CRISPR/Cas9-Techniken zur Genmanipulation
Definition:
CRISPR/Cas9: gezielte Genom-Editierung durch RNA-geleitete Endonuklease-Aktivität.
Details:
- CRISPR: Clustered Regularly Interspaced Short Palindromic Repeats
- Cas9: CRISPR-associated protein 9, Endonuklease
- sgRNA (single guide RNA) führt Cas9 zur Ziel-DNA-Sequenz
- Erzeugung von Doppelstrangbrüchen (Double-Strand Breaks, DSB)
- Reparaturmechanismen: Nicht-homologes End-Joining (NHEJ) oder Homologie-gerichtete Reparatur (HDR)
- Anwendung: Gen-Knockout, Gen-Knockin, Genom-Editierung
Generierung von Knockout- und Knock-in-Organismen
Definition:
Erzeugung von Organismen mit gezielten Genmanipulationen zur Funktionstudie. Knockout: Gene entfernen/deaktivieren. Knock-in: Gene einfügen/modifizieren.
Details:
- Knockout: CRISPR-Cas9 oder homologe Rekombination zur Deaktivierung spezifischer Gene.
- Knock-in: Spezifische Gensequenzen durch homologe Rekombination einfügen oder durch CRISPR-Cas9 präzise modifizieren.
- Anwendungen: Krankheitsmodelle, Genfunktionsanalyse, Entwicklung neuer Therapien.
- Relevante Methoden: Genotypisierung, PCR, Southern Blot, Sequenzierung zur Überprüfung.
Next-Generation Sequencing (NGS) Technologien
Definition:
Hochdurchsatz-DNA-Sequenzierungstechnologien für schnelle und kosteneffiziente Genom-, Exom- oder RNA-Analysen
Details:
- Ermöglichen Sequenzierung großer Mengen an DNA/RNA
- Techniken: Illumina (SBS), Ion Torrent (Halbleiter-Sequenzierung), PacBio (SMRT), Oxford Nanopore
- Anwendungen: Genomik, Transkriptomik, Mutationsanalyse, Epigenomik
- Output in Form von Rohdaten (reads), die weiter bioinformatisch analysiert werden
- Typische Schritte: Template Preparation, Sequencing, Data Analysis
- Zuverlässigkeit und Genauigkeit variieren je nach Technik und Anwendung
Durchführung von Hochdurchsatz-Screenings
Definition:
Systematische Testung von großen Molekülbibliotheken zur Identifikation von aktiven Substanzen, die eine bestimmte biologische oder biochemische Wirkung haben.
Details:
- Automatisierte Verfahren zur Effizienzsteigerung
- Verwendung von Multi-Well-Platten (z.B. 96-, 384-, oder 1536-Well-Format)
- Hohe Sensitivität und Spezifität erforderlich
- Datenanalyse und Interpretation mittels bioinformatischer Methoden
- Wichtig für die Wirkstoffentdeckung und funktionelle Genomik
Statistische Methoden für Genomdaten
Definition:
Anwendung statistischer Analyseverfahren auf genomische Daten zur Entdeckung genetischer Zusammenhänge und Muster.
Details:
- Wichtige Methoden: Lineare Regression, Logistische Regression, ANOVA.
- Genomweite Assoziationsstudien (GWAS) identifizieren Zusammenhänge zwischen Genvarianten und Krankheiten.
- Multiple Testkorrekturen notwendig, z.B. Bonferroni-Korrektur.
- PCA (Hauptkomponentenanalyse) zur Reduzierung der Dimensionalität und Visualisierung genetischer Daten.
- Use of R und Python für statistische Analysen.
- Visualisierung von Daten mit ggplot2 oder matplotlib.
Verwendung von R und Python für biostatistische Analysen
Definition:
Nutzung von R und Python zur Durchführung biostatistischer Analysen in der chemischen Genetik.
Details:
- R: Stärken liegt in Statistik und Visualisierung.
- Python: Vielseitigkeit und Integration mit anderen Bereichen (z.B. maschinelles Lernen).
- Paketbeispiele R: \texttt{dplyr}, \texttt{ggplot2}, \texttt{survival}
- Paketbeispiele Python: \texttt{pandas}, \texttt{numpy}, \texttt{scikit-learn}
- Typische Analysen: Varianzanalyse (\texttt{anova}), Überlebensanalyse, Regression (lineare/logistische).
- Datenmanagement und -manipulation in beiden Sprachen.
Ethische Überlegungen in der genetischen Modifikation
Definition:
Ethische Überlegungen betreffen moralische Fragen und gesellschaftliche Auswirkungen der genetischen Modifikation.
Details:
- Betrachtung von Risiken und Nutzen für Gesundheit und Umwelt
- Fragen der Gerechtigkeit und Gleichheit (z.B. Zugang zu Technologien)
- Mögliche Langzeitfolgen und unvorhersehbare Effekte
- Regulierungsmaßnahmen und gesetzliche Rahmenbedingungen
- Öffentliche Akzeptanz und gesellschaftliche Debatte
- Berücksichtigung von Tier- und Menschenrechten
Erstellung wissenschaftlicher Präsentationen
Definition:
Erstellung wissenschaftlicher Präsentationen in der Vorlesung Forschungspraktikum Chemische Genetik (Wahl Genomik/Biostatistik) umfasst das Entwerfen und Präsentieren von Forschungsergebnissen jeweils unter Einhaltung wissenschaftlicher Standards sowie effektiver Kommunikationsprinzipien.
Details:
- Klar strukturiert: Einleitung, Methode, Ergebnisse, Diskussion, Fazit.
- Wissenschaftlich korrekte Darstellung: Diagramme, Tabellen, Latex-Formeln.
- Beachte: Verständlichkeit, prägnante Ausdrucksweise, visuelle Unterstützungen.
- Nutzerechte: Zitierweise (APA, MLA).
- Relevanz zum Forschungskontext und Kursinhalt: Chemische Genetik, Genomik, Biostatistik.
- Technische Tools: PowerPoint, LaTeX, Graphing-Programme (z.B., Matplotlib, ggplot2).
- Formeln: Einbindung mit LaTeX z.B., \( E = mc^2 \)