Geologische Grundlagen der Naturräume Bayerns (Wahl Ökologie/Umweltmanagement) - Exam.pdf

Geologische Grundlagen der Naturräume Bayerns (Wahl Ökologie/Umweltmanagement) - Exam
Aufgabe 1) Historische Entwicklung und geologische Formationen Bayerns: Ein Überblick über die Entstehungsgeschichte und die wichtigsten geologischen Strukturen Bayerns zeigt, wie sich die Region im Laufe der geologischen Zeitalter verändert hat. Im Präkambrium finden sich die ältesten Gesteine, hauptsächlich im Bayerischen Wald. Im Paleozoikum führte die Variszische Gebirgsbildung zur Entstehung ...

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Aufgabe 1)

Historische Entwicklung und geologische Formationen Bayerns: Ein Überblick über die Entstehungsgeschichte und die wichtigsten geologischen Strukturen Bayerns zeigt, wie sich die Region im Laufe der geologischen Zeitalter verändert hat.

  • Im Präkambrium finden sich die ältesten Gesteine, hauptsächlich im Bayerischen Wald.
  • Im Paleozoikum führte die Variszische Gebirgsbildung zur Entstehung von Sedimentbecken.
  • Während des Mesozoikums spielte das Tethys-Meer eine wichtige Rolle bei der Ablagerung von Kalk- und Dolomitgesteinen, wie sie in der Fränkischen Alb zu finden sind.
  • In der Kreidezeit und im Tertiär prägte die Alpine Gebirgsbildung die Alpen und deren Vorland.
  • Im Quartär gab es eiszeitliche Formungen, einschließlich Moränen und Schotterebenen.
  • Zu den heutigen geologischen Strukturen gehören die Alpen, das Alpenvorland, die Fränkische und Schwäbische Alb sowie der Bayerische Wald.
  • Wichtige Gesteinsarten in Bayern sind Granite, Gneise, Kalke, Dolomite und Moränenmaterial.

a)

Erkläre die geologischen Prozesse, die zur Bildung der Fränkischen Alb geführt haben. Gehe dabei besonders auf die Rolle des Tethys-Meeres im Mesozoikum ein und beschreibe, wie die Ablagerung von Kalk- und Dolomitgesteinen dort stattgefunden hat.

Lösung:

Erklärung der geologischen Prozesse, die zur Bildung der Fränkischen Alb geführt haben:Die Fränkische Alb ist eine bedeutende geologische Struktur in Bayern, die durch eine Reihe komplexer geologischer Prozesse entstanden ist. Eine besondere Rolle spielte dabei das Mesozoikum, insbesondere das Tethys-Meer.

  • Mesozoikum und das Tethys-Meer:Im Mesozoikum (vor etwa 252 bis 66 Millionen Jahren) erstreckte sich das Tethys-Meer zwischen den damaligen Kontinenten Laurasia im Norden und Gondwana im Süden. In diesem warmen, flachen Meer wurden große Mengen an Sedimenten, vor allem Kalk- und Dolomitgesteine, abgelagert.
  • Ablagerung von Kalk- und Dolomitgesteinen:Die Ablagerung dieser Sedimentgesteine geschah in mehreren Phasen. Kalk- und Dolomitgesteine entstehen hauptsächlich in warmen, flachen Meeresregionen durch die Ablagerung von biogenem Material wie Schalen und Skeletten von Meeresorganismen, sowie durch chemische Prozesse, die zur Ausfällung von Kalziumkarbonat führten. Über die Jahrtausende hinweg wurden diese Sedimente verdichtet und verfestigt, wodurch mächtige Kalk- und Dolomitschichten entstanden.
  • Hebung und Verformung:Im weiteren Verlauf der geologischen Geschichte, insbesondere während der alpinen Gebirgsbildung im Tertiär, wurden diese Gesteinsschichten nach oben gedrückt und verformt. Durch die plattentektonischen Bewegungen und die Kollision der Afrikanischen Platte mit der Eurasischen Platte wurden die Sedimentschichten der Fränkischen Alb angehoben und bildeten die heutigen Heilgesteinsstrukturen.
  • Erosion:Zusätzlich spielte die Erosion eine wichtige Rolle bei der Modellierung der heutigen Landschaftsform der Fränkischen Alb. Wind, Wasser und andere Erosionsprozesse trugen zur Weiterentwicklung und Formgebung der Region bei, indem sie weichere Gesteine abtrugen und härtere zurückließen.
Zusammengefasst ist die Fränkische Alb das Ergebnis der Ablagerung von Sedimentgesteinen im Tethys-Meer während des Mesozoikums und der anschließenden Hebung und Erosion, die während der alpinen Gebirgsbildung im Tertiär stattfand. Die geologische Geschichte der Region ist komplex und zeigt, wie dynamisch die geologische Entwicklung ist.

b)

Beschreibe die Auswirkungen der Alpinen Gebirgsbildung in der Kreidezeit und im Tertiär auf die aktuelle Landschaft Bayerns. Wie haben diese geologischen Prozesse die bayerischen Alpen und das Alpenvorland geprägt? In welchem Maße beeinflusste diese Gebirgsbildung auch die bayerischen Flusssysteme?

Lösung:

Auswirkungen der Alpinen Gebirgsbildung in der Kreidezeit und im Tertiär auf die aktuelle Landschaft Bayerns:Die Alpine Gebirgsbildung, die in der Kreidezeit begann und sich bis ins Tertiär erstreckte, hatte tiefgreifende Auswirkungen auf die Landschaft Bayerns. Diese komplexen geologischen Prozesse führten zur Bildung der Alpen und beeinflussten erheblich das Alpenvorland sowie die bayerischen Flusssysteme.

  • Bildung der Alpen:Die Hauptursache für die Alpine Gebirgsbildung war die Kollision der Afrikanischen und Eurasischen Platte. Diese Plattenbewegungen führten zu intensiven Faltungen, Hebungen und Verwerfungen, die entscheidend zur Entstehung der Alpen beitrugen. Die Gesteinsschichten wurden stark komprimiert und aufgewölbt, was zur Bildung der beeindruckenden Berggipfel führte, die heute die Alpen charakterisieren.
  • Prägung des Alpenvorlands:Das Alpenvorland wurde durch die fortlaufenden Hebungen und Abtragungen ebenfalls wesentlich verändert. Gletscher, die während der Eiszeiten das Alpenvorland bedeckten, prägten die Landschaft durch Erosion und Deposition. Moränen und Schotterebenen, die in dieser Zeit entstanden, sind noch heute typische Merkmale der Region. Zudem wurden weite Sedimentablagerungen durch Flüsse und Schmelzwasser transportiert und abgelagert, was zur Bildung fruchtbarer Ebenen im Alpenvorland beitrug.
  • Beeinflussung der bayerischen Flusssysteme:Die Alpine Gebirgsbildung hatte auch einen erheblichen Einfluss auf die Flusssysteme Bayerns. Die Hebungen und die Gletscherbewegungen führten zu einer Umgestaltung der Entwässerungssysteme. Viele Flüsse, die heute durch Bayern fließen, wie die Donau, der Inn, der Lech und die Isar, wurden durch diese geologischen Prozesse in ihrem Verlauf und ihrer Dynamik geprägt. Die Flüsse transportierten enorme Mengen an erosivem Material von den Alpen ins Alpenvorland und weiter nordwärts, was zur Bildung umfangreicher Schwemmebenen und Auenlandschaften führte.
Zusammengefasst haben die Prozesse der Alpinen Gebirgsbildung in der Kreidezeit und im Tertiär die heutige Topographie und Landschaftsgestaltung Bayerns tiefgreifend beeinflusst. Sie haben nicht nur die bayerischen Alpen geformt, sondern auch das Alpenvorland gestaltet und die Flusssysteme der Region maßgeblich bestimmt.

c)

Analyse der Quartären Formungen: Beschreibe die Entstehung von Moränen und Schotterebenen im Quartär. Berechne, wie viel Kubikmeter Schotter sich über eine Fläche von 100 km² angesammelt haben, wenn die durchschnittliche Schotterschicht 5 Meter dick ist. (Hinweis: Verwende zur Berechnung das Volumen eines Quaders: Volumen = Länge x Breite x Höhe)

Lösung:

Analyse der Quartären Formungen:

  • Entstehung von Moränen:Moränen sind Ablagerungen aus Gestein, Sand und Erde, die durch Gletscherbewegungen transportiert und abgelegt werden. Während der Eiszeiten im Quartär bedeckten Gletscher große Teile Bayerns. Die Gletscher transportierten dabei riesige Mengen an Gesteinsmaterial, das sie von den Bergen mitführten. Bei ihrem Rückzug hinterließen die Gletscher diese Materialien in Form von Moränen. Es gibt verschiedene Arten von Moränen, darunter Endmoränen (am Gletscherrand abgelagert), Seitenmoränen (an den Seiten des Gletschers) und Grundmoränen (am Gletscherboden).
  • Entstehung von Schotterebenen:Schotterebenen entstehen durch die Ablagerung von grobkörnigem Material, das von Schmelzwasserflüssen, die aus den Gletschern strömen, transportiert wird. Während der Eiszeiten sammelte sich in großen Flusstälern umfangreiches Schottermaterial an. Dies führte zur Bildung von weitläufigen Schotterebenen, die auch heute noch in Bayern zu finden sind.
Berechnung des Schottervolumens:Wir sollen berechnen, wie viel Kubikmeter Schotter sich über eine Fläche von 100 km² angesammelt haben, wenn die durchschnittliche Schotterschicht 5 Meter dick ist.Verwende zur Berechnung das Volumen eines Quaders, das folgendermaßen bestimmt wird:
  • Formel für das Volumen:Volumen = Länge x Breite x Höhe
  • Länge und Breite:Die Fläche beträgt 100 km², was 100.000.000 m² entspricht (da 1 km² = 1.000.000 m²).
  • Höhe:Die durchschnittliche Dicke der Schotterschicht beträgt 5 Meter.
Setzen wir die Werte in die Formel ein:Volumen = 100.000.000 m² x 5 m = 500.000.000 m³Ergebnis:Es haben sich über eine Fläche von 100 km² ungefähr 500.000.000 Kubikmeter Schotter angesammelt.

Aufgabe 2)

Bayern ist eine Region, die eine Vielfalt an geologischen Strukturen und Gesteinen aufweist. Die Gesteine Bayerns lassen sich in drei Hauptgruppen einteilen: Magmatite, Sedimentite und Metamorphite. Magmatite entstehen durch die Abkühlung und Erstarrung von Magma und können weiter unterteilt werden in Plutonite (intrusiv) und Vulkanite (effusiv). Sedimentite bilden sich durch die Ablagerung und Verfestigung von Sedimenten; hierbei gibt es klastische (z.B. Sandstein), chemische (z.B. Kalkstein) und biogene (z.B. Kohle) Gesteine. Metamorphite entstehen durch die Umwandlung bestehender Gesteine unter Einwirkung von Druck und Temperatur, Beispiele hierfür sind Gneis und Marmor. Die Unterscheidung der Gesteinstypen erfolgt auf Basis ihrer Entstehungsprozesse und mineralogischen Zusammensetzungen.

a)

Ordne die folgenden Gesteinstypen den Hauptkategorien Magmatite, Sedimentite und Metamorphite zu:

  • Granit
  • Schiefer
  • Basalt
  • Kohle
  • Marmor
  • Sandstein
  • Kalkstein
  • Gneis

Lösung:

Ordne die folgenden Gesteinstypen den Hauptkategorien Magmatite, Sedimentite und Metamorphite zu:

  • Granit
  • Schiefer
  • Basalt
  • Kohle
  • Marmor
  • Sandstein
  • Kalkstein
  • Gneis

Lösung:

  • Magmatite:
    • Granit (Plutonit, intrusive)
    • Basalt (Vulkanit, effusiv)
  • Sedimentite:
    • Kohle (biogen)
    • Sandstein (klastisch)
    • Kalkstein (chemisch)
  • Metamorphite:
    • Schiefer
    • Marmor
    • Gneis

b)

Beschreibe den Entstehungsprozess und die mineralogische Zusammensetzung von Kalkstein im Detail. Erkläre dabei, wie sich dieser von anderen Sedimentiten unterscheidet und welchen Einfluss dieser Prozess auf die Landschaftsbildung im bayerischen Raum haben könnte.

Lösung:

Entstehungsprozess von Kalkstein:

  • Kalkstein bildet sich durch chemische oder biogene Ablagerungen.
    • Beim chemischen Prozess setzt sich Calciumcarbonat (CaCO3) aus im Wasser gelösten Ionen ab.
    • Beim biogenen Prozess tragen kalkbildende Organismen wie Korallen und Foraminiferen zur Ablagerung von Calciumcarbonat bei.

Mineralogische Zusammensetzung von Kalkstein:

  • Hauptbestandteil ist Calciumcarbonat (CaCO3), meist in Form von Calcit oder Aragonit.
  • Es können auch kleine Mengen an Tonmineralen, Quarz oder Dolomit enthalten sein.

Unterschiede zu anderen Sedimentiten:

  • Im Gegensatz zu klastischen Sedimentiten wie Sandstein oder Konglomerat, die durch mechanische Ablagerung von Partikeln entstehen, wird Kalkstein vorwiegend durch chemische oder biogene Prozesse gebildet.
  • Bei klastischen Sedimentiten spielen Größe und Herkunft der Partikel eine große Rolle, während bei Kalkstein die chemische Fällung und biologische Aktivität im Vordergrund steht.

Einfluss auf die Landschaftsbildung in Bayern:

  • Kalkstein ist relativ leicht löslich, was zur Bildung von Karstlandschaften führt. Beispiele dafür sind Höhlen, Dolinen und Karstquellen.
  • Das Altmühltal in Bayern bietet eine klassische Kalksteinlandschaft mit beeindruckenden Felsformationen und Höhlensystemen.
  • Die löchrigen Strukturen im Kalkstein können zu unterirdischen Wasserläufen führen und somit die Bodenfruchtbarkeit und die Wasserversorgung in der Region beeinflussen.

Aufgabe 3)

Kontext:

  • Verwitterungsprozesse: mechanische und chemische Zerlegung von Gestein
  • Mechanische Verwitterung: Frostsprengung, Salzsprengung, Temperaturverwitterung
  • Chemische Verwitterung: Hydratation, Hydrolyse, Oxidation
  • Erosionsprozesse: Abtragung und Transport von Boden und Gestein
  • Wind-, Wasser- und Gletschererosion
  • Erosionsrate: abhängig von Klima, Vegetation, Relief
  • Bedeutung: Landschaftsformung, Bodenfruchtbarkeit, Umweltmanagement

a)

Teilaufgabe 1: Beschreibe die Mechanismen der mechanischen Verwitterung und gebe Beispiele für jede Unterkategorie (Frostsprengung, Salzsprengung, Temperaturverwitterung) in Bezug auf deren Rolle in der Landschaftsformung Bayerns. Erkläre zusätzlich, wie diese Prozesse zur Erosion beitragen können.

Lösung:

Teilaufgabe 1:

Die mechanische Verwitterung umfasst verschiedene Prozesse, bei denen Gestein und Boden mechanisch zerkleinert werden. Diese Prozesse spielen eine wesentliche Rolle in der Landschaftsformung und tragen durch die Zerkleinerung des Gesteins zur Erosion bei.

  • Frostsprengung: Dieser Prozess tritt auf, wenn Wasser in den Rissen und Poren des Gesteins gefriert. Dadurch dehnt sich das Wasser aus und erzeugt einen Druck, der das Gestein sprengt. In Bayern kann Frostsprengung vor allem in den Alpenregionen beobachtet werden, wo die Temperaturen regelmäßig unter den Gefrierpunkt fallen. Dies führt zur Bildung von Schutthalden und trägt zur Abtragung von Gebirgsmaterialien bei.
  • Salzsprengung: Bei der Salzsprengung kristallisieren Salze, die durch verdunstendes Wasser zurückgelassen werden, in den Rissen des Gesteins. Die Ausdehnung der Salzkristalle erzeugt einen Druck, der das Gestein zerbricht. In Bayern kann dieser Prozess in trockeneren Regionen oder an Straßenrändern beobachtet werden, wo Streusalz verwendet wird. Salzsprengung trägt zur Verwitterung und Zerkleinerung von lokalen Gesteinen bei.
  • Temperaturverwitterung: Diese Form der mechanischen Verwitterung entsteht durch extreme Temperaturschwankungen, die das Gestein wiederholt zur Ausdehnung und Zusammenziehung zwingen. Dies führt zu Spannungsrissen und schließlich zur Zerbrechung des Gesteins. In Bayern können Temperaturverwitterungen vor allem in den exponierten, steinigen Bereichen der Voralpen beobachtet werden. Diese Verwitterung kann zur Abtragung und Mobilisierung von Gesteinsbrocken beitragen.

All diese Prozesse tragen indirekt zur Erosion bei, da sie das Gestein in kleinere Partikel zerkleinern, die leichter durch Wind, Wasser oder Gletscher transportiert werden können. Die Verwitterung bereitet somit die Materialien für die Erosionsprozesse vor und unterstützt die langfristige Formung und Veränderung der Landschaft.

b)

Teilaufgabe 2: Angenommen, ein Gebiet in Bayern hat eine durchschnittliche Erosionsrate von 5 mm/Jahr aufgrund von Wassererosion. Berechne die Menge an Boden (in Kubikmetern) die in 10 Jahren von einer Fläche von 2 Hektar (1 Hektar = 10.000 Quadratmeter) abgetragen wird. Diskutiere im Anschluss die langfristigen ökologischen und ökonomischen Auswirkungen solch einer Erosionsrate auf das Gebietsmanagement.

Lösung:

Teilaufgabe 2:

Um die Menge an Boden zu berechnen, die in 10 Jahren von einer Fläche von 2 Hektar abgetragen wird, folgen wir diesen Schritten:

  • Schritt 1: Bestimme die Fläche in Quadratmetern:

1 Hektar = 10.000 Quadratmeter

2 Hektar = 2 * 10.000 Quadratmeter = 20.000 Quadratmeter

  • Schritt 2: Berechne die Erosion in Kubikmetern pro Jahr:

Die durchschnittliche Erosionsrate beträgt 5 mm/Jahr oder 0,005 Meter/Jahr.

Volumen an abgetragenem Boden pro Jahr = Fläche * Höhe

Volumen = 20.000 Quadratmeter * 0.005 Meter = 100 Kubikmeter/Jahr

  • Schritt 3: Berechne die Erosion in 10 Jahren:

Volumen in 10 Jahren = 100 Kubikmeter/Jahr * 10 Jahre = 1.000 Kubikmeter

Daher werden in 10 Jahren von einer Fläche von 2 Hektar 1.000 Kubikmeter Boden abgetragen.

Langfristige ökologische und ökonomische Auswirkungen:

  • Ökologische Auswirkungen:
    • Bodenfruchtbarkeit: Die Abtragung von Oberboden kann zu einer Verringerung der Bodenfruchtbarkeit führen, da der nährstoffreichste Teil des Bodens verloren geht.
    • Biodiversität: Verlust an Boden kann den Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere beeinträchtigen, was zu einem Rückgang der Biodiversität führt.
    • Wasserqualität: Erosion kann zur Sedimentation in Flüssen und Seen führen, was die Wasserqualität beeinträchtigen und Ökosysteme stören kann.
  • Ökonomische Auswirkungen:
    • Landwirtschaftliche Produktivität: Ein Verlust an fruchtbarem Boden kann die landwirtschaftliche Produktivität verringern, was zu geringeren Erträgen und höheren Kosten für Düngemittel führt.
    • Infrastrukturkosten: Erosion kann Straßen, Brücken und andere Infrastrukturen beschädigen, was zu erhöhten Instandhaltungskosten führt.
    • Bodenmanagement: Es können zusätzliche Maßnahmen erforderlich sein, um die Erosion zu kontrollieren und zu verhindern, was zusätzliche Kosten verursacht (z.B. Terrassierung, Aufforstung).

Insgesamt können langfristige Erosionsraten erhebliche negative Auswirkungen auf die ökologische Gesundheit und die Wirtschaftlichkeit eines Gebiets haben. Es ist wichtig, effektive Managementstrategien zu entwickeln und umzusetzen, um diese Herausforderungen zu bewältigen.

Aufgabe 4)

Die Entstehung und die heutige Struktur der Alpen und Voralpengebiete sind das Ergebnis jahrmillionenlanger geologischer Prozesse, die durch die Kollision der Afrikanischen und Eurasischen Platte verursacht wurden. Diese kollidierten hauptsächlich im Mesozoikum und Känozoikum, wodurch Druck und Hebung entstanden, die zu Faltenbildung und Kompression von Sedimentgesteinen führten. Diese Prozesse führten zu auffälligen Landschaftsformen und beeinflussten die Biodiversität der Region. Zu den wichtigsten geologischen Prozessen gehören Subduktion, Isostasie und Erosion.

a)

Erläutere den Prozess der Subduktion und wie er zur Faltung und Hebung der Alpen geführt hat. Verwende dabei spezifische Beispiele, um zu erklären, wie die Subduktion der Afrikanischen Platte unter die Eurasische Platte die Geomorphologie der Region beeinflusste.

Lösung:

Der Prozess der Subduktion und seine Rolle bei der Faltung und Hebung der Alpen

  • Definition der Subduktion: Der Begriff 'Subduktion' bezieht sich auf den geologischen Prozess, bei dem eine tektonische Platte unter eine andere geschoben wird. Normalerweise wird dabei die dichtere ozeanische Platte unter die weniger dichte kontinentale Platte gedrückt.
  • Beispiel: Afrikanische und Eurasische Platte: Im Fall der Alpen ist die Afrikanische Platte unter die Eurasische Platte subduziert. Dieser Prozess begann vor etwa 100 Millionen Jahren im Mesozoikum und setzte sich bis ins Känozoikum fort.
  • Mechanismus der Faltung und Hebung: Durch den Subduktionsprozess wurden enorme Druck- und Wärmeenergie freigesetzt. Dieser Druck führte zur Faltung der Sedimentgesteine, die zuvor am Meeresgrund abgelagert worden waren. Die Schichten aus Sandstein, Kalkstein und anderen Sedimenten wurden zusammengepresst und emporgehoben, was zur Bildung der Alpen führte.
  • Isostasie: Ein weiterer wichtiger Prozess in diesem Zusammenhang ist die Isostasie. Dieser Begriff bezeichnet das Gleichgewichtsstreben der Erdkruste. Durch die Subduktion und die einhergehende Faltung und Hebung der Alpen veränderte sich die Dichteverteilung der Erdkruste, was zu weiteren Hebungen der Gebirge führte.
  • Spezifische Beispiele: Im Bereich der Alpen sind zahlreiche Beispiele für die durch die Subduktion beeinflussten geologischen Strukturen zu finden. Das Matterhorn ist ein prominentes Beispiel für ein Bergmassiv, das durch den Subduktionsprozess emporgehoben wurde. Ein weiteres Beispiel ist der Monte Rosa, der höchste Berg der Schweiz, der ebenfalls durch diese geologischen Prozesse entstanden ist.
  • Geomorphologische Auswirkungen: Durch die Subduktion und die damit verbundenen Prozesse entstanden nicht nur die Alpen, sondern auch zahlreiche Täler, Pässe und Hochplateaus, die die Geomorphologie der Region maßgeblich prägen. Die Reliefierung und die Höhenunterschiede innerhalb der Alpen sind direkte Folgen der subduktiven und hebenden Kräfte.

b)

Diskutiere die Rolle der Isostasie in der Hebung der Alpen. Erkläre, wie Änderungen in der Krustendicke und Dichte des Gesteins die Höhe der Alpen beeinflussen können, und illustriere dies mit Hilfe einer mathematischen Formel zur Berechnung der isostatischen Gleichgewichtshöhe.

Lösung:

Die Rolle der Isostasie in der Hebung der Alpen

  • Definition der Isostasie: Isostasie ist das geologische Konzept, das den Zustand des hydrostatischen Gleichgewichts der Erdkruste beschreibt. Dieser Gleichgewichtszustand wird erreicht, wenn die Erdkruste aufgrund ihrer Dicke und Dichte im Erdmantel 'schwimmt', ähnlich wie ein Eisberg im Wasser.
  • Veränderungen in der Krustendicke und Dichte: Veränderungen in der Krustendicke und der Dichte des Gesteins können direkt die Höhe von Gebirgen wie den Alpen beeinflussen. Erosionsprozesse und tektonische Aktivität können Teile der Kruste abtragen oder verdichten, was zu einem isostatischen Ausgleich führt. Wenn Gesteinsmassen abgetragen werden, hebt sich die Kruste, um das Gleichgewicht wiederherzustellen. Dies führt auf lange Sicht zur weiteren Erhöhung der Gebirge.
  • Mathematische Beschreibung der Isostasie: Die isostatische Gleichgewichtshöhe kann mithilfe des Airy-Modells der Isostasie beschrieben werden. Das Modell zeigt, wie Veränderungen in der Krustendicke und Dichte das Gleichgewicht beeinflussen. Angenommen, die Dichte der Kruste sei \(\rho_k\) und die Dichte des Mantels sei \(\rho_m\), dann hängt die zusätzliche Hebung \(\triangle h\) von der ursprünglichen Dicke der Kruste \(\triangle H\) ab:
 \[ \triangle h = \frac{{\rho_k (\triangle H - d)}}{{\rho_m - \rho_k}} \] 
  • Interpretation der Formel: In dieser Formel beschreibt \( \rho_k \) die Dichte der Kruste, \( \rho_m \) die Dichte des Mantels, \( \triangle H \) die ursprüngliche Höhe, und \( d \) die Tiefe der Skala. Die zusätzliche Hebung \( \triangle h \) zeigt an, wie stark sich die Höhe der Kruste aufgrund von Dichteunterschieden und veränderter Krustendicke ändert.
  • Beispiel: Angenommen, die Krustendichte beträgt 2700 kg/m³ (\( \rho_k \)), die Dichte des Mantels beträgt 3300 kg/m³ (\( \rho_m \)), und die Dicke der Kruste beträgt 35 km (\( H \)) bei einer Abtragung von 5 km:
  \[ \triangle h = \frac{{2700 \times (5)}}{{3300 - 2700}} = 22,5 \text{{ km}} \] 
  • Dieses Beispiel zeigt, dass die zusätzliche Hebung 22,5 km betragen würde, was zeigt, wie empfindlich die isostatische Anpassung auf Veränderungen in der Krustendicke reagiert.

Weitere Auswirkungen der Isostasie auf die Geomorphologie der Alpen

  • Erosionsprozesse: Erosion führt zur Reduktion der Krustenmasse und somit zu isostatischen Hebungsprozessen, was zu höheren Gebirgszügen führen kann.
  • Langfristige Stabilität: Durch den ständigen Ausgleich zwischen Erosion und Hebung bleibt die Höhe der Alpen über geologische Zeiträume stabil, auch wenn einzelne Gipfel höher oder niedriger werden können.
  • Auswirkungen auf die Geomorphologie: Die isostatische Hebung kann zur Entstehung von neuen Tälern, Hochplateaus und anderen geologischen Strukturen führen, die die Landschaft der Alpen prägen und deren Biodiversität beeinflussen.

c)

Analysiere die Bedeutung der Erosion für die heutigen Landschaftsformen der Alpenregion. Diskutiere, wie Erosionsprozesse die ursprünglichen geologischen Strukturen verändert haben. Berechne anhand eines gegebenen Beispiels (Erosionsrate, Zeitperiode), wie viel Gestein in einem bestimmten Gebiet abgetragen wurde. Verwende die Formel: \[ \text{Erosion} = \text{Rate} \times \text{Zeit} \]

Lösung:

Die Bedeutung der Erosion für die heutigen Landschaftsformen der Alpenregion

  • Definition und Rolle der Erosion: Erosion ist der Prozess, bei dem Gestein, Boden und andere Oberflächenmaterialien durch Wind, Wasser, Eis oder biologische Aktivitäten abgetragen und transportiert werden. In den Alpen spielt die Erosion eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Landschaftsformen, indem sie ursprüngliche geologische Strukturen verändert und neue Formen schafft.
  • Veränderung der geologischen Strukturen: Durch Erosionsprozesse werden Gesteinsschichten abgetragen und Täler, Schluchten, und andere markante Landschaftsformen geformt. Flüsse und Gletscher sind wichtige Agenten der Erosion und haben über Millionen von Jahren tiefe Täler und Schluchten in die Alpen geschnitten, während sie gleichzeitig Material in unterliegende Gebiete transportierten.
  • Mathematische Berechnung der abgetragenen Gesteinsmenge: Um zu berechnen, wie viel Gestein in einem bestimmten Zeitraum abgetragen wurde, kann die Formel \[ \text{Erosion} = \text{Rate} \times \text{Zeit} \] verwendet werden. Dies gibt die Gesamtmenge des abgetragenen Materials an.

Beispielberechnung:

  • Angenommen, die Erosionsrate in einem bestimmten Gebiet der Alpen beträgt 0,5 mm pro Jahr und wir betrachten eine Zeitperiode von 1 Million Jahren.
  • Um die gesamte abgetragene Gesteinsmenge zu berechnen:
 \[ \text{Erosion} = 0{,}5 \frac{mm}{Jahr} \times 1{,}000{,}000 \text{ Jahre} \] \[ \text{Erosion} = 500{,}000 \text{ mm} \] \[ \text{Umrechnung: } 500{,}000 \text{ mm} = 500 \text{ Meter} \] 
  • Dies bedeutet, dass in diesem Szenario innerhalb von 1 Million Jahren 500 Meter Gestein abgetragen worden wären.

Auswirkungen der Erosion auf die Landschaftsformen:

  • Täler und Schluchten: Erosionsprozesse formen tiefe Täler und Schluchten, die charakteristisch für die Alpenregion sind. Beispiele hierfür sind bekannte Täler wie das Lauterbrunnental in der Schweiz.
  • Hänge und Bergrücken: Durch die kontinuierliche Erosion entstehen scharfe Gratlinien und steile Hänge, die das typische alpine Panorama prägen.
  • Gletschererosion: Gletscher tragen wesentlich zur Erosion bei, indem sie durch ihre Bewegungen mächtige U-förmige Täler formen und dabei große Gesteinsmassen abtragen.
  • Einfluss auf die Biodiversität: Unterschiede in der Höhenlage, die durch Erosion und Hebung entstehen, schaffen vielfältige ökologische Nischen, die zu einer hohen Biodiversität in der Alpenregion beitragen.

Zusammenfassung:

  • Die Erosion spielt eine wesentliche Rolle bei der Gestaltung der heutigen Landschaftsformen der Alpen. Sie verändert ursprüngliche geologische Strukturen und schafft neue Formen durch Abtragung und Transport von Gesteinsmaterial.
  • Durch die Berechnung von Erosionsmengen können wir die Auswirkungen dieser Prozesse auf lange Zeiträume besser verstehen.
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