Grundlagen der Bilanzierung nach HGB und IFRS
Definition:
Grundsätze der Bilanzierung nach deutschem Handelsgesetzbuch (HGB) und International Financial Reporting Standards (IFRS).
Details:
- HGB: Vorsichtsprinzip, Realisationsprinzip, Imparitätsprinzip
- IFRS: True and Fair View-Prinzip, Fair Value Bewertung
- Aktiva und Passiva in Bilanz
- Auswahl von Rechnungslegungsmethoden je nach Standard
- Einfluss von Bilanzierungsgrundsätzen auf Unternehmensbewertung und Berichterstattung
- Unterschiede HGB vs. IFRS: z.B. Goodwill, Rückstellungen, immaterielle Vermögenswerte
- Formeln: \textbf{Bilanzgleichung} \textit{Aktiva = Passiva + Eigenkapital}
- \textbf{Ergebnisformel} nach HGB: \textit{Ertrag - Aufwand = Jahresüberschuss}
Doppelte Buchführung
Definition:
System zur Erfassung aller Geschäftsvorfälle, bei dem jede Buchung auf zwei Konten erfolgt (Soll/Haben), um die Bilanzgleichung beizubehalten.
Details:
- Erfordert mindestens zwei Konten pro Buchung (Soll und Haben)
- Wichtiges Prinzip: Bilanzgleichung (Aktiva = Passiva)
- Jede Buchung muss einen gleich hohen Betrag auf beiden Seiten haben
- Verbessert Genauigkeit und bietet eine umfassendere Finanzübersicht
- Wesentliche Berichte: Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung
Deckungsbeitragsrechnung
Definition:
Instrument zur Ermittlung des Deckungsbeitrags, der die Differenz zwischen den erzielten Erlösen und den variablen Kosten darstellt.
Details:
- Formel für den Deckungsbeitrag: \[DB = Umsatz - variable Kosten\]
- Deckungsbeitrag pro Stück: \[db = Verkaufspreis - variable Kosten pro Stück\]
- Gesamtdeckungsbeitrag wichtig für die Break-even-Analyse: \[DB_{gesamt} = \text{Gesamtumsatz} - \text{Gesamt der variablen Kosten}\]
- Verwendung: Kurzfristige Preisuntergrenze, Wirtschaftlichkeitsberechnungen, Entscheidungsfindung
Bewertungsmethoden und -prinzipien
Definition:
Übersicht über Bewertungsmethoden und relevanten Prinzipien im Rechnungswesen. Anwendbar für Bilanzierung nach HGB und IFRS.
Details:
- Anschaffungskostenprinzip: Wertansatz zu Anschaffungskosten anzusetzen (§ 253 Abs. 1 HGB).
- Fortgeführte Anschaffungskosten: Ziel: tatsächliche Wertminderung durch planmäßige Abschreibungen berücksichtigen.
- Niederstwertprinzip: Anlagevermögen: gemildertes Niederstwertprinzip; Umlaufvermögen: strenges Niederstwertprinzip (§ 253 Abs. 3 HGB).
- Beizulegender Zeitwert: Obergrenze der Bewertung in IFRS (§ 255 Abs. 4 HGB).
- Fair Value: Bewertung nach Marktpreis, falls verfügbar; alternativ Barwert.
- Teilwert: Erwartungen an künftige Erträge und Aufwendungen bei steuerlicher Bewertung (§ 6 EStG).
Erstellung von Bilanz und GuV
Definition:
Erstellung von Bilanz und GuV umfasst die systematische Erfassung, Darstellung und Analyse der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage eines Unternehmens.
Details:
- Bilanz: zeigt Vermögens- und Kapitalstruktur zu einem Stichtag
- GuV: erfasst Erfolg des Unternehmens über eine Periode
- Bilanzgleichung: \( Anlagevermögen + Umlaufvermögen = Eigenkapital + Fremdkapital \)
- GuV-Rechnungsarten: Gesamtkostenverfahren (GKV) und Umsatzkostenverfahren (UKV)
- Formel für GuV: \( Erträge - Aufwendungen = Erfolg (Gewinn/Verlust) \)
Break-Even-Analyse
Definition:
Ermittlung des Punktes, an dem Gesamtkosten den Gesamterlösen entsprechen, wodurch weder Gewinn noch Verlust entsteht.
Details:
- Break-Even-Punkt: Gesamterlöse (E) = Gesamtkosten (K)
- Formel: \[ BEP = \frac{Fixkosten}{(Verkaufspreis - Variable Kosten)} \]
- Fixkosten (K_{fix}): Unabhängig von Produktionsmenge
- Variable Kosten (K_{var}): Abhängig von Produktionsmenge
- Umsatzfunktion: \[ E = Preis \times Menge \]
- Kostenfunktion: \[ K = K_{fix} + (K_{var} \times Menge) \]
- Ziel: Bestimmung der Mindestabsatzmenge zur Kostendeckung
Budgetierung und Budgetkontrolle
Definition:
Festlegung von Einnahmen und Ausgaben der Unternehmung für eine bestimmte Periode (Budgetierung). Überwachung und Steuerung der tatsächlichen Einnahmen und Ausgaben im Vergleich zu den Sollzahlen (Budgetkontrolle).
Details:
- Planungshorizont: i.d.R. ein Jahr
- Erstellung: Bottom-Up, Top-Down oder Gegenstromverfahren
- Ziele: Kostenkontrolle, Ressourcenallokation, Leistungsmotivation
- Kontrollprozesse: Abweichungsanalyse, Soll-Ist-Vergleich
- Anpassungen bei Bedarf
Kennzahlen und Performance Measurement
Definition:
Kennzahlen messen finanzielle und betriebliche Leistung, um Unternehmenserfolg zu bewerten.
Details:
- Liquidität: Misst die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens. Wichtige Kennzahlen:
- Current Ratio: \(\frac{Umlaufvermögen}{kurzfristige Verbindlichkeiten}\)
- Quick Ratio: \(\frac{Umlaufvermögen - Vorräte}{kurzfristige Verbindlichkeiten}\)
- Rentabilität: Bewertet Ertragsfähigkeit. Wichtige Kennzahlen:
- ROE: \(\frac{Jahresüberschuss}{Eigenkapital}\)
- ROI: \(\frac{Gewinn}{Gesamtkapital}\)
- Effizienz: Misst betriebliche Effizienz. Wichtige Kennzahlen:
- Lagerumschlag: \(\frac{Umsatzkosten}{durchschnittlicher Lagerbestand}\)
- Debitorenumschlag: \(\frac{Umsatz}{durchschnittliche Forderungen}\)
- Performance Measurement: Umfassende Bewertung von Effizienz und Effektivität. Wichtige Methoden:
- Balanced Scorecard
- Benchmarking