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Toxikologie und spezielle Rechtskunde für Chemiker - Cheatsheet
Definition und Klassifizierung von Toxinen Definition: Toxine sind giftige Substanzen, die von Lebewesen produziert werden und biologische Systeme schädigen können. Details: Primär: Unterscheidung zwischen Endotoxinen (z.B. Lipopolysaccharide bei gramnegativen Bakterien) und Exotoxinen (z.B. Botulinumtoxin von Clostridium botulinum) Klassifizierung nach Herkunft: mikrobiell, pflanzlich, tierisch K...

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Definition und Klassifizierung von Toxinen

Definition:

Toxine sind giftige Substanzen, die von Lebewesen produziert werden und biologische Systeme schädigen können.

Details:

  • Primär: Unterscheidung zwischen Endotoxinen (z.B. Lipopolysaccharide bei gramnegativen Bakterien) und Exotoxinen (z.B. Botulinumtoxin von Clostridium botulinum)
  • Klassifizierung nach Herkunft: mikrobiell, pflanzlich, tierisch
  • Klassifizierung nach Wirkung: neurotoxisch, hepatotoxisch, nephrotoxisch, kardiotoxisch
  • Chemische Struktur: Proteine, Peptide, Lipide, Polysaccharide
  • Einflussfaktoren auf Toxizität: Dosis, Exposition, Eintrittspfad, biologische Variabilität
  • Analytische Identifikation: Chromatographie, Spektroskopie, Bioassays

Mechanismen der Toxizität auf zellulärer und molekularer Ebene

Definition:

Kurze Zusammenfassung der Mechanismen, durch die toxische Substanzen auf Zellen und Moleküle einwirken.

Details:

  • Bindung an spezifische Rezeptoren
  • Hemmung von Enzymaktivitäten
  • Schädigung der Zellmembran
  • Induktion von oxidativem Stress
  • DNA-Schäden und Mutationen
  • Störung der Signaltransduktion

REACH-Verordnung (Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe)

Definition:

EU-Verordnung zur Kontrolle chemischer Stoffe, um Gesundheit und Umwelt zu schützen

Details:

  • Registrierung: Hersteller und Importeure müssen Informationen über chemische Stoffe sammeln und registrieren.
  • Bewertung: Die Daten werden von der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) auf Risiken überprüft.
  • Zulassung: Besondere Stoffe müssen zugelassen werden, bevor sie verwendet werden dürfen.
  • Beschränkung: Einschränkungen oder Verbote für gefährliche Stoffe können verhängt werden.
  • Ziel: Sicherstellung eines hohen Schutzniveaus für Gesundheit und Umwelt.
  • Verordnung (EG) Nr. 1907/2006
  • Entwicklung sicherer Alternativen fördern

Sicherheitsdatenblätter (SDS) und ihre Interpretation

Definition:

Sicherheitsdatenblätter (SDS) bieten wichtige Informationen über chemische Substanzen und Gemische, einschließlich Risiken, Handhabung und Notfallmaßnahmen.

Details:

  • Aufbau gemäß REACH-Verordnung: 16 Abschnitte
  • Abschnitt 1: Identifikation des Stoffs oder Gemischs
  • Abschnitt 2: Mögliche Gefahren (H- und P-Sätze)
  • Abschnitt 3: Zusammensetzung/Angaben zu Bestandteilen
  • Abschnitt 4: Erste-Hilfe-Maßnahmen
  • Abschnitt 5: Maßnahmen zur Brandbekämpfung
  • Abschnitt 6: Maßnahmen bei unbeabsichtigter Freisetzung
  • Abschnitt 7: Handhabung und Lagerung
  • Wichtig für Risikobewertung und Sicherheitsmaßnahmen im Labor
  • Interpretation: Verständnis von Gefahrensymbolen, H- und P-Sätzen, sowie spezifischen Grenzwerten wie MAK-Werten

Notfallmaßnahmen und Erste Hilfe bei chemischen Unfällen

Definition:

Detaillierte Sofortmaßnahmen bei chemischen Unfällen zur Minimierung von Schäden und Gesundheitsrisiken.

Details:

  • Schutzausrüstung tragen (Handschuhe, Kittel, Schutzbrille)
  • Kontaminierte Kleidung entfernen
  • Exponierte Haut gründlich mit Wasser spülen
  • Bei Einatmen: Frischluft zuführen
  • Bei Verschlucken: Kein Erbrechen auslösen, sofort ärztliche Hilfe holen
  • Notrufnummern und Notfallkontakte bereithalten
  • Spezifische Maßnahmen je nach Chemikalie beachten

Dosis-Wirkungs-Bewertungen

Definition:

Dosis-Wirkungs-Bewertungen analysiert Beziehung zwischen Dosis einer Substanz und beobachteter Wirkung.

Details:

  • Wichtige Kurve: Dosis-Wirkungs-Kurve
  • Formel: \(E(D) = E_{\text{max}} \frac{D^n}{D^n + EC_{50}^n}\)
  • Parameter: \(EC_{50}\) (halbe maximale Wirkung), \(ED_{50}\) (effektive Dosis bei 50% der Population)
  • Konzepte: Schwellenwert, Sättigung
  • Anwendung: Risikobewertung, Medikamentendosierung

Identifikation und Charakterisierung von Gefahren

Definition:

Identifikation und Bewertung von chemischen Substanzen und deren potenziellen schädlichen Wirkungen auf Menschen und Umwelt.

Details:

  • Gefahrensymbole und -piktogramme nach GHS
  • R- und H-Sätze zur Beschreibung der Gefahren
  • Erstellen von Sicherheitsdatenblättern (SDB)
  • Gefahrenbewertungsmodelle (z.B. NOAEL, LOAEL)
  • Umweltrisiken bewerten
  • Expositionsbewertung
  • Verhalten von Chemikalien in verschiedenen Umgebungen (Biomagnifikation, Persistenz)

Anwendung von Risikobewertungstools

Definition:

Verwendung von Software und Methoden zur Bewertung und Quantifizierung von Gesundheits- und Umweltgefahren, die von chemischen Stoffen ausgehen.

Details:

  • Identifikation und Charakterisierung von Gefahren (Hazard Identification)
  • Dosis-Wirkungs-Beziehung (Dose-Response Assessment)
  • Expositionsbewertung (Exposure Assessment)
  • Risikobewertung (Risk Characterization)
  • Anwendung in regulatorischen Kontexten (REACH, GHS)
  • Wichtige Tools: QSAR, ECHAs IUCLID, RISK21
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