Lichtmikroskopie: Grundprinzipien und Anwendung
Definition:
Lichtmikroskopie: Nutzung von sichtbarem Licht und Linsensystemen zur Vergrößerung und Bildgebung von kleinen Objekten wie Zellen und Geweben.
Details:
- Auflösungsgrenze: ca. 200 nm, limitiert durch die Wellenlänge des Lichts
- Arten: Hellfeld-, Dunkelfeld-, Phasenkontrast- und Fluoreszenzmikroskopie
- Wichtige Kenngrößen: Vergrößerung (Produkt der Objektiv- und Okularvergrößerung), numerische Apertur (NA), Arbeitsabstand
- Fluoreszenzmikroskopie: Nutzung fluoreszierender Moleküle zur Markierung spezifischer Zellstrukturen
- Starke Vergrößerung und hohe Auflösung für Untersuchung von Zellmorphologie und -dynamik
- Probenvorbereitung: Fixierung, Färbung, eventuell Einbettung
- Bildqualität beeinflusst durch Beugung, Aberrationen und Kontrast
- Anwendungen: Zellwachstum und -teilung, Struktur von Organellen, Proteinlokalisierung, Pathologie
Konfokale Mikroskopie: 3D-Bildgebung lebender Zellen
Definition:
Ermöglicht hochauflösende 3D-Bilder lebender Zellen durch selektive und räumlich begrenzte Beleuchtung sowie Erfassung von Fluoreszenzsignalen.
Details:
- Erzeugt optische Schnitte von Proben durch Punkt-für-Punkt-Abtastung.
- Verwendet einen Laser als Lichtquelle.
- Verhindert unscharfe Bildbereiche durch Lochblende (Pinhole).
- Ermöglicht Bildrekonstruktion entlang der Z-Achse zur 3D-Darstellung.
- Minimaler Photobleaching-Effekt, daher geeignet für lebende Zellen.
- Anwendung in der Zellbiologie, z.B. zur Beobachtung von Zellstrukturen und -dynamik.
Steriles Arbeiten: Vermeidung von Kontamination
Definition:
Steriles Arbeiten: Vermeidung von Kontamination beim Umgang mit Zellen und biologischen Proben.
Details:
- Arbeitsplatz desinfizieren und steril halten
- Steriltechnik anwenden: Arbeiten in Laminar-Flow-Werkbank, sterile Instrumente und Reagenzien verwenden
- Persönliche Schutzkleidung: Handschuhe, Kittel, Haarhaube
- Häufiges Wechseln von Handschuhen und Desinfizieren der Hände
- Sterilisation von Lösungen/Medien: Autoklavieren oder Sterilfiltration
- Direkter Kontakt von Luft und Proben vermeiden
- Proben und Reagenzien korrekt lagern und handhaben
- Regelmäßige Kontrolle von Sterilverfahren und Arbeitsumgebung
GFP und fluoreszierende Proteine: Genetische Marker
Definition:
GFP (Grünes Fluoreszenzprotein) und andere fluoreszierende Proteine: genetische Marker, die zur Visualisierung und Lokalisierung spezifischer Proteine in Zellen verwendet werden.
Details:
- GFP kam ursprünglich von der Qualle Aequorea victoria.
- Emission von grünem Licht (\textlambda max ≈ 509 nm) nach Anregung mit blauem Licht.
- Gen für GFP kann in verschiedene Organismen kloniert werden.
- Verwendung als Fusionsprotein zur Markierung von Zielproteinen.
- Einsatzgebiete: Zell- und Entwicklungsbiologie, Proteininteraktionsstudien, intrazelluläre Signalwege.
- Ähnliche Proteine: YFP (Gelbes Fluoreszenzprotein), CFP (Cyan Fluoreszenzprotein), RFP (Rotes Fluoreszenzprotein).
FRET: Fluoreszenzresonanzenergietransfer zur Interaktionsanalyse
Definition:
Methode zur Untersuchung von Protein-Protein-Interaktionen in Zellen basierend auf Energieübertragung zwischen zwei Fluoreszenzfarbstoffen (Donor und Akzeptor).
Details:
- Energieübertragung erfolgt nur, wenn Donor und Akzeptor in unmittelbarer Nähe (<10 nm)
- Effizienz der Übertragung hängt von dem Abstand und der Orientierung der Farbstoffe ab
- Donor gibt Energie an Akzeptor ab, wodurch dieser fluoresziert
- Messung der Veränderung in Fluoreszenz der Farbstoffe ermöglicht Rückschlüsse auf Interaktionen
- Anwendungen: Analyse von dynamischen Prozessen in lebenden Zellen, Protein-Interaktionen, Konformationsänderungen
Co-Kultursysteme: Mehrzelluläre Modelle
Definition:
Konzepte der Co-Kultursysteme für die Nachbildung von mehrzelligen Interaktionen in vitro.
Details:
- Reproduzieren von Zell-Zell- und Zell-Matrix-Interaktionen
- Anwendungen: Krebsforschung, Gewebeengineering, Immunantwort
- Techniken: Transwell-Assays, 3D-Kulturen, Mikrofluidik-Chips
- Wichtige Parameter: Zelltypen, Medienzusammensetzung, Wachstumsbedingungen
CRISPR/Cas9: Genom-Editing-Techniken
Definition:
Methode zur gezielten Veränderung von DNA-Sequenzen im Genom.
Details:
- CRISPR: Clustered Regularly Interspaced Short Palindromic Repeats - DNA-Sequenzen im Bakteriengenom
- Cas9: CRISPR-assoziiertes Protein 9 - Nuklease für DNA-Spaltung
- Guide RNA (gRNA): Leitet Cas9 zu spezifischer DNA-Sequenz
- Doppelstrangbruch (DSB) durch Cas9
- Reparaturmechanismen: Non-Homologous End Joining (NHEJ) oder Homology Directed Repair (HDR)
- Anwendungen: Genomforschung, Gentherapie, Landwirtschaft
Live-Cell Imaging: Echtzeitbeobachtung von Zellverhalten
Definition:
Live-Cell Imaging ermöglicht die Echtzeitbeobachtung von dynamischen Zellprozessen durch den Einsatz von Mikroskopie und fluoreszierenden Markern.
Details:
- Verwendet Fluoreszenzmikroskopie, Phasenkontrastmikroskopie und Konfokalmikroskopie
- Ermöglicht die Nachverfolgung von Zellbewegungen, Zellteilung und zellulären Kommunikationsprozessen
- Zellkulturen oft in speziellen Inkubationskammern gehalten, um physiologische Bedingungen aufrechtzuerhalten
- Nützliche Techniken: FRAP (Fluorescence Recovery After Photobleaching), FRET (Förster Resonance Energy Transfer)
- Erfordert präzise Bildgebungs- und Bildanalyse-Tools