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Evolution von Krankheitsserregern (Wahl Mikrobiologie) - Cheatsheet
Mutation und genetische Diversität bei Krankheitserregern Definition: Mutation: Änderungen im genetischen Material. Genetische Diversität: Vielfalt der Gene in einer Population von Krankheitserregern. Details: Mutationen = Punktmutationen, Deletionen, Insertionen, Duplikationen, Umlagerungen. Ursachen: Fehler bei Replikation, Umwelteinflüsse, horizontale Genübertragung. Folgen: Anpassung an Wirt, ...

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Mutation und genetische Diversität bei Krankheitserregern

Definition:

Mutation: Änderungen im genetischen Material. Genetische Diversität: Vielfalt der Gene in einer Population von Krankheitserregern.

Details:

  • Mutationen = Punktmutationen, Deletionen, Insertionen, Duplikationen, Umlagerungen.
  • Ursachen: Fehler bei Replikation, Umwelteinflüsse, horizontale Genübertragung.
  • Folgen: Anpassung an Wirt, Resistenz gegen Medikamente.
  • Genetische Diversität = erhöhte Überlebensfähigkeit und Anpassungsfähigkeit.
  • Evolutionsdruck durch Wirtsimmunität und Medikamenteneinsatz.
  • Berechnung der Mutationsrate: \( \text{Mutationsrate} = \frac{\text{Anzahl der Mutationen}}{\text{Anzahl der Replikationszyklen}} \)
  • Neutrale, schädliche, nützliche Mutationen -> Selektion.

Horizontale Gentransfer (HGT) und seine Rolle in der bakteriellen Evolution

Definition:

Horizontale Gentransfer (HGT): Übertragung genetischen Materials zwischen Organismen durch Mechanismen wie Transformation, Transduktion und Konjugation.

Details:

  • Mechanismen:
    • Transformation: Aufnahme freier DNA aus der Umgebung
    • Transduktion: DNA-Transfer durch Bakteriophagen
    • Konjugation: Plasmidtransfer durch direkten Zellkontakt
  • Rolle in Evolution:
    • Schnelle Anpassung und Erwerb neuer Eigenschaften
    • Verbreitung von Antibiotikaresistenzen
    • Erhöhung der genetischen Diversität

Koevolution von Wirten und Erregern

Definition:

Gegenseitige Anpassung von Wirten und Erregern über Zeit.

Details:

  • Selektion bewirkt evolutionäre Veränderungen bei beiden Seiten.
  • Dynamik von Resistenz- und Virulenzfaktoren.
  • Red Queen Hypothese: kontinuierliche Entwicklung nötig, um relative Fitness zu erhalten.
  • Arms Race: Eskalation von Abwehrmechanismen und Offensivstrategien.
  • Genetik und Umwelt beeinflussen Koevolution.
  • Beispiel: Antibiotikaresistenz bei Bakterien.

Genetische Drift und Shift bei Viren

Definition:

Genetische Drift: zufällige Änderungen in der Häufigkeit von Genvarianten in einer Population. Genetischer Shift: größere genetische Veränderungen durch Neuassortierung oder Rekombination von Genomen.

Details:

  • Genetische Drift
    • Zufällige Mutationen
    • Veränderungen oft klein und kontinuierlich
    • Bsp.: Influenza A Virus
  • Genetischer Shift
    • Rekombination oder Neuassortierung
    • Schnelle, große Veränderungen
    • Meist durch Zoonosen
    • Bsp.: Pandemie Influenza

Mechanismen der Antibiotikaresistenz

Definition:

Mechanismen, durch welche Bakterien Antibiotika neutralisieren oder ihre Wirkung umgehen. Wichtig für das Verständnis der Evolution und Ausbreitung von Krankheitsserregern.

Details:

  • Enzymatische Deaktivierung: Produktion von Enzymen, die Antibiotika zerstören (z.B. Beta-Laktamasen).
  • Zielmodifikation: Veränderung der Zielstruktur des Antibiotikums (z.B. Veränderungen in Ribosomen durch Punktmutationen).
  • Effluxpumpen: Aktive Ausweisung von Antibiotika aus der Bakterienzelle.
  • Permeabilitätsbarrieren: Veränderung der Zellwandstruktur zur Verringerung der Antibiotikapenetration.
  • Mutationen und Horizontaler Gentransfer: Übertragung von Resistenzgenen zwischen Bakterienarten durch Konjugation, Transformation oder Transduktion.
  • Biofilm-Formation: Bildung von Biofilmen, die Antibiotikaresistenz durch physikalische Barrieren und veränderte mikrobielle Physiologie erhöhen.

Rekombination und reassortment von Virengenomen

Definition:

Rekombination: Austausch genetischen Materials zw. 2 Virusgenomen; Reassortment: Austausch von Genompaketen zw. segmentierten Viren

Details:

  • Rekombination: häufig bei RNA-Viren, führt zu genetischer Vielfalt
  • Reassortment: Bei Viren mit segmentierten Genomen (z.B. Influenza)
  • Wichtig für die Evolution und Anpassung von Viren
  • Kann zu neuen Pathogenitäten und Wirtspezifitäten führen
  • Häufig bei Co-Infektionen von Wirtszellen
  • Mechanismus: Homologe Rekombination, Nicht-Homologe Rekombination

Biofilmbildung und deren evolutionäre Vorteile

Definition:

Biofilmbildung ist die Fähigkeit von Mikroorganismen, auf Oberflächen anzuhaften und eine schützende Matrix aus extrazellulären polymeren Substanzen (EPS) zu bilden.

Details:

  • Schutz vor Antibiotika und Immunabwehr
  • Erhöhte Nährstoffaufnahme
  • Genetischer Austausch gefördert
  • Stabilere Umweltbedingungen
  • Ermöglicht Persistenz in unwirtlichen Umgebungen

Fallstudien zu aktuellen Ausbrüchen, z.B. COVID-19

Definition:

Analysiere spezifische Krankheitsausbrüche zur Untersuchung von Übertragungsmustern, Mutationen und Auswirkungen von Maßnahmen.

Details:

  • Aufbau und Analyse von Genomdaten zur Nachverfolgung von Mutationen.
  • Untersuchung der Übertragungswege und Super-Spreader-Ereignisse.
  • Bewertung der Effektivität von Gesundheitsmaßnahmen (z.B. Lockdowns, Impfungen).
  • Modellierung von Ausbreitung und Kontrollmaßnahmen durch epidemiologische Modelle.
  • Vergleichende Analysen verschiedener Länder und Regionen zur Bestimmung effektiver Strategien.
  • Untersuchung der Immunantwort und Langzeitfolgen von Infektionen.
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