Das IS-LM-Modell
Definition:
Das IS-LM-Modell erklärt das Gleichgewicht am Güter- und Geldmarkt einer Volkswirtschaft.
Details:
- IS-Kurve: Gütermarktgleichgewicht, \(Y = C(Y-T) + I(r) + G\)
- LM-Kurve: Geldmarktgleichgewicht, \(M/P = L(r, Y)\)
- Schnittpunkt: simultanes Gleichgewicht auf beiden Märkten
- Achsen: Y (Einkommen) horizontal, r (Zinssatz) vertikal
- Verschiebungen durch fiskal- oder geldpolitische Maßnahmen
- Fiskalpolitik: Einfluss auf IS-Kurve, z.B. durch G oder T
- Geldpolitik: Einfluss auf LM-Kurve, z.B. durch M oder P
Das AS-AD-Modell
Definition:
Das AS-AD-Modell erklärt das Gleichgewicht von Angebot (AS) und Nachfrage (AD) auf gesamtwirtschaftlicher Ebene.
Details:
- AD-Kurve: zeigt die Beziehung zwischen dem Preisniveau und der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage.
- AS-Kurve: zeigt die Beziehung zwischen dem Preisniveau und dem gesamtwirtschaftlichen Angebot.
- Gleichgewicht: Schnittpunkt von AS- und AD-Kurve, bestimmt das reale BIP und das Preisniveau.
- Schocks: Verschiebung der Kurven aufgrund von Nachfrage-bzw. Angebotsschocks.
- Mathematische Darstellung:
- AD-Kurve: \( AD = Y_d(P) \)
- AS-Kurve: \( AS = Y_s(P) \)
- Gleichgewicht: \( Y_d(P) = Y_s(P) \)
Das Solow-Wachstumsmodell
Definition:
Makroökonomisches Modell zur Erklärung langfristigen Wirtschaftswachstums durch Kapitalakkumulation, Bevölkerungswachstum und technologischen Fortschritt.
Details:
- Produktionsfunktion: \[ Y(t) = F(K(t), L(t), A(t)) \]
- Kapitalakkumulation: \[ \frac{dK(t)}{dt} = sY(t) - \tau K(t) \]
- Steady State: \[ k^* = \frac{s}{\tau + n + \theta} \]
- Wachstumsfaktoren: Sparquote, Abschreibungsrate, Bevölkerungswachstum und technologischer Fortschritt
Geldpolitische Transmission und Erwartungen
Definition:
Prozess, wie geldpolitische Maßnahmen die Volkswirtschaft durch verschiedene Kanäle beeinflussen, wobei Erwartungen eine zentrale Rolle spielen.
Details:
- Geldpolitik beeinflusst Zinssätze, Wechselkurse und Vermögenspreise.
- Erwartungen der Wirtschaftsakteure steuern Reaktionen auf geldpolitische Maßnahmen.
- Wichtige Kanäle: Zinskanal, Kreditkanal, Wechselkurskanal, Vermögenskanal.
- Fisher-Gleichung zur Erklärung von Zinserwartungen: \[i = r + \text{{Erwartete Inflation}}\]
- Phillips-Kurve bei Erwartungssteuerung:\[\text{{Inflation}} = \text{{Erwartete Inflation}} + \beta (\text{{Arbeitslosenquote}} - \text{{natürliche Arbeitslosenquote}})\]
Phillips-Kurve: Inflation und Arbeitslosigkeit
Definition:
Phillips-Kurve zeigt den Zusammenhang zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit an.
Details:
- Beschreibt eine inverse Beziehung: Höhere Inflation -> niedrigere Arbeitslosigkeit und umgekehrt.
- Kurzfristig dargestellt durch \[ \text{Arbeitslosenquote} = \text{natürliche Arbeitslosenquote} - \beta(\text{Inflation} - \text{Erwartete Inflation}) \]
- Langfristig: Keine stabile Beziehung, vertikale Kurve bei der natürlichen Arbeitslosenquote.
- Vertreter: A.W. Phillips (1958).
Determinanten des Wirtschaftswachstums
Definition:
Faktoren, die das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) beeinflussen.
Details:
- Humankapital: Bildung und Gesundheitszustand der Arbeitskräfte
- Kapital: Investitionen in Maschinen, Gebäude, Technologie
- Technologischer Fortschritt: Innovation und Effizienzsteigerungen
- Institutionen: Politische Stabilität, Rechtssystem, Eigentumsrechte
- Ressourcen: Natürliche Ressourcen wie Öl, Gas, Mineralien
- Internationale Handel: Exporte und Importe, Globalisierung
- Makroökonomische Stabilität: Inflation, Staatsschulden, Fiskal- und Geldpolitik
Automatische Stabilisatoren
Definition:
Mechanismen in der Wirtschaftspolitik, die ohne zusätzliche Maßnahmen wirken, um Konjunkturschwankungen zu dämpfen.
Details:
- Beispiele: Arbeitslosenversicherung, progressive Steuersysteme
- Reduziert automatisiert die extremen Effekte von Boom und Rezession
- Stärkt Nachfrage in Rezessionen durch höhere Transfers und geringere Steuern
- Senkt Nachfrage in Boomphasen durch höhere Steuern und geringere Transfers
- Erfordern keine zeitaufwändige politische Intervention