Definition und grundlegende Eigenschaften von Grenzwerten
Definition:
Mathematisches Konzept zur Beschreibung des Verhaltens von Funktionen oder Folgen an einem Punkt oder im Unendlichen.
Details:
- Definition Grenzwert (Folge): \( a_n \rightarrow a \), wenn für alle \( \epsilon > 0 \) ein \( N \) existiert, sodass für alle \( n > N \) gilt: \( |a_n - a| < \epsilon \).
- Definition Grenzwert (Funktion): \( f(x) \rightarrow L \), wenn für alle \( \epsilon > 0 \) ein \( \delta > 0 \) existiert, sodass für alle \( 0 < |x - c| < \delta \) gilt: \( |f(x) - L| < \epsilon \).
- Eigenschaften:
- Eindeutigkeit
- Beschränktheit
- Rechenregeln: Additivität, Homogenität, Produktregel, Quotientenregel unter gewissen Bedingungen
L'Hôpital'sche Regel zur Berechnung unbestimmter Grenzwerte
Definition:
Verwendung zur Berechnung von unbestimmten Grenzwerten der Form \(\frac{0}{0}\) oder \(\frac{\infty}{\infty}\).
Details:
- Anwendbar, wenn \( \lim_{{x \to c}} f(x) = 0 \text{ oder } \infty \) und \( \lim_{{x \to c}} g(x) = 0 \text{ oder } \infty \).
- Wende die Regel an: \( \lim_{{x \to c}} \frac{f(x)}{g(x)} = \lim_{{x \to c}} \frac{f'(x)}{g'(x)} \), falls der Grenzwert existiert.
- Ggf. mehrfach anwenden, falls erneut unbestimmte Form auftritt.
Konvergenz- und Divergenzkriterien von Reihen
Definition:
Kriterien zur Bestimmung, ob eine unendliche Reihe konvergiert oder divergiert.
Details:
- Divergenzkriterium: Wenn \( a_n \) nicht gegen 0 konvergiert, divergiert die Reihe \( \sum a_n \).
- Majorantenkriterium (Vergleichskriterium): Ist \( 0 \leq a_n \leq b_n \) und \( \sum b_n \) konvergiert, dann konvergiert auch \( \sum a_n \).
- Minorantenkriterium: Ist \( 0 \leq b_n \leq a_n \) und \( \sum b_n \) divergiert, dann divergiert auch \( \sum a_n \).
- Quotientenkriterium: Setze \( L = \lim_{n \to \infty} \left| \frac{a_{n+1}}{a_n} \right| \). Konvergiert für \( L < 1 \), divergiert für \( L > 1 \).
- Wurzelkriterium: Setze \( L = \lim_{n \to \infty} \sqrt[n]{|a_n|} \). Konvergiert für \( L < 1 \), divergiert für \( L > 1 \).
- Leibnizkriterium: Eine alternierende Reihe \( \sum (-1)^n a_n \) konvergiert, wenn \( a_n \) monoton fallend ist und \( a_n \to 0 \).
- Integralkriterium: Ist \( a_n = f(n) \) für eine positiv monoton fallende Funktion \( f \) und das Integral \( \int_{1}^{\infty} f(x) \, dx \) konvergiert, dann konvergiert auch \( \sum a_n \).
Taylor- und Maclaurin-Reihen
Definition:
Taylor- und Maclaurin-Reihen sind Darstellungen einer Funktion als unendliche Summe ihrer Ableitungen in einem Punkt.
Details:
- Taylor-Reihe einer Funktion f(x) um den Punkt a: \[ f(x) = \sum_{n=0}^{\infty} \frac{f^{(n)}(a)}{n!} (x-a)^n \]
- Maclaurin-Reihe ist ein Spezialfall der Taylor-Reihe mit a = 0: \[ f(x) = \sum_{n=0}^{\infty} \frac{f^{(n)}(0)}{n!} x^n \]
- Konvergenzradius: Bestimmt den Bereich, in dem die Reihe die Funktion korrekt darstellt.
- Resteglied (Fehlerabschätzung): \[ R_n(x) = \frac{f^{(n+1)}(\xi)}{(n+1)!} (x-a)^{n+1}, \; \xi \in [a,x] \]
Fundamentalsatz der Analysis
Definition:
Der Fundamentalsatz der Analysis verbindet Differenzialrechnung und Integralrechnung. Er besagt, dass das Integrieren einer Funktion und das Differenzieren ihres bestimmten Integrals entgegengesetzte Operationen sind.
Details:
- Sei f eine stetige Funktion auf einem Intervall [a, b].
- (1. Teil): Wenn F eine Stammfunktion von f ist, dann gilt: \( \int_a^b f(x) \,dx = F(b) - F(a) \).
- (2. Teil): Wenn G(x) = \int_a^x f(t) \,dt, dann ist G'(x) = f(x).
- Zusammenhang zwischen Integral und Ableitung: Das Integral der Ableitung einer Funktion über einem Intervall ergibt die Differenz der Funktionswerte an den Intervallgrenzen.
Integrationstechniken, wie partielle Integration und Substitution
Definition:
Integrationstechniken, mit Fokus auf partieller Integration und Substitution.
Details:
- Partielle Integration (Produktregel rückwärts): \[ \int u \, dv = uv - \int v \, du \]
- Substitution: Ersetze die Variable durch eine Funktion \[ \int f(g(x))g'(x) \, dx = \int f(u) \, du \]
- Anwendungsbeispiel Partielle Integration: Für \( \int x e^x \, dx \), wähle \( u = x \) und \( dv = e^x \, dx \).
- Anwendungsbeispiel Substitution: Für \( \int 2x e^{x^2} \, dx \), setze \( u = x^2 \) und somit \( du = 2x \, dx \).
Lösungsmethoden für Differentialgleichungen erster und zweiter Ordnung
Definition:
Lösungstechniken für DGL 1. und 2. Ordnung wichtig für Analyse 2; grundlegende Verfahren helfen, analytische Lösungen zu finden.
Details:
- Homogene und inhomogene Differentialgleichungen (DGL)
- Trennung der Variablen: \[\frac{dy}{dx} = g(y) h(x)\]
- Lineare DGL erster Ordnung: \[\frac{dy}{dx} + p(x) y = q(x)\]
- Charakteristische Gleichungen bei linearen DGL 2. Ordnung: \[a y'' + b y' + c y = 0\]
- Variation der Konstanten
- Ansatz mit Potenzreihen
- Laplace-Transformation zur Lösung von Anfangswertproblemen
Stetigkeit und Differenzierbarkeit von Funktionen
Definition:
Analyse von Funktionen hinsichtlich ihrer Stetigkeit und Differenzierbarkeit.
Details:
- Eine Funktion f ist stetig bei a, wenn \[ \lim_{{x \to a}} f(x) = f(a). \]
- Differenzierbarkeit einer Funktion im Punkt a bedeutet Existenz des Grenzwertes \[ f'(a) = \lim_{{h \to 0}} \frac{f(a+h) - f(a)}{h}. \]
- Differenzierbarkeit impliziert Stetigkeit.
- Für höhere Ableitungen (n-te Ableitung), \[ f^{(n)}(x) = \frac{d^n}{dx^n} f(x). \]
- Stetigkeit alleine garantiert keine Differenzierbarkeit (Bsp: Betragsfunktion).