Reaktionsmechanismen in der organischen Synthese
Definition:
Untersuchung und Beschreibung der Schrittweise ablaufenden Prozesse einer chemischen Reaktion, anhand derer sich die Reaktanten in Produkte umwandeln.
Details:
- Substitutionsreaktionen: SN1 und SN2 Mechanismen
- Eliminierungsreaktionen: E1 und E2 Mechanismen
- Additionsreaktionen: Elektrophile und nukleophile Addition
- Radikalische Reaktionen
- Pericyclische Reaktionen: wie Diels-Alder und sigmatrope Umlagerungen
- Übertragung von Elektronen: Redox-Reaktionen
Planung und Durchführung mehrstufiger Synthesen
Definition:
Planung und Durchführung komplexer chemischer Synthesewege zur Herstellung von Zielmolekülen. Voraussetzung: fundiertes Verständnis der Reaktionsmechanismen und Zwischenprodukte.
Details:
- Reaktionsfolge planen: Startmaterialien, Reagenzien, Reaktionsbedingungen festlegen
- Schutzgruppenstrategie: Selektivität von Reaktionen sichern
- Ausbeuten und Reinigungen bei jedem Schritt berücksichtigen
- Charakterisierungsmethoden (NMR, IR, MS, HPLC) zur Überprüfung einsetzen
- Dokumentation aller Schritte und Ergebnisse
- Explosionsschutz und Arbeitssicherheit beachten
Gaschromatographie (GC) und deren Anwendungen
Definition:
Trennverfahren zur Analyse flüchtiger Verbindungen in einer Probe
Details:
- Trägergas: Helium, Wasserstoff oder Stickstoff
- Stationäre Phase: Kapillarsäule (meistens beschichtet mit einem Polymer)
- Detektoren: FID (Flammenionisationsdetektor), ECD (Elektroneneinfangdetektor), MS (Massenspektrometer)
- Anwendungsbereiche: Umweltanalytik, Pharmazeutische Analytik, Lebensmittelkontrolle, Petrochemie
- Grundgleichung: Van-Deemter-Gleichung zur Optimierung der Trennleistung:
Nuklearmagnetische Resonanz (NMR) Spektroskopie
Definition:
Physikalische Analysenmethode zur Bestimmung der Struktur von Molekülen durch Messung der Wechselwirkung von Atomkernen in einem Magnetfeld mit hochfrequenten Radiowellen
Details:
- Häufig verwendet zur Bestimmung der Struktur organischer Verbindungen
- Wichtige Kerne: \textsuperscript{1}H, \textsuperscript{13}C
- NMR-Signal: Frequenzverschiebung (chemische Verschiebung) relativ zu einem Standard, in ppm
- Spin-Spin-Kopplungen: J-Kopplungen in Hz
- Spektrometer arbeiten bei festen Magnetfeldern (z.B., 300 MHz, 400 MHz)
Massenspektrometrie (MS) zur Analyse organischer Verbindungen
Definition:
MS ermöglicht die Bestimmung der Molekülmasse und Fragmentierung organischer Verbindungen.
Details:
- Prozess: Ionisation, Massenanalyse, Detektion
- Wichtige Ionisationsmethoden: Elektronenspray-Ionisation (ESI), Matrix-unterstützte Laser-Desorption/Ionisation (MALDI), Elektronenstoßionisation (EI)
- Analyse: Massenspektrum zeigt relative Intensitäten von Ionen
- Formel: Masse-zu-Ladung-Verhältnis \(m/z\)
- Häufige Nutzung für: Strukturaufklärung, quantitative Analyse, Identifizierung unbekannter Verbindungen
- Wichtig bei: Organisch-chemisches Praktikum für qualitative Analyse
Sicherheitsvorschriften im Labor bei organischen Synthesen
Definition:
Sicherheitsvorschriften: Regeln zur Vermeidung von Unfällen, Schäden und Kontaminationen bei organischen Synthesen im Labor.
Details:
- Trage stets Schutzkleidung: Laborkittel, Schutzbrille, Handschuhe.
- Arbeite unter dem Abzug bei Verwendung von Lösungsmitteln und aggressiven Chemikalien.
- Vermeide offenes Feuer, insbesondere bei leicht entzündlichen Lösungsmitteln (z.B. Diethylether).
- Persönliche Schutzausrüstung (PSA) immer griffbereit haben.
- Gib nie Wasser zu konzentrierter Säure, immer Säure zu Wasser.
- Kenntnis der Notfallmaßnahmen bei chemischen Unfällen, z.B. Erste-Hilfe-Maßnahmen.
- Gefahrenstoffe korrekt kennzeichnen und lagern, gemäß GHS.
- Keine Essen oder Trinken im Labor.
- Stoffe nicht unbeschriftet herumstehen lassen.
- Regelmäßige Sicherheitsunterweisungen und Prüfungen sind Pflicht.
Analyse und Interpretation chromatographischer Daten
Definition:
Verwendung von chromatographischen Daten zur Identifizierung und Quantifizierung von Substanzen in einer Probe.
Details:
- Retentionzeit: Zeit, die eine Substanz benötigt, um durch die Säule zu wandern
- Peakfläche: Proportional zur Menge der Substanz
- Interne Standards: Substanzen bekannter Menge zur Korrektur von Schwankungen
- Trennungseffizienz: Bewertung der Säulenleistung durch die theoretische Plate-Zahl
- Identifikation: Vergleich von Retentionszeiten mit bekannten Standards
- Quantifizierung: Berechnung basierend auf Kalibrierkurven
- Auswertung: Nutzung von Software zur Datenanalyse und -interpretation
Dokumentation und Berichterstellung im Labor
Definition:
Dokumentation und Berichterstellung im Labor benötigt für die Nachvollziehbarkeit und Reproduzierbarkeit von Experimenten.
Details:
- Alle Schritte, Beobachtungen und Ergebnisse detailliert festhalten.
- Verwendung von Laborjournalen empfohlen.
- Angaben zu Chemikalien: Menge, Reinheit, Hersteller.
- Sicherheitsmaßnahmen dokumentieren.
- Reaktionsbedingungen: Temperatur, Druck, pH-Wert, etc.
- Analytische Methoden und erhaltene Daten einfügen (\textit{z.B.: NMR, IR, MS}).
- Berechnungen und chemische Gleichungen angeben.
- Diskussion von möglichen Fehlerquellen und Unsicherheiten.
- Einhaltung von Normen und Richtlinien der TU München.