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Protein-Engineering (Wahl Biochemie/Zellbiologie) - Cheatsheet
Primär-, Sekundär-, Tertiär- und Quartärstruktur von Proteinen Definition: Einordnung der Proteinstrukturen in vier strukturelle Hierarchieebenen; Primärsequenz (Aminosäurekette), Sekundärstruktur (α-Helix, β-Faltblatt), Tertiärstruktur (räumliche Faltung) und Quartärstruktur (Zusammenlagerung von mehreren Polypeptidketten). Details: Primärstruktur: Sequenz der Aminosäuren in der Polypeptidkette S...

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Primär-, Sekundär-, Tertiär- und Quartärstruktur von Proteinen

Definition:

Einordnung der Proteinstrukturen in vier strukturelle Hierarchieebenen; Primärsequenz (Aminosäurekette), Sekundärstruktur (α-Helix, β-Faltblatt), Tertiärstruktur (räumliche Faltung) und Quartärstruktur (Zusammenlagerung von mehreren Polypeptidketten).

Details:

  • Primärstruktur: Sequenz der Aminosäuren in der Polypeptidkette
  • Sekundärstruktur: lokale Faltungsmuster wie α-Helix und β-Faltblatt; Stabilisation durch Wasserstoffbrücken
  • Tertiärstruktur: dreidimensionale Anordnung der gesamten Polypeptidkette; Stabilisation u.a. durch hydrophobe Wechselwirkungen, Disulfidbrücken, ionische Bindungen
  • Quartärstruktur: Assemblierung von mehreren Polypeptidketten (Untereinheiten) zu einem funktionellen Protein; z.B. Hämoglobin

Protein-Faltung und -Fehlfaltung

Definition:

Protein-Faltung: Prozess, bei dem Protein seine nativen 3D-Struktur erlangt. Fehlfaltung: Wenn Proteine nicht korrekt falten und dysfunktionale oder toxische Strukturen annehmen.

Details:

  • Erfolgt durch hydrophobe Wechselwirkungen, Wasserstoffbrücken, Disulfidbrücken und Van-der-Waals-Kräfte.
  • Chaperone helfen bei korrekter Faltung.
  • Fehlgefaltete Proteine können Aggregate bilden (z.B. Amyloide).
  • Krankheiten: Alzheimer, Parkinson, Prion-Krankheiten.
  • Protein-Engineering: Design stabiler, korrekt faltender Proteine.

Direkte Evolution von Proteinen

Definition:

Methode, um Proteine durch schrittweise zufällige Mutationen und selektiven Druck zu verbessern oder neue Funktionen zu erzeugen.

Details:

  • Startet mit zufälliger Mutagenese oder gezielter Mutagenese.
  • Expression der mutierten Gene in einem geeigneten System.
  • Screening oder Selektion für gewünschte Eigenschaften.
  • Iterieren dieser Schritte für mehrfachen evolutionären Durchlauf.
  • Typische Anwendungen: Enzymoptimerung, Entwicklung neuer Katalysatoren, Anpassung an neue Substrate.
  • Beispiel: Verbesserung der Verdauungsenzyme für industrielle Prozesse.

Techniken zur Bestimmung der Proteinstruktur (z.B. Röntgenkristallographie, NMR)

Definition:

Techniken zur Proteinstruktur-Bestimmung: Präzises Bild der 3D-Struktur von Proteinen durch Methoden wie Röntgenkristallographie und NMR.

Details:

  • Röntgenkristallographie: Beugung von Röntgenstrahlen durch kristallisiertes Protein, Elektronendichtekarte erstellt, atomare Positionen bestimmt.
  • NMR (Kernspinresonanzspektroskopie): Nutzung magnetischer Eigenschaften von Atomkernen, Informationen über Nähe/Bewegung von Atomen im Protein in Lösung.
  • Beide Methoden ergänzen sich: Röntgen für hohe Auflösung, NMR für dynamische Einblicke in Lösung.

Enzymoptimierung für industrielle Prozesse

Definition:

Optimierung von Enzymen zur Steigerung ihrer Effizienz und Stabilität in industriellen Anwendungen unter Berücksichtigung spezifischer Anforderungen.

Details:

  • Ansätze zur Enzymoptimierung: gerichtete Evolution, rationales Design
  • Wichtige Parameter: Temperaturstabilität, pH-Toleranz, Substratspezifität
  • Methoden zur Mutation: Error-Prone PCR, DNA-Shuffling
  • Screening- und Selektionsmethoden zur Identifikation verbesserter Enzyme
  • Anwendungen: Bioenergie, Lebensmittelindustrie, Pharmazeutik, Textilindustrie

Hochdurchsatz-Screening und Selektionsmethoden

Definition:

Techniken zur schnellen Identifizierung und Auswahl von Proteinen mit gewünschten Eigenschaften.

Details:

  • Hochdurchsatz-Screening (HTS): Automatisierte Messung von Tausenden bis Millionen Proben.
  • Verwendet zur Identifizierung von Enzymaktivitäten, Bindungsaffinitäten, oder Stabilitäten.
  • Selektionsmethoden: Strategien zur Anreicherung von Mutanten mit gewünschten Phänotypen.
  • Beispiele: Phage Display, Yeast Display, Ribosome Display.
  • HTS oft gekoppelt mit Fluoreszenz- oder Lumineszenz-Assays.
  • Verwendung von Roboteranlagen zur Handhabung von Proben.
  • Wichtigkeit: Erleichtert die Optimierung und Entwicklung neuer Proteine.

Bioinformatische Tools zur Protein-Engineering

Definition:

Bioinformatische Tools unterstützen bei der Vorhersage, Modellierung und Analyse von Proteinstrukturen und -funktionen zur gezielten Modifikation.

Details:

  • Homologiemodellierung: Erstellung von 3D-Strukturen basierend auf bekannten Proteinstrukturen
  • Molekulardynamik: Simulation der physikalischen Bewegungen von Proteinen
  • Docking-Software: Vorhersage der Bindung von Liganden an Proteine
  • Mutationsanalyse: Bewertung der Auswirkungen spezifischer Mutationen
  • Sequenzalignment: Vergleich und Analyse von Proteinsequenzen
  • Datasetbanken: Zugriff auf Proteinstrukturen (z.B. PDB)

Ethische Grundsätze in der Biotechnologie

Definition:

Ethische Grundsätze sind Richtlinien, die sicherstellen sollen, dass biotechnologische Fortschritte verantwortungsbewusst und im Einklang mit gesellschaftlichen Werten eingesetzt werden.

Details:

  • Sicherheit: Risikoabschätzung für Mensch und Umwelt.
  • Transparenz: Offenlegung von Forschungsergebnissen und Methoden.
  • Gerechtigkeit: Fairer Zugang zu biotechnologischen Anwendungen.
  • Autonomie: Achtung der Selbstbestimmungsrechte von Individuen.
  • Wohlergehen: Maximierung von Nutzen und Minimierung von Schaden.
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