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Augenheilkunde Blockpraktikum - Exam
Augenheilkunde Blockpraktikum - Exam Aufgabe 1) Fallbeispiel: Eine 68-jährige Patientin kommt zu Dir in die Praxis und berichtet über eine schleichende Verschlechterung ihrer Sehschärfe über die letzten sechs Monate. Sie gibt an, besonders am Abend verschwommen zu sehen und gelegentlich eine erhöhte Blendempfindlichkeit zu haben. Ihre medizinische Vorgeschichte umfasst einen gut eingestellten Typ-...

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Augenheilkunde Blockpraktikum - Exam

Aufgabe 1)

Fallbeispiel: Eine 68-jährige Patientin kommt zu Dir in die Praxis und berichtet über eine schleichende Verschlechterung ihrer Sehschärfe über die letzten sechs Monate. Sie gibt an, besonders am Abend verschwommen zu sehen und gelegentlich eine erhöhte Blendempfindlichkeit zu haben. Ihre medizinische Vorgeschichte umfasst einen gut eingestellten Typ-2-Diabetes seit 12 Jahren und Bluthochdruck. Beide Vorerkrankungen sind medikamentös stabil. Die Patientin trägt eine Brille, die vor etwa einem Jahr angepasst wurde.

a)

Welche Anamnesepunkte würdest Du spezifisch bei dieser Patientin erfragen, um mögliche Ursachen der geschilderten Symptome einzugrenzen? Beschreibe mindestens vier relevante Punkte und deren potenzielle Bedeutung für die Diagnose.

Lösung:

  • Dauer und Verlauf der Sehverschlechterung: Wann genau hat die Sehverschlechterung begonnen, und wie hat sie sich über die Zeit entwickelt? Eine schleichende Verschlechterung könnte auf altersbedingte Makuladegeneration oder Katarakte (Grauer Star) hinweisen.
  • Symptom-Spezifika: Sie sollte gefragt werden, ob sie Doppelbilder sieht, in welchem Bereich des Sichtfeldes die Symptome am stärksten sind oder ob sie Farbwahrnehmungsstörungen hat. Diese Details können helfen, die Diagnose zwischen Augenerkrankungen wie Glaukom, diabetischer Retinopathie oder altersbedingter Makuladegeneration einzugrenzen.
  • Beeinträchti-gungen bei alltäglichen Aktivitäten: Es ist wichtig zu wissen, wie sehr die Sehverschlechterung ihre täglichen Aktivitäten wie Lesen, Autofahren oder Arbeiten beeinträchtigt. Dies gibt Hinweise darauf, wie ausgeprägt die Visusminderung ist und ob eine sofortige Behandlung notwendig sein könnte.
  • Änderungen in der Medikation oder Gesundheitszustand: Hat sie neue Medikamente eingenommen oder besteht der Verdacht auf Wechselwirkungen? Haben sich die Werte ihres Blutzuckers oder Blutdrucks kürzlich drastisch verändert? Diese Faktoren könnten zu einer Verschlechterung des Sehvermögens führen, insbesondere bei Vorhandensein von Diabetes und Bluthochdruck.

b)

Beschreibe detailliert, wie Du die Visusprüfung bei dieser Patientin durchführen würdest, und welche Informationen Du daraus ableiten kannst.

Lösung:

  • Vorbereitung und Anamnese:Zu Beginn der Untersuchung stelle ich sicher, dass die Patientin ihre aktuelle Brille trägt und keine Augenbeschwerden wie Schmerzen oder akute Rötungen vorliegen. Es wird auch nach möglichen Medikamenten gefragt, die die Sicht beeinflussen könnten.
  • Visusprüfung mit Snellen-Tafel:Die Patientin wird in einer Entfernung von 6 Metern (oder 20 Fuß) von der Snellen-Tafel positioniert. Sie wird gebeten, die kleinsten Buchstaben oder Zahlen vorzulesen, die sie erkennt. Zuerst wird jedes Auge einzeln geprüft (z.B. rechtes Auge abdecken, linkes Auge testen und umgekehrt) und dann mit beiden Augen zusammen. Der Visus wird in der Form eines Bruches dokumentiert, wie z.B. 20/20 (Normalvisus), 20/40 (sichtbar in 6 m, was normalerweise in 12 m sichtbar ist).
  • Refraktionsbestimmung:Falls eine Sehschwäche festgestellt wird, wird eine Refraktionsbestimmung durchgeführt. Mittels eines Phoropters und verschiedener Testlinsen wird die Brillenstärke ermittelt, die die beste Sehschärfe ermöglicht. Diese Information ist wichtig, um festzustellen, ob eine Änderung der Sehhilfe notwendig ist oder ob andere Ursachen wie Katarakte vorliegen könnten.
  • Inspektion der Augenhintergründe (Fundoskopie):Mit Hilfe eines Ophthalmoskops werden die Netzhaut und die Blutgefäße im Auge untersucht. Bei einer Patientin mit Diabetes und Bluthochdruck ist es besonders wichtig, nach Zeichen einer diabetischen Retinopathie oder hypertensiven Retinopathie zu suchen, wie z.B. Mikroaneurysmen, Blutungen oder Exsudate.
  • Blendempfindlichkeitstest:Um die erhöhte Blendempfindlichkeit zu überprüfen, wird ein Test mit einer starken Lichtquelle durchgeführt. Dieser kann Klarheit darüber verschaffen, ob Katarakte (die zu erhöhter Blendempfindlichkeit führen) vorliegen.
  • Beurteilung der Hornhaut und Linse:Mit einer Spaltlampe wird die Hornhaut und die Linse des Auges auf Anzeichen von Trübungen oder anderen Anomalien untersucht. Die Untersuchung der Linse kann kataraktbedingte Veränderungen aufdecken.
Aus diesen Untersuchungen können verschiedene Informationen abgeleitet werden:
  • Bestätigung der Diagnose: Sehschwäche und deren Ursache, z.B. Refraktionsfehler, Katarakte, oder diabetische Retinopathie können identifiziert oder ausgeschlossen werden.
  • Behandlungsplan: Je nach Diagnose kann ein spezifischer Behandlungsplan erstellt werden, z.B. Brillenanpassung, Kataraktoperation oder Behandlung der diabetischen Retinopathie.

Aufgabe 2)

Ein 65-jähriger Patient kommt zu Dir in die Sprechstunde mit der Beschwerde über zunehmende Sehverschlechterung in den letzten Monaten. Er berichtet auch über gelegentliche Augenrötung und Kopfschmerzen. In der Familienanamnese gibt es Fälle von Glaukom. Dir stehen folgende Untersuchungsmethoden zur Verfügung: Ophthalmoskopie, Tonometrie, Perimetrie, Spaltlampenuntersuchung und Visusprüfung. Beschreibe, wie Du vorgehst, um eine Diagnose zu stellen.

a)

Erkläre den Zweck und die Durchführung der Ophthalmoskopie bei der Untersuchung des Verdachts auf Glaukom bei diesem Patienten. Welche pathologischen Veränderungen würdest Du bei einem Glaukompatienten erwarten?

Lösung:

Zweck der Ophthalmoskopie:

  • Die Ophthalmoskopie, auch Fundoskopie genannt, ist eine Untersuchung des Augenhintergrundes, insbesondere der Netzhaut und des Sehnervenkopfes (Papille).
  • Sie dient dazu, pathologische Veränderungen zu erkennen, die Hinweise auf das Vorliegen eines Glaukoms geben könnten.
  • Die Untersuchung hilft, Strukturen wie die Netzhaut, Blutgefäße und den Sehnerv zu beurteilen.

Durchführung der Ophthalmoskopie:

  • Die Untersuchungen werden in einem abgedunkelten Raum durchgeführt.
  • Es wird eventuell ein Tropfen eines mydriatischen Mittels (zur Pupillenerweiterung) ins Auge getropft, um einen besseren Einblick zu erhalten.
  • Der Arzt benutzt ein Ophthalmoskop, das ein Lichtstrahl und Vergrößerungslinsen enthält, um den Augenhintergrund zu beleuchten und zu vergrößern.
  • Der Patient wird gebeten, in verschiedene Richtungen zu schauen, damit der Arzt alle Bereiche der Netzhaut und den Sehnervenkopf inspizieren kann.

Pathologische Veränderungen bei einem Glaukompatienten:

  • Erhöhter Cup-to-Disc-Ratio: Dies ist der relative Durchmesser der zentralen Vertiefung (Cup) im Verhältnis zum gesamten Sehnervenkopf (Disc). Ein erhöhter Wert kann ein Hinweis auf Schäden am Sehnerv sein.
  • Randsaumveränderungen: Veränderungen oder Verdünnungen am Rand des Sehnervenkopfes können auf eine Glaukomerkrankung hinweisen.
  • Blutungen am Sehnervenkopf: Kleine punktförmige Blutungen nahe der Papille sind oft mit Glaukom assoziiert.
  • Verengung der retinalen Blutgefäße: Eine Verminderung des Durchmessers der retinale Blutgefäße kann vorkommen.
  • Opticusatrophie: Dies bezeichnet eine blasse, atrophische Erscheinung des Sehnervenkopfs aufgrund des Verlusts von Axonen.

b)

Beschreibe die Methode der Tonometrie und erläutere, welche Druckwerte pathologisch sind. Berechne das Risiko für Glaukom, wenn der intraokulare Druck des Patienten 27 mm Hg beträgt. (Gehe von einem normalen Bereich von 10-21 mm Hg aus)

Lösung:

Methode der Tonometrie:

  • Zweck: Die Tonometrie wird verwendet, um den intraokularen Druck (IOD) zu messen. Ein erhöhter IOD ist ein wichtiger Risikofaktor für die Entwicklung eines Glaukoms.
  • Durchführung: Es gibt verschiedene Tonometrieverfahren, aber die am häufigsten verwendete Methode ist die Applanationstonometrie nach Goldmann.
    • Dem Patienten wird ein Lokalanästhetikum ins Auge getropft, um die Augenoberfläche zu betäuben.
    • Fluoreszeinfarbe wird in den Bindehautsack getropft, um den Tränenfilm einfärben und besser sichtbar zu machen.
    • Der Patient setzt sich an eine Spaltlampe und wird gebeten, geradeaus zu blicken.
    • Der Applanationstonometerkopf wird vorsichtig gegen die Hornhaut gedrückt, um den Widerstand zu messen und somit den intraokularen Druck in mm Hg zu bestimmen.

Pathologische Druckwerte:

  • Normale IOD-Werte liegen zwischen 10 und 21 mm Hg.
  • Werte über 21 mm Hg werden als erhöht betrachtet und können auf ein erhöhtes Risiko für ein Glaukom hinweisen.
  • Werte unter 10 mm Hg sind selten und können auf andere pathologische Zustände hinweisen.

Berechnung des Risikos für Glaukom:

  • Der Patient hat einen gemessenen IOD von 27 mm Hg.
  • Dieser Wert liegt deutlich über dem normalen Bereich von 10-21 mm Hg.
  • Ein IOD von >21 mm Hg erhöht das Risiko für die Entwicklung eines Glaukoms erheblich, insbesondere wenn zusätzliche Risikofaktoren wie zunehmende Sehverschlechterung, Augenrötung, Kopfschmerzen und eine positive Familienanamnese für Glaukom vorliegen.
  • In diesem Fall ist der Patientenwert von 27 mm Hg pathologisch und spricht stark für ein erhöhtes Glaukomrisiko. Eine weitere Abklärung und engmaschige Überwachung sind dringend notwendig.

c)

Erläutere die Bedeutung und die Durchführung der Perimetrie bei der Glaukom-Diagnostik. Welche typischen Gesichtsfelddefekte treten bei einem fortgeschrittenen Glaukom auf?

Lösung:

Bedeutung der Perimetrie bei der Glaukom-Diagnostik:

  • Die Perimetrie, auch Gesichtsfeldmessung genannt, ist ein wichtiges diagnostisches Verfahren zur Beurteilung der visuellen Funktion und zur Feststellung von Gesichtsfelddefekten.
  • Insbesondere beim Glaukom können durch Schäden am Sehnerv typische Gesichtsfeldausfälle entstehen, die mithilfe der Perimetrie erkannt und dokumentiert werden können.
  • Die Perimetrie ermöglicht die Erkennung von zentralen und peripheren Gesichtsfeldausfällen, wodurch der Fortschritt der Erkrankung überwacht werden kann.

Durchführung der Perimetrie:

  • Der Patient sitzt vor einem Perimetergerät und legt das Kinn auf eine Stütze, um den Kopf ruhig zu halten.
  • Ein Auge wird abgedeckt, während das andere Auge getestet wird. Der Test wird anschließend für das andere Auge wiederholt.
  • Der Patient fixiert einen zentralen Punkt auf einem Bildschirm oder in einer beleuchteten Kuppel.
  • Lichtpunkte unterschiedlicher Intensität und Größe werden an verschiedenen Stellen des Gesichtsfeldes präsentiert.
  • Der Patient drückt eine Taste, sobald er einen Lichtpunkt wahrnimmt.
  • Anhand der Reaktionen wird ein Gesichtsfeldmuster erstellt, das zeigt, welche Bereiche des Gesichtsfeldes intakt sind und welche Bereiche Ausfälle oder Defizite aufweisen.

Typische Gesichtsfelddefekte bei einem fortgeschrittenen Glaukom:

  • Bogenförmiger Skotom (Bjerrum-Skotom): Ein bogenförmiger Ausfall, der von der Papille zum Nasenfeld zieht und das zentrale Gesichtsfeld beeinflusst.
  • Parazentrale Skotome: Kleine, zentrale oder parazentrale Bereiche mit Gesichtsfeldausfällen.
  • Nasaler Sprung (nasaler Step): Eine abrupte Grenze zwischen einem gesunden und einem beeinträchtigten Bereich im nasalen Gesichtsfeld.
  • Konfusionslinien: Linien, bei denen Gesichtsfeldausfälle benachbarte Segmente des Gesichtsfeldes betreffen.
  • Genereller Gesichtsfeldverlust: In fortgeschrittenen Stadien kann es zu einem diffusen, generalisierten Verlust des gesamten Gesichtsfeldes kommen.

d)

Beschreibe die Spaltlampenuntersuchung und die Visusprüfung zur Diagnose von Katarakt. Was würdest Du bei einer Katarakt erwarten und wie würde sich dies in der Visusprüfung bemerkbar machen?

Lösung:

Spaltlampenuntersuchung:

  • Zweck: Die Spaltlampenuntersuchung ist ein wesentliches diagnostisches Verfahren zur Beurteilung der vorderen Augenabschnitte, einschließlich der Augenlider, Bindehaut, Hornhaut, Vorderkammer, Linse und des Glaskörpers.
  • Durchführung:
    • Der Patient setzt sich vor die Spaltlampe und legt das Kinn auf die Kinnstütze, um den Kopf in einer stabilen Position zu halten.
    • Der Arzt verwendet eine Spaltlampe, die eine starke Lichtquelle und eine Vergrößerungseinrichtung kombiniert, um das Auge in verschiedenen Schichten und aus verschiedenen Winkeln zu untersuchen.
    • Die Spaltlampe projiziert einen schmalen Lichtstrahl auf das Auge, der es ermöglicht, verschiedene Strukturen des Auges detailliert zu inspizieren und Anomalien aufzudecken.
    • Bei Verdacht auf Katarakt (grauer Star) wird der Zustand der Linse besonders aufmerksam überprüft.

Erwartungen bei Katarakt:

  • Bei einer Katarakt wird die Linse trübe, was bei der Spaltlampenuntersuchung als diffuse oder punktförmige Trübung sichtbar wird.
  • Es können verschiedene Arten von Trübungen auftreten, wie z. B. kernnahe (nukleäre) Trübungen, kortikale Trübungen (die sich von den Rändern der Linse aus erstrecken) oder subkapsuläre Trübungen (die sich direkt unter der Kapsel der Linse befinden).

Visusprüfung:

  • Zweck: Die Visusprüfung, auch Sehschärfeprüfung genannt, wird verwendet, um die Sehschärfe des Patienten zu beurteilen. Dies ist besonders wichtig bei Verdacht auf Katarakt, da der graue Star die Sehschärfe erheblich beeinträchtigen kann.
  • Durchführung:
    • Der Patient wird gebeten, eine Sehprobentafel mit Buchstaben oder Symbolen aus einer bestimmten Entfernung zu betrachten.
    • Der Patient liest die Zeichen aus verschiedenen Entfernungen, zuerst mit einem Auge und dann mit dem anderen Auge.
    • Die Sehschärfe wird anhand der kleinsten Zeichen, die der Patient korrekt benennen kann, in Form einer Dezimalzahl oder einer Verhältniszahl (z. B. 20/20) dokumentiert.

Erwartung bei Katarakt in der Visusprüfung:

  • Eine Katarakt führt zu einer Verringerung der Sehschärfe, die sich in der Visusprüfung als unscharfes oder verschwommenes Sehen bemerkbar macht.
  • Patienten mit Katarakt haben oft Schwierigkeiten, kleine Buchstaben oder Symbole zu lesen, was zu einer reduzierten Visuszahl führt.
  • Die Sehschärfe kann bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen variieren, wobei es oft schwieriger ist, bei gedämpftem Licht oder Gegenlicht zu sehen.
  • In fortgeschrittenen Stadien kann die Katarakt sogar dazu führen, dass der Patient nur noch Schemen oder Lichtwahrnehmungen wahrnimmt.

Aufgabe 3)

Du bist Augenarzt und untersuchst einen Patienten, der über verschwommenes Sehen und Augenschmerzen klagt. Zur Diagnose und Beurteilung des Zustands verwendest Du ein Spaltlampenmikroskop. Dieses Gerät ermöglicht eine detaillierte Untersuchung des vorderen und hinteren Augenabschnitts, einschließlich Hornhaut, Linse und Augenhintergrund.

  • Das Spaltlampenmikroskop besteht aus einem stereoskopischen Mikroskop und einem Lichtspalt.
  • Die Untersuchung kann in Kombination mit einer Fluorescein-Färbung durchgeführt werden, um Läsionen zu detektieren.
  • Das Gerät ist wesentlich für die Diagnose von Erkrankungen wie Glaukom, Katarakt und Netzhautablösungen.
  • Bei der Untersuchung musst Du spezielle Techniken zur richtigen Fokussierung und Beleuchtung anwenden.

a)

(a) Du möchtest eine gründliche Untersuchung der Hornhaut mit dem Spaltlampenmikroskop durchführen. Beschreibe die Schritte und Techniken, die Du anwendest, um die Hornhaut korrekt zu untersuchen, und erkläre, wie die Fluorescein-Färbung in diesem Prozess hilft.

Lösung:

Um eine gründliche Untersuchung der Hornhaut mit dem Spaltlampenmikroskop durchzuführen, solltest Du die folgenden Schritte und Techniken anwenden:

  • Vorbereitung: Stelle sicher, dass das Spaltlampenmikroskop korrekt eingestellt und gereinigt ist. Überprüfe, ob alle beweglichen Teile leichtgängig funktionieren. Der Patient sollte bequem sitzen und sein Kinn auf die Kinnstütze legen, während die Stirn gegen die Stirnstütze gepresst wird.
  • Fokussierung: Richte das Mikroskop auf das Auge des Patienten und fokussiere auf die Hornhaut. Stelle die Beleuchtung des Mikroskops so ein, dass der Lichtspalt auf die Hornhaut trifft. Anfangs kann eine breite Spalteinstellung hilfreich sein, um einen allgemeinen Überblick zu bekommen. Verengere den Lichtspalt schrittweise, um eine detaillierte Untersuchung zu ermöglichen.
  • Vergrößerung: Verwende unterschiedliche Vergrößerungsstufen, um verschiedene Details der Hornhaut zu betrachten. Beginne mit einer geringen Vergrößerung, um allgemeine Strukturen zu identifizieren, und steigere die Vergrößerung, um Feinheiten wie Epithelläsionen oder Endothelveränderungen zu erkennen.
  • Beleuchtungstechniken: Nutze verschiedene Beleuchtungsmethoden wie direkte Beleuchtung, indirekte Beleuchtung und retrograde Beleuchtung. Direkte Beleuchtung hilft, Oberflächenstrukturen zu erkennen, während indirekte und retrograde Beleuchtung tieferliegende Schichten und Unregelmäßigkeiten besser sichtbar machen.
  • Fluorescein-Färbung: Trage Fluorescein-Augentropfen auf die Augenoberfläche auf. Diese Substanz färbt Läsionen und Unregelmäßigkeiten auf der Hornhaut, wodurch sie unter dem blauen Licht des Mikroskops hell leuchten. Beobachte die Hornhaut erneut und achte auf fluoreszierende Stellen, die auf Beschädigungen oder Entzündungen hinweisen können.
  • Dokumentation: Notiere alle Beobachtungen und mache gegebenenfalls Fotos oder Videos zur Dokumentation. Dies ist besonders wichtig für den Vergleich bei zukünftigen Untersuchungen.

Die Fluorescein-Färbung ist in diesem Prozess äußerst hilfreich, da sie mikroskopisch kleine Läsionen, Erosionen oder Ulzerationen sichtbar macht, die sonst schwer zu erkennen wären. Dadurch kannst Du eine genauere Diagnose stellen und den Zustand der Hornhaut präzise beurteilen.

b)

(b) Angenommen, Du entdeckst bei Deinem Patienten Hinweise auf eine Netzhautablösung. Erkläre die möglichen klinischen Zeichen, die Du bei der Untersuchung mit dem Spaltlampenmikroskop finden könntest, sowie die nächsten Schritte, die Du unternehmen würdest.

Lösung:

Wenn Du Hinweise auf eine Netzhautablösung bei Deinem Patienten entdeckst, gibt es mehrere klinische Zeichen, die Du bei der Untersuchung mit dem Spaltlampenmikroskop identifizieren könntest:

  • Schwimmende Strukturen: Du kannst kleine schwebende Partikel im Glaskörper sehen, oft als 'Floaters' bezeichnet. Diese entstehen durch Blutungen oder Zellabfälle aufgrund der Ablösung.
  • Verändertes Erscheinungsbild der Netzhaut: Die betroffenen Bereiche der Netzhaut können wellig oder gewölbt aussehen, anstatt flach und gleichmäßig zu erscheinen.
  • Pigmentzellen: Du kannst pigmentierte Zellen (auch als 'Tabakstaub'-Zellen bekannt) im vorderen Glaskörperbereich bemerken, die ein Zeichen für eine Netzhautablösung sein können.
  • Schattierung: Du kannst eine Schattenbildung oder dunkle Bereiche im Gesichtsfeld des Patienten bemerken, die durch den abgelösten Teil der Netzhaut verursacht werden.
  • Periphere Risse: Du kannst Risse oder Löcher in der peripheren Netzhaut sehen. Diese Risse sind oft die Ursache für die Netzhautablösung.

Nachdem Du klinische Zeichen einer Netzhautablösung festgestellt hast, solltest Du die folgenden Schritte unternehmen:

  • Überweisung an einen Spezialisten: Netzhautablösungen sind ein medizinischer Notfall, der schnell behandelt werden muss. Überweise den Patienten sofort an einen retinalen Chirurgen oder eine Augenklinik, die auf die Behandlung von Netzhauterkrankungen spezialisiert sind.
  • Aufklärung des Patienten: Erkläre dem Patienten die Dringlichkeit der Situation und die Notwendigkeit einer schnellen Behandlung. Besprich die möglichen Behandlungsoptionen, wie Lasertherapie, kryogene Therapie oder eine Operation zur Wiederanheftung der Netzhaut.
  • Schmerz- und symptomatische Behandlung: Falls der Patient Schmerzen oder andere Symptome hat, überlege symptomatische Behandlungsoptionen, um dem Patienten Erleichterung zu verschaffen, bis er vom Spezialisten behandelt wird.
  • Dokumentation: Halte alle Befunde, durchgeführten Untersuchungen und erfolgten Schritte sorgfältig in den Patientenakten fest.

c)

(c) Bei der Untersuchung mit dem Spaltlampenmikroskop ermittelst Du, dass der Patient an einem Glaukom leidet. Berechne den intraokularen Druck (IOP), wenn Du mit einem Tonometer folgendes Messergebnis erhältst:

  • Druck auf der Hornhaut: 12 mm Hg
  • Korrekturfaktor für die Hornhautdicke: +2 mm Hg

Formuliere die Gleichung zur Berechnung des korrigierten IOP und berechne den Wert.

Lösung:

Um den intraokularen Druck (IOP) zu berechnen, verwendest Du die Messung des Tonometers und den Korrekturfaktor für die Hornhautdicke. Die Gleichung zur Berechnung des korrigierten IOP lautet:

Gleichung:

  • IOPkorrigiert = IOPgemessen + Korrekturfaktor

Setze die gegebenen Werte in die Gleichung ein:

  • IOPgemessen = 12 mm Hg
  • Korrekturfaktor = +2 mm Hg

Berechnung:

Die Berechnung ergibt sich wie folgt:

IOPkorrigiert = 12 mm Hg + 2 mm Hg = 14 mm Hg

Der korrigierte intraokulare Druck (IOP) des Patienten beträgt daher 14 mm Hg.

Aufgabe 4)

Ein 55-jähriger Patient stellt sich mit Rötung, Schmerzen und verschwommenem Sehen im linken Auge in der Augenklinik vor. Bei der Untersuchung bemerkt der Augenarzt eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis) und vermutet gleichzeitig eine beginnende Keratitis.

a)

Diagnose:

  • Erläutere die Schritte zur Diagnose der Konjunktivitis und der Keratitis anhand der beschriebenen Symptome und der erforderlichen Untersuchungen.
  • Welche mikrobiologischen Tests und bildgebenden Verfahren würdest Du zusätzlich zu einer klinischen Untersuchung durchführen, um diese Diagnosen zu bestätigen?

Lösung:

Diagnose:

  • Schritte zur Diagnose der Konjunktivitis und der Keratitis:Die Diagnose der Konjunktivitis und der Keratitis erfolgt anhand der beschriebenen Symptome (Rötung, Schmerzen und verschwommenes Sehen im linken Auge) und der erforderlichen Untersuchungen. Die Schritte sind:
  • Schritte zur Diagnose der Konjunktivitis:
    • 1. Anamnese: Der Augenarzt wird den Patienten nach seinem bisherigen gesundheitlichen Hintergrund, bestehenden Allergien sowie nach dem Auftreten und der Entwicklung der Symptome fragen.
    • 2. Klinische Untersuchung: Eine gründliche Untersuchung des Auges, um Anzeichen von Rötung, Schwellung, Sekretion oder Ausfluss festzustellen.
    • 3. Spaltlampenuntersuchung: Mit Hilfe eines Spaltlampenmikroskops kann der Arzt die verschiedenen Schichten des Auges genauer betrachten.
  • Schritte zur Diagnose der Keratitis:
    • 1. Anamnese: Der Arzt befragt den Patienten nach möglichen Risikofaktoren wie Kontaktlinsentragen, Augentrauma oder bestehende Immunerkrankungen.
    • 2. Klinische Untersuchung: Auch hier werden Anzeichen wie Schmerzen, verminderte Sehschärfe und Lichtempfindlichkeit untersucht.
    • 3. Spaltlampenuntersuchung: Diese wird erneut verwendet, um eine genaue Untersuchung der Hornhaut durchzuführen und mögliche Infiltrate oder Ulzerationen zu erkennen.
    • 4. Fluoreszein-Färbung: Diese Färbung zeigt Erosionsstellen oder Defekte auf der Hornhaut.
  • Mikrobiologische Tests und bildgebende Verfahren:Zusätzlich zur klinischen Untersuchung sind folgende Tests und Verfahren nützlich für eine genaue Diagnose:
  • 1. Abstrich und Kultur: Ein Abstrich oder eine Kultur des Augensekrets oder der Bindehaut kann helfen, bakterielle, virale oder Pilzerreger zu identifizieren.
  • 2. Polymerase-Kettenreaktion (PCR): Dieser Test kann verwendet werden, um virale Erreger wie Herpes simplex Virus (HSV) nachzuweisen.
  • 3. Konfokale Mikroskopie: Dieses bildgebende Verfahren ermöglicht eine detaillierte Untersuchung der Hornhautstrukturen und kann helfen, mikrobielle Infiltrate zu identifizieren.
  • 4. Keratometrie: Messung und Untersuchung der Hornhautkrümmung zur Erkennung von Unregelmäßigkeiten.

Mit diesen Schritten und Untersuchungen kann die Diagnose der Konjunktivitis und/oder der Keratitis bestätigt und eine geeignete Therapie eingeleitet werden.

b)

Behandlung:

  • Welche topischen Antibiotika wären für die Behandlung der bakteriellen Konjunktivitis geeignet? Begründe die Wahl Deines Medikaments.
  • Angenommen, bei der mikrobiologischen Untersuchung wurde ein Virus als Verursacher der Keratitis bestätigt. Welches Medikament wäre in diesem Fall indiziert und warum?

Lösung:

Behandlung:

  • Topische Antibiotika für die Behandlung der bakteriellen Konjunktivitis:
    • 1. Gentamicin: Gentamicin ist ein Breitbandantibiotikum aus der Gruppe der Aminoglykoside und wirkt gegen viele gramnegative und einige grampositive Bakterien. Es ist wirksam bei der Behandlung von bakteriellen Augeninfektionen und wird oft als Augentropfen oder Augensalbe verabreicht.
    • 2. Erythromycin: Erythromycin ist ein Makrolid-Antibiotikum, das vor allem gegen grampositive Bakterien wirkt. Es wird häufig als Augensalbe verwendet und ist besonders gut verträglich, was es zu einer guten Wahl für Patienten mit Antibiotika-Allergien macht.
    • 3. Ofloxacin: Ofloxacin ist ein Fluorchinolon-Antibiotikum, das gegen eine Vielzahl von Bakterien, einschließlich gramnegativer und grampositiver Bakterien, wirksam ist. Es wird oft bei schweren oder resistenten bakteriellen Infektionen des Auges eingesetzt.
    • 4. Tobramycin: Tobramycin ist ebenfalls ein Aminoglykosid, das eine breite bakterizide Wirkung besitzt und sowohl als Augentropfen als auch als Augensalbe verabreicht werden kann.
    • Die Wahl des Medikaments hängt von der vermuteten oder bestätigten Art des Erregers sowie von patientenbezogenen Faktoren wie Allergien, Vorbehandlungen und Resistenzen ab.
  • Behandlung der viralen Keratitis:
    • Wenn die mikrobiologische Untersuchung einen Virus als Verursacher der Keratitis bestätigt, ist das Medikament der Wahl meist Acyclovir. Acyclovir ist ein antivirales Medikament, das vor allem gegen das Herpes simplex Virus (HSV) wirksam ist.
    • 1. Wirkmechanismus: Acyclovir hemmt die DNA-Synthese des Virus, indem es in die Virus-DNA eingebaut wird und die Virusreplikation stoppt.
    • 2. Formen der Verabreichung: Es kann als Augensalbe direkt auf das betroffene Auge aufgetragen werden. In schwereren Fällen oder bei systemischen Infektionen kann es auch oral oder intravenös verabreicht werden.
    • Begründung der Wahl: Acyclovir ist spezifisch gegen Herpes simplex Virus wirksam und hat eine gute Verträglichkeit sowie ein günstiges Nebenwirkungsprofil. Es ist das Standardmedikament bei HSV-bedingter Keratitis.

c)

Prävention:

  • Erläutere die Maßnahmen, die der Patient ergreifen sollte, um zukünftige Augenentzündungen zu vermeiden. Besonderes Augenmerk sollte dabei auf die Hygiene und den Schutz vor weiteren Infektionen gelegt werden.
  • Stelle einen Maßnahmenplan zur Erhöhung der Compliance des Patienten für regelmäßige Augenuntersuchungen auf.

Lösung:

Prävention:

  • Maßnahmen zur Vermeidung zukünftiger Augenentzündungen:Es gibt verschiedene Schritte, die der Patient ergreifen kann, um Augenentzündungen in der Zukunft zu vermeiden. Ein besonderer Schwerpunkt sollte dabei auf die Hygiene und den Schutz vor weiteren Infektionen gelegt werden. Hier sind einige wichtige Maßnahmen:
  • 1. Händehygiene: Der Patient sollte sich regelmäßig und gründlich die Hände waschen, insbesondere vor dem Kontakt mit den Augen.
  • 2. Kontaktlinsenhygiene: Wenn der Patient Kontaktlinsen trägt, sollte er sicherstellen, dass diese ordnungsgemäß gereinigt und desinfiziert werden. Die Kontaktlinsen sollten regelmäßig gewechselt und nicht über das empfohlene Tragedauer hinaus getragen werden. Es sollten keine Kontaktlinsen im Schlaf getragen werden, es sei denn, es handelt sich um spezielle Linsen, die dafür geeignet sind.
  • 3. Vermeidung des Reibens der Augen: Der Patient sollte vermeiden, sich die Augen zu reiben, da dies Bakterien und Viren in das Auge bringen kann.
  • 4. Verwendung von Augentropfen: Falls vom Arzt empfohlen, sollte der Patient prophylaktische Augentropfen verwenden, um die Augen feucht zu halten und mögliche Irritationen zu vermeiden.
  • 5. Saubere Umgebung: Der Patient sollte sicherstellen, dass Kissenbezüge, Handtücher und andere Gegenstände, die mit den Augen in Berührung kommen, regelmäßig gewaschen werden.
  • 6. Schutz bei Augenirritationen: Sollten Reizstoffe wie Rauch oder Staub vermieden werden.
  • 7. Sonnenschutz: Bei sonnigem Wetter sollte der Patient eine Sonnenbrille mit UV-Schutz tragen, um die Augen vor schädlichem UV-Licht zu schützen.
  • Maßnahmenplan zur Erhöhung der Compliance für regelmäßige Augenuntersuchungen:Ein wichtiger Aspekt der Prävention ist die regelmäßige Untersuchung der Augen durch einen Facharzt. Um die Compliance des Patienten zu erhöhen, sollten folgende Schritte in Betracht gezogen werden:
  • 1. Erklärung der Notwendigkeit: Der Augenarzt sollte dem Patienten die Bedeutung regelmäßiger Augenuntersuchungen für die frühzeitige Erkennung und Behandlung von Augenkrankheiten ausführlich erklären.
  • 2. Erinnerungssysteme: Der Patient sollte an zukünftige Termine erinnert werden. Dies kann durch Erinnerungskarten, Telefonanrufe, SMS oder E-Mails erfolgen.
  • 3. Terminvereinfachung: Es sollten flexible Termine angeboten werden, die sich an den Zeitplan des Patienten anpassen.
  • 4. Aufklärungsmaterial: Der Patient sollte Informationsmaterialien erhalten, die die Bedeutung der regelmäßigen Augenuntersuchungen und deren Ablauf unkompliziert erläutern.
  • 5. Enger Kontakt: Falls sich Symptome verändern oder verschlimmern, sollte der Patient die Möglichkeit haben, schnelle Beratungstermine zu vereinbaren.
  • 6. Familieneinbindung: Es kann helfen, Familienmitglieder in die Gesundheitsversorgung einzubeziehen, um den Patienten zu motivieren und zu unterstützen.

Mit diesen Maßnahmen kann der Patient dazu beitragen, zukünftige Augenentzündungen zu vermeiden, und gleichzeitig sicherstellen, dass mögliche Probleme frühzeitig erkannt und behandelt werden.

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