Allgemeine Pathologie - Cheatsheet
3D In Vivo Tumormodelle: Erstellung und Anwendung
Definition:
3D-In-vivo-Tumormodelle: Simulieren Tumorwachstum im lebenden Organismus, um Verhalten und Reaktion auf Therapien zu untersuchen.
Details:
- Nutzung: Präklinische Forschung, Medikamententests, Verständnis der Tumorbiologie.
- Erstellung: Implantation von Tumorzellen in Tiermodelle (z.B. Mäuse).
- Vorteile: Realistische Tumormikroumgebung, bessere Vorhersagbarkeit gegenüber traditionellen 2D-Kulturen.
- Methoden: Verwendung von CRISPR für genetische Modifikationen, Fluoreszenz- und Bildgebungsverfahren zur Überwachung.
- Herausforderungen: Ethische Bedenken, Kosten und Komplexität der Modelle.
Angiogenese: Mechanismen und therapeutische Ansätze
Definition:
Bildung neuer Blutgefäße aus vorhandenen Kapillaren, zentral für Wachstum und Wundheilung; reguliert durch pro- und anti-angiogene Faktoren.
Details:
- Schlüsselmoleküle: VEGF, FGF, Angiopoietin
- Signalwege: HIF-1a unter Hypoxie; VEGF-Bindung an VEGFRs
- Therapeutische Ansätze: Hemmung bei Krebs (z.B., Bevacizumab), Förderung bei ischämischen Erkrankungen
- Komplikationen: Übermäßige Angiogenese (Krebs), unzureichende Angiogenese (Diabetes, chronische Wunden)
Computational Pathology: Machine Learning und KI
Definition:
Computational Pathology: Einsatz von ML und KI zur Analyse pathologischer Daten, Diagnosen und Prognosen.
Details:
- ML-Modelle zur Mustererkennung in Gewebeschnitten
- Bildverarbeitung für genauere Diagnosen
- Prognostische Modellierung zur Patientenüberwachung
- Datenintegration zur Verbesserung der Diagnosegenauigkeit
- Aktuelle Anwendungen: Krebsdiagnose, histopathologische Auswertung
Krebsstammzellen: Eigenschaften und therapeutische Ansätze
Definition:
Krebsstammzellen (CSC): Zellen innerhalb eines Tumors mit der Fähigkeit zur Selbsterneuerung und Differenzierung; verantwortlich für Tumorwachstum und -rezidiv.
Details:
- Besitzen Eigenschaften wie Selbsterneuerung, Differenzierung, Tumorinitiierung und Therapiresistenz.
- Marker: CD44, CD133, ALDH1.
- Therapeutische Ansätze: Zielgerichtete Therapien, Differenzierungstherapien, ABC-Transporter-Inhibitoren, Immuntherapie.
- Herausforderungen: Heterogenität der CSC, Resistenzmechanismen, Identifikation spezifischer Marker.
Epigenetik: Grundlagen und Krebstherapien
Definition:
Epigenetik: Untersuchung von vererbbaren Änderungen der Genfunktion ohne Änderung der DNA-Sequenz.
Details:
- Wichtige Mechanismen: DNA-Methylierung, Histonmodifikation, RNA-Interferenz
- Einfluss auf Genexpression und Zelldifferenzierung
- Krebstherapien: Nutzung von Epigenetik zur Entwicklung von Medikamenten (z.B. HDAC-Inhibitoren, DNMT-Inhibitoren)
- Beispiel: Azacitidin für myelodysplastisches Syndrom
Tumor-Mikroumgebung: Interaktionen mit dem Immunsystem
Definition:
Wechselwirkungen zwischen Tumorzellen und Immunzellen in der Tumor-Mikroumgebung, die das Tumorwachstum und die Immunantwort beeinflussen.
Details:
- Tumormikroumgebung (TME) besteht aus Tumorzellen, Immunzellen, Fibroblasten und extrazellulärer Matrix
- Immunsuppressive Zellen in TME: Tregs, MDSCs
- Proinflammatorische Zellen in TME: Th1-Zellen, NK-Zellen
- Zytokine: IL-10 (unterdrückend), IFN-\textgamma (aktivierend)
- Checkpoint-Moleküle: PD-1, CTLA-4 (Immunsuppression)
Molekulare Signalwege in der Tumorprogression
Definition:
Signalwege beteiligt an Wachstum, Überleben und Metastasierung von Tumorzellen.
Details:
- PI3K/AKT/mTOR-Weg: Fördert Zellwachstum und Überleben durch Aktivierung von Proteinsynthese und Hemmung der Apoptose.
- Ras/Raf/MEK/ERK-Weg: Kontrolliert Zellproliferation durch Aktivierung von Transkriptionsfaktoren.
- TGF-β-Signalweg: Kann je nach Kontext tumorunterdrückend oder tumorfördernd wirken.
- Wnt/β-Catenin-Signalweg: Fördert Zellproliferation und Differenzierung, häufig in Krebs verändert.
- Notch-Signalweg: Beeinflusst Zellschicksal, Differenzierung und übermäßiges Zellwachstum.
- Hedgehog-Signalweg: Reguliert Zellwachstum und Differenzierung, bei Tumorerkrankungen oft atypisch aktiviert.
Automatisierung diagnostischer Prozesse
Definition:
Vorgang der Nutzung von Technologien und Algorithmen zur Automatisierung von Diagnoseaufgaben in der Pathologie.
Details:
- Nutzung von KI und maschinellem Lernen
- Automatisierte Bildanalyse (z. B. in der Histopathologie)
- Reduzierung von Fehlerquellen und Steigerung der Effizienz
- Integration von Data Mining und Big Data
- Beispielformel zur Fehlerquote: \( Fehlerquote = \frac{Fehler}{Anzahl\ der\ Diagnosen} \)
- Beispielalgorithmen: Convolutional Neural Networks (CNNs), Random Forests