Mechanische Barrieren in Pflanzenabwehr (Zellwände und Cuticula)
Definition:
Mechanische Barrieren in Pflanzen umfassen Zellwände und Cuticula und dienen als erste Verteidigungslinie gegen Pathogene und physische Schäden.
Details:
- Zellwände: Bestehen aus Zellulose, Hemizellulose und Pektin; bieten strukturelle Unterstützung und physische Barriere.
- Cuticula: Wachsartige Schicht auf der Epidermis; verhindert Wasserverlust und Eindringen von Krankheitserregern.
- Zellwandverstärkungen: Deposition von Kallose und Lignin an Infektionsstellen; verursacht Verhärtungen.
- Induzierte mechanische Barrieren: Bildung von Papillae unterhalb der Cuticula als Reaktion auf Pathogenangriffe.
Erkennung von Pathogen-assoziierten molekularen Mustern (PAMPs)
Definition:
Erkennung spezifischer Molekülmuster (PAMPs), die häufig auf Pathogenen vorkommen, durch pflanzliche Rezeptoren (PRRs)
Details:
- PAMPs sind evolutionär konservierte Moleküle
- Erkennung durch Pattern-Recognition Receptors (PRRs)
- Aktivierung der PAMP-Triggered Immunity (PTI)
- PTI führt zu Basalresistenz gegenüber Pathogenen
- Beispiele für PAMPs: Flagellin, Lipopolysaccharide
- PRRs sind meist Membranproteine wie FLS2 (erkennt Flagellin)
Signaltransduktionswege in der pflanzlichen Abwehr
Definition:
Signaltransduktionswege in der pflanzlichen Abwehr spielen eine zentrale Rolle bei der Erkennung und Abwehr von Pathogenen.
Details:
- Erkennung von Pathogenen durch PRRs (pattern recognition receptors).
- Aktivierung der MAP-Kinase-Kaskade.
- Produktion von reaktive Sauerstoffspezies (ROS) und Ca2+-Signale.
- Expression von Abwehrgenen und Produktion von Phytoalexinen.
- Salicylsäure (SA)-, Jasmoninsäure (JA)- und Ethylen (ET)-abhängige Signalwege.
Effektorproteine von Pathogenen
Definition:
Von Pathogenen produzierte Proteine, die Funktionen des Wirtsmodulation beeinflussen, um Infektionserfolg zu sichern.
Details:
- Unterdrücken oder umgehen Pflanzenimmunantwort
- Können in pflanzliche Zellen eindringen
- Manipulieren zelluläre Prozesse für Krankheitsetablierung
- Kommen in vielfältigen modifizierten Formen vor
- Wichtige Ziele für Pflanzenzüchtung und Schutzmaßnahmen
Genetische Regulation pflanzlicher Immunantworten
Definition:
Regulierung von Genen und Signalwegen, die Abwehrmechanismen in Pflanzen steuern.
Details:
- PRRs (Pattern Recognition Receptors) erkennen Pathogen-assoziierte molekulare Muster (PAMPs).
- Signalkaskaden aktivieren MAP-Kinasen (Mitogen-aktivierte Proteinkinasen).
- Transkriptionsfaktoren wie WRKY und NPR1 regulieren Genexpression.
- Salicylsäure (SA) und Jasmonat (JA) sind Schlüsselhormone.
- Effektoren von Pathogenen unterdrücken Immunantworten (ETI: Effector-Triggered Immunity).
- Induzierte lokale und systemische Resistenz (SAR: Systemic Acquired Resistance).
Rolle der Mikrobiota in Pflanzen-Pathogen-Interaktionen
Definition:
Mikroorganismen in und um Pflanzen beeinflussen die Abwehrmechanismen der Pflanze gegen Pathogene.
Details:
- Mikrobiota umfassen Bakterien, Pilze, Viren und andere Mikroorganismen.
- Fördern Pflanzenwachstum und Gesundheit durch Nährstoffbereitstellung und Schutz vor Pathogenen.
- Beeinflussen Pflanzenimmunität durch Induktion von Systemischer Resistenz (ISR).
- Mikrobielle Gemeinschaften können Konkurrenz um Nährstoffe und Nischen bilden, wodurch das Wachstum von Pathogenen gehemmt wird.
- Einfluss auf Signalmoleküle der Pflanze wie Jasmon- und Salicylsäure.
Epigenetische Modulation von Abwehrgenen
Definition:
Steuerung der Genexpression von Abwehrgenen durch epigenetische Mechanismen wie DNA-Methylierung und Histon-Modifikation.
Details:
- DNA-Methylierung: Methylgruppen an Cytosin-Basen; meist Gen-Silencing.
- Histon-Modifikation: Acetylierungen, Methylierungen an Histontails; beeinflussen Chromatin-Struktur.
- Transkriptionsregulation: Epigenetische Marker beeinflussen die Bindung von Transkriptionsfaktoren.
- Umweltinduktion: Abwehrgenaktivität kann auf Umweltstressoren wie Pathogene reagieren.
- Vererbung: Epigenetische Marker können an Nachkommen weitergegeben werden.
Anwendung von CRISPR/Cas zur genetischen Manipulation in der Pflanzenimmunologie
Definition:
Verwendung von CRISPR/Cas zum gezielten Verändern von Genen zur Verbesserung der Pflanzenabwehrmechanismen gegen Pathogene.
Details:
- CRISPR/Cas ermöglicht präzise Genomeditierung.
- Unterstützt Erforschung und Verbesserung von Resistenzgenen.
- Gezielte Mutationen einführen oder Gene deaktivieren (Gene Knockout).
- CRISPR/Cas9 - häufig verwendetes System.
- Anwendung u.a. bei Modellpflanzen wie Arabidopsis thaliana.
- Kombination mit anderen Techniken wie RNA-Seq zur Identifizierung relevanter Gene.
- Erhöhung der Effizienz und Spezifität durch Optimierung von Guide-RNAs.
- Regulatorische und ethische Aspekte berücksichtigen.