und materielle Rechtswidrigkeit. Diese Begriffe sind wesentlich, wenn es darum geht, die Legalität und Gültigkeit von Verwaltungsakten zu bewerten und sie zu unterscheiden, ist für die juristische Praxis von großer Bedeutung.

    Definition und Unterschiede zwischen formeller und materieller Rechtswidrigkeit

    Formelle und materielle Rechtswidrigkeit sind zwei verschiedene Aspekte, die bei der Beurteilung der Rechtsgültigkeit von Verwaltungsakten betrachtet werden. Es ist wichtig zu wissen, dass sie unterschiedliche Aspekte der Legalität betreffen und somit auf unterschiedlichen Kriterien basieren.

    Die formelle Rechtswidrigkeit betrifft die formellen Aspekte des Verwaltungsaktes, darunter insbesondere das Verfahren, mit dem der Akt erlassen wurde. Ein Verwaltungsakt kann als formell rechtswidrig beurteilt werden, wenn das Verwaltungsverfahren fehlerhaft ist oder wenn die Behörde, die den Akt erlassen hat, nicht die Befugnis dazu hatte.

    Demgegenüber bezieht sich die materielle Rechtswidrigkeit auf den Inhalt des Verwaltungsaktes selbst und prüft, ob er rechtmäßig ist im Lichte der materiellen Rechtsvorschriften.

    Die materielle Rechtswidrigkeit betrifft den inhaltlichen Aspekt des Verwaltungsakts und stellt sicher, dass die getroffene Entscheidung konform zu den geltenden Gesetzen und Rechtsnormen ist. Wenn der Inhalt des Acts im Widerspruch zu den materiellen Rechtsnormen steht, ist er materiell rechtswidrig.

    Beispiel für formelle Rechtswidrigkeit

    Um das Konzept der formellen Rechtswidrigkeit zu verdeutlichen, nehmen wir an, du erhältst eine Baugenehmigung von deiner Gemeinde für ein Bauprojekt in deinem Garten. Die Gemeinde, die dir die Genehmigung erteilt hat, war dafür allerdings nicht zuständig und hat ihre Befugnisse überschritten. In diesem Fall wäre der Verwaltungsakt - also die erteilte Baugenehmigung - formell rechtswidrig.

    Trotz des Verstoßes gegen die formellen Verfahrensnormen kann der Verwaltungsakt Bestand haben und rechtswirksam sein, solange er nicht erfolgreich angefochten und von der zuständigen Behörde oder dem Gericht aufgehoben wird.

    Beispiel für materielle Rechtswidrigkeit

    Im Gegensatz dazu betrifft die materielle Rechtswidrigkeit den inhaltlichen Teil des Verwaltungsakts. Angenommen, die Gemeinde verbietet dir, eine Mauer in deinem Garten zu errichten, weil sie behauptet, dies würde gegen Ordnungsrecht verstoßen. Du kannst jedoch nachweisen, dass kein Gesetz oder keine Verordnung dem Bau der Mauer entgegensteht - der Verwaltungsakt ist in diesem Fall materiell rechtswidrig.

    Die materielle Rechtswidrigkeit hebt den Verwaltungsakt in der Regel nicht per se auf, es sei denn es wird erfolgreich juristisch dagegen vorgegangen, z.B. durch einen Einspruch oder eine Anfechtungsklage vor Gericht.

    Rechtswidrigkeit - Das Wichtigste

    • Rechtswidrigkeit bezieht sich auf Handlungen, die gegen geltendes Recht verstoßen, insbesondere im Kontext des Strafrechts und der Verwaltungsakte.
    • Im Strafrecht: Rechtswidrigkeit ist ein essenzieller Bestandteil in der Beurteilung, ob eine Straftat vorliegt oder nicht. Sie ist als zweite Stufe nach der Tatbestandsprüfung von entscheidender Bedeutung im dreistufigen Prüfungsschema des Strafrechts.
    • Rechtfertigungsgründe können eine an sich strafbare Handlung von ihrer Rechtswidrigkeit befreien, z.B. Notwehr oder Einwilligung des Verletzten.
    • Verwaltungsakt: Rechtswidrigkeit tritt auf, wenn der Verwaltungsakt gegen Rechtsnormen, sowohl formellen als auch materiellen Rechts, verstößt.
    • Formelle Rechtswidrigkeit liegt vor, wenn das Verfahren, in dem der Verwaltungsakt erlassen wurde, fehlerhaft ist (z.B. fehlerhafte Behördenzuständigkeit).
    • Materielle Rechtswidrigkeit betrifft den Inhalt des Verwaltungsaktes selbst. Sie liegt dann vor, wenn die Entscheidung gegen materielle Rechtsnormen verstößt.
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    Häufig gestellte Fragen zum Thema Rechtswidrigkeit
    Was bedeutet rechtswidrig?
    Rechtswidrig bedeutet, dass ein Verhalten oder eine Handlung gegen geltendes Recht verstößt. Es handelt sich dabei um einen zentralen Begriff im Straf- und Zivilrecht, der eine Voraussetzung für die Strafbarkeit oder Haftung darstellt.
    Was bedeutet "Rechtswidrigkeit"?
    Rechtswidrigkeit bedeutet, dass eine Handlung gegen geltendes Recht verstößt. Sie liegt vor, wenn es keine Rechtfertigungsgründe gibt, die das Verhalten erlauben würden.
    Wann ist ein Verwaltungsakt rechtswidrig?
    Ein Verwaltungsakt ist rechtswidrig, wenn er gegen geltendes Recht verstößt. Das kann bei einem Verstoß gegen formales Recht (z.B. Zuständigkeitsfehler) oder materielles Recht (z.B. Verstoß gegen ein Gesetz) der Fall sein.
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