Gewöhnliche Differentialgleichungen (ODEs)
Definition:
Differentialgleichungen, mit nur einer unabhängigen Variablen, beschreiben wie sich eine Funktion verändert. Von chemischer Bedeutung zur Modellierung von Reaktionen und Prozessen.
Details:
- Form: \( \frac{dy}{dx} = f(x, y) \)
- Anfangswertprobleme: Lösung sucht unter gegebenen Anfangsbedingungen \( y(x_0) = y_0 \)
- Wichtige Methoden zur Lösung: Trennung der Variablen, Integrationsfaktor, numerische Verfahren (z.B. Runge-Kutta)
- Beispiele: Exponentielles Wachstum/Zerfall, Kinetik chemischer Reaktionen
Numerische Methoden zur Lösung von Differentialgleichungen
Definition:
Numerische Methoden zur Lösung von Differentialgleichungen nutzen algorithmische Verfahren zur Annäherung der Lösungen von DGLs, wenn analytische Lösungen nicht möglich sind.
Details:
- Euler-Verfahren: diskrete Schritte, Grundlage numerischer Lösungen, einfache Implementierung
- Runge-Kutta-Verfahren: höherer Genauigkeit als Euler, z.B. RK4
- Vorwärtsdifferenz (Forward Difference): geeignet für zeitabhängige Probleme
- Finite-Differenzen-Methode: diskretisiert Ableitungen durch Differenzenquotienten
- Stabilität und Konvergenz: wichtige Analyse, um geeignete Methode zu wählen
- Software: MATLAB, Python (SciPy), Fortran, etc.
Wahrscheinlichkeitstheorie
Definition:
Studium von Zufallsereignissen und deren Wahrscheinlichkeiten, nützlich für die Vorhersage chemischer Experimente.
Details:
- Diskrete und stetige Zufallsvariablen
- Wahrscheinlichkeitsverteilungen: Binomial-, Poisson-, Normalverteilung
- Erwartungswert \( E(X) \)
- Varianz \( Var(X) = E((X - E(X))^2) \)
- Unabhängigkeit von Ereignissen
- Gesetz der großen Zahlen und Zentraler Grenzwertsatz
Monte-Carlo-Simulationen
Definition:
Stochastische Methode zur Berechnung von Systemen mit vielen Freiheitsgraden durch Zufallssimulationen.
Details:
- Grundidee: Mehrfach zufällige Probeziehungen zur numerischen Lösung von Integralen und Differentialgleichungen
- Anwendung: Berechnung von Thermodynamik, statistischer Mechanik, Molekulardynamik
- Wichtige Begriffe: Zufallszahlengenerator, Konvergenz, Ergodizität
- Beispielverfahren: Metropolis-Algorithmus
- Ergebnisse liefern statistische Verteilungen
- Typischerweise hohe Rechenleistung erforderlich
Fourier-Analysis
Definition:
Fourier-Analyse: Technik zur Zerlegung von Funktionen in Sinus- und Kosinusfunktionen, um periodische Funktionen zu untersuchen.
Details:
- Grundgleichung: \( f(x) = a_0 + \sum_{n=1}^{\infty} \left( a_n \cos(nx) + b_n \sin(nx) \right) \)
- Koeffizienten: \( a_n, b_n \)
- Fourier-Transformation: von Zeit- in Frequenzbereich
- Rücktransformation: von Frequenz- in Zeitbereich
- Anwendung in der Chemie: Spektralanalyse, Signalverarbeitung
Laplace-Transformation
Definition:
Laplace-Transformation konvertiert Funktionen von der Zeitdomäne in die komplexe Frequenzdomäne, um Differentialgleichungen zu vereinfachen.
Details:
- Definition: \( \boxed{F(s) = \int_0^\infty f(t) e^{-st} dt} \)
- Lineare Transformation: Nutze Superpositionsprinzip.
- Verwendung von Laplace-Tafeln zur Rücktransformation
- Standard-Transformationen: \( f(t) = 1 \rightarrow F(s) = \frac{1}{s} \), \( f(t) = e^{at} \rightarrow F(s) = \frac{1}{s-a} \)
- Anwendungen: Lösungen von Differentialgleichungen, Kontrolltheorie, Signalverarbeitung.