Molekulare und Medizinische Virologie - Cheatsheet.pdf

Molekulare und Medizinische Virologie - Cheatsheet
Aufbau und Struktur von Viren Definition: Grundlegende Strukturmerkmale und Zusammenbau von Viren Details: Größe: 20-300 nm Genom: DNA oder RNA, einzel- oder doppelsträngig Kapsid: Proteinhülle um das Genom, aufgebaut aus Kapsomeren Symmetrien: ikosaedrisch, helikal oder komplex Hülle: Lipidmembran bei behüllten Viren, enthält virale Glykoproteine Unbehüllt: Keine Lipidmembran, nur Kapsid Enzyme: ...

© StudySmarter 2024, all rights reserved.

Aufbau und Struktur von Viren

Definition:

Grundlegende Strukturmerkmale und Zusammenbau von Viren

Details:

  • Größe: 20-300 nm
  • Genom: DNA oder RNA, einzel- oder doppelsträngig
  • Kapsid: Proteinhülle um das Genom, aufgebaut aus Kapsomeren
  • Symmetrien: ikosaedrisch, helikal oder komplex
  • Hülle: Lipidmembran bei behüllten Viren, enthält virale Glykoproteine
  • Unbehüllt: Keine Lipidmembran, nur Kapsid
  • Enzyme: Bei einigen Viren vorhanden, z.B. Reverse Transkriptase bei Retroviren

Replikationszyklen verschiedener Viren

Definition:

Verschiedene Viren haben unterschiedliche Replikationszyklen, die bestimmen, wie sie sich innerhalb ihrer Wirtszellen vermehren.

Details:

  • Absorption und Penetration: Virus bindet an die Wirtszelle und dringt ein.
  • Uncoating: Freisetzung der viralen Nukleinsäure ins Zellinnere.
  • Replikation und Transkription: Vervielfältigung des viralen Genoms und Bildung viraler mRNA.
  • Translation: Synthese viraler Proteine.
  • Assembly: Zusammenbau neuer Virionen.
  • Freisetzung: Freisetzung neuer Viren, häufig durch Zelllyse oder Knospung.
  • Zyklen unterscheiden sich zwischen DNA- und RNA-Viren sowie zwischen behüllten und unbehüllten Viren.

Molekulare Mechanismen der Virulenz

Definition:

Molekulare Mechanismen, durch die Viren Pathogenität und Infektionsfähigkeit erwerben und aufrechterhalten.

Details:

  • Adhäsion: Virusrezeptoren binden an Wirtszellenoberflächen
  • Entry: Fusion oder Endozytose zur Aufnahme in die Wirtszelle
  • Replikation: Nutzung der zellulären Maschinerie zur Vervielfältigung des Virusgenoms
  • Immunevasion: Mechanismen zur Umgehung des Immunsystems
  • Zellschädigung: Direkte (zytopathische Effekte) und indirekte (Entzündungsreaktionen) Schäden an der Wirtszelle
  • Virulenzfaktoren: Proteine und Enzyme, die Infektionsprozesse fördern

Strategien der Viren zur Umgehung des Immunsystems

Definition:

Viren haben verschiedene Mechanismen entwickelt, um das Immunsystem zu umgehen und eine persistente Infektion zu ermöglichen.

Details:

  • Antigenvariation: Veränderung von Oberflächenproteinen, um vom Immunsystem nicht erkannt zu werden
  • Immunsuppression: Hemmung der Immunantwort durch spezifische Proteine
  • Inhibition der Antigenpräsentation: Verhinderung der MHC-I oder MHC-II Präsentation
  • Induktion von Apoptose in Immunzellen
  • Veränderung zellulärer Signalwege: Eingriff in Signaltransduktionskaskaden
  • Verstecken in Immun-privilegierten Geweben: z.B. im Nervensystem
  • Verwendung von viralen Zytokinen und Chemokinen

Angeborene und adaptive Immunantworten gegen Viren

Definition:

Unterscheidung zwischen sofortiger (innater) und spezifischer (adaptiver) Immunabwehr gegen virale Infektionen.

Details:

  • Angeborene Immunantwort: Schnelle, unspezifische Abwehr; Zellen wie Makrophagen, dendritische Zellen, natürliche Killerzellen (NK); lösliche Moleküle wie Zytokine, Interferone.
  • Adaptive Immunantwort: Langsamere, spezifische Abwehr; T-Zellen (CD8+ zytotoxisch, CD4+ T-Helferzellen) und B-Zellen (Antikörperproduktion); Bildung von Gedächtniszellen für schnellere Reaktion bei erneuter Infektion.
  • Schlüsselmoleküle: Antigene, MHC-Komplexe, T-Zell-Rezeptoren (TCR), B-Zell-Rezeptoren (BCR).
  • Kinetik: Innate Immunantwort innerhalb von Stunden bis Tagen, adaptive Immunantwort innerhalb von Tagen bis Wochen.
  • Interaktion: Innate Immunität aktiviert und formt die adaptive Immunreaktion durch Antigenpräsentation und Zytokinausschüttung.

Molekulare Diagnostik: PCR, RT-PCR

Definition:

Molekulare Diagnostikmethoden zur Amplifikation und Quantifizierung von DNA und RNA.

Details:

  • PCR (Polymerase-Kettenreaktion): Methode zur Vervielfältigung spezifischer DNA-Sequenzen.
  • DNA-Denaturierung: Trennung der Doppelstrang-DNA in Einzelstränge durch Erhitzen auf ca. 94-98°C.
  • Priming: Anlagerung von spezifischen Primern an die Einzelstränge bei ca. 50-65°C.
  • Elongation: DNA-Polymerase verlängert die Primer bei ca. 72°C.
  • RT-PCR (Reverse Transkriptase PCR): Bestimmung von RNA durch Umwandlung in cDNA mittels Reverse Transkriptase, gefolgt von PCR.
  • Quantitative RT-PCR (qRT-PCR): Quantifizierung von RNA-Mengen in Echtzeit durch Fluoreszenzsignale während der PCR-Amplifikation.
  • Formel zur Berechnung der Amplifikationsrate: A = 2^n , wobei A die Anzahl der DNA-Kopien und n die Anzahl der Zyklen ist.

Mechanismen und Wirkungsweise antiviraler Medikamente

Definition:

Mechanismen und Wirkungsweise antiviraler Medikamente - antivirale Medikamente sollen die Vermehrung von Viren im Körper unterbinden oder verhindern.

Details:

  • Hemmen virale Enzyme: z.B. Reverse Transkriptase-Inhibitoren (Hemmung der Virusreplikation bei Retroviren)
  • Blockieren virale Bindungsstellen: z.B. Entry-Inhibitoren (Verhindern das Eindringen des Virus in die Wirtszelle)
  • Fördern virusspezifische Immunantwort: z.B. Interferone (Erhöhen die antivirale Abwehr des Körpers)
  • Inhibieren Virusfreisetzung: z.B. Neuraminidase-Inhibitoren (Verhindern die Freisetzung neuer Virenpartikel)
  • Resistenzentwicklung: Mutationen im viralen Genom führen zu Resistenzen
  • Kombinationstherapie: Verwendung multipler Medikamente zur Vermeidung von Resistenzen
  • Bsp. Medikamente: Acyclovir (Herpes), Oseltamivir (Influenza), AZT (HIV)

Rolle von Virulenzfaktoren in der Pathogenese

Definition:

Rolle von Virulenzfaktoren in der Fähigkeit eines Mikroorganismus, Krankheiten zu verursachen und sich im Wirtsorganismus zu vermehren.

Details:

  • Virulenzfaktoren sind Moleküle, die Pathogene bei der Invasion und Schädigung von Wirtsgeweben unterstützen.
  • Adhäsine: ermöglichen Adhärenz an Wirtszellen.
  • Invasine: fördern die Penetration und Verbreitung in Wirtsgewebe.
  • Toxine: schädigen direkt Gewebe und unterdrücken das Immunsystem.
  • Immunevasion: Mechanismen zur Umgehung der Immunantwort (z.B. Kapselbildung, Antigenvariation).
  • Enzyme: z.B. Hämolysine, Kollagenasen, und Hyaluronidasen zerstören Gewebe und fördern Ausbreitung.
  • Siderophore: binden Eisen und machen es dem Pathogen zugänglich.
Sign Up

Melde dich kostenlos an, um Zugriff auf das vollständige Dokument zu erhalten

Mit unserer kostenlosen Lernplattform erhältst du Zugang zu Millionen von Dokumenten, Karteikarten und Unterlagen.

Kostenloses Konto erstellen

Du hast bereits ein Konto? Anmelden