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Enzyme Engineering (Wahl Biochemie/Zellbiologie) - Cheatsheet
Definition und Klassifikation von Enzymen Definition: Enzyme sind Biomoleküle, die als Katalysatoren chemische Reaktionen beschleunigen. Klassifikation: basierend auf der katalysierten Reaktion. Details: Oxidoreduktasen: katalysieren Redoxreaktionen. Transferasen: übertragen funktionelle Gruppen. Hydrolasen: katalysieren Hydrolasenreaktionen. Lyasen: spalten chemische Bindungen ohne Hydrolyse oder...

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Definition und Klassifikation von Enzymen

Definition:

Enzyme sind Biomoleküle, die als Katalysatoren chemische Reaktionen beschleunigen. Klassifikation: basierend auf der katalysierten Reaktion.

Details:

  • Oxidoreduktasen: katalysieren Redoxreaktionen.
  • Transferasen: übertragen funktionelle Gruppen.
  • Hydrolasen: katalysieren Hydrolasenreaktionen.
  • Lyasen: spalten chemische Bindungen ohne Hydrolyse oder Oxidation.
  • Isomerasen: katalysieren Isomerisierungsreaktionen.
  • Ligasen: verknüpfen zwei Moleküle unter ATP-Verbrauch.

Michaelis-Menten-Gleichung und Enzymkinetik

Definition:

Beschreibt die Beziehung zwischen der Geschwindigkeit einer enzymatischen Reaktion und der Substratkonzentration.

Details:

  • Michaelis-Menten-Gleichung: \[ v = \frac{{V_{max} [S]}}{{K_m + [S]}} \]
  • Wichtige Parameter:
    • v: Reaktionsgeschwindigkeit
    • Vmax: maximale Reaktionsgeschwindigkeit
    • Km: Michaelis-Konstante, Substratkonzentration bei halbem Vmax
    • [S]: Substratkonzentration
  • Unterscheidung zwischen Katalyse und Bindung
  • Linweaver-Burk-Diagramm zur linearen Darstellung: \[ \frac{1}{v} = \frac{K_m}{{V_{max} [S]}} + \frac{1}{V_{max}} \]

Spektroskopische Methoden zur Enzymanalyse

Definition:

Verwendung von Spektroskopie zur Untersuchung der Struktur und Funktion von Enzymen.

Details:

  • UV/Vis-Spektroskopie: Analyse von Enzymaktivität durch Untersuchung der Absorption bei spezifischen Wellenlängen.
  • Fluoreszenzspektroskopie: Untersuchung von Konformationsänderungen und Bindungsereignissen mittels Fluoreszenzsignalen.
  • Kreis-Dichroismus (CD): Bestimmung der Sekundärstruktur von Enzymen.
  • NMR-Spektroskopie: Gebräuchlich für die Bestimmung der dreidimensionalen Struktur von Enzymen in Lösung.
  • IR-Spektroskopie: Untersuchung von funktionellen Gruppen und Bindungsverhältnissen in Enzymen.

Arten und Mechanismen der Enzyminhibition

Definition:

Arten und Mechanismen der Enzyminhibition beziehen sich auf die verschiedenen Typen und Prozesse, durch die die Aktivität von Enzymen verringert oder gestoppt wird.

Details:

  • Kompetitive Hemmung: Inhibitor konkurriert mit Substrat um aktives Zentrum
  • Unkompetitive Hemmung: Inhibitor bindet nur an Enzym-Substrat-Komplex
  • Nicht-kompetitive Hemmung: Inhibitor bindet an andere Stelle als das aktive Zentrum
  • Irreversible Hemmung: Inhibitor bindet kovalent an Enzym und deaktiviert es dauerhaft
  • Allosterische Hemmung: Inhibitor bindet an allosterisches Zentrum und verändert die Konformation des Enzyms
  • Kompetitive Hemmung: . K_i .
  • Frequenz der Collisions zwischen Inhibitor und Enzym erhöht, Katalyse wird unterbrochen: V_MAX unverändert, K_M erhöht
  • Unkompetitive Hemmung: . K_i i .K unnachgiebig
  • Nicht-kompetitive Hemmung: Ki ohne Änderung.
  • ÷K i.k]=%K-Metaboliten oder Produktausnahme eines Kolleres.. M

Gentechnologische Ansätze: Mutagenese und gerichtete Evolution

Definition:

Gentechnologische Ansätze zur Erzeugung genetischer Vielfalt und Optimierung von Enzymen durch gezielte oder zufällige Modifikation der DNA.

Details:

  • Mutagenese: Erzeugung von Punktmutationen durch chemische, physikalische oder biologische Methoden.
  • Gerichtete Evolution: Iterativer Prozess von Mutagenese und Selektion zur Optimierung von Enzymeigenschaften.
  • Erhöhung der Mutationsrate mittels Error-prone PCR oder Zufallsinsertionsverfahren.
  • Selektion der Varianten basierend auf gewünschte Merkmale.
  • Rekombination vorteilhafter Mutationen durch DNA-Shuffling.
  • Anwendung: Verbesserung der katalytischen Eigenschaften, Stabilität oder Spezifität von Enzymen.

Rekombinante Enzymproduktion

Definition:

Prozess der Herstellung von Enzymen unter Nutzung gentechnisch veränderter Mikroorganismen.

Details:

  • Expression von Enzymen in Wirtsorganismen (z. B. E. coli, Hefe)
  • Verwendung von Expressionsvektoren mit Promotoren
  • Optimierung der Genkodierung für die Wirtsspezies
  • Induktion der Proteinexpression unter kontrollierten Bedingungen
  • Reinigung des rekombinanten Enzyms z. B. durch Affinitätschromatografie
  • Anwendung in Forschung, Industrie und Medizin

Regulatorische Enzyme und allosterische Kontrolle

Definition:

Regulatorische Enzyme sind Enzyme, deren Aktivität durch Interaktion mit spezifischen Molekülen moduliert werden kann, häufig im Kontext von Stoffwechselwegen.

Details:

  • Allosterische Kontrolle: Regulierung von Enzymaktivität durch Bindung von Effektormolekülen an eine Stelle, die nicht das aktive Zentrum ist.
  • Allosterische Stellen: Spezifische Bindungstaschen auf dem Enzym, getrennt vom aktiven Zentrum.
  • Allosterische Effektoren können inhibitorisch oder aktivierend wirken.
  • Homoallosterische Effekte: Effektormolekül ist das Substrat selbst.
  • Heteroallosterische Effekte: Effektormolekül ist nicht das Substrat.
  • Allosterische Enzyme zeigen häufig sigmoide Kinetik, anstelle der Michaelis-Menten-Kinetik.
  • Typisches Beispiel: Phosphofruktokinase in der Glykolyse.

Industrielle Anwendungen: Optimierung von Biokatalysatoren

Definition:

Optimierung von Biokatalysatoren zur Steigerung der Effizienz und Wirtschaftlichkeit industrieller Prozesse.

Details:

  • Gezielte Mutagenese zur Verbesserung der Enzymaktivität
  • Richtungsweisende Evolution zur Steigerung der Stabilität und Katalyse-Effizienz
  • Codon-Optimierung für höhere Expression in Produktionsorganismen
  • Erstellung von Fusionsproteinen zur Erhöhung der Löslichkeit
  • Immobilisierung von Enzymen zur Wiederverwendung und Prozesskontrolle
  • Anpassung an spezifische Prozessbedingungen (pH-Wert, Temperatur, Substratspezifität)
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