Production and Logistics (MiM) - Cheatsheet
Produktionsstrategien und -modelle
Definition:
Strategien und Modelle zur Optimierung der Herstellung von Produkten in Bezug auf Qualität, Kosten, Zeit und Flexibilität.
Details:
- Push-Strategie: Produktion basierend auf prognostizierter Nachfrage.
- Pull-Strategie: Produktion basierend auf tatsächlicher Nachfrage.
- Lean Production: Vermeidung von Verschwendung, kontinuierliche Verbesserung.
- Mass Customization: Kombination von Massenproduktion und individueller Anpassung.
- Just-in-Time (JIT): Minimierung von Lagerbeständen, bedarfsgerechte Lieferung.
- Kaizen: Kontinuierliche Verbesserung mit Fokus auf Prozesseffizienz.
- Six Sigma: Fehlerreduzierung und Qualitätsverbesserung.
- MRP (Material Requirements Planning): Planung der Materialbedarfe und Produktionsprozesse.
- MRP II (Manufacturing Resource Planning): Erweiterung von MRP um Finanz- und Personalressourcen.
Kapazitätsmanagement
Definition:
Verwaltung und Optimierung der Produktionskapazität zur maximalen Nutzung und Vermeidung von Engpässen.
Details:
- Ziel: Balance zwischen Nachfrage und Produktionskapazität.
- Strategien: Lead, Lag, Match.
- Tools: Gantt-Diagramme, Netzplantechnik.
- Wichtige Kennzahlen: Kapazitätsauslastung ( \frac{\text{genutzte Kapazität}}{\text{verfügbare Kapazität}} ), Gesamtkapazitätsbedarf.
Bedarfsprognose
Definition:
Prognose des zukünftigen Bedarfs an Produkten oder Materialien zur Unterstützung von Planungs- und Entscheidungsprozessen in Produktion und Logistik.
Details:
- Verwendung historischer Daten und statistischer Methoden
- Ziel: Optimierung der Lagerhaltung und Minimierung von Engpässen
- Methoden:
- Gleitender Durchschnitt (Moving Average)
- Exponentielle Glättung (Exponential Smoothing)
- Regressionsanalyse
- Wichtige Formeln:
- Einfacher gleitender Durchschnitt: \(\text{MA}_t = \frac{1}{N} \sum_{i=0}^{N-1} D_{t-i} \)
- Exponentielle Glättung: \(\text{ES}_t = \alpha D_t + (1-\alpha) \text{ES}_{t-1} \)
- Bestimmungsgrößen: Trends, Saisonalitäten, Zyklische Schwankungen
- Fehlermaße: MSE (Mean Squared Error), MAD (Mean Absolute Deviation)
Materialbedarfsplanung (MRP)
Definition:
Prozess zur Bestimmung der benötigten Materialien und Stückzahlen zu definierten Zeitpunkten anhand von Produktionsplänen.
Details:
- Ziele: Sicherstellung der Materialverfügbarkeit, Minimierung der Lagerbestände, Optimierung der Bestellkosten
- Zentrale Komponenten: Stücklisten, Bestandsdaten, Produktionspläne
- Grundgleichung: Nettobedarfsberechnung: Formula: Nettobedarf = Bruttobedarf - Lagerbestand - Bestellbestand + Sicherheitsbestand
- MRP-I: Bedarfsgesteuerte Materialdisposition
- MRP-II: Erweiterung um Kapazitätsplanung und Finanzplanung
Logistiknetzwerke
Definition:
Logistiknetzwerke umfassen alle Verbindungen und Schnittstellen zwischen den beteiligten Akteuren (Lieferanten, Produzenten, Distributoren, Einzelhändler) zur Optimierung von Material- und Informationsflüssen.
Details:
- Optimization erfolgen durch Reduzierung der Transport- und Lagerkosten.
- Gestaltung des Netzwerks beeinflusst durch Standortwahl, Lagertechnik, Transportmodi.
- Effiziente Logistiknetzwerke minimieren Gesamtkosten und maximieren Servicelevel.
- Typische Kennzahlen: Durchlaufzeit, Lagerbestände, Lieferzuverlässigkeit.
- Tools: Netzwerkdesign-Software, Simulationen, ERP-Systeme.
Simulationsmodelle
Definition:
Simulationsmodelle verwenden zur Analyse und Optimierung von Produktions- und Logistikprozessen.
Details:
- Anwendungsmöglichkeiten: Prozessanalyse, Engpassidentifikation, Systemoptimierung
- Methoden: diskrete Ereignissimulation, Monte-Carlo-Simulation, agentenbasierte Simulation
- Vorteile: Erkenntnisse durch Nachahmung der realen Welt ohne reale Risiken
- Schritte: Modellbildung, Validierung, Szenariendurchführung, Auswertung
- Tools: AnyLogic, Simul8, ARENA
Produktionslayout-Optimierung
Definition:
Optimierung der physischen Anordnung von Produktionsressourcen, um Produktionsprozesse effizienter zu gestalten.
Details:
- Ziel: Minimierung von Kosten, Reduzierung von Durchlaufzeiten, und Verbesserung des Materialflusses.
- Wichtige Faktoren: Layouttypen (z. B. Werkstattfertigung, Fließfertigung, Produktionsinsel), Transportwege, Lagerhaltung.
- Methoden: Materialflussanalyse, Simulationen, Layoutplanungstools.
- Beispielgleichung: Minimierung der Gesamtkosten für den Materialfluss: \[ C = \text{Min} \bigg( \beta \times \text{Abstand}_{ij} \times \text{Transportmenge}_{ij} \bigg) \] Wobei: - \( C \): Gesamtkosten - \( \beta \): Transportkostensatz - \( \text{Abstand}_{ij} \): Entfernung zwischen den Abteilungen i und j - \( \text{Transportmenge}_{ij} \): Menge des zwischen i und j transportierten Materials
Risikomanagement in der Lieferkette
Definition:
Prozess der Identifizierung, Bewertung und Steuerung potenzieller Risiken in der Lieferkette, um Unterbrechungen, finanzielle Verluste und Reputationsschäden zu minimieren
Details:
- Identifikation von Risiken: Naturkatastrophen, politische Instabilität, Lieferantenprobleme
- Bewertung von Risiken: Analyse von Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkungen
- Implementierung von Maßnahmen zur Risikominderung: Diversifizierung der Lieferanten, Aufbau von Sicherheitspufferbeständen
- Überwachung und Kontrolle: Kontinuierliche Überprüfung und Anpassung der Risikomanagementstrategien
- Risikoanalyse-Modelle: Monte-Carlo-Simulation, Szenarioanalyse