Grenzwerte und Stetigkeit
Definition:
Grenzwerte und Stetigkeit behandeln das Verhalten von Funktionen, wenn die Eingabewerte gegen einen bestimmten Punkt streben.
Details:
- Grenzwert: \( \lim_{{x \to a}} f(x) = L \) -> Existenz eines Grenzwertes L an der Stelle a
- Stetigkeit: Funktion f stetig an a, wenn \( \lim_{{x \to a}} f(x) = f(a) \)
- Unstetigkeit: wenn \( \lim_{{x \to a}} f(x) \) nicht existiert oder \( f(a) \) ungleich dem Grenzwert ist
- Links- und Rechtsseitiger Grenzwert: \( \lim_{{x \to a^-}} f(x) \) und \( \lim_{{x \to a^+}} f(x) \)
- Eigenschaften: Algebraische Operationen mit Grenzwerten (Summe, Produkt, Quotient)
Schätz- und Testtheorie
Definition:
Schätz- und Testtheorie befasst sich mit der Schätzung von Parametern und der Testung von Hypothesen in der Statistik.
Details:
- Schätzung: Berechnung von Parametern \(\theta\) anhand von Stichproben \(X_1, X_2, ..., X_n\)
- Schätzer: Funktion \(\hat{\theta}(X_1, X_2, ..., X_n)\), die Schätzung liefert
- Erwartungstreue: \(E(\hat{\theta}) = \theta\)
- Verzerrung: \(Bias(\hat{\theta}) = E(\hat{\theta}) - \theta\)
- Varianz: \(Var(\hat{\theta})\)
- MSE (Mean Squared Error): \(MSE(\hat{\theta}) = Var(\hat{\theta}) + Bias(\hat{\theta})^2\)
- Hypothesentests: Nullhypothese (\(H_0\)) vs. Alternativhypothese (\(H_1\))
- Teststatistik: Messgröße, die zur Entscheidungsfindung genutzt wird
- Signifikanzniveau \(\alpha\): Wahrscheinlichkeit, nullhypothese fälschlich abzulehnen
- p-Wert: Wahrscheinlichkeit, unter der Nullhypothese einen Testwert zu finden, der mindestens so extrem ist wie der beobachtete Wert
- Fehler 1. Art \(\alpha\): \( P(\text{Ablehnung von } H_0 | H_0 \text{ wahr}) \)
- Fehler 2. Art \(\beta\): \( P(\text{Beibehaltung von } H_0 | H_1 \text{ wahr}) \)
Numerische Methoden der Linearen Algebra
Definition:
Numerische Techniken zur Lösung von großen linearen Gleichungssystemen und Eigenwertproblemen.
Details:
- Matrix-Dekompositionen: LU, QR, SVD
- Verfahren zur Lösung linearer Gleichungssysteme: Gauss, Cholesky
- Iterative Methoden: Conjugate Gradient, GMRES
- Eigenwertprobleme lösen: Potenzmethode, QR-Algorithmus
- Fehleranalyse und Konditionierung: Stabilität, Sensitivität
- Numerische Implementierung: Effizienz, Speicherbedarf
- Parallelisierung: verteiltes Rechnen, GPUs
Differentialgeometrie
Definition:
Differentialgeometrie beschäftigt sich mit differenzierbaren Mannigfaltigkeiten und deren geometrischen Eigenschaften.
Details:
- Mannigfaltigkeiten: Lokale Karten, Atlas, Übergangsfunktionen
- Tangentialräume: Definition, Basisvektoren
- Vektor- und Tensorfelder: Definition, Ableitungen
- Differentialformen und äußere Ableitung
- Riemannsche Geometrie: Metrik, Levi-Civita-Zusammenhang, Krümmungstensor
- Geodäten: Definition, geodätische Gleichung
- Hauptsätze: Satz von Gauss-Bonnet, Sätze von Stokes
Partielle Differenzialgleichungen
Definition:
Gleichungen, die partielle Ableitungen einer unbekannten Funktion enthalten. Zentral in mathematischen Modellen physikalischer Phänomene.
Details:
- Form: i. A. \[ F\left(x_1, x_2, \, \ldots, x_n, u, \frac{\partial u}{\partial x_1}, \frac{\partial u}{\partial x_2}, \, \ldots, \frac{\partial^2 u}{\partial x_1 \partial x_2}, \, \ldots\right) = 0 \]
- Elliptisch, parabolisch und hyperbolisch als wichtige Klassifizierungen.
- Methoden: Trennung der Variablen, Fourier-Transformation, Greensche Funktionen.
Gruppen- und Ringtheorie
Definition:
Untersucht algebraische Strukturen: Gruppen und Ringe. Gruppen: Mengen mit einer Verknüpfung, die assoziativ, ein neutrales Element hat und zu jedem Element ein inverses Element enthält. Ringe: Mengen mit zwei Verknüpfungen, Addition (bildet Abel'sche Gruppe) und Multiplikation (assoziativ).
Details:
- Gruppe: Set: \(G\); Operation: \(\cdot\)
- Abgeschlossenheit: \(a, b \in G \Rightarrow a \cdot b \in G\)
- Assoziativität: \((a \cdot b) \cdot c = a \cdot (b \cdot c)\)
- Neutrales Element: \(e \in G, e \cdot a = a \cdot e = a\)
- Inverses Element: \(\forall a \in G, \exists a^{-1} \in G: a \cdot a^{-1} = a^{-1} \cdot a = e\)
- Ring: Set: \(R\); Operationen: \(+\), \(\cdot\)
- Addition: \( (R, +) \) ist eine abelsche Gruppe
- Multiplikation: \( (R, \cdot) \) ist assoziativ
- Distributivgesetze: \( a \cdot (b + c) = a \cdot b + a \cdot c \) und \( (a + b) \cdot c = a \cdot c + b \cdot c \)
Zentraler Grenzwertsatz
Definition:
Der zentrale Grenzwertsatz (ZGS) besagt, dass die Summe einer großen Anzahl unabhängiger, identisch verteilter Zufallsvariablen näherungsweise normalverteilt ist, unabhängig von der ursprünglichen Verteilung.
Details:
- Formel: Wenn X_1, X_2, ..., X_n unabhängige, identisch verteilte Zufallsvariablen mit dem Erwartungswert \( \, \mu \, \) und der Varianz \( \, \sigma^2 \, \) sind, dann nähert sich die Verteilung der standardisierten Summe \[ Z_n = \frac{(X_1 + X_2 + ... + X_n) - n\mu}{\sqrt{n}\sigma} \] für hinreichend großes n einer Standardnormalverteilung \( \, N(0,1) \, \).
- Gilt auch für verschieden verteilte Zufallsvariablen, vorausgesetzt sie sind unabhängig und haben denselben Erwartungswert und Varianz.
- Wichtig für die Statistik, da sie das Fundament für viele inferenzstatistische Methoden bildet.