Gravimetrische Analyse und ihre Anwendungen
Definition:
Bestimmung der Masse eines Analyten in einer Probe durch präzise Wiegetechniken.
Details:
- Präzipitationsverfahren: Umwandlung des Analyten in eine schwerlösliche Verbindung, Fällung, Filtration, Trocknung und Wiegung.
- Volatilisation: Umwandlung des Analyten in flüchtige Verbindungen und deren Wiegung nach Gasaustritt.
- Berechnungen basieren auf der chemischen Stöchiometrie der Reaktionen.
- Sehr genaue Messung, erfordert sauberes und sorgfältiges Arbeiten.
- Anwendungen: Bestimmung von Elementen wie Chlorid, Sulfate, Phosphate; Analyse von Metallen und Mineralien.
Titrimetriche Methoden, einschließlich Säure-Basen-Titration
Definition:
Quantitative Bestimmung einer Substanz durch Reaktion mit einer Maßlösung.
Details:
- Ermittlung des Äquivalenzpunkts über Indikatoren oder pH-Meter.
- Säure-Basen-Titration: Neutralisationsreaktion zwischen Säure und Base.
- Hauptgleichung: \[ n_A \cdot V_A = n_B \cdot V_B \], wobei \( n \) die Stoffmenge und \( V \) das Volumen darstellen.
- Beispiel: Bei der Titration von HCl mit NaOH, an Äquivalenzpunkt gilt: \[ c(HCl) \cdot V(HCl) = c(NaOH) \cdot V(NaOH) \]
Nachweismethoden für Anionen und Kationen
Definition:
Methoden zur Identifikation und Quantifizierung von Anionen und Kationen in einer Probe.
Details:
- Vorproben: Lösen, Filtrieren, Fällen und weiteren Vorbehandlungen.
- Flammenfärbung: Anionen beeinflussen kaum, jedoch charakteristische Farben bei Kationen.
- Fällungsreaktionen:: Unterschiede in der Löslichkeit und Fällung spezifischer Ionen (z.B. AgCl, BaSO4).
- Löslichkeitsprüfungen: Bestimmung durch Löslichkeit in Wasser, Säuren oder Basen.
- Komplexbildung: Farbänderungen oder Präzipitate bei Bildung von Komplexen mit spezifischen Reagenzien.
- pH-abhängige Nachweise: Bestimmung durch pH-Wert-Änderungen in der Lösung.
- Spektroskopie: UV-Vis, AAS, ICP-OES zur quantitativen Bestimmung.
- Elektrochemische Methoden: Potentiometrie, Voltammetrie zur Messung ionenspezifischer Eigenschaften.
Ultra-Violett-Vis (UV-Vis)-Spektroskopie: Prinzipien und Praxis
Definition:
Analyse von Substanzen basierend auf Lichtabsorption im UV- und sichtbaren Bereich.
Details:
- Messung der Absorption von UV- oder sichtbarem Licht durch ein Molekül
- Lambert-Beer'sches Gesetz: \( A = \varepsilon \cdot c \cdot d \) (Absorption, molarer Absorptionskoeffizient, Konzentration, Schichtdicke)
- Identifizierung und Quantifizierung von Substanzen
- Bestimmung von Konzentrationen in Lösungen
- Ermittlung der elektronischen Struktur von Molekülen
- Nötige Geräte: Spektrometer, Lichtquelle, Probenhalterung
Nukleare Magnetresonanz (NMR)-Spektroskopie und ihre Interpretation
Definition:
Anwendung von starken Magnetfeldern und Radiowellen zur Untersuchung der atomaren und molekularen Struktur von Verbindungen
Details:
- NMR bezieht sich auf die Wechselwirkung von Kernspins mit externen Magnetfeldern.
- Wichtige Kerne: ¹H, ¹³C, ¹⁵N, ³¹P
- Grundprinzip: Ausrichtung von Kernspins im externen Magnetfeld (\textbf{B\textsubscript{0}}).
- Resonanzbedingung: Übergang zwischen Energieniveaus durch Radiofrequenzstrahlung (\textbf{B\textsubscript{1}}).
- Spektrum: Graph der Absorptionsfrequenzen (chemische Verschiebung, \textbf{ppm}) vs. Intensität.
- Chemische Verschiebung (\textbf{\textdelta}): Verschiebung des Signals relativ zu einem Referenzstandard (TMS meist bei 0 ppm).
- Kopplungskonstanten (\textbf{J}): Aufspaltung von Signalen durch Spin-Spin-Kopplung, gemessen in Hertz (\textbf{Hz}).
- Integration: Relative Anzahl der Protonen, die hinter jedem Signal stehen.
- Multiplizität: Singulett, Dublett, Triplett, etc. durch benachbarte Kernspins.
- Strukturanalyse: Identifikation funktioneller Gruppen, Konformationsanalyse, Verknüpfungsstellen in Molekülen.
Gaschromatographie (GC) und ihre Anwendungen
Definition:
Analytische Methode zur Trennung und Analyse von gasförmigen oder verdampfbaren Stoffen
Details:
- Trennung basierend auf der mobilen (Trägergas) und stationären Phase (Säule)
- Anwendungen: Umweltanalytik, Lebensmittelchemie, Pharmazeutik
- Detektionsmethoden: FID, ECD, TCD, MS
- Qualitative und quantitative Bestimmung möglich
- Wichtige Parameter: Retentionszeit \(t_R\), Auflösung \(R_s\), theoretische Bodenzahl \(N\)
- Formel: Bodenzahl \(N = 16 \frac{t_R^2}{W^2}\)
Potentiometrie: Grundlagen und Anwendungen
Definition:
Potentiometrie ist eine elektrochemische Methode zur Bestimmung der Konzentration von ionischen Spezies in einer Lösung durch Messung der elektrochemischen Potentialdifferenz.
Details:
- Messprinzip: Bestimmung der Potentialdifferenz (mV) zwischen Referenzelektrode und Messelektrode
- Nernst-Gleichung: \[ E = E^0 + \frac{RT}{nF} \, ln(a) \] (\(E\) = gemessenes Potential, \(E^0\) = Standardpotential, \(R\) = ideale Gaskonstante, \(T\) = Temperatur, \(n\) = Anzahl der übertragenen Elektronen, \(F\) = Faraday-Konstante, \(a\) = Aktivität des Ions)
- Anwendungen:
- pH-Metrie
- Titrationen (z.B. Säure-Basen, Redox)
- Ionenselektive Elektroden
- Referenzelektroden: Kalomel-, Silber/Silberchlorid-Elektroden
- Messelektroden: Glaselektroden (für pH), Metall- oder Feststoffe
Kalibrierung und Eichkurven zur Ergebnisbestimmung
Definition:
Kalibrierung und Eichkurven verwenden, um die Konzentration in einer Probe zu bestimmen.
Details:
- Kalibrierung: Standardlösungen bekannter Konzentration messen.
- Eichkurve: Plot von Signal (z.B. Absorption) vs. Konzentration.
- Lineare Regression häufig für Eichkurve ( y = mx + b ).
- Probe messen, dann Konzentration aus Eichkurve ablesen.
- Wichtig: Genauigkeit der Standardlösungen und Wiederholbarkeit der Messungen.
- Fehlerbetrachtung: Relative Standardabweichung (RSD), Korrelationskoeffizient ( R^2 ).