Grundlagen der Pharmakodynamik und Pharmakokinetik
Definition:
Grundlagen der Pharmakodynamik und Pharmakokinetik beschreiben, wie Medikamente wirken und wie sie sich im Körper bewegen.
Details:
- Pharmakodynamik: Wirkungsweise eines Medikaments auf den Körper.
- Pharmakokinetik: Bewegung eines Medikaments durch den Körper.
- Zentrale Begriffe der Pharmakodynamik: Rezeptoren, Agonisten/Antagonisten, ED50, TD50.
- Zentrale Begriffe der Pharmakokinetik: Absorption, Distribution, Metabolismus, Exkretion (ADME).
- Pharmakokinetisches Modell: \[ C(t) = \frac{D}{V_d} e^{-kt} \], wobei \( C(t) \) Konzentration, \( D \) Dosis, \( V_d \) Verteilungsvolumen, \( k \) Eliminationsgeschwindigkeitskonstante.
- Halbwertszeit: \[ t_{1/2} = \frac{ln(2)}{k} \] - Zeit, in der die Medikamentenkonzentration halbiert wird.
Techniken zur Medikamentenentwicklung und -prüfung
Definition:
Techniken zur Entwicklung und Prüfung neuer Medikamente.
Details:
- In-vitro-Tests: Zellen oder Gewebe unter Laborbedingungen testen.
- In-vivo-Tests: Tests an lebenden Organismen, z.B. Tierversuche.
- Computersimulationen: Modellierung von Wirkstoffinteraktionen.
- Phasen klinischer Studien: Phase I bis IV, Sicherheit und Wirksamkeit am Menschen.
- ADME: Absorption, Distribution, Metabolismus, Exkretion-Studien.
- Toxikologische Studien: Kurz- und Langzeittoxizitätstests.
- Regulatorische Anforderungen: Einhaltung von Richtlinien, z.B. FDA, EMA.
Anwendung von In-vitro- und In-vivo-Testsystemen
Definition:
Verwendung von in vitro (im Reagenzglas) und in vivo (im lebenden Organismus) Testsystemen zur Untersuchung von pharmakologischen und toxikologischen Effekten.
Details:
- In vitro: Zellkulturen, isolierte Organe, biochemische Assays
- In vivo: Tierversuche, klinische Studien
- Vorteile in vitro: kontrollierbare Umgebung, kosteneffizient, ethisch unbedenklich
- Nachteile in vitro: mangelnde Komplexität, Übertragbarkeit auf den Organismus begrenzt
- Vorteile in vivo: systemische Effekte, realitätsnähere Ergebnisse
- Nachteile in vivo: ethische Bedenken, hohe Kosten
- Beispiele: \textit{in vitro} - Zytotoxizitätstests, Rezeptorbindungstests; \textit{in vivo} - LD50-Tests, Langzeitstudien
- Regulatorische Anforderungen: Kombination von In-vitro- und In-vivo-Daten
Einführung in die Toxikokinetik
Definition:
Einführung in die Toxikokinetik: Beschreibung, wie toxische Substanzen vom Körper aufgenommen, verteilt, metabolisiert und eliminiert werden.
Details:
- ADME: Aufnahme (Absorption), Verteilung (Distribution), Metabolisierung (Metabolism), Ausscheidung (Excretion)
- Absorption: Transport durch biologische Membranen (z.B. Haut, Lunge, Magen-Darm-Trakt)
- Verteilung: Verteilung im Körper, Einfluss von Blutfluss und Bindung an Plasmaproteine
- Metabolisierung: Biotransformation in der Leber mittels Phase-I- (z.B. Oxidation) und Phase-II-Reaktionen (z.B. Konjugation)
- Ausscheidung: Hauptsächlich über Nieren (Urin), Galle (Fäzes), Atmung (Exhalation)
- Plasmakonzentrations-Zeit-Kurve: Beschreibung der Konzentration der Substanz im Blut über die Zeit
- Tmax, Cmax, AUC: Maximale Plasmakonzentration, Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration, Fläche unter der Kurve
- Halbwertszeit: Zeit, die benötigt wird, um die Plasmakonzentration einer Substanz auf die Hälfte zu reduzieren
- Formeln: \[C(t) = C_0 \times e^{-kt}\] \[t_{1/2} = \frac{ln(2)}{k}\]
Mechanismen der Toxizität auf zellulärer Ebene
Definition:
Mechanismen der Toxizität auf zellulärer Ebene beinhalten die molekularen und biochemischen Wege, durch die toxische Substanzen Zellschäden verursachen.
Details:
- Oxidativer Stress: Überproduktion von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS)
- DNA-Schädigung: Mutationen, Strangbrüche
- Membran-Dysfunktion: Lipidperoxidation, Ionenkanalstörungen
- Proteinschädigung: Denaturierung, Fehlfaltung
- Mitochondriale Dysfunktion: Beeinträchtigung der ATP-Produktion
- Nekrose und Apoptose: Zelldetod durch unkontrollierte (Nekrose) oder kontrollierte (Apoptose) Mechanismen
- Entzündungsreaktionen: Freisetzung von Zytokinen und anderen Entzündungsmediatoren
Datenanalyse mittels Software wie SPSS und R
Definition:
Datenanalyse in Pharmakologie und Toxikologie-Labors verwendet SPSS und R für statistische Tests und Datenvisualisierung.
Details:
- SPSS: Besonders nutzerfreundlich, ideal für umfangreiche Datensätze und gängige statistische Methoden.
- R: Flexibler, erweiterbar durch Pakete, ideal für komplexe statistische Analysen und Visualisierungen.
- Häufig verwendete Tests: t-Test, ANOVA, Regression, Chi-Quadrat-Test.
- Visualisierung: Nutzung von ggplot2 (R) oder Grafiken in SPSS.
- Syntaxspezifische Skripte zur Reproduzierbarkeit der Analyse.
- Beide Werkzeuge unterstützen Datentransformationen und Datenbereinigungen.
- SPSS: GUI-basiert, R: Kommandozeilen-basiert.
Hypothesenbildung und Experimentdesign
Definition:
Hypothesenbildung: Formulieren einer prüfbaren Aussage über ein Phänomen. Experimentdesign: Planen einer Methode zur Überprüfung der Hypothese.
Details:
- Hypothese: klare, präzise Formulierung; oft in Wenn-Dann-Form.
- Experimentschritte: Fragestellung, Literaturrecherche, Definition von Variablen, Kontrollgruppen.
- Methoden: Auswahl passender Versuchsmodelle, Materialien und Messverfahren.
- Datenanalyse: Statistische Auswertung zur Bestätigung oder Widerlegung der Hypothese.
- Fehlerquellen: Identifikation und Minimierung systematischer und zufälliger Fehler.
Nutzung moderner Analysetechniken wie HPLC und LC-MS
Definition:
Verwendung moderner Analysemethoden zum Trennen, Identifizieren und Quantifizieren von Verbindungen.
Details:
- HPLC (Hochleistungsflüssigkeitschromatographie): Technik zur Trennung, Identifikation und Quantifizierung von Substanzen in einer Probe mittels einer flüssigen mobilen Phase und einer stationären Phase.
- LC-MS (Flüssigkeitschromatographie-Massenspektrometrie): Kombination von HPLC und Massenspektrometrie, ermöglicht genaue Identifikation und Quantifizierung kleiner Moleküle und Proteine.
- Wichtig für Pharmakologie und Toxikologie in der Prüfung von Arzneimitteln und toxischen Substanzen.
- Schlüsselparameter: Retentionszeit, Massen-zu-Ladung-Verhältnis (m/z).