Direkte und iterative Lösungsverfahren
Definition:
Direkte Verfahren lösen Gleichungssysteme in endlich vielen Schritten. Iterative Verfahren approximieren die Lösung schrittweise.
Details:
- Matrixlösungen: \textbf{direkt}: \textit{LU-Zerlegung}, \textit{Cholesky-Zerlegung}, \textit{QR-Zerlegung}
- \textbf{Iterativ}: \textit{Jacobi-Verfahren}, \textit{Gauss-Seidel-Verfahren}, \textit{SOR-Verfahren}
- Effizienz: \textbf{direkt} für kleinere Systeme oder spezielle Matrizen (z.B. dichte Matrizen) gut; \textbf{iterativ} für große, spärliche Matrizen besser
- Konvergenz: Iterative Verfahren benötigen Konvergenzkriterien
- Ziel: Minimierung des Rechenaufwands und Speicherbedarfs
Rundungsfehler und deren Auswirkungen
Definition:
Rundungsfehler entstehen, wenn Zahlen bei der Darstellung oder Berechnung gerundet werden, da Computer nur eine begrenzte Anzahl von Dezimalstellen darstellen können.
Details:
- Rundungsfehler treten bei Fließkomma-Arithmetik auf.
- Kumulation von Rundungsfehlern führt zu Ungenauigkeiten.
- Bekannte Effekte: Numerische Instabilität, Verlust signifikanten Stellen, akkumulierte Fehler.
- Vermeidung: Algorithmenwahl, Mehrstellenarithmetik, Fehleranalyse und -korrektur
- Beispiel: Addition von sehr kleinen Zahlen zu großen Zahlen
- Maschinengenauigkeit (Maschinepsilon): Gibt an, wie genau ein Computer Zahlen darstellen kann (\texttt{float} und \texttt{double} in Programmiersprachen).
Least-Squares-Approximation
Definition:
Methode zur Anpassung eines Modells an gegebene Datenpunkte durch Minimierung der Summe der Quadrate der Abstände zwischen den Datenpunkten und dem Modell.
Details:
- Ziel: Minimierung der Fehlerquadrate \(\text{S}(\boldsymbol{x}) = \boldsymbol{r}(\boldsymbol{x})^T \boldsymbol{r}(\boldsymbol{x})\)
- Normalengleichung: \(\boldsymbol{A}^T \boldsymbol{A} \boldsymbol{x} = \boldsymbol{A}^T \boldsymbol{b}\)
- QR-Zerlegung: \(\boldsymbol{A} = \boldsymbol{Q} \boldsymbol{R}\), Lösung durch Rückwärtseinsetzen
- Anwendung: lineare Regression, Datenglättung
Numerische Lösung gewöhnlicher Differentialgleichungen (ODEs)
Definition:
Numerische Methoden zur Lösung von ODEs - Ansätze zur näherungsweisen Berechnung von Lösungen von gewöhnlichen Differentialgleichungen.
Details:
- Typische Methoden: Euler-Verfahren, Runge-Kutta-Verfahren
- Stabilität und Genauigkeit der Verfahren prüfen
- Euler-Verfahren: \[ y_{n+1} = y_n + h f(t_n, y_n) \]
- Runge-Kutta-Verfahren: \[ y_{n+1} = y_n + \frac{h}{6}(k_1 + 2k_2 + 2k_3 + k_4) \] \( k_1 = f(t_n, y_n) \) \( k_2 = f(t_n + \frac{h}{2}, y_n + \frac{h}{2} k_1) \) \( k_3 = f(t_n + \frac{h}{2}, y_n + \frac{h}{2} k_2) \) \( k_4 = f(t_n + h, y_n + h k_3) \)
- Fehlerabschätzung und Konvergenz analysieren
Burnsidesches Lemma
Definition:
Das Burnsidesche Lemma hilft, die Anzahl der verschiedenen Orbits einer Gruppenaktion zu bestimmen.
Details:
- Nutze das Lemma für endliche Gruppen und endliche Mengen.
- Es besagt, dass die Anzahl der Orbits gleich dem Durchschnitt der Fixpunktanzahlen der Gruppenelemente ist.
- Formel: \( |X/G| = \frac{1}{|G|} \sum_{g \in G} |\text{Fix}(g)| \)
- \( |X/G| \) ist die Anzahl der Orbits.
- \( \text{Fix}(g) \) ist die Menge der Elemente in \( X \), die von \( g \) fixiert werden.
Finite-Differenzen-Methoden für partielle Differentialgleichungen (PDEs)
Definition:
Numerische Methode zur Approximation der Lösungen von partiellen Differentialgleichungen (PDEs); approximiert Ableitungen durch Differenzengleichungen.
Details:
- Diskretisierung des Problems: Zerlegen des kontinuierlichen Bereichs in ein Gitter.
- Approximation von Ableitungen: z.B. \( \frac{\partial u}{\partial x} \approx \frac{u(x+h,y) - u(x,y)}{h} \) für Vorwärtsdifferenzen
- Gitterpunkte: Punkte (Knoten), an denen Lösung berechnet wird.
- Stabilität und Konvergenz analysieren: Notwendige Bedingungen für die Genauigkeit der numerischen Lösung.
- Anwendung: Zeitabhängige und stationäre PDEs.
Kondition und Stabilität numerischer Verfahren
Definition:
Kondition und Stabilität numerischer Verfahren betreffen die Empfindlichkeit gegenüber Störungen und die Fähigkeit, Fehler während der Berechnung zu kontrollieren.
Details:
- Kondition (condition number): Maß für die Empfindlichkeit der Lösung eines Problems gegenüber Änderungen in den Eingangsdaten.
- Ist ein Problem gut konditioniert, führt eine kleine Eingangsänderung zu einer kleinen Änderung im Ergebnis.
- Konditionszahl \( \text{cond}(A) \): \[ \text{cond}(A) = \frac{\text{maximaler Eigenwert von } A}{\text{minimaler Eigenwert von } A} \]
- Stabilität: Ein numerisches Verfahren ist stabil, wenn es Fehler, die während der Berechnung auftreten, nicht vergrößert.
- Ein Verfahren kann numerisch stabil oder instabil sein; dies hängt von seiner Fehlerverstärkung ab.
- Vorwärtsfehler: Unterschied zwischen der exakten Lösung und der numerischen Lösung.
- Rückwärtsfehler: Unterschied zwischen den tatsächlichen Eingangsdaten und den durch das Verfahren angenommenen Daten, die die numerische Lösung produzieren würden.