Kovalente Bindungen und Bindungslängen
Definition:
Starke Bindungen zwischen Atomen durch gemeinsame Elektronenpaare
Details:
- Einfachbindung, Doppelbindung, Dreifachbindung
- Bindungslänge: Abstand zwischen den Kernen
- Bindungslänge und -stärke: inverse Beziehung
- Typische Bindungslängen, z.B. C-C: 154 pm, C=C: 134 pm, C≡C: 120 pm
- Energetisch günstiger Zustand: Oktettregel
- Elektronegativität beeinflusst Bindungspolarität
- Resonanzstrukturen können Bindungslängen beeinflussen
Elektrophile und nukleophile Reaktionen
Definition:
Elektrophile und nukleophile Reaktionen sind zentrale Konzepte der organischen Chemie, die den Mechanismus beschreiben, wie chemische Bindungen in Reaktionen gebildet und gebrochen werden.
Details:
- Elektrophile: Elektronenarme Spezies, die Elektronen von nukleophilen Reaktanten aufnehmen.
- Nukleophile: Elektronenreiche Spezies, die Elektronenpaare an elektrophile Reaktanten abgeben.
- Reaktionstypen:
- Elektrophile Addition (\textit{Additionsreaktionen}): Elektrophil greift Pi-Bindung an.
- Nukleophile Substitution (\textit{S_N1 und S_N2}): Nukleophil ersetzt eine Abgangsgruppe.
Chiralität und optische Aktivität
Definition:
Chiralität: Molekül und sein Spiegelbild nicht deckungsgleich. Optische Aktivität: Drehung der Polarisationsebene von Licht durch chirale Substanzen.
Details:
- Chirales Zentrum: Atom mit vier verschiedenen Substituenten
- Enantiomere: Paar von chiralem Molekül und seinem Spiegelbild
- R/S-Notation zur Benennung von Enantiomeren
- Optische Aktivität gemessen als Drehwinkel \theta
- Links- (\
Oxidation und Reduktion von Alkoholen
Definition:
Oxidation: Alkohol zu Aldehyd/Keton oder Carbonsäure. Reduktion: Aldehyd/Keton zu Alkohol.
Details:
- Primäre Alkohole: Oxidation zu Aldehyden (\textit{z.B.} Ethanol zu Acetaldehyd) und weiter zu Carbonsäuren (\textit{z.B.} Acetaldehyd zu Essigsäure).
- Sekundäre Alkohole: Oxidation zu Ketonen (\textit{z.B.} Isopropanol zu Aceton).
- Tertiäre Alkohole: Keine Oxidation unter milden Bedingungen.
- Reduktion: Aldehyde/Ketone durch Hydrierung oder Reduktionsmittel (\textit{z.B.} NaBH_4, LiAlH_4) zu Primär-/Sekundäralkoholen.
Syntheseplanung und retrosynthetische Analyse
Definition:
Strategie zur Planung organischer Synthesen durch Rückverfolgen von Zielmolekülen zu verfügbaren Ausgangsmaterialien.
Details:
- Retrosynthetische Analyse: Zerlegung des Zielmoleküls in einfachere Vorläufer (Disconnection-Ansatz).
- Identifikation von Syntheseteilen: Finden von synthetischen Äquivalenten und Synthesebausteinen.
- Strategie liegt im Erkennen funktionaler Gruppen und Erleichterung von C-C Bindungsbildung.
- Fokus auf Synthesereihenfolge und Auswahl von Reagenzien.
- Ziel: Effiziente und zielgerichtete Syntheseplanung und Durchführung.
- Verwendung von Syntheseliteratur und -datenbanken zur Identifikation ähnlicher Strukturen und Routen.
Radikalische Reaktionen
Definition:
Reaktionen, bei denen ein oder mehrere ungepaarte Elektronen beteiligt sind und über Radikale als Zwischenprodukte laufen.
Details:
- Einleitung durch Startreaktion (Bildung von Radikalen z.B. durch homolytische Spaltung)
- Kettenreaktion: Propagationsschritte, in denen Radikale reagieren und neue Radikale bilden
- Kettenabbruch: zwei Radikale reagieren und bilden ein stabiles Produkt
- Bsp.: Halogenierung von Alkanen, Autoxidation, Polymerisation
- Stabilität von Radikalen: Allyl- > Benzyl- > tertiär- > sekundär- > primär- > Methylradikal
- Radikale können durch Licht (hν), Temperatur oder chemische Substanzen initiiert werden
Zwischenprodukte und Übergangszustände
Definition:
Kurzlebige Moleküle oder Ionen, die während einer chemischen Reaktion auftreten.
Details:
- Zwischenprodukte: stabiler als Übergangszustände, können isoliert werden
- Übergangszustände: hohe Energie, nicht isolierbar
- Aktivierungsenergie (\textit{E_a}): Energie, erforderlich zur Bildung des Übergangszustands
- Reaktionsenergiediagramm: zeigt Energieverlauf während der Reaktion
- Zwischenprodukt: lokales Minimum im Reaktionsenergiediagramm
- Übergangszustand: lokales Maximum im Reaktionsenergiediagramm (Sattelpunkt)
- Beispiel: In der SN1 Reaktion, Bildung eines Carbeniumions als Zwischenprodukt
- Beispiel: In der E2 Reaktion, Übergangszustand mit syn-periplanarem Übergangszustand
Cahn-Ingold-Prelog-Nomenklatur
Definition:
Regel zur Priorisierung von Substituenten bei der Bestimmung der absoluten Konfiguration (R/S) und der Doppelbindungsgeometrie (E/Z).
Details:
- Prioritätenregel: Atome mit höherer Ordnungszahl haben höhere Priorität
- Verfahren: Substituenten werden nach abnehmender Priorität geordnet
- R/S Nomenklatur: Bestimmung der Konfiguration von Chiralitätszentren
- E/Z Nomenklatur: Bestimmung der Geometrie bei Doppelbindungen
- Beispiel: Für die Zuordnung werden die Substituenten anhand ihres CIP-Prioritäten geordnet
- Im Uhrzeigersinn: R-Konfiguration, gegen Uhrzeigersinn: S-Konfiguration
- E/Z: E (entgegen) wenn die höchsten Prioritäten auf entgegengesetzten Seiten der Doppelbindung sind, Z (zusammen) wenn auf der gleichen Seite