Grundlagen der doppelten Buchführung
Definition:
Doppelte Buchführung erfasst jeden Geschäftsfall in zwei Konten: einmal im Soll und einmal im Haben. Zentral für Vermögens- und Erfolgsermittlung.
Details:
- Grundgleichung: Bilanzgleichung: \( \text{Aktiva} = \text{Passiva} \)
- Konto: Erfasst jede finanzielle Transaktion in Soll und Haben.
- Doppik: Doppelte Erfassung jeder Transaktion.
- Kontenarten: Bestandskonten und Erfolgskonten.
- Buchungssatz: Grundregel \( \text{Soll an Haben} \)
- Grundbuch: Chronologische Erfassung aller Geschäftsfälle.
- Hauptbuch: Systematische Erfassung auf Kontenbasis.
Erstellung von Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung (GuV)
Definition:
Erstellung von Bilanz und GuV: Systematische Aufstellung der finanziellen Lage und der wirtschaftlichen Erfolgslage eines Unternehmens in einem bestimmten Zeitraum.
Details:
- Bilanz: Gegenüberstellung von Aktiva und Passiva
- GuV (Gewinn- und Verlustrechnung): Ertrags- und Aufwandsrechnung zur Ermittlung des Periodenerfolgs
- Bilanzgleichung: \(\text{Aktiva} = \text{Passiva}\)
- GuV-Rechnung: \(\text{Jahresüberschuss} = \text{Erträge} - \text{Aufwendungen}\)
- Aktiva: Umlauf- und Anlagevermögen
- Passiva: Eigenkapital und Verbindlichkeiten
- Aufstellung gemäß HGB (§ 242ff.)
- Grundlage für unternehmerische Entscheidungen und externes Berichtswesen
Unterscheidung zwischen fixen und variablen Kosten
Definition:
Fixe Kosten entstehen unabhängig von der Produktionsmenge, während variable Kosten direkt mit der Produktionsmenge variieren.
Details:
- Fixe Kosten: immer konstant (z.B. Miete, Gehälter)
- Variable Kosten: steigen oder fallen mit Produktionsmenge (z.B. Materialkosten)
- Kostengleichung: \[ K = K_f + k_v \times x \] mit \( K \): Gesamtkosten, \( K_f \): fixe Kosten, \( k_v \): variable Kosten pro Einheit, \( x \): Produktionsmenge
Kostenarten-, Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung
Definition:
Bereiche des Kostenmanagements zur Identifikation, Zuordnung und Verrechnung von Kosten in einem Unternehmen.
Details:
- Kostenartenrechnung: Erfassung und Systematisierung aller anfallenden Kosten; Grundlage für Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung.
- Kostenstellenrechnung: Verteilung der erfassten Kosten auf Kostenstellen; Bildung von Kostenstellen: Hauptkostenstellen und Hilfskostenstellen.
- Kostenträgerrechnung: Zuordnung der Kosten zu den Kostenträgern (Produkte, Projekte, Dienstleistungen); Ermittlung der Selbstkosten.
- Hauptformel: Gesamtkosten = Summe der Kosten aller Kostenträger
Deckungsbeitragsrechnung
Definition:
Die Deckungsbeitragsrechnung zielt darauf ab, festzustellen, inwieweit die erzielten Umsätze eines Produkts oder einer Dienstleistung die variablen Kosten decken und zur Deckung der Fixkosten sowie zur Erwirtschaftung eines Gewinns beitragen.
Details:
- Deckungsbeitrag (DB): Differenz zwischen Umsatzerlösen (UE) und variablen Kosten (KV)
- Formel: \[ DB = UE - KV \]
- Gesamtdeckungsbeitrag: Summe aller einzelnen Deckungsbeiträge
- Break-Even-Point: Produktionsmenge, bei der der Gesamterlös die Gesamtkosten deckt \[ x_{BEP} = \frac{K_f}{p - k_v} \]
- Verwendung: Entscheidungsgrundlage für Preisgestaltung, Produktentscheidungen und Wirtschaftlichkeitsanalysen
Abschreibungen und Rückstellungen
Definition:
Buchhalterische Methoden zur Kostenverteilung und Risikoabsicherung; wichtig für die Bilanz und das Ergebnis eines Unternehmens; non-cash Kosten.
Details:
- Abschreibungen (Depreciation): Wertminderung von Vermögensgegenständen über ihre Nutzungsdauer
- Anschaffungskosten / Nutzungsdauer = jährliche Abschreibungskosten
- Rückstellungen (Provisions): Passivposten für ungewisse Verbindlichkeiten
- Bildung durch Rückstellungsbetrag = erwarteter Aufwand
DCF (Discounted Cash Flow)-Methode
Definition:
Discounted Cash Flow (DCF)-Methode zur Bewertung von Unternehmen durch Abzinsung zukünftiger Cashflows auf den gegenwärtigen Wert.
Details:
- Grundformel: \[DCF = \frac{CF_1}{(1+r)^1} + \frac{CF_2}{(1+r)^2} + ... + \frac{CF_n}{(1+r)^n} + \frac{TV}{(1+r)^n}\]
- CF: zukünftiger Cashflow,
- r: Diskontierungssatz
- TV: Terminal Value, langfristiger Restwert des Unternehmens
- Bestimmung Diskontierungssatz: opportunitätskostenbasierte Renditeanforderung (meist gewichteter Kapitalkostensatz - WACC)
Risikomanagement im Finanzbereich
Definition:
Identifikation, Bewertung, Steuerung und Überwachung von finanziellen Risiken im Unternehmen.
Details:
- Identifikation: Erfassen potenzieller Risiken
- Bewertung: Quantifizierung der Risiken mittels VaR \[VaR = E(X) - z \times \text{STD}(X)\]
- Steuerung: Maßnahmen zur Risikobegrenzung (z.B. Diversifikation, Hedging)
- Überwachung: Regelmäßiges Monitoring der Risikopositionen
- Instrumente: Risiko-Reporting, Szenario-Analysen, Stresstests