DNA-Struktur und Sequenzierung bei Pilzen
Definition:
Analyse der Sequenzierung und Struktur von Pilz-DNA zur Untersuchung genetischer Merkmale und Evolution
Details:
- DNA besteht aus Nukleotidsequenzen: Adenin (A), Thymin (T), Cytosin (C), Guanin (G)
- Sequenzierungsmethoden: Sanger-Sequenzierung, Next-Generation-Sequencing (NGS)
- Bioinformatische Analysen zur Identifizierung von Genen, Mutationen und Phylogenie
- Die Kenntnis der DNA-Struktur hilft bei der Klärung der Funktion und Regulation von Genen
- Sequenzierte Daten dienen der Erstellung von Genomkarten und der funktionellen Genomik
Genom-Editing mit CRISPR/Cas
Definition:
CRISPR/Cas-System zur gezielten Modifikation von DNA-Sequenzen.
Details:
- CRISPR: Clustered Regularly Interspaced Short Palindromic Repeats
- Cas: CRISPR-associated Proteins
- Besteht aus zwei Hauptkomponenten: Cas9-Protein und guide RNA (gRNA)
- gRNA bindet spezifisch an die Ziel-DNA-Sequenz
- Cas9 schneidet die DNA an der Zielstelle
- Reparaturmechanismen der Zelle führen zu gezielten Mutationen oder Insertionen
- Anwendungsmöglichkeiten: Genommodifikation bei Mikroorganismen, Pflanzen, Tieren und Menschen
- Beispiele in der Mykologie: Untersuchung von Genfunktionen, Industriepflanzenoptimierung, Entwicklung neuer Therapieansätze
Pilzgenom-Analysen und Annotation
Definition:
Analyse und Annotation von Pilzgenomen: Untersuchung und Interpretation von Genomdaten, um Gene und deren Funktionen zu identifizieren.
Details:
- Genomsequenzierung: Bestimmen der DNA-Sequenz von Pilzen.
- Alignment: Sequenzen gegen Referenzgenome ausrichten.
- Gen-Annotation: Erkennen und Markieren von Genen, regulatorischen Elementen und anderen funktionalen Regionen im Genom.
- Bioinformatik-Tools: Verwendung von Software wie BLAST, Augustus, GeneMark.
- Homologie-Suche: Identifikation von Genen durch Vergleich mit bekannten Sequenzen.
- Funktionelle Annotation: Vorhersage der Genfunktion basierend auf Datenbanken (z.B. GO, KEGG).
Genetische Variation und Evolution bei Pilzen
Definition:
Untersucht die genetische Diversität und evolutionären Mechanismen bei Pilzen.
Details:
- Genetische Variation: Mutationen, Rekombination, genetische Drift.
- Mechanismen: Selektion, Gendrift, Genfluss, Adaptation.
- Relevanz: Anpassung an Umweltveränderungen, Pathogenität.
- Analyse: DNA-Sequenzierung, Populationsgenetik, phylogenetische Methoden.
- Beispiele: Antibiotikaresistenz, Evolution von Pathogenitätsfaktoren.
Reproduktionsmethoden und Lebenszyklen von Pilzen
Definition:
Verschiedene Wege der Fortpflanzung und Phasen im Lebenszyklus von Pilzen; asexuell und sexuell.
Details:
- Sexuelle Fortpflanzung: Plasmogamie, Karyogamie, Meiose
- Asexuelle Fortpflanzung: Mitose, Sporenbildung
- Haploide, diploide und dikaryotische Stadien
- Komplexe Fortpflanzungszyklen bei Ascomyceten und Basidiomyceten
- Beispiele: Hefe (asexuell), Schimmel (sexuell), Mykorrhiza (Symbiose)
Pilz-Pathogene und deren Wirtsinteraktionen
Definition:
Interaktionen zwischen pathogenen Pilzen und deren Wirten, einschließlich der Mechanismen der Infektion und Abwehrstrategien.
Details:
- Infektionsmechanismen: Penetration der Wirtszellen, Enzymproduktion, Toxine.
- Wirtsabwehr: Physikalische Barrieren, Immunantworten.
- Genetische Faktoren: Pathogenitätsgene (z.B. Avr-Gene), Resistenzgene (z.B. R-Gene).
- Signalwege: MAP-Kinase-Kaskaden, Calcium-Signaling.
- Koevolution: Anpassung von Pilz und Wirt durch gegenseitigen Selektionsdruck.
Rolle von Pilzen bei der Zersetzung und Nährstoffrecycling
Definition:
Pilze spielen eine entscheidende Rolle beim Abbau organischen Materials und beim Recycling von Nährstoffen im Ökosystem.
Details:
- Sekretion von Enzymen zur Zersetzung komplexer organischer Substanzen
- Bildung stabiler organischer Verbindungen
- Freisetzung von Nährstoffen wie Stickstoff, Phosphor und Mikronährstoffen
- Symbiose mit Pflanzen zur Verbesserung der Nährstoffaufnahme (Mykorrhiza)
- Unterstützung des Kohlenstoffkreislaufs durch Zersetzung von Lignin und Zellulose
- Förderung der Bodengesundheit durch Humusbildung
Einsatz von biotechnologischen Methoden in der Pilzforschung
Definition:
Anwendung biotechnologischer Techniken zur Untersuchung und Manipulation von Pilzen.
Details:
- Genomeditierung: CRISPR-Cas, TALEN
- Gentransformation: Agrobacterium-vermittelte Transformation, Elektroporation
- Proteinexpression: Heterologe Expression in E. coli, Hefe
- Sequenzierung: NGS-Technologien (Illumina, PacBio)
- Bioinformatik: Genomannotation, Transkriptomanalysen
- Industrielle Anwendungen: Enzymproduktion, Biomassekonversion