Gesetz der Nachfrage und des Angebots: Grundlagen und graphische Darstellung
Definition:
Das Gesetz der Nachfrage und des Angebots besagt, dass der Preis einer Ware oder Dienstleistung die angebotene und nachgefragte Menge beeinflusst. Es beschreibt, wie Angebot und Nachfrage auf Preisänderungen reagieren und wie der Gleichgewichtspreis entsteht.
Details:
- Nachfrage: Bei steigendem Preis sinkt die nachgefragte Menge, mathematisch ausgedrückt: \ Q_d = f(P) \ mit \ \frac{\text{d}Q_d}{\text{d}P} < 0
- Angebot: Bei steigendem Preis steigt die angebotene Menge, mathematisch ausgedrückt: \ Q_s = g(P) \ mit \ \frac{\text{d}Q_s}{\text{d}P} > 0
- Marktgleichgewicht: Der Punkt, an dem Angebot und Nachfrage übereinstimmen \ Q_d = Q_s \ ergibt den Gleichgewichtspreis \ P^* \ und die Gleichgewichtsmenge \ Q^*
- Graphische Darstellung: Angebotskurve (steigend), Nachfragekurve (fallend); Schnittpunkt zeigt Marktgleichgewicht an.
Determinanten der Nachfrage und des Angebots: Einflussfaktoren und Beispiele
Definition:
Faktoren, die Menge und Preis eines Gutes auf dem Markt beeinflussen.
Details:
- Nachfragefaktoren:
- Preis des Gutes (\textit{Gesetz der Nachfrage}: Preis steigt, Nachfrage sinkt)
- Preis anderer Güter (Substitute und Komplementärgüter)
- Einkommen der Konsumenten
- Präferenzen der Konsumenten
- Erwartungen der Konsumenten
- Anzahl der Nachfrager
- Angebotsfaktoren:
- Preis des Gutes (\textit{Gesetz des Angebots}: Preis steigt, Angebot steigt)
- Produktionskosten
- Technologie
- Steuern und Subventionen
- Erwartungen der Anbieter
- Anzahl der Anbieter
- Beispiele:
- Steigt der Preis von Kaffee, sinkt die Nachfrage nach Kaffee (Beispiel für Nachfrage)
- Verbesserte Technologie verringert Produktionskosten, erhöht das Angebot (Beispiel für Angebot)
Marktgleichgewicht: Definition, graphische Darstellung und Verschiebungen
Definition:
Marktgleichgewicht beschreibt den Zustand, in dem die angebotene Menge eines Gutes der nachgefragten Menge entspricht; keine Tendenz zur Preisänderung.
Details:
- Gleichgewichtspreis (P*): Preis, bei dem Angebot und Nachfrage übereinstimmen
- Gleichgewichtsmenge (Q*): Menge, die zum Gleichgewichtspreis gehandelt wird
- Graphische Darstellung: Schnittpunkt von Angebotskurve und Nachfragekurve
- Formeln: Nachfragefunktion \( Q_D = f(P) \), Angebotsfunktion \( Q_S = g(P) \), Gleichgewicht bei \( Q_D = Q_S \)
- Verschiebungen: Veränderungen in Angebot oder Nachfrage führen zu neuem Gleichgewicht- Rechtsverschiebung der Nachfragekurve: Erhöht P* und Q*- Linksverschiebung der Nachfragekurve: Senkt P* und Q*- Rechtsverschiebung der Angebotskurve: Senkt P*, erhöht Q*- Linksverschiebung der Angebotskurve: Erhöht P*, senkt Q*
Preiselastizität der Nachfrage: Berechnung, Determinanten und Bedeutung
Definition:
Maß für die prozentuale Änderung der nachgefragten Menge bei einer Preisänderung um 1%.
Details:
- Berechnung: \[E_d = \frac{\Delta Q / Q}{\Delta P / P}\]
- Determinanten:
- Verfügbarkeit von Substituten
- Dringlichkeit des Bedarfs
- Anteil des Einkommens
- Zeithorizont
- Bedeutung:
- Preisstrategien für Unternehmen
- Besteuerungseffekte
- Marktnachfrageprognosen
Grenzkosten und Durchschnittskosten: Definition und Kostenkurven
Definition:
Grenzkosten und Durchschnittskosten beschreiben die Zusatzkosten und durchschnittlichen Kosten der Produktion.
Details:
- Grenzkosten: Kosten der Produktion einer zusätzlichen Einheit.
- Formel: \( \text{GK} = \frac{\text{Änderung der Gesamtkosten}}{\text{Änderung der Menge}} = \frac{\triangle \text{K}}{\triangle \text{Q}} \)
- Durchschnittskosten: Gesamtkosten geteilt durch die produzierte Menge.
- Formel: \( \text{DK} = \frac{\text{Gesamtkosten}}{\text{Menge}} = \frac{K}{Q} \)
- Kostenkurven: Grafische Darstellung der Grenz- und Durchschnittskosten in Abhängigkeit der Produktionsmenge.
- Typische Eigenschaften: U-förmige Kurven (DK sinken anfangs, steigen später), GK schneidet DK im Minimum.
Verschiedene Marktformen: Vollkommener Wettbewerb, Monopol, Oligopol, monopolistische Konkurrenz
Definition:
Vergleiche zwischen den Marktformen: Vollkommener Wettbewerb, Monopol, Oligopol, monopolistische Konkurrenz.
Details:
- Vollkommener Wettbewerb: Viele Anbieter, homogenes Gut, freier Marktzutritt, vollkommene Information.
- Monopol: Ein Anbieter, keine direkten Wettbewerber, hohe Markteintrittsbarrieren, Preisgestaltungsmacht.
- Oligopol: Wenige Anbieter, interdependente Entscheidungsfindung, mögliche Preiskriege oder Kollusion.
- Monopolistische Konkurrenz: Viele Anbieter, differenzierte Produkte, gewisse Preissetzungsmacht, freier Marktzutritt.
Einfluss externer Schocks auf das Marktgleichgewicht: Analyse und Beispiele
Definition:
Veränderungen im Marktgleichgewicht durch unerwartete externe Ereignisse.
Details:
- Externe Schocks: Naturkatastrophen, politische Ereignisse, technologische Innovationen.
- Auswirkungen: Verschiebung von Angebots- oder Nachfragekurven.
- Short-run und long-run Effekte auf Preis und Menge.
- Beispiel: Ölpreisschock, Finanzkrisen.
- Formeln: Angebotsgleichung (Q_s) und Nachfragegleichung (Q_d) ändern sich.
- \[ Q_s = f(P, externe\thinspace Schocks) \]\[ Q_d = g(P, externe\thinspace Schocks) \]
Skalenerträge und Produktivität: Bedeutung und Auswirkungen auf die Kostenstruktur
Definition:
Skalenerträge: Veränderungen der Produktionsmenge bei proportionaler Änderung aller Inputfaktoren. Produktivität: Effizienz der Inputnutzung in der Produktion.
Details:
- Skalenerträge:
- Zunehmende Skalenerträge: Output steigt überproportional bei Erhöhung der Inputs.
- Konstante Skalenerträge: Output steigt proportional zu den Inputs.
- Abnehmende Skalenerträge: Output steigt weniger als proportional bei Erhöhung der Inputs.
- Produktivität:
- Maß für Effizienz der Inputnutzung.
- Wird beeinflusst durch Technologie, Ausbildung, Infrastruktur, etc.
- Kostenstruktur:
- Bei zunehmenden Skalenerträgen sinken die durchschnittlichen Kosten (\textit{Economies of Scale}).
- Abnehmende Skalenerträge führen zu steigenden durchschnittlichen Kosten.
- Konstante Skalenerträge halten die Durchschnittskosten konstant.