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Ein Forscher verwendet die Fourier-Transform-Infrarot (FTIR) Technik, um das Infrarotspektrum eines organischen Moleküls zu analysieren. Das FTIR-Instrument nutzt ein Interferometer, um ein Interferenzmuster zu erzeugen, das anschließend mittels Fourier-Transformation in ein frequenzabhängiges Infrarotspektrum umgewandelt wird. Der Spektralbereich reicht von 400 cm-1 bis 4000 cm-1. Die Ergebnisse sollen zur Strukturaufklärung und Identifizierung von Substanzen sowie zur Untersuchung der Molekülumgebung verwendet werden.
Beschreibe den grundlegenden Aufbau und die Funktionsweise eines FTIR-Interferometers. Gehe dabei insbesondere auf die Rolle des Strahlteilers und der beweglichen Spiegel ein.
Lösung:
Grundlegender Aufbau und Funktionsweise eines FTIR-Interferometers:
Ein FTIR (Fourier-Transform-Infrarot) Interferometer ist ein zentrales Instrument in der Infrarotspektroskopie. Der grundlegende Aufbau und die Funktionsweise eines FTIR-Interferometers können wie folgt beschrieben werden:
Insgesamt ist der Strahlteiler für die Aufteilung des Lichts in zwei Teile verantwortlich, und die beweglichen Spiegel erzeugen die notwendige Variabilität der optischen Weglänge, um die Interferenzeffekte zu erzeugen, die zur Aufnahme des Interferogramms führen. Diese Komponenten sind wesentlich für die korrekte Funktion eines FTIR-Interferometers.
Angenommen, das resultierende Infrarotspektrum zeigt eine starke Absorptionsbande bei 1720 cm-1. Welche Informationen kannst Du aus dieser Bande über die chemische Struktur des untersuchten Moleküls ableiten? Nenne mögliche funktionelle Gruppen, die für diese Absorptionsfrequenz typisch sind, und beschreibe kurz die zugrunde liegende molekulare Schwingung.
Lösung:
Interpretation der Absorptionsbande bei 1720 cm-1:
Eine starke Absorptionsbande bei 1720 cm-1 liefert wertvolle Informationen über die chemische Struktur des untersuchten Moleküls. Diese spezifische Frequenz ist typisch für bestimmte funktionelle Gruppen, die charakteristische molekulare Schwingungen aufweisen. Im Folgenden sind mögliche funktionelle Gruppen sowie die zugrunde liegende molekulare Schwingung beschrieben:
Die Carbonylgruppe kommt in verschiedenen organischen Verbindungen vor, darunter:
Die Bande bei 1720 cm-1 entspricht der Streckschwingung der Carbonylgruppe (C=O). Bei dieser Schwingung bewegen sich die Kohlenstoff- und Sauerstoffatome entlang der Bindungsachse aufeinander zu und voneinander weg. Diese spezifische Schwingung ist stark und gut definiert im Infrarotspektrum, da die Carbonylbindung eine starke Dipolmomentänderung während der Schwingung erfährt.
Somit deutet eine starke Absorptionsbande bei 1720 cm-1 darauf hin, dass das untersuchte Molekül eine carbonylhaltige funktionelle Gruppe enthält, höchstwahrscheinlich eine Aldehyd- oder Ketogruppe. Eine genaue Identifizierung erfordert jedoch eine weiterführende Analyse und die Berücksichtigung anderer Banden im IR-Spektrum.
Analyse von IR-SpektrenIn dieser Aufgabe sollst Du Absorptionsbanden im Infrarot (IR)-Spektrum nutzen, um funktionelle Gruppen zu identifizieren und die molekulare Struktur einer Verbindung zu bestimmen. Verwende die folgenden Informationen, um die Fragen zu beantworten:
1. Identifizierung funktioneller Gruppen: Gegeben sei das IR-Spektrum einer unbekannten Verbindung. Die Hauptabsorptionsbanden liegen bei 3450 cm⁻¹, 1720 cm⁻¹, 2930 cm⁻¹ und 1460 cm⁻¹. Identifiziere die möglichen funktionellen Gruppen, die für diese Absorptionsbanden verantwortlich sein könnten. Begründe Deine Antwort.
Lösung:
1. Identifizierung funktioneller Gruppen: Gegeben sei das IR-Spektrum einer unbekannten Verbindung. Die Hauptabsorptionsbanden liegen bei 3450 cm⁻¹, 1720 cm⁻¹, 2930 cm⁻¹ und 1460 cm⁻¹. Identifiziere die möglichen funktionellen Gruppen, die für diese Absorptionsbanden verantwortlich sein könnten. Begründe Deine Antwort.Um die funktionellen Gruppen zu identifizieren, nutzen wir die charakteristischen Wellenzahlenbereiche:
2. Strukturaufklärung: Basierend auf den in Teil 1 identifizierten funktionellen Gruppen, schlage eine mögliche Struktur für die unbekannte Verbindung vor. Zusätzlich, erklär wie der Fingerabdruckbereich (1500-500 cm⁻¹) zur Bestätigung Deiner Struktur beitragen kann. Nutze Skizzen und Referenzdatenbanken, wenn notwendig.
Lösung:
2. Strukturaufklärung: Basierend auf der Analyse der Hauptabsorptionsbanden im IR-Spektrum in Teil 1 haben wir identifiziert, dass die folgende unbekannte Verbindung folgende funktionelle Gruppen enthalten könnte:
Kernspinresonanzspektroskopie (NMR) und ihre Anwendungen: Die Kernspinresonanz (NMR) ist eine leistungsfähige Technik zur Untersuchung der Molekülstruktur durch Analyse der magnetischen Eigenschaften von Atomkernen. Atomkerne mit einem Spin ungleich null können in einem externen Magnetfeld verschiedene Energieniveaus einnehmen. Die Resonanzbedingung wird durch die Beziehung \( u = \frac{\text{Energieunterschied}}{h} \) beschrieben. Dabei hängt die Energiedifferenz zwischen den Zuständen vom Magnetfeld \( B_0 \) und dem gyromagnetischen Verhältnis \( \text{\gamma} \) ab: \( \frac{\text{dE}}{\text{dH}} = \text{\gamma} \text{B}_0 \). Die Larmorfrequenz ist gegeben durch \( \text{u}_L = \text{\gamma} \frac{\text{B}_0}{2\text{\pi}} \). NMR-Spektren zeigen chemische Verschiebungen und Kopplungsmuster zwischen benachbarten Atomkernen. Nach einer Störung kehren die Kernspins durch Relaxation in den Gleichgewichtszustand zurück.
Lösung:
Um die chemische Verschiebung in ppm (parts per million) zu berechnen, verwenden wir die folgende Formel:
\[ \delta_{\text{ppm}} = \frac{u_{\text{res}} - u_{\text{ref}}}{u_{\text{ref}}} \times 10^6 \]
Dabei sind:
Setzen wir die Werte ein:
\[ \delta_{\text{ppm}} = \frac{300.5 \: \text{MHz} - 300 \: \text{MHz}}{300 \: \text{MHz}} \times 10^6 \]
Durchführen der Subtraktion und Division:
\[ \delta_{\text{ppm}} = \frac{0.5 \: \text{MHz}}{300 \: \text{MHz}} \times 10^6 = \frac{0.5}{300} \times 10^6 = 1.6667 \times 10^3 \: \text{ppm} \]
Somit ergibt sich eine chemische Verschiebung von etwa 1.67 ppm.
Bedeutung des Wertes: Die chemische Verschiebung (\(\delta\)) gibt an, wie stark die Resonanzfrequenz eines Protons von einer Referenzfrequenz verschoben ist. Diese Verschiebung wird durch die chemische Umgebung des Protons verursacht und liefert Informationen über die verschiedenen elektrischen Umgebungen in einem Molekül. Eine chemische Verschiebung von 1.67 ppm bedeutet, dass das Proton in einer leicht unterschiedlichen elektrischen Umgebung im Vergleich zur Referenzfrequenz des gleichen Protons ist. In diesem Fall ist das Proton in einer Umgebung, die leicht abgeschirmt ist, oder es gibt eine kleine lokale magnetische Änderung um das Proton.
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