In der juristischen Ausbildung und im Alltag spielt das Delikt eine wichtige Rolle, es ist daher entscheidend, die verschiedenen Aspekte dieses Begriffs vollständig zu verstehen. In diesem Artikel wirst du die Definition und Bedeutung des Delikts im Zivilrecht kennenlernen, ebenso die Unterscheidungen zwischen Delikt, Straftat und Vergehen sowie eigenhändigen und erfolgsqualifizierten Delikten. Des Weiteren werden die Grundlagen der Haftung aus Delikt erläutert und gesetzliche Regelungen zur Haftung dargelegt.
Ein Delikt ist eine rechtswidrige und schuldhafte Handlung, die zu einer Schädigung eines anderen führt und für die der Verursacher haftbar gemacht werden kann. Im Zivilrecht geht es um die zivilrechtliche Haftung für solche Handlungen, die durch das Deliktsrecht geregelt ist. Dabei steht die Wiedergutmachung des Schadens, der jemandem durch ein Delikt entstanden ist, im Vordergrund.
Deliktsrecht: Das Deliktsrecht ist ein Teil des Zivilrechts und regelt die zivilrechtliche Haftung für eine schuldhafte und rechtswidrige Handlung, die eine Schädigung Dritter verursacht.
Im Deliktsrecht sind verschiedene Arten von Delikten definiert. Dazu gehören:
Verschuldensdelikte: Hierbei ist der Verursacher schuldhaft, also vorsätzlich oder fahrlässig, für die Schädigung verantwortlich.
Gefährdungshaftung: In bestimmten Fällen hat der Verursacher auch dann eine Haftung, wenn keine Schuld nachgewiesen werden kann, etwa beim Betrieb eines Kraftfahrzeuges.
Produzentenhaftung: Hersteller haften für Schäden, die durch fehlerhafte Produkte verursacht werden, auch ohne ein Verschulden ihrerseits.
Die Unterscheidung zwischen Delikt, Straftat und Vergehen
Du solltest die Begriffe Delikt, Straftat und Vergehen voneinander unterscheiden können, da sie verschiedene Aspekte im Bereich des Rechts betreffen.
Delikt: Ein Delikt ist eine rechtswidrige und schuldhafte Handlung, die einen Schaden verursacht und für die der Verursacher zivilrechtlich haftbar gemacht werden kann.
Straftat: Eine Straftat ist eine Handlung, die gegen das Strafrecht verstößt und mit einer Strafe bedroht ist. Straftaten können sowohl zivil- als auch strafrechtliche Folgen haben.
Vergehen: Ein Vergehen ist eine Ordnungswidrigkeit, die mit einer Geldbuße geahndet wird, jedoch keine Straftat darstellt.
Zusammengefasst kann gesagt werden, dass Delikte sich auf das Zivilrecht beziehen und dabei die Haftung und Schadensersatzfolgen im Fokus stehen. Straftaten hingegen beziehen sich auf das Strafrecht und beinhalten strafrechtliche Sanktionen. Vergehen sind Ordnungswidrigkeiten, die lediglich mit Geldbußen geahndet werden.
Eigenhändiges Delikt und erfolgsqualifiziertes Delikt
Weiterhin lassen sich Delikte in verschiedenen Kategorien einteilen, wie zum Beispiel in eigenhändige Delikte und in erfolgsqualifizierte Delikte.
Eigenhändiges Delikt: Ein eigenhändiges Delikt ist eine Handlung, bei der der Täter persönlich und unmittelbar die rechtswidrige Handlung vornimmt und dadurch einen Schaden verursacht.
Ein typisches Beispiel für ein eigenhändiges Delikt ist die Körperverletzung, bei der der Täter selbst handelt und dadurch einen Schaden verursacht.
Ein konkretes Beispiel: Person A schlägt Person B und verletzt sie dabei. In diesem Fall ist Person A der Täter und hat durch ihre Handlung ein eigenhändiges Delikt begangen.
Erfolgsqualifiziertes Delikt: Bei einem erfolgsqualifizierten Delikt wird der Täter für den Erfolg der Handlung, also das Eintreten eines Schadens, verantwortlich gemacht.
Das bedeutet, dass der Täter – auch wenn er nicht selbst direkt den Schaden verursacht hat – dennoch für den Schaden haftbar gemacht wird, weil er eine Handlung vorgenommen hat, die diesen Schaden verursacht hat.
Ein konkretes Beispiel: Person A installiert eine fehlerhafte Software auf dem Computer von Person B, die dazu führt, dass der Computer nicht mehr funktioniert. In diesem Fall ist Person A zwar nicht selbst direkt für den entstandenen Schaden verantwortlich, aber dennoch haftbar, da ihre Handlung (die Installation der fehlerhaften Software) den Schaden verursacht hat.
Delikt Jura: Haftung aus Delikt
Die Haftung aus Delikt ist ein wichtiger Bestandteil des Zivilrechts und regelt die zivilrechtlichen Folgen, die durch rechtswidrige und schuldhafte Handlungen entstehen. Im Fokus steht hierbei die Wiedergutmachung des entstandenen Schadens durch den Verursacher. Um eine Haftung aus Delikt begründen zu können, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein:
Vorliegen einer rechtswidrigen Handlung
Schuldhaftes Verhalten des Verursachers (Vorsatz oder Fahrlässigkeit)
Verursachung eines Schadens bei einem Dritten
Kausalität zwischen Handlung und Schaden
Wird eine Haftung aus Delikt festgestellt, kann der Geschädigte Schadensersatzansprüche gegen den Verursacher geltend machen. Dabei können sowohl materielle Schäden (z.B. Sachschäden, entgangener Gewinn) als auch immaterielle Schäden (z.B. Schmerzensgeld) geltend gemacht werden.
Gesetzliche Regelungen zur Haftung aus Delikt
Die Grundlagen der Haftung aus Delikt sind im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) geregelt. Eine zentrale Vorschrift ist dabei § 823 BGB, der die allgemeine Haftung für vorsätzlich oder fahrlässig verursachte Schäden behandelt. Es gibt jedoch noch weitere Normen im BGB, die speziellere Delikte und Haftungsregelungen enthalten:
§ 849 BGB: Haftung aus unberechtigtem Gebrauch einer beweglichen Sache
Besondere Haftungsvorschriften im Zivilrecht
Neben den allgemeinen Haftungsregelungen im BGB existieren auch besondere gesetzliche Regelungen, die eine Haftung aus Delikt begründen können. Hierzu zählen beispielsweise:
Gesetz
Haftungsvorschrift
Produkthaftungsgesetz (ProdHaftG)
Produzentenhaftung bei Schäden durch fehlerhafte Produkte
Umwelthaftungsgesetz (UmweltHG)
Haftung für Umweltschäden durch unternehmerische Tätigkeiten
Atomgesetz (AtG)
Haftung für Schäden durch Anlagen, in denen radioaktive Stoffe verwendet werden
Verkehrszivilrecht
Haftung für Schäden, die im Straßenverkehr entstehen
Die Haftung aus Delikt im Zivilrecht bietet somit einen weitreichenden Schutz für Geschädigte und stellt sicher, dass der Verursacher für den entstandenen Schaden aufkommen muss. Dabei kommt es immer auf die konkreten Umstände des Einzelfalls an, welche Regelungen und Vorschriften zur Anwendung kommen.
Delikt in der Praxis: Beispiele und Anwendungsfälle
Erfolgsqualifizierte Delikte sind solche, bei denen durch eine rechtswidrige und schuldhafte Handlung ein bestimmter Erfolg, also ein Schaden, eintritt. Hierbei ist der Verursacher des Schadens verantwortlich, unabhängig davon, ob der Schaden direkt oder indirekt verursacht wurde. Im Folgenden werden verschiedene Anwendungsfälle und Beispiele von erfolgsqualifizierten Delikten näher erläutert.
1. Sachbeschädigung mit Folgeschäden: Person A beschädigt vorsätzlich das Fahrrad von Person B, sodass es nicht mehr fahrbereit ist. Person B verpasst dadurch einen wichtigen Termin und erleidet finanzielle Einbußen. In diesem Fall haftet Person A nicht nur für die Beschädigung des Fahrrads, sondern auch für die entstandenen Folgeschäden durch das Verpassen des Termins.
2. Unfall mit anschließender Fahrerflucht: Person A verursacht einen Verkehrsunfall mit Person B, begeht aber Fahrerflucht, anstatt sich um den entstandenen Schaden zu kümmern. Dies stellt eine strafbare Handlung dar, und Person A ist auch für die Schäden, die durch die Fahrerflucht entstanden sind (zum Beispiel zusätzliche Reparaturkosten aufgrund verzögerter Hilfe), verantwortlich.
3. Unerlaubte Nutzung von Daten mit Folgen für das Opfer: Person A verschafft sich unerlaubt Zugriff auf das E-Mail-Konto von Person B und verbreitet sensible Informationen, die dort gespeichert waren. Infolgedessen erleidet Person B eine Rufschädigung und berufliche Nachteile. In diesem Fall haftet Person A für den entstandenen Schaden, der durch die unerlaubte Nutzung und Verbreitung der Informationen entstanden ist.
Ein eigenhändiges Delikt liegt vor, wenn der Verursacher direkt und persönlich für die rechtswidrige Handlung verantwortlich ist und dadurch einen Schaden verursacht. Dies ist insbesondere für Schüler und Studenten von Bedeutung, da sie in verschiedenen Lebenssituationen mit solchen Delikten konfrontiert sein können.
1. Mobbing und Cybermobbing: Mobbing, insbesondere auch Cybermobbing, kann als eigenhändiges Delikt angesehen werden, wenn der Täter unmittelbar und persönlich verantwortlich für die schädigenden Handlungen ist. Beispielsweise belästigt oder beleidigt Person A Person B über soziale Medien und verursacht dadurch psychische Schäden bei Person B. Hierbei handelt es sich um ein eigenhändiges Delikt.
2. Diebstahl und Unterschlagung: Wenn Person A das Eigentum von Person B entwendet oder unterschlägt, handelt es sich ebenfalls um ein eigenhändiges Delikt. Das gilt beispielsweise für das verbotene Mitnehmen von Schul- oder Universitätsmaterialien oder das Entwenden von persönlichen Gegenständen anderer Schüler oder Studenten.
3. Plagiate und Urheberrechtsverletzungen: Ein weiteres Beispiel für eigenhändige Delikte im akademischen Bereich sind Plagiate und Urheberrechtsverletzungen. Person A kopiert Teile einer schriftlichen Arbeit von Person B, ohne deren Zustimmung und gibt diese als eigene Leistung aus. In diesem Fall verletzt Person A die Urheberrechte von Person B und begeht somit ein eigenhändiges Delikt.
Delikt - Das Wichtigste
Delikt: rechtswidrige und schuldhafte Handlung, die einen Schaden verursacht und für die der Verursacher zivilrechtlich haftbar gemacht werden kann.
Deliktsrecht: Teil des Zivilrechts, regelt die zivilrechtliche Haftung für eine schuldhafte und rechtswidrige Handlung, die eine Schädigung Dritter verursacht.
Unterschiede: Delikt im Zivilrecht (Haftung und Schadensersatz), Straftat im Strafrecht (Strafe), Vergehen als Ordnungswidrigkeit (Geldbuße).
Eigenhändiges Delikt: Handlung, bei der der Täter persönlich und unmittelbar die rechtswidrige Handlung vornimmt und dadurch einen Schaden verursacht.
Erfolgsqualifiziertes Delikt: Täter wird für den Erfolg der Handlung, also das Eintreten eines Schadens, verantwortlich gemacht, auch wenn er nicht selbst direkt den Schaden verursacht hat.
Haftung aus Delikt: rechtliche Folgen durch rechtswidrige und schuldhafte Handlungen, zentrale Vorschrift § 823 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB), weitere spezielle Vorschriften existieren.
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Delikt
Wann verjähren BTM-Delikte?
BTM-Delikte (Betäubungsmittel-Delikte) verjähren je nach Schwere der Straftat und den jeweiligen Regelungen des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG) und des Strafgesetzbuches (StGB) in Deutschland. Die Verjährungsfristen reichen von 3 Jahren für geringfügige Verstöße bis zu 30 Jahren für besonders schwere Fälle, wie bandenmäßiger Handel oder Herstellung.
Was ist ein Delikt?
Ein Delikt ist eine rechtswidrige und schuldhafte Handlung, die einen Schaden verursacht und zivil- oder strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann. Im Zivilrecht führt es zu Schadensersatzansprüchen, im Strafrecht zu einer Bestrafung des Täters.
Was bedeutet Delikt?
Delikt bedeutet im juristischen Kontext eine rechtswidrige und schuldhafte Handlung, die einen Schaden verursacht und somit eine zivilrechtliche Haftung (Schadensersatz) oder strafrechtliche Verfolgung (Strafsanktion) nach sich zieht.
Was sind Delikte?
Delikte sind rechtswidrige Handlungen, die einen Schaden verursachen und schuldhaft begangen werden. Sie umfassen Straftaten (kriminelles Verhalten, wie Diebstahl oder Körperverletzung) und zivilrechtliche Delikte (unerlaubte Handlungen, die zu Schadensersatzansprüchen führen, wie Verkehrsunfälle oder Verletzung von Urheberrechten).
Was heißt Delikt?
Delikt bezeichnet eine rechtswidrige und schuldhafte Handlung, die einen Schaden verursacht und zu zivil- oder strafrechtlichen Konsequenzen führen kann. Es umfasst Tatbestände wie Diebstahl, Betrug, Körperverletzung oder Sachbeschädigung.
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Gabriel Freitas ist AI Engineer mit solider Erfahrung in Softwareentwicklung, maschinellen Lernalgorithmen und generativer KI, einschließlich Anwendungen großer Sprachmodelle (LLMs). Er hat Elektrotechnik an der Universität von São Paulo studiert und macht aktuell seinen MSc in Computertechnik an der Universität von Campinas mit Schwerpunkt auf maschinellem Lernen. Gabriel hat einen starken Hintergrund in Software-Engineering und hat an Projekten zu Computer Vision, Embedded AI und LLM-Anwendungen gearbeitet.