Hybridisierung und Molekülgeometrien
Definition:
Hybridisierung: Mischen von Atomorbitalen zu Hybridorbitalen. Molekülgeometrie: Räumliche Anordnung der Atome in einem Molekül.
Details:
- sp-Hybridisierung: Lineare Geometrie, Winkel von 180°, Beispiel: \text{BeCl}_2
- sp^2-Hybridisierung: Trigonal-planare Geometrie, Winkel von 120°, Beispiel: \text{BF}_3
- sp^3-Hybridisierung: Tetraedrische Geometrie, Winkel von 109,5°, Beispiel: \text{CH}_4
- sp^3d-Hybridisierung: Trigonal-bipyramidale Geometrie, Winkel von 90° und 120°, Beispiel: \text{PCl}_5
- sp^3d^2-Hybridisierung: Oktaedrische Geometrie, Winkel von 90°, Beispiel: \text{SF}_6
Chiralität und chirale Moleküle
Definition:
Existenz von Molekülen, die sich wie Bild und Spiegelbild verhalten; keine Deckungsgleichheit.
Details:
- Ein chirales Molekül besitzt ein oder mehrere Stereozentren (meistens Kohlenstoffatome mit vier verschiedenen Substituenten).
- Ein Molekül mit genau einem Stereozentrum ist immer chiral.
- Enantiomere: Paar chiraler Moleküle, die sich wie Bild und Spiegelbild verhalten.
- Optische Aktivität: Fähigkeit chiraler Moleküle, die Ebene polarisierten Lichts zu drehen.
- R/S-Nomenklatur: Zur Benennung der Konfiguration von Stereozentren.
- Wichtig für die Eigenschaften von Molekülen in der Pharmazeutik.
NMR-Spektroskopie zur Strukturaufklärung
Definition:
Analysenmethode zur Bestimmung der chemischen Struktur organischer Verbindungen.
Details:
- Wichtige Parameter: chemische Verschiebung (\textbackslash{}delta), Kopplungskonstanten (\textbreve{}J), Integrale, Signalformen
- Protonen-NMR (\textbackslash{}textsuperscript\textbackslash{}1H-NMR) und Kohlenstoff-NMR (\textbackslash{}textsuperscript\textbackslash{}13C-NMR) sind gebräuchlich
- Informationen über: Umgebung der Wasserstoff- und Kohlenstoffatome, Bindungsverhältnisse, Konformationen
- Technik: Proben in starkem Magnetfeld, Verwendung von Radiofrequenzen zur Anregung
- Spektrenauswertung: Vergleich von experimentellen Daten mit Referenzspektren oder Datenbanken
Energetik und Kinetik von Reaktionen
Definition:
Untersuchung von Energieänderungen und Reaktionsgeschwindigkeiten während chemischer Reaktionen.
Details:
- Gibbs freie Energie \(\Delta G = \Delta H - T \Delta S \)
- Aktivierungsenergie \(E_a\)
- Geschwindigkeit einer Reaktion: \( v = k [A]^m [B]^n \)
- Arrhenius-Gleichung: \( k = A e^{-E_a / RT} \)
- Übergangszustand-Theorie
Radikalische, ionische und pericyclische Reaktionen
Definition:
Unterschiedliche Mechanismen von Reaktionen in der organischen Chemie. Radikalische Reaktionen über freie Radikale, ionische über Ionen (Carbocationen/Carbanionen), pericyclische über konzertierte Übergangszustände.
Details:
- Radikalische Reaktionen: Start, Fortpflanzung und Abbruch durch freie Radikale.
- Ionische Reaktionen: Bimolekulare nucleophile Substitution (SN2), unimolekulare nucleophile Substitution (SN1), Elektrophile Addition.
- Pericyclische Reaktionen: Cycloaddition (\text{Diels-Alder}), Elektrocyclische Reaktionen, Sigmatrope Umlagerungen. Konzertierte Mechanismen.
- Beispielreaktionen: ewline \text{Chlorierung von Methan: Com-Radikalmechanismus}ewline \text{Hydrolyse von Halogenalkanen: S_N1-Reaktion}ewline \text{Diels-Alder-Reaktion: pericyclisch}
Reaktivität und Mechanismen von funktionellen Gruppen
Definition:
Reaktivität und Mechanismen von funktionellen Gruppen bestimmen die chemischen Eigenschaften organischer Verbindungen.
Details:
- Funktionelle Gruppen: Alkohole (-OH), Aldehyde (-CHO), Ketone (>C=O), Carbonsäuren (-COOH), Amine (-NH2), Halogenide (-X)
- Elektrophile und Nukleophile bestimmen Reaktionen: Nukleophile Substitution (\text{S}_N1, \text{S}_N2), elektrophile Addition/Eliminierung
- Säure-Base-Reaktionen: PU-Schritte (Proton-Übertragungs-Schritte)
- Mesomerie, Elektronendichte-Verteilung beeinflussen Reaktivität
- Katalyse beschleunigt Reaktionen
- Reaktionsmechanismen: Radikalische, ionische (polar) Mechanismen
- Aktivierungsenergie und Übergangszustand: Arrhenius-Gleichung
- Beispiele:
- Alkohole: Dehydratisierung -> E1 und E2 Mechanismen
- Aldehyde/Ketone: Nukleophile Addition -> Hemiacetal/Acetalbildung
- Carbonsäuren: Veresterung -> Säurekatalyse
Enantiomere und Diastereomere
Definition:
Enantiomere: Spiegelbildliche Isomere, nicht deckungsgleich. Diastereomere: Stereoisomere, keine Enantiomere, nicht spiegelbildlich.
Details:
- Enantiomere: Gleiche physikalische Eigenschaften (außer optische Aktivität), enantiomerenrein: nur ein Enantiomer
- Diastereomere: Verschiedene physikalische Eigenschaften, nicht spiegelbildlich, mehr als ein chirales Zentrum
- Stereozentrum: Ein Atom (meist C), vier verschiedene Substituenten
- Chiral: Moleküle, die spiegelbildlich sind, aber nicht deckungsgleich (Voraussetzung für Enantiomere)
- \text{R/S}-Nomenklatur für Kennzeichnung (Cahn-Ingold-Prelog-Regeln)
- \text{D/L}-System: Historisch, eher biochemische Anwendung
UV/Vis-Spektroskopie und ihre Anwendungen
Definition:
UV/Vis-Spektroskopie: Analyse der Absorption von UV- und sichtbarem Licht durch Moleküle zur Bestimmung ihrer Struktur und Konzentration.
Details:
- Nutzung: Ermittlung von π-π*- und n-π*-Übergängen
- Lambert-Beer'sches Gesetz: \(A = \epsilon \, c \, l\)
- Anwendung: Bestimmung der Konzentration, Charakterisierung von Konjugationssystemen
- Spektralbereich: UV (200-400 nm), Vis (400-800 nm)
- Chromophore: Molekülteile, die Licht absorbieren