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Molekulare Onkologie (Wahl Medizische Biologie) - Cheatsheet
Genetische und epigenetische Veränderungen in Krebszellen Definition: Änderungen in der genetischen und epigenetischen Landschaft von Zellen, die zur Krebsentstehung und -progression beitragen. Details: Genetische Veränderungen: Mutationen, chromosomale Umlagerungen, Amplifikationen, Deletionen Epigenetische Veränderungen: DNA-Methylierung, Histonmodifikation, nicht-kodierende RNAs Protoonkogene &...

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Genetische und epigenetische Veränderungen in Krebszellen

Definition:

Änderungen in der genetischen und epigenetischen Landschaft von Zellen, die zur Krebsentstehung und -progression beitragen.

Details:

  • Genetische Veränderungen: Mutationen, chromosomale Umlagerungen, Amplifikationen, Deletionen
  • Epigenetische Veränderungen: DNA-Methylierung, Histonmodifikation, nicht-kodierende RNAs
  • Protoonkogene & Tumorsuppressorgene: Mutationen können zu dauerhafter Aktivierung von Onkogenen oder Inaktivierung von Tumorsuppressorgenen führen
  • Epigenetische Marker: Änderungen im Methylierungsmuster können als Biomarker für Krebserkennung und -prognose dienen
  • Kombinationseffekt: Genetische und epigenetische Veränderungen wirken zusammen und beeinflussen die Genexpression
  • Zielgerichtete Therapien: Nutzen das Wissen über spezifische genetische und epigenetische Veränderungen zur Entwicklung personalisierter Behandlungsmethoden

Proto-Onkogene und Onkogene

Definition:

Proto-Onkogene kodieren Proteine, die Zellwachstum und Differenzierung regulieren; Mutationen verwandeln sie in Onkogene, die unkontrolliertes Zellwachstum fördern können.

Details:

  • Proto-Onkogene: normale Gene, regulieren Zellwachstum und Differenzierung.
  • Onkogene: mutierte Proto-Onkogene, führen zu unkontrolliertem Zellwachstum und Krebs.
  • Mutationsarten: Punktmutation, Genamplifikation, Chromosomentranslokation.
  • Beispiele für Onkogene: Ras, Myc, HER2.
  • Mechanismus: Gain-of-function-Mutationen.

Tumor-Suppressor-Gene

Definition:

Tumorsuppressorgene kodieren Proteine, die das Zellwachstum und die Zellteilung negativ regulieren. Mutationen in diesen Genen können zur Krebsentstehung führen.

Details:

  • Hauptfunktionen: Zellzykluskontrolle, DNA-Reparatur, Apoptose.
  • Verlust einer Funktion kann zu unkontrolliertem Zellwachstum führen.
  • Bekannte Tumorsuppressorgene: TP53, RB1, BRCA1.
  • Mutationen meistens rezessiv (beide Allele betroffen).
  • Knudson-Hypothese: Zwei-Hit-Modell der Tumorsuppression.
  • Diagnostische Marker und therapeutische Ziele in der Onkologie.

Tumormikroumgebung und Metastasierung

Definition:

Wechselwirkung des Tumors mit seiner Umgebung und der Prozess der Ausbreitung von Krebszellen in andere Körperteile

Details:

  • Die Tumormikroumgebung beeinflusst Tumorwachstum und -progression
  • Bestandteile: Tumorzellen, Fibroblasten, Endothelzellen, Immunzellen, extrazelluläre Matrix
  • Fördernde Faktoren der Metastasierung: Hypoxie, Wachstumsfaktoren, Entzündungsmediatoren
  • Stufen der Metastasierung: Invasion, intravasation, Zirkulation, Extravasation, Kolonisierung
  • Angiogenese: Bildung neuer Blutgefäße, unterstützt Tumorversorgung und Metastasierung
  • EMT (epithelial-mesenchymal transition): epith. Tumorzellen werden invasiver
  • Immunfluchtmechanismen: Tumorzellen umgehen Immunüberwachung

Signaltransduktionswege in der Onkogenese

Definition:

Signaltransduktionswege in der Onkogenese sind zelluläre Kommunikationspfade, die Krebsentstehung und -progression fördern.

Details:

  • Hauptwege: MAPK, PI3K/AKT, Wnt, Notch, TGF-β
  • Onkogene: mutierte Gene, die Signalwege aktivieren (z.B. RAS, BRAF)
  • Tumorsuppressoren: inhibieren Signalwege (z.B. PTEN)
  • Therapieansätze: Inhibitoren spezifischer Signalwege
  • Mutationen: führen zu unkontrolliertem Zellwachstum und -teilung

DNA-Schäden und Reparaturmechanismen

Definition:

DNA-Schäden: Veränderungen in der DNA-Sequenz. Reparaturmechanismen: Prozessen, die solche Schäden erkennen und beseitigen.

Details:

  • Arten von DNA-Schäden: Einzelstrangbrüche, Doppelstrangbrüche, Basenmodifikationen, Crosslinks.
  • Reparaturmechanismen:
    • Mismatch-Reparatur (MMR): Erkennung und Reparatur von Fehlpaarungen.
    • Basenexzisionsreparatur (BER): Entfernung von beschädigten Basen durch Glykosylasen.
    • Nukleotidexzisionsreparatur (NER): Korrektur von sperrigen Adduktstrukturen.
    • Homologe Rekombinationsreparatur (HR): Reparatur von Doppelstrangbrüchen mit homologer DNA.
    • Nicht-homologes End-Joining (NHEJ): Direktes Verknüpfen von DNA-Enden.
    • Direktreparaturen (DR): Reparatur ohne Entfernung des Schadens, z.B. durch Photolyasen.
  • Schädigungsantwort: Aktivierung von Zellzyklus-Checkpoints, Apoptose oder Seneszenz je nach Schaden.
  • Wichtige Enzyme: DNA-Polymerasen, Ligase, Nuclease.

Immuntherapieansätze und Checkpoint-Inhibitoren

Definition:

Immuntherapieansätze und Checkpoint-Inhibitoren zielen darauf ab, das Immunsystem zur Bekämpfung von Krebszellen zu aktivieren. Checkpoint-Inhibitoren blockieren Proteine, die Immunantworten unterdrücken.

Details:

  • CTLA-4- und PD-1/PD-L1-Inhibitoren sind Haupttypen von Checkpoint-Inhibitoren.
  • CTLA-4: ⭐ Ipilimumab blockiert CTLA-4, steigert T-Zell-Aktivität.
  • PD-1/PD-L1: ⭐ Nivolumab, Pembrolizumab blockieren PD-1; ⭐ Atezolizumab blockiert PD-L1.
  • Ziele: Tumorwachstum stoppen, Rückfälle verhindern.
  • Nebenwirkungen: Autoimmunreaktionen, Entzündungen.
  • Kombinationstherapien verbessern Effektivität.

Personalisiert Therapie und Molekulardiagnostik

Definition:

Personalisierte Therapie und Molekulardiagnostik : individuelle Therapieplanung basierend auf molekularen Eigenschaften des Tumors, genetischen und epigenetischen Profilen.

Details:

  • Genomsequenzierung (NGS) zur Identifikation somatischer Mutationen
  • Biomarker: spezifische Moleküle zur Vorhersage von Therapieerfolgen
  • PCR, FISH, und Immunhistochemie zur Detektion molekularer Veränderungen
  • Therapieauswahl basierend auf spezifischen molekularen Signaturen
  • Zielgerichtete Therapien: z.B. Tyrosinkinase-Inhibitoren
  • Immuntherapie: Ansprechen durch PD-L1-Expression
  • Liquid Biopsy: nicht-invasives Monitoring durch zirkulierende Tumor-DNA (ctDNA)
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