Komplexbildung und Ligandenaustauschreaktionen
Definition:
Bildung von Koordinationsverbindungen durch Metallionen und Liganden, Ligandenaustausch in neuen Komplexen.
Details:
- Koordinationszahl: Anzahl der Liganden am Zentralatom.
- Ligand: Moleküle oder Ionen, die an Zentralatom binden, z.B. H2O, NH3, Cl-.
- CHEMISCHE GLEICHUNGEN:
- Komplexbildung: \[ \text{[Fe(H2O)6]}^{3+} + 6 \text{NH3} \rightleftharpoons \text{[Fe(NH3)6]}^{3+} + 6 \text{H2O} \]
- Ligandenaustausch: \[ \text{[Cu(H2O)4]}^{2+} + 4 \text{NH3} \rightleftharpoons \text{[Cu(NH3)4]}^{2+} + 4 \text{H2O} \]
- Stabilitätskonstante (\textit{K}): Maß für Stabilität des Komplexes.
- Chelateffekt: erhöhte Stabilität bei Liganden mit mehreren Bindungsstellen.
Anwendung und Handhabung von Schutzgasen und Vakuumtechniken
Definition:
Anwendung und Handhabung von Schutzgasen und Vakuumtechniken - wichtige Techniken in der präparativen anorganischen Chemie zur Vermeidung von Reaktionen mit Luftsauerstoff oder -feuchtigkeit.
Details:
- Schutzgase: typischerweise Argon (\text{Ar}) oder Stickstoff (\text{N}_2)
- Vakuumtechniken: Entfernen von Luft durch Vakuumpumpen, Niedrigdruckbedingungen schaffen
- Geräte: Schlenk-Technik, Handschuhbox
- Schutzgas-Flaschen, Druckminderer, Manometer zur Kontrolle des Gasflusses
- Präparative Schritte: Schutzhülle für Chemikalien, Vakuumdestillation, Schutzhülle für Reaktionsgefäße
- Sicherheitsmaßnahmen: sachgerechter Umgang mit Gasen (Vermeidung von Leckagen), korrekte Vakuumpumpenbedienung
Herstellung und Charakterisierung von Übergangsmetallverbindungen
Definition:
Synthese und Analyse von Verbindungen, die Übergangsmetalle enthalten, wichtig für Verständnis von Struktur, Eigenschaften und Reaktivität.
Details:
- Übergangsmetalle: d-Block-Elemente
- Herstellungsverfahren: Salzkristallisation, Redoxreaktionen
- Analyse: IR-Spektroskopie, UV-VIS-Spektroskopie, Röntgenstrukturanalyse
- Komplexbildung: Ligandenbindung an Metallzentren
- Eigenschaften: Oxidationsstufen, Magnetismus, Farbigkeit
Kristallstrukturanalyse mittels Röntgenbeugung
Definition:
Details:
- Verfahren zur Bestimmung der atomaren Struktur eines Kristalls.
- Röntgenstrahlen werden an den Elektronen des Kristalls gebeugt (Bragg'sches Gesetz: \[n\lambda = 2d\sin(\theta)\]).
- Die Beugungsmuster werden analysiert, um die Positionen der Atome im Kristall zu ermitteln.
- Forbidden Cotangent Law: \[\Delta k = h/a + k/b + l/c\].
- Erfordert reinen monokristallinen Proben.
Thermoanalytische Methoden (z.B. DSC, TGA)
Definition:
Thermoanalytische Methoden analysieren Materialeigenschaften in Abhängigkeit von Temperaturänderungen.
Details:
- Differential Scanning Calorimetry (DSC): Misst Wärmemengen, die von einer Probe aufgenommen oder abgegeben werden, während die Temperatur kontrolliert variiert wird. Formeln: Wärmemenge \[q = m \times c \times \triangle T\] phasenübergänge \[q = \triangle H_m \times m\]
- Thermogravimetrische Analyse (TGA): Bestimmt Massenänderungen einer Probe in Abhängigkeit von der Temperatur, nützlich für die Analyse von Zersetzungsprozessen
- Verwendet für: Untersuchung von Schmelzpunkten, Glasübergangstemperaturen, Zersetzungsprozessen und Phasenübergängen
- DSC und TGA oft kombiniert für umfassende thermische Charakterisierung
Sicherheitsmaßnahmen und Umweltaspekte bei chemischen Reaktionen
Definition:
Sicherheitsmaßnahmen und Umweltaspekte bei chemischen Reaktionen berücksichtigen zum Schutz von Mensch und Umwelt.
Details:
- Schutzausrüstung tragen: Laborkittel, Handschuhe, Schutzbrille
- Gute Belüftung sicherstellen, Dämpfe absaugen
- Chemikalien ordnungsgemäß lagern und kennzeichnen
- Notduschen und Augenspülstationen zugänglich halten
- Reaktionsverlauf und entstehende Produkte dokumentieren
- Abfälle korrekt entsorgen gemäß den Vorschriften
- Gefahrstoffe nur in der benötigten Menge verwenden
- Durchführung von Reaktionen unter Abzug bei Bedarf
- Umweltauswirkungen minimieren: Nach umweltfreundlichen Alternativen suchen
Protokollerstellung und wissenschaftliche Dokumentation
Definition:
Protokollerstellung und wissenschaftliche Dokumentation im anorganisch-chemischen Praktikum 2 umfasst das systematische Festhalten und die Präsentation von Versuchsergebnissen.
Details:
- Protokollierung: Exakte Aufzeichnung von Versuchsdurchführung, Beobachtungen, Ergebnissen und Schlussfolgerungen
- Struktur: Einleitung, Theorie, Durchführung, Ergebnisse, Diskussion, Literatur
- Mathematisch-chemische Formeln: Korrekte Verwendung von Latex zur Darstellung chemischer Gleichungen
- Beispiel:
- Verständlichkeit: Klar und präzise Sprache
- Nachvollziehbarkeit: Reproduzierbarkeit der Experimente durch andere