Klassifikation von Bakterien, Viren, Pilzen und Protozoen
Definition:
Einordnung der Mikroorganismen Bakterien, Viren, Pilze und Protozoen nach spezifischen Kriterien wie Morphologie, Genetik, und Stoffwechselwege.
Details:
- Bakterien: Einteilung nach Form (Kokken, Stäbchen, Spirillen), Gram-Färbung (Gram-positiv, Gram-negativ), und Stoffwechsel (aerob, anaerob).
- Viren: Klassifikation nach Genomtyp (DNA oder RNA), Einzel- oder Doppelstrang, Kapsidform und Vorhandensein einer Lipidhülle.
- Pilze: Unterscheidung in Hefen (einzellig) und Schimmelpilze (multizellig), sowie nach Reproduktion (sexuell, asexuell).
- Protozoen: Einteilung nach Fortbewegungsmethode (Geißeln, Zilien, Pseudopodien) und Lebenszyklen (direkt, indirekt).
Virulenzfaktoren wie Toxine und Enzyme
Definition:
Virulenzfaktoren wie Toxine und Enzyme ermöglichen Mikroorganismen, Krankheiten zu verursachen, indem sie Wirtszellen schädigen, Immunsystem umgehen oder Nährstoffe extrahieren.
Details:
- Toxine: Proteine oder Moleküle, die Wirtszellen direkt schädigen. Beispiele: Endotoxine (Lipopolysaccharide gram-negativer Bakterien) und Exotoxine (Proteine, die von Bakterien ausgeschieden werden).
- Enzyme: Biologische Katalysatoren, die Strukturen des Wirtsgewebes abbauen oder das Immunsystem stören. Beispiele: Hyaluronidase (abbaut Hyaluronsäure), Kollagenase (abbaut Kollagen), Coagulase (koaguliert Blutplasma).
Mechanismen der Adhäsion und Invasion
Definition:
Mechanismen, die Mikroorganismen nutzen, um an Wirtszellen zu haften und in diese einzudringen.
Details:
- Adhäsine: Schlüsselproteine für das Anheften an Zelloberflächen.
- Rezeptoren: Wirtsspezifische Strukturen, die Adhäsine binden.
- Invasine: Proteine, die den Eintritt in die Wirtszelle ermöglichen.
- Phagozytose: von Mikroorganismen ausgelöster Prozess zur Aufnahme in die Wirtszelle.
- Toxine: Substanzen, die Zellfunktionen beeinträchtigen und Invasion unterstützen können.
- \textbf{Formeln}: Interaktion \textit{Adhäsin-Rezeptor} kann als Bindungskonstante beschrieben werden \textit{k\textsubscript{ad}}.
Horizontale und vertikale Transmission von Erregern
Definition:
Horizontale Transmission: Erregerübertragung zwischen Individuen gleicher Generation. Vertikale Transmission: Erregerübertragung von Eltern auf Nachkommen.
Details:
- Horizontale Transmission:
- Direkter Kontakt (z.B. Speichel, Blut)
- Indirekter Kontakt (Kontaminierte Oberflächen, Nahrungsmittel)
- Vektoren (z.B. Insekten)
- Aerogen (z.B. Tröpfcheninfektion)
- Vertikale Transmission:
- Plazentare Übertragung
- Perinatale Übertragung (während der Geburt)
- Laktogene Übertragung (über Muttermilch)
- Beispiele für Erreger: HIV (beide Übertragungswege), Influenzavirus (horizontal), Rötelnvirus (vertikal)
Mechanismen der Resistenzentwicklung bei Bakterien
Definition:
Bakterien entwickeln Resistenzen, um das Überleben trotz Antibiotikatherapien zu sichern.
Details:
- Genetische Mutationen: spontanes Auftreten von Mutationen, die Resistenzgene fördern
- Plasmid-Austausch: Übertragung von Resistenzgenen durch horizontale Genübertragung (z.B. Konjugation, Transformation, Transduktion)
- Efflux-Pumpen: Aktives Herausbefördern von Antibiotika aus der Zelle
- Enzymatische Inaktivierung: Produktion von Enzymen (z.B. Beta-Laktamase), die Antibiotika zerstören
- Zieländerung: Modifikation der Antibiotika-Angriffspunkte (z.B. veränderte Porine)
- Biofilmbildung: Schutz der Bakterien durch eine extrazelluläre Matrix
- Persistenz: Vorübergehender Zustand, in dem Bakterien Antibiotika-Effekte überleben
Impakt von Antibiotikaresistenz auf die öffentliche Gesundheit
Definition:
Erklärung/Definition des Themas - Die Antibiotikaresistenz und deren Auswirkung auf öffentliche Gesundheit. Halt es extrem kurz und schreibe es so, wie du es auf einem Spickzettel tun würdest.
Details:
- Resistente Pathogene führen zu schwer behandelbaren Infektionen.
- Längere Krankheitsverläufe, höhere Sterblichkeitsraten.
- Erhöhte Gesundheitskosten und wirtschaftliche Belastungen.
- Gefahr von pandemischen Ausbrüchen resistenter Keime.
Bioremediation – Nutzung von Mikroorganismen zur Schadstoffbeseitigung
Definition:
Bioremediation – Nutzung von Mikroorganismen zur Schadstoffbeseitigung
Details:
- Biologische Sanierung von Umweltschadstoffen durch mikrobiellen Abbau
- Einsatz von Bakterien, Pilzen oder Algen
- Anwendungen: Boden- und Wasserreinigung
- Mechanismen: Metabolische Umwandlung schädlicher Substanzen
- Vorteile: Nachhaltig, kosteneffektiv, umweltfreundlich
Beispiele von Infektionskrankheiten wie Tuberkulose und HIV
Definition:
Beispiele von Infektionskrankheiten, die von Mikroorganismen verursacht werden; Fokus auf Tuberkulose (TB) und HIV.
Details:
- Tuberkulose (TB): Verursacht durch das Bakterium Mycobacterium tuberculosis. Ansteckung durch Tröpfcheninfektion. Symptome: chronischer Husten, Fieber, Nachtschweiß. Diagnostik: Röntgen, Sputumkultur, Tuberkulintest. Therapie: Langfristige Antibiotikatherapie (z.B. Isoniazid, Rifampicin).
- HIV (Human Immunodeficiency Virus): Virusinfektion, die das Immunsystem schwächt und unbehandelt zu AIDS führt. Übertragung: Blut, sexuelle Kontakte, Mutter-Kind-Übertragung. Symptome: Grippeerkrankungen in frühen Stadien, später schwere Immunschwäche. Diagnostik: Serologische Tests (z.B. ELISA, Western-Blot). Therapie: Antiretrovirale Therapie (ART) zur Kontrolle der Viruslast.