Fourier-Transform-Infrarot (FTIR) Technik
Definition:
Methode zur Erfassung des Infrarotspektrums von Molekülen durch Messung der Interferenzmuster von Infrarotstrahlen; verwandelt zeitabhängige Signale in frequenzabhängige Spektren mittels der Fourier-Transformation.
Details:
- Mithilfe eines Interferometers wird das Infrarotspektrum eines Moleküls erfasst.
- Durchlaufende Strahlung wird in ein Interferenzmuster (Interferogramm) umgewandelt.
- Die Fourier-Transformation wandelt das Interferogramm in ein Infrarotspektrum um.
- Sensibel auf Schwingungen und Rotationen von Molekülen.
- Spektralbereich typischerweise zwischen 400 und 4000 cm-1.
- Anwendung: Strukturaufklärung, Identifizierung von Substanzen, Untersuchung der Molekülumgebung.
Interpretation von IR-Spektren
Definition:
Analyse von Absorptionsbanden zur Identifikation funktioneller Gruppen und Bestimmung molekularer Struktur.
Details:
- Absorptionsbanden: charakteristische Wellenzahlenbereiche für funktionelle Gruppen
- Fingerabdruckbereich: 1500-500 cm⁻¹, einzigartig für jede Verbindung
- O-H-Streckschwingung: 3500-3200 cm⁻¹ (breit, stark)
- C=O-Streckschwingung: 1750-1680 cm⁻¹ (scharf, stark)
- C-H-Streckschwingung: 3300-2800 cm⁻¹
- C=C-Streckschwingung: 1680-1600 cm⁻¹
- Referenzdatenbanken zur Spektren-Identifikation
Prinzipien der Kernspinresonanz
Definition:
Grundlagen der Kernspinresonanz (NMR) - magnetische Eigenschaften von Atomkernen zur Untersuchungen von Molekülstrukturen
Details:
- Atomkerne mit Spin eq 0 in Magnetfeld -> verschiedene Energieniveaus
- Resonanzbedingung: \(u = \frac{\text{Energieunterschied}}{h}\)
- Magnetfeldstärke \(\text{B}_0\) und gyromagnetisches Verhältnis \(\text{\gamma}\): \(\frac{\text{dE}}{\text{dH}} = \text{\gamma} \text{B}_0\)
- Larmorfrequenz: \(u_L = \text{\gamma} \frac{\text{B}_0}{2\text{\pi}}\)
- NMR-Spektren -> chemische Verschiebungen, Kopplungsmuster
- Relaxation -> Rückgang zum Gleichgewichtszustand
Chemische Verschiebung und Kopplungskonstanten
Definition:
Chemische Verschiebung: Differenz der Resonanzfrequenzen verschiedener Kerne relativ zu einem Referenzstandard in NMR-Spektroskopie. Kopplungskonstanten: Maß für die Wechselwirkung zwischen benachbarten Kernen ('Spin-Spin-Kopplung').
Details:
- Chemische Verschiebung (\textdelta): Ausdruck für unterschiedliche elektronische Umgebungen der Protonen
- Einheit der chemischen Verschiebung: ppm
- Typische Werte: \textdelta=0-10 ppm für \textsuperscript{1}H-NMR
- Kopplungskonstante (J): gibt an, wie stark Spins benachbarter Kerne miteinander interagieren
- Einheit der Kopplungskonstanten: Hz
- Typische Größenordnung: 0-20 Hz für \textsuperscript{1}H-NMR
Zweidimensionale NMR-Techniken (2D-NMR)
Definition:
Technik der Kernspinresonanzspektroskopie, ermöglicht korrelierte Informationen zwischen den Kernen, Darstellung von Wechselwirkungen und Kopplungen.
Details:
- Erzeugt Spektren mit zwei Frequenzachsen
- Transiente vs. korrelierte Signale
- Wichtige 2D-NMR-Techniken: COSY, HSQC, NOESY
- Verwendung von Fourier-Transformation zur Spektrenanalyse
- Erhöhte Auflösung und Strukturaufklärung von Molekülen
- Zeitdomainen: t1 und t2
Grundlagen der elektronischen Übergänge
Definition:
Elektronische Übergänge sind Änderungen der Energiezustände von Elektronen in einem Molekül, ausgelöst durch die Absorption oder Emission von Photonen.
Details:
- Elektronenübergänge zwischen Quantenzuständen: Anregung und Relaxation
- Übergänge: fördern und besetzen Molekülorbitale
- Grund- und angeregte Zustände
- Energieunterschiede bestimmen Spektren
- Franck-Condon-Prinzip: Übergangswahrscheinlichkeit
- E = hν, wobei E die Energie, h das Plancksche Wirkungsquantum und ν die Frequenz des Photons ist
Lambert-Beer'sches Gesetz
Definition:
Gesetz zur Beschreibung der Abschwächung von Lichtintensität beim Durchgang durch eine absorbierende Substanz.
Details:
- Formel: \[ A = \epsilon \cdot c \cdot d \] mit \( A \): Absorption, \( \epsilon \): molarer Absorptionskoeffizient, \( c \): Konzentration, \( d \): Schichtdicke.
- Linearität: \( A \) ist proportional zu \( c \) und \( d \).
- Gültigkeit: nur für monochromatisches Licht und geringe Konzentrationen.
- Anwendung: Quantitative Bestimmung von Stoffkonzentrationen in der Lösung.
Molekülinteraktionen mit Wasserstoffbrückenbindungen und van-der-Waals-Kräften
Definition:
Interaktionen zwischen Molekülen über Wasserstoffbrückenbindungen (stark, spezifisch) und van-der-Waals-Kräfte (schwach, universell).
Details:
- Wasserstoffbrückenbindungen: H-Atom zwischen zwei elektronegativen Atomen (O, N, F).
- van-der-Waals-Kräfte: London (Dispersion), Debye (induzierte Dipole), Keesom (permanente Dipole).
- Stärke: Wasserstoffbrücke (10-40 kJ/mol) > Dipol-Dipol > Dispersion (0.4-4 kJ/mol)
- Wichtige Formeln: Coulomb-Gesetz für elektrostatische Kräfte: