Arbeitsmedizin/Sozialmedizin - Cheatsheet
Berufsbedingte Erkrankungen und ihre Prävention
Definition:
Gesundheitliche Probleme, die direkt durch Arbeitsbedingungen oder berufliche Tätigkeiten verursacht werden, Prävention durch spezifische Maßnahmen zur Minimierung der Risiken.
Details:
- Gefährdungsbeurteilung
- Arbeitsplatzgestaltung
- Schutzmaßnahmen (persönliche Schutzausrüstung, technische und organisatorische Maßnahmen)
- Gesundheitsüberwachung
- Ergonomische Anpassungen
- Schulung und Weiterbildung der Mitarbeiter
- Gesetzliche Regelungen (ArbSchG, BioStoffV, etc.)
Risikobewertung am Arbeitsplatz
Definition:
Evaluierung potenzieller Gefährdungen und Risiken für die Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz. Ziel: Maßnahmen zur Vermeidung oder Reduktion von Risiken implementieren.
Details:
- Gefährdungsermittlung: Identifikation von physikalischen, chemischen, biologischen und ergonomischen Gefährdungen.
- Risikobewertung: Bewertung der Wahrscheinlichkeit und des Ausmaßes von Schäden.
- Maßnahmen: Entwicklung und Implementierung von Präventionsstrategien.
- Dokumentation: Systematische Erfassung und regelmäßige Überprüfung der Risiken und Maßnahmen.
- Gesetzliche Grundlagen: ArbSchG, GefStoffV und BetrSichV.
Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung
Definition:
Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung: Anpassung der Arbeitsumgebung an die Bedürfnisse des Menschen zur Vermeidung von Ermüdung und arbeitsbedingten Gesundheitsproblemen.
Details:
- Körperhaltung: Vermeidung unnatürlicher Positionen (Rücken gerade, Hände in natürlicher Position)
- Arbeitsplatzhöhe: Anpassung der Tisch- und Sitzhöhe für eine neutrale Position
- Bildschirmarbeit: Augenhöhe, Abstand und Beleuchtung anpassen
- Arbeitsmittel: Ergonomische Tastaturen, Mäuse und Stühle
- Bewegungspausen: Regelmäßige Pausen zur Entlastung und Bewegung einplanen
Grundlagen der Sozialversicherungssysteme
Definition:
Grundlagen der Sozialversicherungssysteme in Deutschland: rechtliche und organisatorische Basis der Absicherung gegen soziale Risiken (Krankheit, Unfall, Arbeitslosigkeit, Alter, Pflegebedürftigkeit).
Details:
- 5 Säulen: Krankenversicherung, Unfallversicherung, Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Pflegeversicherung
- Finanzierung: Beiträge von Arbeitgebern und Arbeitnehmern
- Prinzipien: Solidarität, Subsidiarität
- Träger: verschiedene Versicherungsträger und Sozialversicherungsträger
- Gesetzliche Grundlagen: SGB V (Krankenversicherung), SGB VII (Unfallversicherung), SGB VI (Rentenversicherung), SGB III (Arbeitslosenversicherung), SGB XI (Pflegeversicherung)
- Rechtsanspruch auf Leistungen
Epidemiologische Methoden zur Datenerhebung und -analyse
Definition:
Epidemiologische Methoden werden verwendet, um Gesundheitsdaten zu sammeln und zu analysieren.
Details:
- Deskriptive Studien: Beschreiben die Verteilung von Krankheiten
- Analytische Studien: Untersuchen Kausalzusammenhänge
- Beobachtungsstudien: Kohortenstudien, Fall-Kontroll-Studien
- Interventionsstudien: Randomisierte kontrollierte Studien (RCTs)
- Maßzahlen: Inzidenzrate (IR), Prävalenz (P), Relatives Risiko (RR), Odds Ratio (OR)
- Statistische Analysen: Regressionsanalysen, multivariate Analysen
- Bias und Confounding: Verzerrung und Störfaktoren berücksichtigten
- Datenquellen: Register, Befragungen, klinische Daten
Maßnahmen zur Reduzierung von Stress und psychischen Belastungen
Definition:
Details:
- Ergonomieverbesserungen: Anpassung von Arbeitsplätzen
- Work-Life-Balance: Flexible Arbeitszeiten, Homeoffice
- Stressmanagement-Programme: Techniken zur Stressbewältigung
- Psychologische Unterstützung: Zugang zu Beratungsdiensten
- Förderung der körperlichen Aktivität: Sportprogramme, Pausen
- Gesunde Ernährung: Bereitstellung gesunder Lebensmittel
- Schaffung eines positiven Arbeitsumfelds: Teamaktivitäten, Anerkennung von Leistungen
- Kontinuierliche Fortbildung: Schulungen zum Thema Stress und psychische Gesundheit
Gesundheitsförderung im Betrieb
Definition:
Förderung der Gesundheit der Mitarbeiter durch Maßnahmen im Arbeitsumfeld.
Details:
- Prävention arbeitsbedingter Erkrankungen
- Förderung eines gesunden Lebensstils
- Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung
- Stressmanagement und psychische Gesundheit
- Gesundheitsworkshops und Schulungen
- Regelmäßige Gesundheitschecks
Interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Arbeits- und Sozialmedizin
Definition:
Interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Arbeits- und Sozialmedizin umfasst die kooperative Arbeit von Fachleuten aus verschiedenen Disziplinen zur Förderung von Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz sowie zur Unterstützung sozial-medizinischer Anliegen.
Details:
- Ziel: Verbesserung der Prävention und Gesundheitsförderung
- Umfasst Ärzte, Psychologen, Ergotherapeuten, Sozialarbeiter, Gesundheitsökonomen
- Bedeutung für ganzheitliche Betreuung
- Fördert Austausch von Wissen und Expertise
- Wichtige Rolle bei der Umsetzung von gesetzlichen Vorgaben und Maßnahmen
- Interdisziplinäre Teams helfen bei der Diagnostik, Therapie und Rehabilitation